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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2024

wunderschöne Fortsetzung

Shine Like Midnight Sun (Strong Hearts 2)
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„Je schöner das Davor ist, desto schmerzhafter wird das Danach.“
(Lilly in Shine like Midnight Sun)

Worum geht’s?

Hals über Kopf hat Lilly Island verlassen, als sie von Arons Lüge erfahren hat. Jetzt ...

„Je schöner das Davor ist, desto schmerzhafter wird das Danach.“
(Lilly in Shine like Midnight Sun)

Worum geht’s?

Hals über Kopf hat Lilly Island verlassen, als sie von Arons Lüge erfahren hat. Jetzt sitzt sie verloren bei ihrer Großmutter auf Sylt und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Bis sie eine Nachricht von SaveTheIceland bekommt, die sie daran erinnert, dass ihr Herz längst für das karge Land im Nordatlantik schlägt. Genau wie für Aron, dem derweil die Zeit davonläuft und der seinen Augen nicht trauen kann, als Lilly eines Abends wieder vor ihm steht. Während in Island endlose Tage für die beiden anbrechen, schwindet die Hoffnung auf ein Spenderherz für Aron mit jedem Tag mehr …

Shine like Midnight Sun ist Band 2 der Stronger Hearts-Dilogie. Vorkenntnisse sind zwingend erforderlich.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Lilly und Aron in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen, insbesondere aus dem Bereich Verlust.

Meine Meinung

Nach dem dramatischen Ende von Band 1 war es natürlich klar, dass ich für Band 2 zurückkehren werde. Lange habe ich überlegt, was Sarah Stankewitz - meine deutsche Queen of Heartbreak – für mich bereithält. Welchen Weg wird sie für Aron gehen? Denn wer ihre anderen Bücher kennt, der weiß: Bei ihr ist alles möglich. Sorge, dass Band 2 nicht an Band 1 heranreichen kann, hatte ich nie. Ich weiß, wie gut Sarah schreiben kann, ich weiß, wie sehr sie recherchiert, ich wusste nur nicht, was sie mit Lilly und Aron vorhat.

Zu Beginn des Buches ist Lilly wieder in Deutschland, untergekommen bei ihrer Oma, ohne Kontakt zu ihrer Mutter. Der Schmerz, der hier zwischen den Zeilen liegt, der erahnen lässt, wie sehr Lilly als „das ungesehene Kind“ immer leiden musste, ist greifbar. Im Laufe des Buches gibt es immer wieder Rückblenden, die gemeinsam mit Lilly die schönen Momente und die traurigen Momente ihrer Zeit mit ihrem Zwillingsbruder erleben lassen. Man verarbeitet mit Lilly gemeinsam den Verlust, man darf erleben, wie sie hieraus Stärke gewinnt und andere viel Hoffnung geben kann. Denn das ist hier auch bitter nötig.

Lilly kehrt nach Island zurück. Nicht wegen Aron, sondern für sich selbst. Als sie ein Angebot von einer Hilfsorganisation kriegt, zögert sie nur kurz und kehrt zurück auf die Insel, die ihr Herz gebrochen, aber gleichzeitig auch geheilt hat. Aron tritt erst später wieder in die Geschichte, denn er akzeptiert Lillys Grenzen und gibt ihr Zeit und Raum, die Nachrichten zu verarbeiten. Mir hat dies gut gefallen, allein schon, weil Lilly nicht seinetwegen, sondern ihretwegen zurückkommt. Die Autorin gibt ihr die Möglichkeit, alles selbst zu verarbeiten und hierbei nicht direkt wieder in einer Beziehung zu sein.

Natürlich gibt es aber auch eine zweite Chance für die beiden. Der Kontakt wird langsam wieder aufgebaut, die gemeinsamen Freunde binden Lilly viel ein und es gibt schöne – freundschaftliche! – Momente, die mit der Zeit vermehrt zu romantischen Momenten werden. Ganz behutsam führt die Autorin die beiden wieder zusammen, stets mit dem Wissen, dass das Damoklesschwert über Aron hängt. Sein Zustand verschlechtert sich zunehmend, bis er sehr kritisch wird. Dramatische Szenen, Verzweiflung und Angst inklusive. Sarah Stankewitz weiß einfach, wie man die Emotionen des Lesers erreichen kann. Zwar hat mich das Buch insgesamt nicht so sehr ergriffen wie Band 1, aber das lag auch einfach daran, dass hier Lilly wieder deutlich mehr Licht sehen darf und selbst die traurigen Szenen mit ihrem Bruder schön und dankbar herüberkommen, sodass das Buch nicht so sehr von Schmerz und Trauer, sondern vielmehr von Hoffnung und Erinnerungen handelt.

Die Liebesgeschichte von Aron und Lilly entwickelt sich zaghaft, aber das ist angesichts der Drumherums nachvollziehbar und vollkommen in Ordnung. Es gibt die supersüße Idee, dass beide Dates füreinander organisieren – von A bis Z. Als sich Arons Zustand verschlechtert und Lilly sagte, dass sie doch noch so viele Buchstaben im Alphabet offen haben, bekam ich wirklich Gänsehaut. Das Ende, was die Autorin für Lilly und Aron bereithält, gefällt mir gut, es ist glaubwürdig und nachvollziehbar. Ich hätte mir hier und da ein wenig mehr Island gewünscht, aber insgesamt war das Buch erwartungsgemäß wunderschön geschrieben, ergreifend und mit der gewohnten Behutsamkeit und Vielschichtigkeit der Autorin mal wieder ein Highlight.


Mein Fazit

Shine like Midnight Sun ist ein würdiger, ergreifender Abschluss der Dilogie. Die Autorin beweist wieder, dass sie ein unglaubliches Fingerspitzengefühl für Emotionen hat und präsentiert dieses Mal eine Geschichte voller Hoffnung und Verzweiflung in Zeiten von großen Herausforderungen. Wie immer ein Highlight!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.10.2024

wie immer wunderschön

Der Schuh - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker
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Was ist das?

Mit „Der Schuh“ stellt die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess erneut einen der wichtigsten Gegenstände unseres Fashionalltags in den Fokus: den Schuh in all seinen Facetten. Mit ...

Was ist das?

Mit „Der Schuh“ stellt die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess erneut einen der wichtigsten Gegenstände unseres Fashionalltags in den Fokus: den Schuh in all seinen Facetten. Mit liebevollen Zeichnungen, eindrucksvollen Zitaten und interessanten Hintergrundinformationen entführt die Autorin in die Welt der Schuhe und präsentiert die bekanntesten Designer mit ihren Kult-Schuhen.

Wie sieht es aus?

Es handelt sich um ein kleines Hardcover-Buch in hochwertiger Bindung. Das Buch ist etwas größer als das A6 Format, kleiner jedoch als A5. Der Buchschnitt ist passend in schwarz-metallic gestaltet und schimmert edel. Das dezente Cover hat einen goldfolierten Titel. Trotz seiner Größe wirkt das Buch hochwertig und edel. Die gesamte Innengestaltung bleibt dem Farbschema treu – schwarz, Goldtöne, weiß und rote Elemente als Hingucker. Es ist eine bunte Mischung aus ganzseitigen oder sogar doppelseitigen Zeichnungen und kleinen Begleittexten. Wie immer ist das Verhältnis zwischen Text und Bild sehr bildlastig, da im Vordergrund die Fashionzeichnungen stehen.
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Was erwartet einen?

In ihren Büchern entführt Megan Hess mit ihren Modezeichnungen immer in eine andere Welt. Hier hat sie sich dem Thema „Schuhe“ angekommen und präsentiert die wohl bekanntesten Modelle – von bekannten High Heels von Designer Jimmy Choo über bekannte Slipper von Gucci bis Air Jordans by Dior. Die Zeichnungen sind immer absolute Hingucker und die Auswahl sehr vielseitig, wobei der Grundfokus schon tendenziell auf Absatzschuhen liegt. Von alle möglichen bekannten Marken sind Schuhe enthalten und so mancher Schuh kam mir von der Optik sofort bekannt vor, ohne dass ich bisher wusste, wie er heißt. Einige Modelle fand ich auf der Zeichnung so schön, dass ich die „originalen“ Fotos gegoogelt habe. Die Detailliertheit der Zeichnungen lädt zum Verweilen und Entdecken ein und macht Lust auf mehr.

Mein Fazit

Als absoluter Megan Hess Fan freue ich mich jedes Mal aufs Neue, wenn eines ihrer Bücher im deutschen Prestel-Verlag erscheint. Neben den „großen“ Designer-Titeln gibt es seit kurzem auch diese Mini-Titel mit Schwerpunkt auf ein bestimmtes Kleidungsstück. Ich mag diese Ergänzung sehr, einfach weil ich die Zeichnungen von Megan Hess ungemein toll finde. Natürlich sind die Bücher nie darauf ausgelegt, eine Art Lexikon zu sein, aber es sind Hingucker und Bücher zum Wegträumen. Ich verliere mich jedes Mal erneut zwischen den Seiten und habe so auch hier das Buch ganze dreimal durchgelesen, weil man jedes Mal wieder etwas Neues entdeckt. Ich mag auch die Einarbeitung von passenden Zitaten zwischendurch, die informativen Kurztexte und einfach den Vibe, den das Buch gibt. Ein liebevoll gestaltetes Mini-Coffeetable Book mit einer schönen Auswahl an Schuhen und jeder Menge Handwerkskunst der Autorin. Eine tolle Ergänzung für alle Fans der Autorin, für Fans von Fashion und Design oder auch für Leute, die einfach hübsche Sachen mögen. Auch als Geschenk ist dieses hochwertig aufgemachte Büchlein super geeignet!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 19.09.2024

überraschendes Highlight

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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„„Ich brauchte jedes bisschen Trost, das ich kriegen konnte, egal von wem.“
(Hailie in The Monet Family 1)

Worum geht’s?

Die 15-jährige Hailie Monet wächst bescheiden, aber behütetet auf, bis ihre ...

„„Ich brauchte jedes bisschen Trost, das ich kriegen konnte, egal von wem.“
(Hailie in The Monet Family 1)

Worum geht’s?

Die 15-jährige Hailie Monet wächst bescheiden, aber behütetet auf, bis ihre Familie bei einem tragischen Autounfall zu Tode kommt. Plötzlich Waise, erfährt Hailie, dass sie fünf ältere Halbbrüder in Amerika hat: Vincent, Will, Dylan, Shane und Tony. In der Luxusvilla in Pennsylvania hat Hailie alles, wovon sie träumen könnte, und fühlt sich dennoch einsam. Dann stellt sie fest, dass ihre unnahbaren Brüder sie strengstens bewachen. Aber wer könnte es auf sie abgesehen haben? Und welches dunkle Geheimnis versuchen ihre Brüder mit aller Macht zu verbergen?

The Monet Family – Shine bright like a treasure ist Band 1 der Family of Secrets-Reihe. Die Geschichte wird fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Hailie in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet zum Teil derben, gewalttätigen Content und Thematiken wie versuchte Entführung und Waffengewalt.

Meine Meinung

Ehrlich gesagt bin ich an dieses Buch komplett ohne jegliche Erwartungen herangegangen. Ich kannte vorher nur den Klappentext und wusste von einer Freundin, dass dieses Buch im polnisch sprachigen Raum einen großen Hype hat und als Highlight gefeiert wird. Mir war nicht mal wirklich bewusst, welche Art von Genre mich hier bei diesem Buch erwartet, und selbst jetzt, nach Beenden des Buches, könnte ich nicht mal wirklich sagen, als was ich es kategorisieren würde. Gleich vorweg: Dies ist kein Liebesroman, kein New Adult Romance Buch, Generell gibt es in diesem Buch Keine wirkliche Liebesgeschichte abseits von leichten Schwärmereien der Protagonistin. Dies liegt insbesondere auch daran, dass es sich um tatsächliche Familienverhältnisse in Form von Halbbrüdern handelt. Am ehesten würde ich das Buch wahrscheinlich als Drama mit Morally Gray Charakteren, ein bisschen Gangster-Mafia-Vibes und leichten Suspense Anteil beschreiben.

Ich habe in einigen Rezensionen gelesen, dass diese gesagt haben, dass das Buch keine wirkliche Handlung hat. Dem kann ich ehrlich gesagt nicht entgegentreten, trotzdem hat mich das Buch von der ersten Seite an total gecatcht. Ich habe es regelrecht an 2 Tagen durchgesuchtet und würde wahnsinnig gerne bereits jetzt Band 2 lesen, leider gibt es den bisher aber nur auf Polnisch. Der Leser begleitet die anfangs 14 jährige Hailie, deren Mutter und Großmutter zu Beginn der Geschichte sterben und sie somit als Vollwaise zurückbleibt. Ihren Vater hat sie nicht kennengelernt, hat aber Kenntnis über dessen Tod. Hailie landet nun bei ihren 5 Halbbrüdern, die zuvor mit ihrem Vater gelebt haben, und muss sich dort in einer Welt aus Reichtum, Konflikten und möglicherweise geheimnisvollen Machenschaften zurechtfinden. Die 5 Halbbrüder könnten alle kaum unterschiedlicher sein, es gibt einen total sympathischen, regelrecht normalen Halbbruder namens Will. Dann gibt es dort den Anführer Vince, der alles zu wissen, alles zu sehen und vor allem auch alles zu verstehen scheint, immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftaucht und seine Geschwister mit eiserner aber durchaus liebevoller Hand durchs Leben führt. Dann gibt es dort noch ein Zwillingspärchen und einen weiteren Halbbruder namens Dylan, die allesamt nicht sonderlich begeistert von Hailies Anwesenheit sind. Es kommt zu Konflikten, es kommt zu gefährlichen Situationen, sie findet mehr als einmal eine Schusswaffe und wird irgendwann auch damit konfrontiert, dass sie dauerhaft von einem Bodyguard überwacht wird. Zunehmend fragt sich der Leser, was genau dort im Hause Monet eigentlich vor sich geht, wie diese Familie ihr Geld verdient hat und auch gegenwärtig verdient, woher das riesige Anwesen, die Luxusautos, der teure Schmuck und alles weitere kommt, und warum vor allem Vince Hailie so dermaßen mit strengen Regeln überzieht und regelrecht in Watte packt.

Ich kann die Faszination total schwer erklären und ich bin mir sicher, dass auch nicht jeder sie teilen wird. Dieses Buch lebt von den Geheimnissen, von einer leicht naiven Protagonistin und den zunehmend bedrohlichen Geschehnissen, die immer mehr Fragen aufwerfen. Der Spannungsbogen ist durchweg hoch, die Fragezeichen ploppen nur so im Kopf auf und irgendwie ist man gefesselt und irritiert zugleich. Ich bin jetzt schon wahnsinnig gespannt, wie sich die Dynamiken in den Folgebänden entwickeln werden und was die Autorin für die Familie bereithält. Ob in den Folgebänden mehr Romance Anteil dazu kommt, wird sich zeigen, aber die Monet Brüder sind für sich schon genug Stoff für noch mindestens 10 weitere Bücher. Dieses Buch ist für Leser, die zum Beispiel die Elite Kings Reihe aus dem LYX Verlag, die Paper Princess Reihe von Erin Watt oder die Kings von Cypress Pointe Reihe von dem Setting, der Ausrichtung und den Geheimnissen her mochten - nur halt hier ohne entsprechende Liebesgeschichte.

Mein Fazit

Reihenauftakt hat mich vollkommen überrascht und in seinen Bann gezogen. Die Geschichte ist spannend, verwirrend und auf eine verrückte Art mitreißend. Ich habe das Buch wirklich weg gesuchtet und freue mich schon sehr doll auf die Fortsetzungen. Tolles Setting, interessante Grundidee - und mal ganz ohne Romance und Spice.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 19.09.2024

geht unter die Haut

Almost isn't enough. Whispers by the Sea (Secrets of Ferley 1)
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„Am Ende bereuen wir immer das, was wir nicht getan haben. Wenn dich etwas über so eine lange Zeit beschäftigt und nicht mehr loslässt, dann sei mutig und stell dich dem Ganzen.“
(Ares in Alomost isn’t ...

„Am Ende bereuen wir immer das, was wir nicht getan haben. Wenn dich etwas über so eine lange Zeit beschäftigt und nicht mehr loslässt, dann sei mutig und stell dich dem Ganzen.“
(Ares in Alomost isn’t enough 1)

Worum geht’s?

Seitdem ihr Elternhaus in Flammen aufgegangen ist, wird Summer von Albträumen geplagt. Einzig beim Kitesurfen fühlt sie sich frei. Als der mysteriöse Student Ares in ihre WG in der Kleinstadt am Meer zieht, macht er sie wahnsinnig. Doch auch vom ersten Augenblick an fühlt Summer sich zu ihm hingezogen. Als Ares von ihren Albträumen erfährt, versteht er sie so gut wie niemand sonst. Denn niemand weiß, dass er ebenfalls tiefe Wunden in sich trägt. Als Summer mit Ares beginnt die Wahrheit über den Brand ihres Elternhauses aufzudecken, stoßen sie auf eine schockierende Verwicklung …

Almost isn’t enough – Whispers by the sea ist Band 1 der Secrets of Ferley-Dilogie. Das Buch ist in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Summer und Ares in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Verlust, Erkrankung und Verbrechen.

Meine Meinung

Als die Autorin ein neues Buch angekündigt hatte, war ich wahnsinnig begeistert. Ich hatte von ihr bereits ihre Letzte die Logi gelesen und sehr doll geliebt, da Jennifer für mich eine dieser Autorinnen ist, die wahnsinnig gefühlvoll und behutsam schreiben können. In diesem Buch war eine Suspense-Geschichte angekündigt, doch was am Ende abgeliefert wurde,habe ich in dieser Form nicht erwartet. Und das meine ich absolut positiv.

Der Autorin ist es gelungen, einen niedlichen kleinen Küstenort mit einem funktionierenden Universitätssetting zu kreieren, wodurch sie die Bekannten jeder kennt jeden-Elemente mit der Leichtigkeit einer Studentenstadt verbinden konnte. Gleich zu Beginn erlebt der Leser eine Szene aus Summers Vergangenheit und erfährt hier durch, welchen Verlust Sommer erleiden musste und dass sie bis heute daran glaubt, dass der Täter nicht allein gehandelt hat und irgendwo da draußen mindestens eine weitere Person für den Tod ihrer Eltern verantwortlich ist. Immer wieder gibt es bedrückende Szenen, in denen PTBS und Angstattacken eine Rolle spielen. Gleichzeitig ist Summer ein bewundernswert starker Charakter, den man sofort ins Herz schließt. Als Gegenspieler in gewisser Form tritt Ares auf: er ist neu in der Stadt, als Sohn des neuen Polizeichefs kennt ihn sofort jeder, aber gleichzeitig präsentiert er unnahbare Badboy Vibes. In bester Forced Proximity Manier müssen sich Sommer und Ares sodann eine Wohnung im Studentenwohnheim teilen. Anfangs ist es ein Wunder, dass beide sich nicht regelmäßig an die Gurgel gehen, aber hier gibt es auf jeden Fall solide Haters to Lover-Action.

Ares bleibt relativ lange ein Mysterium, aber gleichzeitig schafft Summers starke und lustige Clique es, Ares Fassade aufzubrechen. Es gibt schöne Momente, lustige Wortgefechte, einige cosy Übereinkünfte und nette Partys. Gleichzeitig müssen Ares und Summer für ein Projekt zusammenarbeiten, wodurch Summer ihm das Kitesurfen zeigt und er Summer hin und wieder auf dem Motorrad mitnimmt. Insgesamt gibt es eine schön erzählte Geschichte, die einen durchschnittlichen Spannungsbogen mitbringt, aber vor allem durch die Emotionen und Gedanken der Beteiligten begeistern kann. Der Pace der Geschichte ist langsam, aber es passt zu dem Ort, zu den Charakteren und zu den Entwicklungen. Die Autorin hat sich so große Mühe gegeben, die Charaktere und ihre Entscheidungen stimmig und greifbar darzustellen und lässt die Suspense-Geschichte auch nur im Hintergrund köcheln, sodass zu keiner Zeit der Fokus verloren geht, aber eine gewisse Grundspannung jederzeit da ist.

Unweigerlich die für mich größte Stärke des Buches sind die letzten etwa 20%. Ich möchte hierzu ehrlich gesagt nicht wirklich viel sagen, weil es meiner Meinung nach etwas ist, was man erleben und fühlen muss. Auch hier gilt wieder, dass die Autorin für mich einen behutsamen und vor allem auch umfassenden Blick für die Situation an den Tag legt und die verschiedenen Sichtweisen und Problematiken für alle Beteiligten sehr greifbar darstellt. Mehr möchte ich nicht sagen. Ich weiß, dass einige das Ende in dieser Form vielleicht nicht mögen werden und das ist auch vollkommen in Ordnung. Jeder sucht in seinen Büchern eine andere Form von Unterhaltung. Was ich aber unbedingt noch raten möchte: Leute, die im entferntesten Sinne mit Verlust und Erkrankungen ein Problem haben könnten, sollten neben der Triggerwarnung vor dem Lesen des Buches möglicherweise einen Blick in das Nachwort werfen. Zwar ist dies ein ultimativer Spoiler, aber hier wird ein Themenkomplex angesprochen, der möglicherweise bei einigen Leuten ungewollte emotionale Reaktionen hervorrufen kann.

Mein Fazit

Dieses Buch war ein wunderschön geschriebenes, atmosphärisches und insgesamt sehr stimmiges Buch um eine starke Clique, Geister der Vergangenheit und Herausforderungen der Gegenwart. Ein Buch, was mit einer guten Suspense-Story und einem noch mitreißenderen Finale voller Überraschungen und Herzschmerz daherkommt. Pageturner, der unter die Haut geht!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 24.07.2024

ein wundervolles Jugendbuch

Warum willst du jetzt schon gehen?
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„Unter meinem Decknamen konnte ich mich in ihn verlieben, ohne mich in ihn zu verlieben. Es war die sicherste Art von Liebe. Wie in meinen Büchern.“
(Helena in Warum willst du jetzt schon gehen)

Worum ...

„Unter meinem Decknamen konnte ich mich in ihn verlieben, ohne mich in ihn zu verlieben. Es war die sicherste Art von Liebe. Wie in meinen Büchern.“
(Helena in Warum willst du jetzt schon gehen)

Worum geht’s?

Helena hat eine Schwäche für Liebesromane. Und eine Stärke fürs Schreiben. Ihr Traum wird wahr, als sie einen Platz am renommierten Künstlerinternat Schloss Sankt Zander erhält. Und ihre Liebesromane werden Realität, als sie dort auf Arthur trifft, Typ draufgängerischer Indie-Sänger mit gebrochener Künstlerseele. Helena hat das Gefühl, in einem waschechten Liebesroman gelandet zu sein: gemeinsame Strandspaziergänge, heimliche Treffen auf dem Schlossgelände– alles ist schön und rosa und glitzernd. Doch wieso ist Art manchmal so abweisend? Und warum reagiert er nicht auf ihre Nachrichten? Liebesromane haben doch immer ein Happy End – oder?

Warum willst du jetzt schon gehen ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Helena in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet keinen sexuellen Content.

Meine Meinung

Gabriella Santos de Lima ist für mich eine der wichtigsten Stimmen in der Romance-Literatur für junge Leute. Nahbar und ehrlich spricht sie die Gedanken und Gefühle aus, die viele von uns kennen. Das sage ich immer wieder und ich meine jedes Wort davon ernst. Schon länger verfolge ich ihre Bücher, habe jedes einzelne bisher gelesen und wirklich fast alle geliebt. Es ist dieser besondere Schreibstil, so ungefiltert als würden einfach die Gedanken aufs Papier purzeln, so wie man sie denkt und fühlt. Eine besondere Mischung aus Poesie und Realismus. Aber vor allem mit einem ganz besonderen Gefühl: gesehen und gehört zu werden. Und wie gut sie dieses Kunstwerk beherrscht, zeigt sie in diesem Buch vielleicht bisher am besten.

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Jugendbuch, sodass der Schwerpunkt auf die erste Liebe, das Erkennen von Gefühlen und auch die ersten sexuellen Erfahrungen sowie das Erkennen von Grenzen, Unwohlsein und Druck eine Rolle spielen. Der Leser begleitet Helena, die auf ein Internat geht und hier auf eine Indie-Boyband trifft, deren Sänger Arthur ihr schon schnell den Kopf verdreht. Es beginnt eine aufregende, aber auch verwirrende Zeit für Helena, die immer wieder zwischen wunderschönen Liebesroman-Momenten und grundloser Ablehnung von Arthus schwanken wird. Mit Einblicken in das Herz und die Seele dieses jungen Mädchens, die fernab von ihrer Familie und ihren Freunden sich in einen Jungen verliebt, vor dem sie gewarnt wurde, der sie mit wunderschönen Strandspaziergängen, kribbelnden Gefühlen und dann tagelangen „Ghosting“-Sequenzen und Selbstzweifeln bezüglich seiner Ex-Freundin zum Lachen aber auch zum Weinen bringen wird. Verlieben ist keine einfache Sache, es ist ein Prozess voller Zweifel, Ängste, aber auch Glück und Hoffnung. Die Autorin fängt dies so wunderschön und greifbar sein, dass man sich an vielen Stellen wieder fühlt, als wäre man selbst 15. Wie oft möchte man Helena zurufen, dass sie einige Red Flags nicht sieht, aber einem gleichzeitig bewusst ist, dass sie diese Erfahrungen machen muss, um selbst zu wachsen, zu verstehen und ja, auch zu erkennen, dass sie für immer das wichtigste Mensch in ihrem Leben sein soll.

Dieses Buch fängt all das so toll ein und zeichnet eine warme, liebevolle Geschichte, die aber mit ihrer Komplexität, ihren Widersprüchlichkeiten und Gegensätzen, mit ihrer Authentizität absolut punkten kann. So wird auch thematisiert, wie schnell man in zwischenmenschlichen Beziehungen dazu neigt, sich selbst zu ändern, um jemanden zu gefallen. Oder seine eigenen Grenzen zu überschreiten, um den Erwartungen des Gegenübers gerechtzuwerden. Gerade im Hinblick auf die ersten sexuellen Erfahrungen ist dies eine wahnsinnig wichtige Botschaft für ein Jugendbuch, was in Zeiten erscheint, wo in vielen Büchern Spice Normalität ist und die Chili-Schoten den Wert eines Liebesromans ausmachen. Dieses Buch ist genau das Gegenteil davon und dafür liebe ich es. Dafür, dass die Autorin sagt, dass nicht jeder Liebesroman ein Happy End haben muss, dass manchmal das Happy End nicht in einer Beziehung, sondern dem eigenen Seelenfrieden liegen kann. Dass das wahre Leben anders ist als die wunderschön zurechtgelegte Welt der Liebesgeschichten, die wir alle so lieben. Denn Helena schreibt nebenbei online „ihre“ Geschichte mit Arthur nieder – in alternativer Form, romantisiert, vielleicht etwas unkritischer, aber dafür mit Kommentaren aus der Community gespiekt, die oftmals aussprechen, was der Leser beim Lesen des Buches denkt. Diese Idee fand ich wahnsinnig cool und sie bringt eine weitere Dimension in das Buch, die ein weiteres Highlight schafft.

Dieses Buch ist die Art von Jugendbuch, die ich mir vor zig Jahren gewünscht hätte. Die Art von Buch, die sagt, dass es okay ist, wenn es auch mal nicht okay ist. Die Art von Buch, die so echt und ehrlich ist, dass es wehtut, aber dafür auch guttut. Helenas und Arthus Geschichte ist nicht von überdramatischen Twists geprägt, hat keine krassen emotionalen Tiefpunkte und keine explodieren Leidenschaft – ihre Geschichte ist real, normal und einfach nur perfekt unperfekt. Ich hoffe sehr, dass die Autorin nie aufhört, diese Art von Geschichten zu schreiben.

Mein Fazit

Warum willst du jetzt schon gehen ist eine besondere Art von Jugendbuch. Eine realistische Liebesgeschichte, wichtige Botschaften und ein besonderer Schreibstil machen dieses Buch zu einer perfekten Lektüre. Ich habe jede Seite davon geliebt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]