Warmherziger Wohlfühlroman an der Nordsee mit viel Back- und Strickliebe
OstfriesenglückBeim vorliegenden Roman handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk der bekannten Autorinnen Anne Barns und Susanne Oswald. Beide sind für ihre Wohlfühlromane bekannt, in denen es regelmäßig um Köstlichkeiten ...
Beim vorliegenden Roman handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk der bekannten Autorinnen Anne Barns und Susanne Oswald. Beide sind für ihre Wohlfühlromane bekannt, in denen es regelmäßig um Köstlichkeiten bzw. wunderschöne Strickkompositionen geht. Und so gibt es in diesem Roman im Anhang je zwei Rezepte und Strickanleitungen.
Sie entführen uns nach Fenjesiel, ein fiktives kleines Fischerdorf in Ostfriesland. Hier muss sich Anneke, die vor kurzem ihre Eltern verlor, mit deren Haushaltswarenladen beschäftigen und sich überlegen, wie es weiter gehen soll. Da sie den Laden nicht weiterführen möchte, beginnt sie einen Räumungsverkauf zu planen. Dabei lernt sie dann die fröhliche und lebensfrohe Konditorin Nora kennen, die im Urlaub ist. Die beiden Frauen lernen sich näher kennen und freunden sich locker an.
Nach einer Weile reift der Gedanke, dass man aus dem Ladenlokal von Annekes Eltern ein Strick- bzw. Woll-Café machen könnte.
Denn nicht nur Anneke, die als Arzthelferin des kürzlich in Rente gegangenen Arztes in Fenjesiel gearbeitet hat, sondern auch Nora könnten einen Neuanfang gebrauchen.
Nora arbeitet bei ihrem Bruder im Restaurant, ist aber mit dem Job und der Situation unglücklich.
Werden die beiden Frauen gemeinsam neu durchstarten können?
Ich war sehr gespannt auf dieses Gemeinschaftswerk, denn die bisherigen Romane der beiden Autorinnen habe ich stets gerne gelesen.
Sie erzählen diese Geschichte kapitelweise wechselnd, jeweils aus der Sicht von Anneke und Nora in der Ich-Form. Das bringt viel Nähe zu beiden Protagonistinnen, lässt mich ihre Gefühle und Gedanken erleben und natürlich thematisieren beide auch jeweils ihre Lieblingsthemen, köstliche Kuchen und Torten bzw. Wolle und Stricken. So kann man auch gut erkennen, welche Autorin vermutlich welchen Beitrag geleistet haben mag.
Es ist gut gelungen deutlich zu machen, womit die beiden jungen Frauen zu kämpfen haben. Anneke leidet unter dem Verlust ihrer Eltern und muss sich durch die Auflösung von deren Geschäft mit vielen traurigen Erinnerungen beschäftigen. Sie denkt bereits darüber nach, ob es nicht besser wäre, Fenjesiel zu verlassen.
Auch Nora ist mit ihrer Situation nicht zufrieden. Im Restaurant ihres Bruders arbeitet sie mit, um diesen zu unterstützen, aber ihre Liebe zu Kuchen und Torten als Konditorin kann sie dort nicht ausleben. Vielmehr leidet sie sehr unter dem Stress und braucht dringend eine Auszeit, die sie kurzentschlossen nach Fenjesiel führt, dem Ort in dem sie in ihrer Kindheit viel Zeit bei den Großeltern verbrachte.
In dieser Situation lernen sich die beiden kennen und freunden sich an. Es hat mir gut gefallen, wie sich diese Freundschaft entwickelt und sie sich gegenseitig unterstützen können. Und als plötzlich ein altes Foto Erinnerungen an Kindertage weckt, vertieft sich diese Freundschaft so, dass beide sich vorstellen können, gemeinsam etwas ganz Neues anzufangen. Mir hat es gefallen zu erleben, wie die beiden Ideen entwickeln, Pläne schmieden und so ihrem Wunsch immer näher kommen.
Natürlich spielt auch die Liebe eine Rolle und es gibt mit dem geheimnisvollen Hausbootbesitzer Jonte und dem neuen Arzt im Ort auch interessante Männer in der Geschichte.
Die beiden Autorinnen haben hier einen warmherzigen Wohlfühlroman über Verlust, Neuanfang und Freundschaft geschaffen und ihrer beider Schreibstil ergänzt sich mit den jeweiligen Themen sehr gut. Sympathische Protagonistinnen, ein schönes Setting in einem kleinen Ort am Meer sowie viel Back- und Strickliebe sorgen für einen schönen Mix und bilden einen unterhaltsamen Roman, den ich sehr gerne gelesen habe!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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