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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2024

Ganz schön abgefahren, was der Metzger diesmal erlebt!

Der Metzger gräbt um
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Auf Tauchstation mit seiner Danjela in der Kleingartenanlage, das sollte eigentlich ein gemütliches Leben werden, auch wenn den Metzger schon die Sehnsucht nach seiner Werkstatt quält. Aber langweilig ...

Auf Tauchstation mit seiner Danjela in der Kleingartenanlage, das sollte eigentlich ein gemütliches Leben werden, auch wenn den Metzger schon die Sehnsucht nach seiner Werkstatt quält. Aber langweilig wird es ihm nicht, denn gleich hinter der Hecke geschieht Merkwürdiges.

Das idyllische Cover lässt nicht ahnen, was hier alles passiert. Ich bin ein großer Fan von Thomas Raab und seinem Willibald Adrian Metzger, aber in diesem Buch treibt er es schon ganz schön bunt. Man kommt kaum in den Lesefluss bei all diesen Betrachtungen, Wendungen und Wortspielereien. Nicht selten muss man sich noch einmal einen gar zu wilden Satz auf der Zunge zergehen lassen. Kommt man dann nach einer kleinen Gewöhnungszeit in den Flow, kann man das Buch allerdings auch nicht mehr weglegen.
Es ist schon eine wilde Geschichte, die der Metzger und seine Danjela dieses Mal erleben! Manchmal bin ich gar recht nicht mitgekommen, geschweige denn hatte ich einen Mörder auf dem Radar. Und trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, es gab jede Menge zu lachen und schmunzeln, ganz im Stil der Vorgängerbände. Man muss sich ein bisserl durchbeißen und darauf einlassen, dann erlebt man erstklassige Unterhaltung!

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Drei Freunde, zarte Bande, und der Lauf des Lebens

Bei Licht ist alles zerbrechlich
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Davide und Teresa leben in einem italienischen Dorf, die Zeiten sind schlecht, Bildung bleibt den Reichen vorbehalten. So hütet Davide die Schweine seines Vaters und ist dessen Launen ausgesetzt, Teresa ...

Davide und Teresa leben in einem italienischen Dorf, die Zeiten sind schlecht, Bildung bleibt den Reichen vorbehalten. So hütet Davide die Schweine seines Vaters und ist dessen Launen ausgesetzt, Teresa arbeitet bereits im Familienbetrieb, kann lesen und schreiben und wird dafür von Davide bewundert. Als 1942 ein jüdischer Junge aus Neapel zwangsumgesiedelt wird, werden die drei zu Freunden und für Davide ergibt sich die Chance, lesen zu lernen. Doch der Krieg trennt die Jugendlichen, und erst Jahrzehnte später sehen sie sich wieder.

Das Cover zeigt drei Kinder oder Teenager im Wasser, daher passt das Cover ausgezeichnet zur Geschichte, die von Davide, Teresa und Nicolas erzählt. Und ihren Lebenslinien, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich dann auf tragische Weise voneinander lösen.
Gianni Solla erzählt in einer subtilen, sanften und ganz besonderen Sprache eine Geschichte, die berührt und bewegt. Davide begeistert mich mit seinem innigen Wunsch, Bildung zu erlangen und seinem mutigen Einsatz, mit dem er dieses Ziel verfolgt. Traurig macht mich, dass das Leben seinen eigenen Plan verfolgt, die Realität sich oft rau und unversöhnlich zeigt, und man nur bedingt Einfluss nehmen kann. So könnte es auch in Wirklichkeit geschehen und ich verstehe, dass es auf diese Weise nicht immer ein Happyend geben kann. Mir hat es ein bisschen gefehlt, ich habe mir da wohl mehr erhofft. Aber trotzdem ist es eine zutiefst menschliche, berührende und auch versöhnliche Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Strapaziert ein wenig die Geduld, überrascht aber mit einem fulminanten Ende

Deine Wahrheit ist der Tod
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Klara ist die Erbin eines angesehenen Weinguts in der romantischen Wachau. Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern gerät sie zunehmend in einen Strudel psychischer Probleme, aus denen ihr auch ihr liebender ...

Klara ist die Erbin eines angesehenen Weinguts in der romantischen Wachau. Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern gerät sie zunehmend in einen Strudel psychischer Probleme, aus denen ihr auch ihr liebender Ehegatte Jonas trotz aller Liebesbeweise nicht heraushelfen kann. Auch Halbschwester Marisa würde ihr gerne zur Seite stehen, streut dabei allerdings weitere, seltsame Zweifel, die Klara noch tiefer in die Krise stürzen.

Düstere Schatten schweben über dem Weinberg und anhand des Covers hatte ich daher mit reichlich Lokalkolorit gerechnet, hier wurde ich leider enttäuscht. Dafür hat sich Klaras Geschichte, die mit reichlich psychologischen Problemen gepflastert ist, ausführlich entwickelt. So ausführlich und detailreich, dass ich manchmal zu kämpfen hatte. Die Elemente eines Thrillers sind bestens erkennbar und bekannt, allerdings liest sich Klaras Kampf um Klarheit und Erkenntnis wirklich zäh. Man braucht etwas Durchhaltungsvermögen um dann den fulminanten, überraschenden Epilog genießen zu können.
Ein beachtliches Debüt, das sich lohnt, zu lesen! Für etwas Heurigenflair muss man einfach mit einem Glaserl Wein selber sorgen.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Ein furchtbar grausamer Plot und eine unvollendete Spurensuche

Die Schneelöwin (Ein Falck-Hedström-Krimi 9)
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Eisiger Winter in Fjällbacka. Mitten im Schnee läuft ein Mädchen auf der Landstraße vor ein Auto und verliert später im Krankenhaus sein Leben. Ihr Körper ist von schweren Misshandlungen gezeichnet. Und ...

Eisiger Winter in Fjällbacka. Mitten im Schnee läuft ein Mädchen auf der Landstraße vor ein Auto und verliert später im Krankenhaus sein Leben. Ihr Körper ist von schweren Misshandlungen gezeichnet. Und weitere Mädchen werden vermisst. Sind sie Opfer grausamer Entführungen? Ein Fall für Erica Falck und Patrik Hedström.

Camilla Läckberg konnte mich immer mit ihren ausgezeichnet erdachten und gruselig erzählten Krimis begeistern. Auch hier trifft man – parallel erzählt – auf verschiedene Leben, die in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lassen. Man ahnt, das Kindheit und Schicksal sich verweben, Abartigkeiten entstehen und in furchtbaren Untaten enden. Erica und Patrik ergänzen sich in ihren Recherchen wieder einmal großartig, Bauchgefühl und brillante Ermittlungen führen gemeinsam ans Ziel. Leider endet das Buch mit einem Cliffhanger, der mich völlig unzufrieden zurücklässt. Mag sein, dass ein Folgeband für Zufriedenheit sorgt, aber für einen abgeschlossenen Krimi war mir das Ende zu ungewiss.
Ein toller Krimi, gruselig und atemberaubend, auch sehr gut und mit Engagement vorgetragen, aber irgendwie unvollendet.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Düster und abgründig, ein temporeicher und spannender Mittsommer-Thriller!

Die hellste Nacht
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Mittsommer in Säter. Während dem fröhlichen Fest verschwindet ein kleines Mädchen, wenig später auch noch ein kleiner Junge. Eine intensive Suche beginnt, aber noch wissen nur Anna und Miro, Angestellte ...

Mittsommer in Säter. Während dem fröhlichen Fest verschwindet ein kleines Mädchen, wenig später auch noch ein kleiner Junge. Eine intensive Suche beginnt, aber noch wissen nur Anna und Miro, Angestellte der nahe gelegenen Psychiatrischen Anstalt, dass ein pädophiler Patient abgängig ist…

Das stimmige und schön gestaltete Cover zeigt es sehr passend, es ist Mittsommer in Schweden. Aber hinter dem Einband versteckt sich ein düsterer Fall, der in die Abgründe der menschlichen Psyche weist. Anna, Psychologin in der Klinik, und Miro, ihr Vorgesetzter, stecken in einer tiefen Klemme. Wie weit können oder müssen sie ihr Wissen offenbaren, um Schlimmeres zu verhindern?
Sehr gekonnt manövriert Helena Kubicek Boye ihre Leser*innen durch einen perfekten und schlüssigen Fall, der für reichlich Gänsehaut sorgt und durch kurze Kapitel ungewöhnlich temporeich erscheint. Atemlos erfährt man Details, darf miträtseln, und die sehr menschlich und lebensecht geschilderten Protagonisten lassen einen an den Gefühlen, Nöten und Zwiespälten teilhaben.
Ein rasanter, sehr gut erdachter Thriller, der alle Facetten widerspiegelt und mit einem unvorhersehbaren Showdown punktet! Spannende Unterhaltung garantiert!

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