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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2024

Spannende Lesestunden

Das Gift deiner Lügen
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Nachdem ich vor kurzem "Die stille Kammer", das erste Buch von Autorin Jenny Blackhurst gelesen hatte, war ich natürlich auch neugierig auf ihre anderen Werke. Dieses Buch lag schon einige Zeit hier und ...

Nachdem ich vor kurzem "Die stille Kammer", das erste Buch von Autorin Jenny Blackhurst gelesen hatte, war ich natürlich auch neugierig auf ihre anderen Werke. Dieses Buch lag schon einige Zeit hier und endlich kam es nun an die Reihe. Wie schon das erste Buch war auch dieses wieder sehr amerikanisch. Ich glaube, in Deutschland würde so eine Geschichte wahrscheinlich anders erzählt. Wenn es einen aber nicht stört, kann man sich hiervon sehr gut unterhalten lassen und spannende Lesestunden erleben.

Besonders gut gefallen hat mir dieses Mal, dass die Story in einem in sich geschlossenen Viertel spielt, d. h. man kann davon ausgehen, dass es keinen Mördern von außen gibt, sondern dass dieser sich gut getarnt in der eigentlich so verschworenen Gemeinschaft findet. Ich mag solche "Locked Room Mysterys" sehr. Auch weil man weiß, dass jede Figur ihre Geheimnisse hat, die vielleicht sogar auf den zweiten Blick etwas offenbaren, das sich später wieder anders darstellt. Und genauso ist es hier auch und ich finde, das kann die Autorin auch ziemlich gut. Immer wieder gibt es Wendungen und Aufdeckungen von Geheimnissen und trotzdem ist es am Ende noch ganz anders.

Ich mochte die vielen Figuren, die mich anfangs echt verwirrt haben, das Ganze aber umso spannender gemacht haben. Ja, dadurch war es vielleicht anspruchsvoll zu lesen, aber gleichzeitig auch interessanter und herausfordernder. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Jenny Blackhurst!

Veröffentlicht am 28.10.2024

Gelungener Abschluss

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Träume
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Da ich bereits die ersten beiden Bände "Zerbrechlicher Frieden" und "Zerbrechliche Hoffnung" von der Porzellanmanufaktur in Selb gelesen habe, war ich natürlich auch neugierig auf den dritten und letzten ...

Da ich bereits die ersten beiden Bände "Zerbrechlicher Frieden" und "Zerbrechliche Hoffnung" von der Porzellanmanufaktur in Selb gelesen habe, war ich natürlich auch neugierig auf den dritten und letzten Teil der Reihe. Autor Stefan Maiwald hat mich wieder gut unterhalten und mit interessanten Details durch die Seiten gebracht. Den Schwerpunkt setzt hier Jana, Maries Tochter, und daher spielt auch ein großer Teil des Geschehens in München, wo sie studiert. Ich persönlich hätte lieber noch ein bisschen mehr Neues aus Selb und von der namensgebenden Porzellanmanufaktur erfahren, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Schön fand ich, dass Joachim hier eine größere Rolle bekommt und man doch so einiges über ihn und sein aufregendes Leben erfährt. Gerade diese Passagen mochte ich sehr. Aber auch Marie und Mike, die mir vorher schon ans Herz gewachsen waren, hab ich gerne noch ein Stückchen weiter begleitet, genauso wie Sophie und den alten "Schmuggler".

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist ein schöner Abschluss dieser sehr interessanten und unterhaltsamen Trilogie, die so nahe meiner Heimat spielt. Ich habe es genossen, wieder in Selb und auch in München zu sein, und zu erfahren, was aus den Protagonisten geworden ist. Der Schluss kam mir etwas zu abrupt, da hätte ich gerne noch mehr erfahren. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann doch noch eine Fortsetzung? Darüber würde ich mich sehr freuen.

Veröffentlicht am 10.10.2024

Faszinierend und anspruchsvoll

Unterwegs mit Billy und Lilly
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Schon beim ersten Blick auf das Cover hatte ich mich in dieses Buch verliebt. Normalerweise sind mit Cover nicht so wichtig, aber bei Kinderbüchern schon. Zudem wurde dieses hier ja von einem Künstler ...

Schon beim ersten Blick auf das Cover hatte ich mich in dieses Buch verliebt. Normalerweise sind mit Cover nicht so wichtig, aber bei Kinderbüchern schon. Zudem wurde dieses hier ja von einem Künstler illustriert. Ich habe mich gefragt, ob zuerst die Bilder oder zuerst die Geschichte da war. Aber das könnte natürlich nur Willy Puchner selbst beanworten.

Das Buch hat mir gut gefallen und mich auch in seinen Bann gezogen. Die Geschichte ist schön, besonders aber haben mich die Illustrationen in ihren Bann gezogen. Jede ist anders und auf ihre Art und Weise besonders. Allerdings habe ich mich gefragt, ob Kinder so lange und genau schauen und vor allem auch können. Ein Beispiel wäre für dafür das allererste Bild, auf dem man die rote Häsin sieht, die Anna zu Weihnachten bekommt und gleichzeitig sieht man auch einen Teil von Anna - aber ob kleine Kinder das wirklich erkennen? Für Fünfjährige scheint mir das Buch etwas zu komplex, ich glaube, es ist eher für ältere Kinder geeignet. Bestens könnte ich mir das Buch vorstellen, um damit ein Kunstprojekt zu machen. Und die Kinder selbst zu Kunst anhand der Geschichte zu animieren.

Auf jeden Fall aber sind die Bilder märchenhaft schön und faszinierend. Manche ganz einfach, manche hochkomplex, mit mehrere Ebenen und ganz viel zu entdecken. Ein Buch, das dazu einlädt, genauer hinzuschauen und sich ganz in die Kunst zu vertiefen.

Veröffentlicht am 10.10.2024

Solider Mittelteil

Signum
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Nach dem ersten Teil der Mittsommer-Trilogie, Refugium, war ich absolut geflasht und natürlich voller Spannung, wie es weitergehen wird. Auch, weil der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger endet und ...

Nach dem ersten Teil der Mittsommer-Trilogie, Refugium, war ich absolut geflasht und natürlich voller Spannung, wie es weitergehen wird. Auch, weil der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger endet und die Leser in Spannung hält. Schwer, dann so lange warten zu müssen!
Nun endlich hatte ich Teil 2 in der Hand und habe mich schnell festgelesen. Es war ein bisschen als hätte ich einfach weitergelesen, alles war recht schnell wieder präsent. Das mochte ich sehr. Julia und Kim sind mehr erneut schnell ans Herz gewachsen und die Geschichte war interessant zu lesen. Gerade auch Irma mochte ich sehr. Astrid ist auch eine starke Figur; vielleicht nicht die sympathischste, aber interessant.
Ich mag die Schreibweise von John Ajvide Lindqvist so sehr. Sein Blick für Details, die Kleinigkeiten und das Alltägliche, das er so pointiert darstellt. Einfach bezaubernd und faszinierend, wie man es schafft, auch bei solchen Themen und mit diesen sehr speziellen Figuren, den Lesern auch immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Für mich ein solider zweiter Teil, der nicht ganz so brillant war wie Teil 1, aber auf 3 hoffen lässt und Vorfreude macht!

Veröffentlicht am 08.10.2024

Im Traum anderer gefangen

Wavewalker
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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Man kann sich kaum vorstellen, dass eine komplette Kindheit wirklich so verlaufen kann. Da war und bin ich schon geschockt ...

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Man kann sich kaum vorstellen, dass eine komplette Kindheit wirklich so verlaufen kann. Da war und bin ich schon geschockt von den Eltern. Zumal die Autorin ja auch selbst schreibt, dass sie sich wundert, wie ihre Eltern, die selbst eine gute Ausbildung genossen haben, so gleichgültig der Ausbildung ihrer Kinder gegenüber sein können. Und dass es auch sonst niemanden gab, den das interessiert hätte ...

Doch von vorne. Suzanne und ihr kleiner Bruder gehen mit den Eltern auf dem Segelschiff Wavewalker auf große Reise. Sie ist erst 7 und wäre viel lieber in der Schule geblieben, aber die Eltern - vor allem der Vater - erfüllen sich damit einen Herzenswunsch. Und eigentlich sollen es auch nur drei Jahre werden - am Ende sind es zehn und damit die gesamte Kindheit. Suzanne muss Stürme, Arbeitseinsätze - auch in der Nacht - und vieles mehr durchleben. Sie ist nie alleine an Bord, aber trotzdem unglaublich einsam. Das konnte man durch die Zeilen auch nach den Jahrzehnten noch spüren, genauso wie ihre Verletztheit über die Gleichgültigkeit ihrer Eltern, vor allem der Mutter. Diese Passagen haben mir sehr zu schaffen gemacht. Man fragt sich, warum solche Menschen Eltern geworden sind und warum sie die Kinder nicht bei Verwandten, im Internet, ... zurückgelassen haben. So ein Leben ist auf Dauer nicht für Kinder und Heranwachsene geeignet, die sozialen Kontakte zu Gleichaltigen fehlen und vieles mehr auch. Wobei ich mir selbst das auch nicht vorstellen könnte, denn man hat keinerlei Rückzugsraum für sich selbst.

Ich fand es mutig, dieses Buch zu schreiben - auch gegen die Widerstände der Eltern - und so offen über ihre Gefühle zu sprechen. Gerne hätte ich mehr über den Alltag erfahren. Auch so banale Probleme wie den Toilettengang oder die Müllentsorgung. Oder auch wie es ist, wenn man so eng zusammen essen muss etc. Man erfährt viel über gefährliche Situationen, gleichzeitig hatte ich aber auch immer mal wieder den Eindruck, dass sich was wiederholt. Die einzelnen Fahrten - gerade zum Ende hin, als es immer wieder die gleiche Region ist - wurden bei mir im Kopf zu einer bzw. zu einem Durcheinander und ich konnte es nicht mehr gut auseinander halten.

Auf jeden Fall ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie es ist, wenn Eltern ihre Träume wahr machen und die Kinder nur ein Anhängsel sind: "Er sah mich an, und in seinen Augen lag ein Ausdruck, den ich nur zu gut kannte - die Angst, im Traum eines anderen Menschen gefangen zu sein."