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Veröffentlicht am 09.09.2019

Teufelskrone

Teufelskrone
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Mit dem historischen Roman „Teufelskrone“ ist das neuste Werk von Rebecca Gable auf dem Büchermarkt veröffentlich wurden. In diesem Buch wird die Geschichte der Waringham- Familie weitererzählt. Wobei ...

Mit dem historischen Roman „Teufelskrone“ ist das neuste Werk von Rebecca Gable auf dem Büchermarkt veröffentlich wurden. In diesem Buch wird die Geschichte der Waringham- Familie weitererzählt. Wobei dies nicht ganz korrekt ist. Ihr neustes Werk spielt zeitlich noch vor „Das Lächeln der Fortuna“ und kann somit auch gut ohne Vorkenntnisse aus den bisher erschienenen historischen Romanen rund um die Familie Waringham gelesen werden.

Klappentext:
England 1193: Als der junge Yvain of Waringham in den Dienst von John Plantagenet tritt, ahnt er nicht, was sie verbindet: Beide stehen in Schatten ihrer ruhmreichen älteren Brüder. Doch während Yvain und Guillaume of Waringham mehr als die Liebe zur selben Frau gemeinsam haben, stehen die Brüder John Plantagenet und Richard Löwenherz auf verschiedenen Seiten - auch dann noch, als John nach Richards Tod die Krone erbt. Denn Richards Schatten scheint so groß, dass er John schon bald zum Fluch zu werden droht...

Rebecca Gable hat sich im Bereich der historischen Romane bereits einen Namen gemacht. Auch ich habe ihre bisherigen Bücher immer mit großer Freude gelesen, sie hat es bisher immer geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen und in eine fremde, längst vergangene Zeit zu entführen. Als ich dann gelesen habe, dass Gable ihr nächstes Werk wieder von der Familie Waringhams handeln wird, war meine Vorfreude groß. Meine Erwartungen waren groß und ich wurde auch diesmal nicht von Rebecca Gable enttäuscht.
Der Schreibstil von Gable ist wie gewohnt flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Als Leser wird man in eine vergangene Zeit entführt, hierbei ist man mittendrin, kann sich alles sehr gut vorstellen und erlebt zusammen mit den Charakteren Abenteuer. Der Spannungsbogen wird über die komplette Seitenanzahl hoch gehalten. Auf sehr vielseitige Art und Weise wird Spannung aufgebaut, viele unverhofften Wendungen werden eingebaut und nicht selten habe ich mitgelitten, wurde von meinen Emotionen während des Lesens überwältigt oder habe auflachen müssen. Gekonnt werden historische Gegebenheiten oder auch Anekdoten in die Handlung mit eingebaut. Auch viele historische Personen sind Teil der Handlung und werden vielseitig dargestellt. Man merkt auf jeder Seite des Buches die umfangreiche und tiefgründige Recherchearbeit der Autorin, welche im Vorfeld von ihr geleistet wurde. Die englische Geschichte im 12. und 13. Jahrhundert wird lebendig erzählt und ganz nebenbei lernt man noch einiges über die damaligen Gegebenheiten und auch die Probleme des Adels aber auch des einfachen Volkes. Man erlebt die englische Geschichte hautnah und dies auf so facettenreiche und spannende Art und Weise, dass es einfach Spaß macht die Handlung gebannt zu verfolgen und in die damalige Zeit abzutauchen, welche ganz anders als die heute ist. Hierzu möchte ich auch nochmal das Nachwort erwähnen. Wie man es bereits von ihren vorherigen Büchern kennt, geht Gable in diesem nochmal auf die Fakten ein und was Fiktion ist, was aus ihrer Feder stammt und was sie hier aus diversen Quellen zur damaligen Zeit zusammengetragen hat. Dies gefällt mir immer recht gut, lernt man die damalige Zeit nochmal aus einer anderen Sicht kennen – oftmals sind die unglaubwürdigsten Anekdoten höchstwahrscheinlich doch genau so geschehen.
Auch wenn dies der sechste Teil der Waringham- Reihe ist, erzählt er quasi die Vorgeschichte von „Das Lächeln der Fortuna“. Der Leser wird in das 12. Jahrhundert zu Zeiten von Richard Löwenherz und John Ohneland versetzt. In diesem Buch erfährt man einige interessante Aspekte aus der Geschichte dieser fiktiven Familie. Bekannte Elemente wie die Seekrankheit werden eingebaut oder auch die enge Bindung zu den Pferden. Auch einiges über ihre Abstammung erfährt man. Diese Darstellung hat mir gut gefallen. Dadurch, dass „Teufelskrone“ zeitlich noch vor den bisher veröffentlichten Büchern angesetzt ist, kann man diesen historischen Roman auch ohne Probleme lesen, wenn man bisher noch kein Waringham- Fan ist. Doch auch für Liebhaber dieser Reihe ist es ein voller Genuss. Eine interessante Epoche der englischen Geschichte wird thematisiert und das auf sehr vielseitige Art, sodass man noch das ein oder andere aus dieser Zeit lernt.
Sehr überzeugend fand ich in diesem Buch die charakterlichen Darstellungen. Sowohl die fiktiven als auch die historisch belegten Persönlichkeiten konnten mich überzeugen. Die wesentlichen historischen Charaktere sind König Richard Löwenherz und sein jüngerer Bruder John. Beide werden differenziert dargestellt. Hierbei ist Richard Löwenherz nicht nur der König in der glänzenden Rüstung. Auch seine Schattenseiten werden dargestellt, seine Verfehlungen und auch seine schlimmen Taten sind hier wiederzufinden. Aber besonders hat mir die Darstellung von Prinz John, später König John Ohneland überzeugt. Er wird so differenziert dargestellt, wie ich es bisher noch nicht gelesen hatte. Er wird als ein Mensch mit Fehlern und Schwächen dargestellt, der aber auch seine guten Seiten hat. Der diplomatisch handeln kann, aber auch auf Grund von zu viel Alkohol unbedacht handelt, der mit sich hadert oder auch mal auf seine Berater hört. Mit dieser Darstellung hat Gable brilliert. Gebannt habe ich seine charakterliche Entwicklung verfolgt, habe Sympathien für ihn entwickelt, diese wieder verworfen – ich habe Mitgefühl entwickelt, nur um ein paar Seiten ihn wieder zu verfluchen. Es war ein auf und ab mit ihm, aber dies hat es einfach so spannend gemacht. Zusammen mit dem Protagonisten Yvain habe ich ein Wechselbad der Gefühle in Bezug auf John erlebt, war immer gebannt, was John sich neues einfallen lässt, welche Laune er wohl an dem heutigen Tag hatte. Aber auch der fiktive Protagonist Yvain Waringham konnte mich überzeugen. Er ist ritterlich, hat ein ausgeprägtes moralisches Wesen und folgt seinen Prinzipien. Er hat ein loses Mundwerk und gibt auch mal eine Äußerung von sich, die einfach nur unbedacht war und ihn oftmals auch in Schwierigkeiten bringt. Einzig sein Umgang mit den Frauen ist nicht immer ganz so moralisch, aber auch ein ritterlicher Yvain muss schließlich seine Schwächen haben. Gut gefallen hat mir auch, dass er für seine Freunde einige Risiken eingegangen ist und dies nicht immer gut für ihn ausgegangen ist. Nicht immer hat König John ein Auge zugedrückt, auch er musste einige Tiefen überleben. Diese Seiten haben ihn nur menschlicher wirken lassen, dadurch hat sein Charakter einfach noch mehr Tiefe bekommen. Besonders seine Knappenzeit ist mir positiv in Erinnerung geblieben. Eine Ausbildung als Ritter unter Prinz John war nicht immer einfach, einige Hürden mussten gemeistert werden. Dies hat dazu geführt, dass ein enges Band zwischen den Knappen geknüpft wurde. Diese tiefe Freundschaft hat auch noch angehalten, als aus den Knappen Rittern wurden und es hat große Freude gemacht die Anekdoten zwischen den Freunden mitzuverfolgen.
Etwas enttäuscht war ich von den letzten paar Seiten des Buches. Die Entwicklung von Yvain hat mir leider nicht vollkommen gefallen, ist aber Geschmackssache. Dennoch wird hier Raum für Eigeninterpretationen gelassen, sodass ich dann doch wieder ganz gut mit dieser Lösung leben konnte. Tiefer werde ich nicht ins Detail gehen, es wäre einfach ein zu großer Spoiler.

Alles in allem konnte mich Rebecca Gable mit ihrem historischen Roman „Teufelskrone“ wieder von ihrem Erzähltalent überzeugen. Ihr ist es geschickt gelungen, mich in eine vergangene Zeit zu entführen, ich habe mit den Charakteren mitgelitten und dabei einiges über das 12. und 13. Jahrhundert gelernt. Besonders die Darstellung von John Ohneland konnte mich begeistern. Dieser historische Roman hat aufs Neue bewiesen, dass die Autorin eine Meisterin ihres Faches ist. Und somit bleibt mir nichts anderes übrig, als gebannt auf das nächste Werk aus ihrer Feder zu warten. Für „Teufelskrone“ möchte ich wohlverdiente 4,5 Sterne vergeben.

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  • Cover
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  • Figuren
Veröffentlicht am 03.07.2019

Herzenmacher

Herzenmacher
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Das Fantasy- Abenteuer „Herzenmacher“ ist das neue Buch aus der Feder von Akram El- Bahay und lässt sich ohne Vorkenntnisse aus seinen bisherigen Büchern lesen.

Klappentext:
Als Léo Mellino einem rätselhaften ...

Das Fantasy- Abenteuer „Herzenmacher“ ist das neue Buch aus der Feder von Akram El- Bahay und lässt sich ohne Vorkenntnisse aus seinen bisherigen Büchern lesen.

Klappentext:
Als Léo Mellino einem rätselhaften Fremden durch die Gassen seiner Heimatstadt folgt, gelangt er über einen geheimen Übergang in eine andere Welt. Eine Welt, die vom Winter beherrscht wird, seitdem der König unter dem Einfluss einer schönen Hexe steht. Eine Welt, in der es Zwerge gibt und mechanische Menschen, die von begabten Handwerkern gefertigt werden. Als Léo sich in diese Kunst einweisen lässt, zeigt sich sein außerordentliches Talent. Das kommt auch der Hexe zu Ohren, die ihre eigenen dunklen Pläne hat...

Von dem Autor Akram El- Bahay habe ich bereits das ein oder andere Werk gelesen. Bisher konnte er mich immer mit seinen Büchern überzeugen, sein Erzählstil ist einfach ein Genuss. Als ich sein neustes Buch entdeckt habe, wollte ich dieses sofort lesen und erneut mit ihm in ein fantastisches Abenteuer abtauchen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Zunächst möchte ich das wunderschöne Cover loben. Ich empfand als sehr ansprechend, dieses ist liebevoll gestaltet, es wirkt vielversprechend und mystisch mysteriös. Auch passt es recht gut zum Inhalt des Buches.
Auch dieses Mal konnte mich der Schreibstil von Akram El- Bahay aufs Neue überzeugen. Er ist ein wahrer Künstler seines Faches, ein richtiger Märchenerzähler. Immer wieder konnte er mich in seinen Bann ziehen. Er schreibt einfach wunderbar poetisch und bildhaft, sodass man seinen Erzählungen nur zu gerne folgt und tief in eine andere Welt abtauchen kann. Bereits in seinen vorherigen Büchern habe ich seinen Stil schätzen gelernt, dieser ist einmalig. Und auch in „Herzenmacher“ beweist er auf ein Neues, dass er sich zu Recht als professioneller Märchenerzähler betiteln kann. Sein wiedererkennbarer Stil führt dazu, dass die Seiten nur so dahinfliegen und dass man dabei alles um sich herum vergisst. Die Welt, welche in diesem Fantasyabenteuer dargestellt wird und in welche ich mich so richtig fallen lassen konnte, ist unserer nicht ganz unähnlich, jedoch werden fantastische Elemente eingebaut, wie zum Beispiel Zwerge, Hexen und die Krähen, welche ihre Diener sind. Sie ist ideenreich und mit zahlreichen liebevollen Details versehen wurden. Es hat Spaß gemacht, diese Welt zusammen mit dem Protagnisten Leo kennen zu lernen, diese zu erkunden und immer neue Facetten zu entdecken. Mir hat es gut gefallen, wie der Autor Elemente unserer Welt in etwas Fantastisches verwandelt hat, sodass man diese nun aus einer anderen Perspektive sieht.
„Herzenmacher“ unterscheidet sich etwas von den bisherigen Büchern, welche ich bisher aus der Feder dieses Autors gelesen habe. Er wirkte auf mich düsterer und nachdenklicher. Es wirkte auf mich auf seine ganz eigene Art reifer und trotzdem jugendlich frisch. Mit seiner dichten Atmosphäre transportiert El- Bahay eine Botschaft, welche zum nachdenken anregt. Die düsteren Elemente tragen noch dazu bei, dass die Bedrohung greifbar ist. Die Bedrohung durch die Hexe ist auf jeder Seite bemerkbar, wird hierbei aber nie zu aufdringlich. Langsam formt sich ein roter Faden, eine Botschaft, welche auch auf unsere Welt übertragbar ist. Diese Ebene hat mir gut gefallen und hat dem Buch eine tiefere Bedeutung verliehen.
Spannend und voller Wendungen, gespickt mit Abenteuern, die die Charaktere meistern müssen, wir die Geschichte erzählt. Temporeich und vielseitig ist hierbei der Weg. Man lernt die parallel Welt und die darin lebenden Personen immer besser kennen. Neue Gegebenheiten, in denen sie sich von unserer Welt unterscheidet, werden stetig eingeführt und gekonnt in die Handlung mit eingebaut. Mystische Elemente werden ebenso wie abenteuerreiche und actionreiche Passagen gekonnt in Szene gesetzt. Dabei geht nie der rote Faden verloren und es hat mir großen Spaß gemacht, den Verlauf der Handlung mitzuverfolgen. Auf keiner Seite kam Langeweile auf und gebannt habe ich in dem Buch gelesen und dabei die Zeit vergessen.
Leo ist ein sympathischer Protagonist. Man lernt ihn immer besser kennen und erfährt dabei einiges über seine Geschichte und den ein oder anderen Schicksalsschlag. Dabei wird Leos Vergangenheit gekonnt in die Geschichte mit eingebaut und spielt einen wesentlichen Bestandteil für den Verlauf der Handlung, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft. Leos Entwicklung empfand ich als glaubhaft, er ist mit seinen Aufgaben gewachsen und hat sich immer mehr zu dem jungen Mann entwickelt, der er am Ende des Buches war. Sie war stetig und trotzdem permanent erkennbar. Dennoch hat mir bei ihm noch das gewisse Etwas gefehlt. Ich will es nicht runter reden – ich habe mit ihn mitgelitten und habe gebannt seine Abenteuer verfolgt, habe ihm nur das Beste gewünscht. Dennoch hat mir bei ihm noch der letzte Funke gefehlt.

Insgesamt konnte mich der Fantasy- Autor Akram El- Bahay mit seinem neusten Werk „Herzenmacher“ wieder von sich und vor allem seinen Erzähltalent überzeugen. Aber auch die gezeichnete Welt und die Atmosphäre konnten mich in ihren Bann ziehen. Ich habe jede Seite des Buches genossen und gebannt warte ich auf das nächste Werk von Akram El- Bahay. Auf seinen Ideenreichtum und seinen Erzählstil ist einfach Verlass. Für „Herzenmacher“ möchte ich 4,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Elfenmacht

Elfenmacht
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Der Fantasy- Autor Bernhard Hennen hat mit seinem neusten Werk „Elfenmacht“ die Geschichte rund um die Drachenelfen weitergeführt. Dabei schlägt „Elfenmacht“ eine Brücke zwischen den Büchern rund um die ...

Der Fantasy- Autor Bernhard Hennen hat mit seinem neusten Werk „Elfenmacht“ die Geschichte rund um die Drachenelfen weitergeführt. Dabei schlägt „Elfenmacht“ eine Brücke zwischen den Büchern rund um die Drachenelfen und den Elfenbücher von Hennen, es fungiert als Bindeglied. Dennoch lässt sich dieses Fantasy- Buch auch durchaus ohne Vorkenntnisse lesen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Wer wird künftig über das verwunschene Albenmark herrschen? Sind es die grausamen Drachen oder die raubeinigen Zwerge? Oder die geheimnisvollen Elfen, deren Kräfte bisher im Verborgenen geschlummert haben? Als die beiden Geschwister Emerelle und Meliander sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Mutter machen, der legendären Drachenelfe Nandalee, ahnen sie nicht, dass ihre Reise das Schicksal aller Völker Albenmarks für immer verändern wird. Während Emerelle den Weg des Kampfes wählt, findet ihr stillerer Bruder eine junge, mysteriöse Elfe, die ihn vom ersten Augenblick an fasziniert. Doch es gibt Geheimnisse, an deren Wurzeln man nicht rühren sollte …

In dem Fantasy- Buch „Elfenmacht“ ist eine Karte enthalten, welche ich als hilfreich empfunden habe. Auch ein umfangreiches Personenregister und ein Glossar sind beigefügt wurden, welches besonders für Quereinsteiger von Wert sein dürfte.
Der Autor Bernhard Hennen hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Durch die bildhaften Beschreibungen sind mir sowohl die Charaktere als auch die besuchten Gegenden ans Herz gewachsen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen, es konnte mich in seinen Bann ziehen und die Welt um mich herum vergessen lassen. Auch die gezeichnete Welt ist sehr vielseitig. Man merkt, dass der Autor sich in seiner erschaffenen Welt auskennt und sich dort auch wohlfühlt. Gefallen hat mir auch die Vielseitigkeit der Völker, welche in dieser Welt wandeln. Es war interessant, mehr über die einzelnen Völker und dessen Besonderheiten zu erfahren. Wie sie zueinander stehen und welche Eigenarten diese jeweils haben. Mich konnte diese erschaffene Welt vollkommen überzeugen, zum einen durch seine Komplexität und zum anderen habe ich sie als gut durchdacht und ausgearbeitet wahrgenommen. Hennen schafft es auf verschiedene Weise Spannung aufzubauen. Allein der Plot verspricht schon einiges an Potential. Zwei relativ junge Elfen, die wohlbehütet und fernab der Zivilisation aufgewachsen sind, begeben sich auf die Suche ihrer Mutter, die bekannt und gefürchtet ist. Aber auch durch viele unerwartete Wendungen auf ihrer Reise wird Spannung aufgebaut. Allgemein ist das Buch recht handlungsreich und dicht verwebt. Das hat mir gut gefallen. Aber auch durch die unterschiedlichen Perspektiven wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Hennen schafft es gekonnt, die Erzählperspektive an Scheidewegen zu wechseln, sodass man einfach zu gerne wissen möchte, wie es mit dem jeweiligen Protagonisten weitergeht. Auch die Zusammenführung dieser beiden Erzählperspektiven hat mir gut gefallen. Im Buch sind im Wesentlichen zwei Perspektiven enthalten, sodass man jeweils die Geschichte der Geschwister Emerelle und Meliander mitverfolgen kann. Beide erleben recht unterschiedliche Abenteuer auf ihrer Suche. Hierbei empfand ich beide als spannend und konnten mich gut unterhalten, auch haben sie mich durch ihre Vielseitigkeit überzeugen können. Besonders zu Beginn ihrer Reise merkt man, dass die Geschwister fernab jeder Zivilisation groß geworden sind, dass sie wohlbehütet aufgewachsen sind und wenig vom alltäglichen Leben wissen. Ihr Wissen basiert im Wesentlichen aus den Büchern, die sie auf dem Schiff zur Verfügung hatten. Mir hat es gefallen, die beiden Geschwister zu begleiten und ihre jeweiligen Erfahrungen und Erlebnisse mitverfolgen zu können.
Der Autor Hennen konnte mich auch mit seinen Charakteren überzeugen. Nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere konnten eine gewisse Tiefe und Vielseitigkeit vorweisen. Emerelle ist eine starke junge Elfe, die oftmals unbedacht und impulsiv handelt. Sie wird getrieben durch die Suche nach ihrer Mutter, außerdem ist sie eine gute Kämpferin. Ihr Bruder Meliander hat eher einen bedachteren Charakter und fühlt sich in einer Bibliothek zwischen Büchern wohl. Die beiden haben nicht immer dieselben Ansichten und sind oftmals unterschiedlicher Meinung, dennoch haben sie eine enge Verbindung zueinander. Aber auch ihre Begleiter konnten mich begeistern. Besonders der Zwerg Frar oder der Elf Falrach konnten mich durch ihren Charakter von sich überzeugen.
Das Ende ist an sich recht offen gehalten, sodass man eventuell auf eine Weiterführung der Geschichte rund um die Geschwister hoffen kann. Allgemein konnte mich das Ende des Buches ebenfalls überzeugen, auch durch ein paar unvorhersehbare Wendungen.

Insgesamt hat mir das neue Fantasy- Werk „Elfenmacht“ von Bernhard Hennen gut gefallen. Es konnte mich in seinen Bann ziehen und auch die Geschichte und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Hierfür möchte ich 4,5 Sterne vergeben und eine Leseempfehlung für Leser von Fantasy- oder Elfenbüchern aussprechen.

Veröffentlicht am 24.11.2024

Ein Toter zur Bescherung

Ein Toter zur Bescherung
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Dieses Jahr gibt es wieder einen Adventskalender von Eva Eich, welcher wie ein Escape- Room aufgebaut ist. Es gibt quasi 24 Türchen und jeden Tag muss man ein Rätsel lösen, um dem Rätsel auf den Grund ...

Dieses Jahr gibt es wieder einen Adventskalender von Eva Eich, welcher wie ein Escape- Room aufgebaut ist. Es gibt quasi 24 Türchen und jeden Tag muss man ein Rätsel lösen, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen.

Klappentext:
Der neue Escape-Room-Adventskalender für Erwachsene. Als sich am Morgen des Heiligen Abends die Gäste in der Villa des ehemaligen Schokoladenfabrikanten versammeln, ist ihnen klar, dass es keine normale Familienzusammenkunft werden wird. Denn ihr Gastgeber, der wohlhabende Patriarch Arthur von Kempendorff, hatte sich seit einem ungeklärten Vorfall vor vielen Jahren komplett aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen. Seine weitverzweigte Verwandtschaft aber, spekulierend auf ein mögliches Erbe, findet sich mit erstaunlicher Bereitschaft in der etwas verwitterten Villa am Waldrand ein. Doch anstatt einer lukrativen Erbschaft erwartet die Besucher eine Reihe unheimlicher Rätsel, die eins ums andere dunkle Familiengeheimnisse preisgeben. Als dann noch ein blutiges Verbrechen geschieht, wünschen sich die Gäste nichts sehnlicher, als den Nachhauseweg anzutreten. Können sie aus der düsteren Villa entkommen, bevor sie für alle zur tödlichen Falle wird?

Bisher habe ich noch kein Escape- Room- Adventskalender gehabt, „Ein Toter zur Bescherung“ ist mein erster Adventskalender dieser Art. Aber ich fand diese Idee ganz interessant und habe mich voller Vorfreude in dieses Abenteuer gewagt.
Bei diesem abenteuerreichen Adventskalender sind wir an der Seite von Max. Dieser wird zu einem Familientreffen in der Villa von seinem Onkel Arthur von Kempendorff eingeladen. Mit diesem hat er kaum Kontakt, kennt ihn nicht gut und hat eigentlich auch keine große Lust, zu diesem Familientreffen zu erscheinen. Dennoch nimmt er die Einladung zu Weihnachten an, schon die Lage der Villa scheint ein Geheimnis zu sein. In dem Herrenhaus angekommen, stellt sich heraus, dass der Hausherr diverse Rätsel geplant hat, um mehreren Familienangehörigen und nahen Vertrauten ein Familiengeheimnis zu offenbaren. Dann jedoch werden die Eingeladenen während des Essens vergiftet, um einen Anreiz zu bieten, auch die Rätsel zu lösen. Und leider dauert es nicht lange, da wurde der Hausherr vergiftet und man sitzt in der Falle. Man muss jeden Tag ein Rätsel lösen, um aus dem Haus zu entkommen und das Gegengift zu finden. Auch befindet sich der Mörder von Arthur von Kempendorff noch im Haus und dieser muss entlarvt werden.
Die Geschichte an sich, mit dem Familiengeheimnis und dem Mord fand ich persönlich recht ansprechend und es hat einen interessanten Anreiz geboten, jeden Tag die Rätsel zu lösen. Immer tiefer wird man in diesen Sog hineingezogen, man erfährt dabei immer weitere Informationen über die Zusammenhänge und dieses ominöse Familiengeheimnis.
Mein Kritikpunkt ist jedoch, dass sich der teils längere Fließtext schlecht lesen lässt. Dies liegt an der kleinen Schriftgröße. Hier muss man sich wirklich konzentrieren, dass man diese kleine Schrift entziffern kann. Auch ist es im Dezember eher eine düstere Jahreszeit, da ist es nicht gerade förderlich, dass der Adventskalender in so einer kleinen Schrift verfasst wurde.
Die Seiten sind mit Perforationen versehen, welche man öffnen muss, damit man die Rätsel lesen kann. Ich fand dieses Prinzip ganz gut umgesetzt und ich hatte keine Probleme, diese Perforationen zu öffnen.
Hilfreich und gut umgesetzt fand ich auch das Prinzip mit den Antwortmöglichkeiten. In der Regel hat man drei Antwortmöglichkeiten und jede Antwort ist das Äquivalent zu einem Bild. Die richtige Lösung ist auf den Seiten versteckt, sodass man anhand des Bildes zu dem nächsten Rätsel und somit zum nächsten Tag gelangt. Am Anfang des Buches ist ein QR- Code abgebildet. Wenn man diesen einscannt, dann gelangt man auf die Homepage des Verlages. Auf dieser sind Hinweise hinterlegt, falls man Hilfestellungen beim Lösen der Rätsel benötigt.
Die Rätsel selbst fand ich ebenfalls gelungen. Es ist hier ein gelungener Mix zwischen Bilderrätseln, mathematischen Rätseln und noch vielen mehr. Manche Rätsel sind etwas offensichtlich, schon auf den ersten Blick erkennt man hier die richtige Antwort. Aber es gibt auch welche, die eher eine harte Nuss sind. Hier muss man ein wenig länger überlegen, jedoch lassen sich auch diese ganz gut lösen. Ich fand es gut, wenn man ruhig auch mal ein bisschen länger überlegen musste. Dieser Adventskalender ist auch für Einsteiger geeignet. Auch denke ich, dass Liebhaber dieser Escape- Room- Kalender auf ihre Kosten kommen.

Insgesamt konnte mich der Adventskalender von Eva Eich „Ein Toter zur Bescherung“ gut unterhalten. Ich fand die Rätsel gut gestaltet und auch das Prinzip, mit den 24 Türchen und der Verbindung mit der Kriminalgeschichte, dass man jeden Tag der Auflösung näherkommt, fand ich gelungen. Mir persönlich hat dieser Kalender große Freude bereitet und ich werde mir wohl noch weitere nach diesem Prinzip anschauen. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 31.10.2024

Der Verdacht

Ein mörderisches Paar - Der Verdacht
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Der bekannte Krimiautor Klaus- Peter Wolf hat mit „Der Verdacht – Ein mörderisches Paar“ die Geschichte rund um den bekannten Dr. Bernhard Sommerfeldt und seine Frau Frauke weitergeschrieben. Auch Ann ...

Der bekannte Krimiautor Klaus- Peter Wolf hat mit „Der Verdacht – Ein mörderisches Paar“ die Geschichte rund um den bekannten Dr. Bernhard Sommerfeldt und seine Frau Frauke weitergeschrieben. Auch Ann Kathrin Klaasen spielt hier wieder eine wichtige Rolle. Man kann den nun zweiten Band der Reihe auch ohne große Vorkenntnisse verstehen. Dennoch macht es bedeutend mehr Spaß, wenn man sich in der Krimiwelt von Klaus- Peter Wolf etwas auskennt und die Zusammenhänge der Charaktere bereits kennt.

Klappentext:
Ein Kopfgeld von 10 Millionen ist auf Dr. Bernhard Sommerfeldt ausgesetzt, eine Summe, die sich kein Profikiller gerne entgehen lässt. Und wenn Markus Baumann aus Meppen davon gewusst hätte, dann hätte er Birgit Ritter vielleicht anders angesprochen. Doch seine Sommerfeldt-Masche ist einfach zu erfolgreich, reihenweise verfallen ihm die Frauen. Auch Birgit Richter glaubt fest, den echten Sommerfeldt vor sich zu haben, als plötzlich und unerwartet Johann Baptist Reichhart, seines Zeichens Kopfgeldjäger, im Raum steht und das Rendezvous final beendet. Das ist kein einfacher Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team in Ostfriesland, aber ein hundertprozentiger Auftrag für den echten Sommerfeldt und seine Ehefrau Frauke. Alles läuft auf einen großen Showdown auf Norderney hinaus.

Ich habe schon den ein oder anderen Krimi aus der Feder von Klaus- Peter Wolf gelesen – kenne daher Dr. Sommerfeldt und auch Ann Kathrin Klaasen und ihr Team schon so aus dem ein oder anderen Abenteuer und kenne auch die Dynamik dieser. Daher habe ich mich auf ein spannendes Kriminalabenteuer an der Nordseeküste gefreut und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Ich persönlich habe dieses Mal zum Hörbuch gegriffen. In den letzten Werken aus der Feder von Wolf war mir die Schleichwerbung einfach zu penetrant. Dies hat sich das Format Hörbuch meiner Meinung nach etwas neutralisiert, hier fand ich sie nicht zu aufdringlich. Das Hörbuch liegt als ungekürzte Autorenlesung vor, positiv sollte hervorgehoben werden, dass keine Kürzungen vorgenommen wurden, dies finde ich persönlich immer recht wichtig. Positiv möchte ich auch erwähnen, wie der Autor selbst sein Werk vorträgt. Mir hat es Freude bereitet, seiner Stimme und damit der Geschichte zu lauschen. Die Betonung wird hier gekonnt gesetzt und auch Spannung wird hier geschickt erzeugt.
Der Stil von Klaus- Peter Wolf ist, wie ich es bereits aus seinen vorherigen Werken gewohnt war, auch hier wieder recht lecker. Man wird sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen und hat das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist. Mit seinem leichten und flüssigen Erzählstil wird hier eine angenehme Story erzählt, welcher man nur zu gerne folgt. Einziges Manko ist hier die permanente Schleichwerbung, hier wäre manchmal weniger mehr gewesen. Wobei ich nur betonen kann, dass ich diese in der Hörbuchversion gar nicht so dominant fand. Hier ist sie mir nicht so aufgefallen, ging in der Haupthandlung eher unter.
In der Reihe „Ein mörderisches Paar“ wird der Killer Dr. Bernhard Sommerfeldt in das Zentrum gerückt – mittlerweile hat er den Namen Dr. Ernes Simmel angenommen. „Der Verdacht“ ist nun schon der zweite Band dieser Reihe rund um den Mehrfachmörder, in der Sommerfeldt seine Frauke heiratet und die beiden zusammen ihre Flitterwochen, natürlich an der Nordsee, genießen wollen. Leicht und locker wird die Geschichte der beiden erzählt. Aber dem idyllischen Glück steht leider etwas im Wege. Der Serienkiller Willy Klempmann, genannt George, hat ein Kopfgeld auf Sommerfeld. So beginnt die Jagd nach dem Mörder und es gibt hier einige Parteien, welche nur zu gerne das Geld in Höhe von 10 Millionen Euro einsacken wollen. Doch Dr. Sommerfeld bleibt locker und genießt die gemeinsame Zeit mit seiner Frauke. Er will die Bedrohung und Gefahr, welche von dieser Situation ausgeht, nicht wirklich ernstnehmen und sieht es eher als Spaß. Als dann eine Lesung aus den Sommerfeldt- Romanen angesetzt wird, will er es sich nicht nehmen lassen und Undercover ebenfalls an dieser teilnehmen. Dabei trifft er auf seinen Fanclub und genießt die Situation offensichtlich. Aber auch das Team rund um Ann Kathrin Klaasen spielt hier wieder eine wesentliche Rolle. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie zusammen mit Dr. Sommerfeldt arbeiten und seine Festnahmen verhindert haben, dass sie ihm Informationen zukommen lassen. Das Team selbst gerät in den Fokus von Ermittlungen und muss sich gegen diese behaupten. Und dann ist da noch Rupert, der natürlich so seine ganz eigene Sichtweise auf das Leben und die Regeln hat. Er verfolgt seine eigenen Ziele und trägt nicht unwesentlich zu den Ereignissen bei. Allgemein konnten mich die Charaktere hier wieder überzeugen, jeder hatte seine persönlichen Stärken und Schwächen und hat seinen ganz eigenen Part zu dem Vorankommen der Geschichte beigetragen und diese bereichert.
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte recht unterhaltsam, sie nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es auch einige humorvolle und unterhaltsame Szenen gibt, welche mich zum Schmunzeln gebracht haben.
Leider konnte mich das Ende nicht so überzeugen. Dies ist mir persönlich zu offen gehalten, es werden wirklich einige wichtige Fragen nicht beantwortet und der Autor hat in meinen Augen den einfachsten Weg gewählt, dem Problem zu entkommen. Klar, dies soll die Neugier und die Vorfreude auf den Folgeband steigern. Doch mir hätte es besser gefallen, wenn wenigstens ein paar der offenen Fragen beantwortet worden wären.

Insgesamt konnte mich die Hörbuchversion von „Der Verdacht – Ein mörderisches Paar“ von dem Autor Klaus- Peter Wolf gut unterhalten. Dies ist ein leichter und humorvoller Kriminalroman, in dem die friesische Gelassenheit spürbar ist. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.