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Veröffentlicht am 20.11.2024

Einfach magisch

Dunkle Künste und ein Daiquiri
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Tori, die Ich-Erzählerin ist eine forsche junge Frau, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt und nicht auf den Mund gefallen ist. Aber sie hat auch eine verletzliche Seite, die vor allem mit ihrer ...

Tori, die Ich-Erzählerin ist eine forsche junge Frau, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt und nicht auf den Mund gefallen ist. Aber sie hat auch eine verletzliche Seite, die vor allem mit ihrer Vergangenheit zu tun hat, denn sie ist in einer lieblosen Umgebung aufgewachsen und war schon früh auf sich gestellt. Im ersten Band haben wir erfahren, wie es dazu kam, dass sie in einer Bar, die eigentlich Sitz einer Magier-Gilde ist, als Barkeeperin arbeitet. Den Job hat sie aufgrund ihrer Eigenschaften bekommen, die ihr vorher meist die Kündigung eingebracht hatten, denn sie sagt, was sie denkt, ist mutig, hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ist manchmal auch ziemlich draufgängerisch. Inzwischen ist sie mit drei Magiern befreundet, die sie nun um einen Gefallen bitten. Sie soll den Lockvogel spielen, um den schlimmsten Schwarzmagier in eine Falle zu locken und zu überführen. Dieses neue Abenteuer bringt Tori in eine äußerst verzwickte Lage. Der Plan geht schief, und sie findet sich in einer Umgebung wieder, von der es aussichtslos ist, zu entkommen. Aber Tori stellt auch fest, dass der Schwarzmagier ganz anders ist als erwartet. Auch von ihm lässt sie sich nicht einschüchtern sondern bietet ihm die Stirn, halt typisch Tori! Was die junge Frau alles erlebt, muss man einfach selbst lesen. Der Schreibstil ist kurzweilig, humorvoll und temporeich, und die Story sprüht nur so vor Ideen. Man begegnet interessanten Charakteren, sowohl bereits bekannten als auch neuen. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und war am Ende schon neugierig auf Band 3. Diese Urban-Fantasy-Reihe ist beste Unterhaltung für alle, die magische, fesselnde Geschichten lieben.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Fesselnder Roman zum Leben am französischen Hof im 18. Jahrhundert

Die Schminkmeisterin von Versailles
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In ihrem neuen Roman nimmt uns die Autorin mit ins Frankreich des 18. Jahrhunderts. Wir lernen die junge Manon La Belle kennen, die als Dienstmagd in einem Bordell in Paris arbeitet. Als Manons Jungfräulichkeit ...

In ihrem neuen Roman nimmt uns die Autorin mit ins Frankreich des 18. Jahrhunderts. Wir lernen die junge Manon La Belle kennen, die als Dienstmagd in einem Bordell in Paris arbeitet. Als Manons Jungfräulichkeit bei den Freiern versteigert werden soll, hat sie nur noch den Wunsch zu entkommen. Die Gräfin du Barry nimmt die junge Frau in ihre Dienste, und mit ihr zusammen kommt sie nach Versailles, wo Madame du Barry als Favoritin Ludwigs XV. lebt. Schnell spricht sich herum, dass Manon ein großes Geschick zum Schminken hat, und das ruft auch viele Neider auf den Plan. Nach Ludwigs Tod muss seine Geliebte den Hof verlassen. Manon wiederum erhält ein Angebot von der jungen Königin Marie Antoinette, als Schminkmeisterin in ihre Dienste zu treten.

Die Handlung des Romans erstreckt sich über den Zeitraum zwischen Manons Verlassen des Bordells und Ankunft in Versailles bis zum Ende der Monarchie und zur Hinrichtung Marie Antoinettes. Es ist eine eigene, ganz besondere Welt, die Manon am Königshof kennenlernt. Man erhält einen intensiven Einblick in die höfischen Gepflogenheiten und verfolgt Marie Antoinettes Entwicklung quasi aus allernächster Nähe. Mamon begleitet ihre Herrin durch alle Höhen und Tiefen des Lebens. Ich fand es sehr fesselnd, die historischen und politischen Ereignisse aus der Sicht Manons zu erfahren. Der Roman hält sich sehr nah' an den wahren Begebenheiten und war für mich extrem fesselnd zu lesen. Die Charaktere sind alle sehr lebendig dargestellt, und das Leben in Versailles ist von der Autorin detailliert und farbenprächtig geschildert. Manon erlebt auch eine Liebesgeschichte, diese spielt sich aber eher am Rande ab. Der Schwerpunkt des Erzählten liegt eher beim höfischen Leben und den Ereignissen rund um das Königspaar. Auch Marie Antoinettes extreme Verschwendungssucht ist ein Thema, aber je mehr ich über die junge Königin erfahren habe, umso mehr Verständnis konnte ich gewissermaßen für sie aufbringen. Letztendlich war sie auch nur ein Opfer der damaligen Heiratspolitik.

Ich habe diesen Roman regelrecht "durchgesuchtet", so hatte mich die Handlung gepackt, denn sie ist nicht nur lehrreich sondern auch sehr kurzweilig. Manons bewegende Geschichte war mein Lese-Highlight im Oktober.

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Veröffentlicht am 06.11.2024

Sehr gelungener zweiter Teil

Die Gunst der Fürsten
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In diesem zweiten Teil der historischen Dilogie hat Micha gerade seine Jugendfreundin und Ziehschwester Sibilla geheiratet. Sibilla ist schon lange in ihn verliebt, will ihm das aber nicht zeigen, weil ...

In diesem zweiten Teil der historischen Dilogie hat Micha gerade seine Jugendfreundin und Ziehschwester Sibilla geheiratet. Sibilla ist schon lange in ihn verliebt, will ihm das aber nicht zeigen, weil sie nicht auf seine Erwiderung der Gefühle hofft, denn sie ist der Meinung, er hat sie nur geheiratet, um auf diese Weise den Hagenhof zu retten. Entsprechend verhält sie sich oft recht zickig, um nur ja keine Schwäche zu zeigen. Dabei bringt Micha ihr auch inzwischen viel mehr als freundschaftliche Gefühle entgegen. Wegen einer alten Feindschaft mit dem Burgvogt muss Micha die Gegend verlassen. Gegen seinen Willen schließt sich Sibilla ihm an. Die junge Frau hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht dazu bewegen, zurück zu bleiben. Micha muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht und zieht in den Krieg. Für persönliche Befindlichkeiten ist da kein Platz, und Micha versucht stets, sich treu zu bleiben. Er kämpft nun gegen die Männer Herzog Heinrichs und steht zwischen den Fronten, denn aus ehemaligen Freunden werden plötzlich Feinde.

Wie Micha und Sibilla mit den Unsicherheiten und veränderten Situationen umgehen, ist sehr lebendig und mit viel Zeitkolorit geschildert. In ihren Gedanken und mit ihren Herzen sind sie immer bei der Summerburg, denn dort harrt Sibillas Familie aus. Es sind harte Zeiten, und Micha hat so manches Mal seine Zweifel, ob er das Richtige tut.

Ich mochte die Protagonisten schon im ersten Teil, aber inzwischen sind sie mir sehr ans Herz gewachsen. Es war für mich eine spannende Gedankenreise, sie auf ihrem mühsamen Weg zu begleiten. Der Ausgang des Romans ist nicht für alle Beteiligten gut, aber ich fand ihn sehr zufriedenstellend, und Michas und Sibillas Geschichte hat nun einen würdigen Abschluss erhalten.


Ebenso wie die meisten Charaktere ist auch die Summerburg fiktiv, hat aber durchaus ein historisches, reales Vorbild. Auch kommen einige historische Persönlichkeiten in der Handlung vor, gerade wenn es um die politischen

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Ein großartiges, ganz besonderes und sehr persönliches Kochbuch

kali orexi
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Die griechische Küche mochte ich schon immer, aber ich habe sie bisher meist in unserem Lieblingslokal genossen, wo es glücklicherweise auch immer vegetarische und vegane Alternativen gibt. Das erste, ...

Die griechische Küche mochte ich schon immer, aber ich habe sie bisher meist in unserem Lieblingslokal genossen, wo es glücklicherweise auch immer vegetarische und vegane Alternativen gibt. Das erste, was den meisten einfällt, wenn es um griechische Küche geht, ist vermutlich Gyros.
Kon Karapanagiotidis und seine Mutter Sia zeigen, wie viel mehr es da zu entdecken gibt und wie vielfältig die Küche Griechenlands in Wirklichkeit ist.
Schon beim ersten Stöbern in diesem Buch war ich beeindruckt. Es beginnt mit Tipps, wie man die Grundzutaten für griechische Gerichte selbst herstellen kann, und auch Grundrezepte wie Griechische Bohnesuppe, Gemüsereis, vegetarische oder vegane Pastete und Nudelauflauf findet man hier. Es bleibt immer viel Spielraum für verschiedene Varianten, und man kann die Zutaten gut austauschen und sich nach den eigenen Vorräten richten. Es folgen Ratschläge für eine gelungene und gemischte Mezze-Auswahl, eine Einführung in die Welt des griechischen Wildgemüses und je eine Übersicht über griechische Nudeln und Käsesorten.
Dann folgt auch schon der sehr umfangreiche Rezeptteil. Es beginnt mit kleinen Gerichten und Vorspeisen. Hier gibt es gleich zu Beginn mal eine ganz andere Variante von Dolmades, nämlich keine gefüllten Weinblätter sondern Mangoldblätter. Bei den Mezze findet man viele Rezepte mit Käse. Das Tolle an diesem Kochbuch ist aber, dass es zu jedem Rezept, falls es nicht sowieso vegan ist, eine vegane und auch eine glutenfreie Variante gibt. So werden hier nicht nur Vegetarier und Veganer fündig, sondern auch Menschen mit einer Unverträglichkeit können die Rezepte für sich gut umsetzen.
Bei der Gelegenheit kam auch die Erinnerung an Gerichte, die ich früher gerne selbst gemacht habe, die aber in Vergessenheit geraten sind, seit ich auf Milchprodukte verzichte. So habe ich früher gerne Labneh selbst gemacht, eine Art Frischkäse aus Vollfettjoghurt zubereitet. Das Autorenteam hat es wohl mit veganen Joghurt-Alternativen ausprobiert und entsprechende Hinweise beim Rezept hinterlassen, und so kann ich nun mit Begeisterung mein veganes Labneh herstellen.
Die Vielfalt der gezeigten Rezepte ist beeindruckend, und immer wieder gibt es Fotos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, was ich gerade bei den Pasteten sehr hilfreich finde. Es sind auch die zum Teil sehr einfachen Kompositionen, die mich begeistern können, so zum Beispiel Fladenbrot mit Zaziki, Artischocke und Granatapfelkernen.
Auch Gerichte wie der griechische Nudelauflauf Pastitsio dürfen nicht fehlen.
Es gibt wundervolle Speisen und Salate zu entdecken, beispielsweise mit den typischen Kritharaki-Nudeln. Schon optisch ist auch der Augenbohnensalat ein Highlight.
Auch im Bereich der Süßspeisen hat die griechische Küche einiges zu bieten, so zum Beispiel Halva oder Baklava, um nur ein paar Beispiele zu nennen, und zu meiner Freude ist u.a. auch ein Rezept für mein Lieblings-Dessert im Buch: Galaktoboureko, der leckere Grießpudding in Filoteig. Auch hier gibt es wertvolle Hinweise für eine vegane oder auch glutenfreie Variante.
Zwischen den Rezepten gibt der Autor sehr viel Persönliches über sich und seine Familie preis. Man erfährt viel über seine Vergangenheit und Entwicklung, wie er schon vor Jahrzehnten Vegetarier wurde und wie er zum Kochen kam. Auch die perfekte Art der griechischen Kaffeezubereitung wird gezeigt.
Am Ende des Buches teilt Mutter Sia ihre besten Kochtipps mit uns. Hier erfahren wir sehr viel über Resteverwertung und zu Mengen- bzw. Zeitangaben. Im Gedenken an den verstorbenen Vater des Autors sind hier auch "Leos Gartentipps" zu finden. Ein ausführliches Kapitel über Alternativen zu in den Rezepten genannten Zutaten rundet das Buch perfekt ab.
Für mich ist dies ein großartiges, ganz besonderes Kochbuch, das aus dem Rahmen fällt und sehr persönlich gestaltet ist.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Sehr guter Abschluss einer schönen Familiensaga

Das Haus Kölln. Wahres Glück
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Der dritte und letzte Teil um die Familie Kölln spielt zwischen den Jahren 1937 und 1945. Inzwischen ist schon die nächste Generation im Hause Kölln herangewachsen, und wir lernen die Kinder von Claus ...

Der dritte und letzte Teil um die Familie Kölln spielt zwischen den Jahren 1937 und 1945. Inzwischen ist schon die nächste Generation im Hause Kölln herangewachsen, und wir lernen die Kinder von Claus und Else kennen. Da es nicht allzu viele Rückblicke auf frühere Ereignisse gibt, empfehle ich dringend, alle drei Bände der Reihe nach zu lesen, sonst wird einiges aus dem Zusammenhang gerissen, und das Lesevergnügen wird arg geschmälert.
Es kommen in dieser Zeit kurz vor dem Krieg und während des Krieges einige große Schicksalsschläge auf die Familie zu. Das Haferflockenimperium gerät stark ins Wanken, und wieder einmal sind die Frauen der Familie gefragt, alles am Laufen zu halten. Einige Menschen, die den Köllns nahe stehen bzw. zur Familie gehören, sind Juden und müssen fliehen. Andererseits hat Claus' Schwester einen eingefleischten Nationalsozialisten geheiratet. Nur langsam erkennt sie dessen wahres Gesicht.
Wie sich die einzelnen Mitglieder der Familie Kölln durch die Kriegsjahre schlagen, erzählt die Autorin hier sehr eindrucksvoll und lebendig. Der Roman liest sich nicht nur kurzweilig und fesselnd, ich habe auch viel Neues erfahren. So war mir bisher nichts über die Swing-Jugend bekannt. Diese Jugendkultur, die sich gerade in Hamburg stark entwickelte und der einige der Protagonisten angehören, war eine Protestbewegung gegen Hitler und den Krieg, und ich fand es faszinierend, darüber zu lesen. Eine weitere Sache, die mir bisher nicht bekannt war, ist das Schicksal der Juden, die vor und während des Krieges nach Dänemark geflüchtet waren und auch dort in Gefahr gerieten. Ich mag es ja sehr, wenn ich beim Lesen, neben guter Unterhaltung, auch mein Wissen erweitern kann. Elke Becker hat die einzelnen Schicksale hier gut ausgearbeitet und die historischen Tatsachen sehr gekonnt mit der fiktiven Handlung verknüpft. Ich fand es auch sehr interessant, wie sich die verschiedenen Charaktere entwickelt haben. Am Ende laufen alle Handlungsfäden zusammen, und es bleibt keine Frage offen. Der Roman zeigt auch, dass damals, in dieser dunkelsten Zeit deutscher Geschichte, eigentlich niemand wirklich sicher war, denn selbst wer sich nicht politisch engagierte, machte sich verdächtig.
Ich finde die komplette Trilogie sehr gut, aber dieser dritte Band hat mir von allen dreien am besten gefallen, und er schließt die Familiensaga sehr zufriedenstellend ab.
Die beliebten und leckeren Köllnflocken begleiten mich schon mein Leben lang, umso mehr haben mich die Hintergründe der Firmenentwicklung und die Familiengeschichte interessiert. Zwar ist vieles davon erfunden, aber ein Körnchen Wahrheit steckt ja bekanntlich in jeder Geschichte, wobei man hier wohl nicht von Körnchen sondern lieber von (Hafer-)Flöckchen sprechen sollte. Von mir bekommt nicht nur dieser Band sondern die komplette Trilogie eine herzliche Leseempfehlung.

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