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Veröffentlicht am 30.10.2024

Die kulinarische Reise geht weiter

Anisbrot in Antiochia
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Die Fortsetzung von „Bittermandel in Byzanz“ ist im Jahr 1190 angesiedelt. Kaiser Barbarossa ist tot, sein Kreuzritterheer löst sich auf. Ritter Diethelm ist schwer erkrankt, kann jedoch der hochschwangeren ...

Die Fortsetzung von „Bittermandel in Byzanz“ ist im Jahr 1190 angesiedelt. Kaiser Barbarossa ist tot, sein Kreuzritterheer löst sich auf. Ritter Diethelm ist schwer erkrankt, kann jedoch der hochschwangeren Delikatessköchin Alkmene und ihrem Mann, dem Eunuchen Pares eine Nachricht zukommen lassen. Sie machen sich auf den beschwerlichen und gefährlichen Weg zu Diethelm.

Das schön gestaltete Cover ist nahezu identisch mit dem des ersten Bandes, Granatäpfel und Anis zeigen den direkten Bezug auf.

Wie bereits im ersten Band ist jedem Kapitel ein Rezept vorangestellt, das Bezug auf den jeweiligen Inhalt nimmt.

Die Protagonisten sind bereits aus dem ersten Band bekannt. Diethelm von Toggenburg ist eine historische Figur, während das so ungleiche Paar Alkmene und Pares fiktive Charaktere sind. Alkmene ist eine leidenschaftliche Köchin und weiß für jeden die passende Speise zuzubereiten. Auf ihrer Reise nutzt sie jede Gelegenheit, in Küchen zu arbeiten und von den dortigen Köchen zu lernen.

Diethelm ist ebenfalls ein interessanter Charakter. Er ist Kind seiner Zeit und fürchtet, dass sein Bruder ihn verflucht hat. Von der Mission des Dritten Kreuzzuges ist er überzeugt. Überrascht muss er in Jerusalem feststellen, dass die ihm zugetragenen Berichte jeglicher Grundlage entbehren. Und ihn erwartet eine zweite Überraschung, die ich hier jedoch nicht spoilern möchte.

Ein Ausblick auf den dritten Teil der Trilogie, ein Personenverzeichnis und Worterklärungen runden das Buch ab.

Fazit: ein flüssig erzählter spannender Roman des 12. Jahrhunderts

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Liebe ist stärker als der Tod

Der Zauber des Berges
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Dr. Daniela Holsboer beschreibt in diesem historischen Roman die Geschichte von Davos, einem kleinen Schweizer Bergdorf, das zum luxuriösen Ziel der „Reichen und Schönen“ wurde.

1867 reist der holländische ...

Dr. Daniela Holsboer beschreibt in diesem historischen Roman die Geschichte von Davos, einem kleinen Schweizer Bergdorf, das zum luxuriösen Ziel der „Reichen und Schönen“ wurde.

1867 reist der holländische Kaufmann Willem Jan Holsboer mit seiner lungenkranken Frau Margaret auf ärztlichen Rat nach Davos. Die Anreise ist äußerst beschwerlich, so dass Holsboer erste Überlegungen zu einer Bahnstrecke anstellt. Nach dem Tod seiner Frau reist er nicht ab, sondern baut das Dorf nach und nach zu einem mondänen Kurort aus. Die Rhätische Bahn (heute UNESCO-Weltkulturerbe) und das Sanatorium auf der Schatzalp gehen ebenfalls auf ihn zurück.

Im Vordergrund jedoch steht die ganz besondere Seelenverwandtschaft zwischen Willem und Margaret, eine Liebe, die weit über den Tod hinaus Bestand hat. Margaret ist die Triebfeder, die Willem seine Vision eines seinen Ansprüchen genügenden Kurortes umsetzen lässt.

Der Schreibstil der Autorin ist klar, verständlich, aber auch poetisch und lässt einen den Zauber einer anderen, einer fast magischen Welt erahnen.

Der Titel erinnert nicht zufällig an den Roman von Thomas Mann. Immer wieder finden sich Anspielungen, direkt oder indirekt (und machen Lust darauf, diesen Roman erneut zu lesen). Aber auch andere bekannte Namen werden genannt, insbesondere die der Schriftsteller Robert Louis Stevenson und Arthur Conon Doyle, aber auch der des Malers Ernst Ludwig Kirchner.

In ihrem Nachwort gibt es zusätzliche Erläuterungen, die ich als sehr gute Ergänzung empfunden habe.

Fazit: Willem Jan Holsboer wurde mit diesem Roman ein Denkmal gesetzt, das seine Lebensleistung angemessen würdigt.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

"Im Strudel des Krieges"

Ostpreußen ist weit
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Marianne Klitzka erzählt die Geschichte ihrer Familie. Sie beginnt mit dem Jahr 1937, wo Josef und Rosa Rückwardt und ihre sechs Kinder in dem kleinen Fischerdorf Neu-Passarge in Ostpreußen leben. Josef ...

Marianne Klitzka erzählt die Geschichte ihrer Familie. Sie beginnt mit dem Jahr 1937, wo Josef und Rosa Rückwardt und ihre sechs Kinder in dem kleinen Fischerdorf Neu-Passarge in Ostpreußen leben. Josef ist Schiffer und besitzt mit der „Maria Regina“ das größte Schiff des Dorfes. Rosa und die Kinder bestellen den Garten und kümmern sich um das Vieh. Die Familie scheint nicht unvermögend zu sein, dennoch führen sie ein einfaches Leben. Niemand denkt daran, dass sich das Leben ändern könnte, denn Ostpreußen ist weit weg von der Reichshauptstadt Berlin.
Die Träume der Familie, insbesondere der Kinder werden durch den Krieg, der schließlich auch Ostpreußen erreicht, jäh zerstört.
Als sich die Situation zuspitzt, schicken die Eltern Rückwardt ihre Töchter zu Verwandten nach Kiel. Es ist schon fast zu spät, so dass die Mädchen auf sich gestellt sind. In fast letzter Sekunde entschließen sich auch Josef und Rosa, ihr Heimatdorf zu verlassen.

Marianne Klitzkas biografischer Roman erzählt detailliert die Geschehnisse in Neu-Passarge und auf der Flucht. Vor allem Mariannes Mutter Gertrud hat ihre Erinnerungen mit ihr geteilt, aber auch ihre Großmutter Rosa.

In einem gut lesbaren Schreibstil werden die Ereignisse vor und während des Krieges, vor allem aber die Flucht der Töchter und der Eltern mit ihrem Sohn Karl eindrucksvoll geschildert. Marianne Klitzka erwähnt grauenvolle Einzelheiten eher am Rand, aber jeder, der sich mit den Fluchtgeschichten, insbesondere der Menschen aus Ostpreußen auseinandergesetzt hat, liest das Grauen mit. Diese Geschichte steht stellvertretend für so viele andere Familien, die viel verloren haben und mit nichts anfangen mussten.

Eine Karte mit den für diesen Roman wichtigsten Orten verdeutlicht das Erzählte.

In ihrem Nachwort spricht die Autorin von ihrer Affinität zur ostpreußischen Landschaft, die auch ich verspürt habe, als ich die Geburtsstadt meiner Großmutter und das Umland besucht habe.

Viel wichtiger aber ist ein anderer Satz aus den Bemerkungen zur Entstehung des Buches. Mariannes Mutter Gertrud ist skeptisch, als ihre Tochter einen Teil des Romans präsentiert: „Ach, Kind, diese alten Geschichten.... will die jemand lesen?“

Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: ja, die will man lesen, die muss man sogar lesen, vor allem, wenn sie so lebendig geschrieben sind wie in diesem Roman.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Verbesserung der Kommunikation

Sag's wie Jesus
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Anhand von 20 eindrücklichen Schlüsselsätzen zeigt Alexander Preiss, wie wir unsere Kommunikation dauerhaft verändern können.

Die 20 Kapitel beginnen mit einem Bibelzitat, eben einem der Schlüsselsätze. ...

Anhand von 20 eindrücklichen Schlüsselsätzen zeigt Alexander Preiss, wie wir unsere Kommunikation dauerhaft verändern können.

Die 20 Kapitel beginnen mit einem Bibelzitat, eben einem der Schlüsselsätze. Es folgt eine Geschichte aus dem Alltag, die gut nachvollziehbar ist. Lösungsansätze werden aufgezeigt, z.B. in dem die Perspektive gewechselt wird. So stellt der Autor seinem Gegenüber in der ersten Geschichte eine unerwartete Frage, die ein Einstieg in ein fruchtbares Gespräch ist. Es gibt u.a. Hilfestellung zur Selbsthilfe oder vorsichtige und wertschätzende Hinweise zum Überdenken der eigenen Sichtweise.

Im Anschluss erläutert Alexander Preiss die Situation, in der Jesus die entsprechenden Worte gesagt hat, um sich diese konkret vorstellen zu können.

Unter der Überschrift „Welche Chancen bietet Ihnen dieser Satz?“ werden Stichpunkte für eine verbesserte Kommunikation aufgezeigt. Unvollständig wäre das Buch, wären nicht jedem Kapitel Tipps und Hinweise „Zum Weiterdenken“ beigefügt.

Mit diesem Schema gelingt es Alexander Preiss sehr gut, sein Anliegen deutlich und für jeden verständlich zu machen. Ein Zitat aus dem Klappentext unterstreicht es: „Sie (die Worte Jesu) bieten ungeahnte Perspektiven, Ansätze und Richtungen für Gespräche aller Art.“

Viele Anregungen und Ideen aus diesem Buch sind schnell und einfach in die Praxis umzusetzen.

Fazit: eine Empfehlung für alle, die ihre Kommunikation verbessern wollen.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Jenseits des Nadirs - Diesseits des Nadirs

Jenseits des Nadirs
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Vier Novellen mit unterschiedlichen Inhalten sind in diesem schmalen Band vereint. In „Raue Ufer“ wartet ein Vater auf seine Tochter, mit der er seit 5 Jahren keinen Kontakt hat. Waren es die Umstände, ...

Vier Novellen mit unterschiedlichen Inhalten sind in diesem schmalen Band vereint. In „Raue Ufer“ wartet ein Vater auf seine Tochter, mit der er seit 5 Jahren keinen Kontakt hat. Waren es die Umstände, hat die Mutter ihre Finger im Spiel oder gibt es auch beim Vater Versäumnisse? Da die Geschichte nur aus der Sicht des Vaters erzählt wird, gibt es keine eindeutige Antwort.

In „Rückkehr zu den Yosemite Falls“ begleitet eine Enkelin ihren Großvater auf einer Reise, eine Reise, die er in seiner Jugend mit seiner inzwischen verstorbenen Frau unternommen hat. Er trifft eine nachvollziehbare Entscheidung, die er jedoch nicht zu Ende gedacht hat.

Im „Letzten Duett“ schließlich erfüllt eine Krankenschwester einem Sterbenden einen letzten Wunsch und erkennt dabei den Charakter des angehenden Arztes, in den sie sich verliebt hat.

Die letzte Novelle, die dem Band den Namen gibt, handelt von einem Jungen auf der Suche, der sich auf eine metaphysische Reise begibt. Am Ende seiner Reise schließt sich der Kreis, er erkennt, dass er angekommen ist und seine Suche beendet ist.

In den ersten drei Novellen geht es um Menschen, Verwandte und Fremde, und Entscheidungen, deren Folgen vielleicht nicht durchdacht sind oder den Charakter eines Menschen mit einem einzigen Satz eindrucksvoll beschreiben. Die letzte Geschichte ist ein wenig anders – und vielleicht auch nicht, denn auch hier steht ein Mensch im Mittelpunkt.

Der Autor schreibt kurze und prägnante Sätze, etwas, das speziell ist, mir aber sehr gut gefällt.

Fazit: Die Novellen sind gut lesbar, tiefgründig und regen zum Nachdenken an.

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