Mit “Tainted Dreams” startet die neue Trilogie „Kingsbay Secrets“ der Autorin Kim Nina Ocker. Das Cover sagt zwar nichts über die Geschichte aus, ist aber wirklich sehr elegant und wunderschön, gefällt mir recht gut. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich wunderbar, man kommt mit Leichtigkeit durch das ganze Geschehen, ohne dass man sich bemühen muss. Ich kam rasch durch die Story. Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht von Charlotte erzählt, wobei Gideon ein paar Kapitel erhält und der „Feind“ Romeò Favreau auch eines erhält. Was ich äußerst spannend fand.
In dieser Story geht es um die Selbstverteidigungstrainerin Charlotte, welche den mysteriösen Auftrag erhält den Sohn der reichen Familie Newton in Miami zu beschützen und zu begleiten. Gideon ist von dieser „Überwachung“ durch Charlotte nicht begeistert. Während eines Arbeitsausflugs mit der Yacht kommen die beiden sich näher, doch abseits des Glanzes der High Society gibt es auch dunkle Schatten und unbekannte Gefahren lauern gefühlt überall…
Von dem Buch habe ich mir jede Menge Spannung, Intrigen und Gefahren ausgemalt, welche die als Personenschützerin angeheuerte Charlotte vereiteln soll. Nun ja, für mich waren die einzig richtig spannenden Teile der Prolog und zum Schluss hin als der “Feind“ sie zu sich bestellt hat. Zwischendurch gab es zwar kleinere Dinge und Szenen, welche auch großes Potenzial gehabt hätten, welche aber bei mir nichts ausgelöst haben. Entweder war es zu schnell vorbei und man ging zum nächsten Teil über, man war verwirrt, weil einiges nicht zusammenpasste. Vor allem Daphnes „Situation“ war für mich sehr suspekt.
Gideon war mir zwar nicht ganz so sympathisch, aber ich habe ihn trotzdem irgendwie gemocht. Er wirkt immer wie so ein überheblicher Arsch, welcher sich aber eher als kein Snob betitelt, weil er sich seiner Privilegien bewusst ist und nicht so sein will. Charlotte gegenüber verhält er sich mal so mal so. Einmal ignoriert er sie, dann macht er sich gefühlt über sie lustig, weil sie ihren Job so ernst nimmt, und dann ist er mal wieder ganz nett und ist eher der bodenständige Kerl. Ich wusste bei ihm einfach nicht, wo ich bei ihm stehe und was ich genau von ihm halten soll.
Charlotte ist eher naiv und weiß viele Dinge nicht, welche eigentlich offensichtlich sind. Wer weiß denn nicht was eine Hauswirtschafterin macht? Theoretisch übernimmt Charlotte die Arbeitsstelle als „Assistentin“ von Gideon, während sie eigentlich auf seine Umgebung und Bedrohungen achten soll. Als Bodyguard macht sie einen so lala Job, mal verliert sie ihn ist auch ziemlich ängstlich, dafür dass sie Selbstverteidigung lehrt ist sie ein ziemlicher Angsthase, welcher gerne für Fleißpünktchen arbeitet. Als Assistentin macht sie ja einen super Job, wobei ich da eigentlich keine Ahnung habe, was sie da genau macht, aber sie kann das aus dem Stegreif, wo ich keine Ahnung hätte, was zu tun ist. Aber okay. Manche Entscheidung, welche sie fällt sind mir auch etwas suspekt, denn man erzählt seinem Arbeitgeber, dass mehrfach eingebrochen wurde und sie bedroht wird und behält es nicht für sich. Zum Schluss hin kann sie sich wenigstens auch behaupten, was ich die ganze Zeit sehen wollte, dass sie nicht umsonst in diesem Job eingesetzt wurde.
Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten war für mich bei null. Die kannten sich anderthalb Wochen und landen schon im Bett. Erstens, sehr unprofessionell von Charlotte, obwohl sie zugegeben früher schon einmal abgeblockt hat, aber nur weil sie etwas entdeckt hatte. Zuerst sagt sie, dass sie das nicht machen könne und bumm - zwei Tage später kann sie sich nicht mehr an sich halten. Gideon ist da offener was er von ihr will, aber ich spüre den Funken einfach nicht. Ja, es gibt ein paar Szenen, wo die beiden echt süß und lustig zusammen sind. Wie die Krokodil-Szene, der Jetski und einfach nur im Mondlicht herumsitzen und reden. Aber ich sehe einfach nicht, wie die beiden zueinander stehen, die Chemie springt absolut nicht über.
Das Interessanteste an dem ganzen Buch war der vermeintliche Feind Romeò Favreau. Bei ihm würde ich so gerne erfahren, was da eigentlich alles abläuft, warum die beiden sich so bekriegen. Was er wirklich mit Charlotte vorhat und was er von ihr hält. Ich fand es ja richtig spannend zu erleben, dass er Charlotte zu sich zählt, als wir am Schluss des Buches ein Kapitel seiner Sicht erhalten. Die Möglichkeiten sind ja so groß und ehrlich gesagt erhoffe ich mir einen bestimmten Geschichtsverlauf, sodass es nicht so einfach ist zu erfahren, wer jetzt eigentlich der Böse oder der Gute ist. Ich fand Favreau kann zwar auch ein Arsch sein, was man definitiv mitbekommt, und er provoziert Gideon sehr gerne, aber er war auch einfach der fesselndste Charakter des ganzen Romans.
Ich bin nicht ganz so begeistert von dem Buch wie einige andere, aber es war auch nicht schlecht. Für mich war es ein Roman für zwischendurch, welcher eindeutig Luft nach oben hat. Es passierte jetzt noch nicht wirklich viel Spannendes, vielleicht wird das für die nächsten zwei Bände aufgehalten, aber man muss seinen Leser schon im ersten Roman catchen, sonst liest er nicht weiter. Für mich ist das ausschlaggebende, dass ich den zweiten Band lesen werde, da ich natürlich jetzt nach diesem Cliffhänger unbedingt wissen will, wie Charlotte das hinkriegt, denn kommt schon, wer lässt seine Haupt Protagonisten im ersten Band sterben? Zweitens, dass ich wirklich gerne mehr über Romeò erfahren will und wie das alles mit Charlotte zusammenhängt.
Denn für mich ist sie gefühlt einfach ein Opferlamm der Familie Newton, welches zur Schlachtbank geführt wurde, denn die Mutter Eliza ist ja mal eine richtig zauberhafte Person, welche einen Besen zum Frühstück gegessen hat. Da gibt es sicher eine Erklärung, warum man ausgerechnet Charlotte für diesen Job gewählt hat.
Nun, der Roman war kein Burner für mich wie schon gesagt, aber man kam wirklich gut und schnell durch die ganze Geschichte und ich will unbedingt wissen, was es mit Favreau auf sich hat und wie es mit Charlotte weitergeht.
Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde!