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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2017

Ein Mann mit zwei Gesichtern

Der Preis, den man zahlt
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Inhalt ( Quelle Inselverlag)

Werden Loyalität und Liebe das letzte Wort haben? Oder Verrat und Gewalt? Der virtuose Geschichtenerzähler Arturo Pérez-Reverte hat einen packenden Spionageroman geschrieben ...

Inhalt ( Quelle Inselverlag)

Werden Loyalität und Liebe das letzte Wort haben? Oder Verrat und Gewalt? Der virtuose Geschichtenerzähler Arturo Pérez-Reverte hat einen packenden Spionageroman geschrieben und entführt uns in eine zwielichtige Welt, in der jeder seinen Preis zu zahlen hat…

Der Spion Lorenzo Falcó ist charismatisch, mit allen Wässerchen gewaschen und steht vor der waghalsigsten Mission seines Lebens. Es ist das turbulente Jahr 1936, und er hat den Auftrag erhalten, im südspanischen Alicante einen hochrangigen politischen Gefangenen zu befreien und vor dem sicheren Tod zu retten, eine kriegsentscheidende Aktion. Falcó hat drei Mitstreiter, darunter die undurchsichtige Eva Rengel. Man ist sich nie zuvor begegnet, muss sich aber absolut aufeinander verlassen können. Und während sie sich immer weiter in eine scheinbar bodenlose Situation aus Grausamkeit und Täuschung verstricken, kommen Falcó und Eva sich nahe. Gefährlich nahe, denn schon sehr bald wird deutlich, dass alle Beteiligten ein Doppelspiel betreiben.



Meine Meinung zum Autor

Arturo Pérez-Reverte, hat mit seinem neusten Roman „ Der Preis den man zahlt“, einen hervorragenden und wirklich außergewöhnlichen Spionageroman geschaffen, ein richtiger Triller der einem beim Lesen unter die Haut geht, ein Meisterwerk. Sein Sprach und Schreibstil, sind wie immer sehr mitreißend, klar und Kraftvoll. Er weiß es seinen Leser, zu fesseln und in die Geschichte mit hinein zuziehen. Alles ist sehr bildhaft erzählt, auch das historische ist korrekt wieder gegeben. Ob spanischer Bürgerkrieg, Faschisten , Falange, die Geheimdienste ob Spanische oder die deutschen, Politische Größen alles sehr gut recherchiert. Die Spannung war vom Anfang bis zum Ende sehr hoch. Seine Figuren sind sehr glaubwürdig und real dargestellt, ebenso ihre einzelnen Charaktere. Er hat Wahrheit und Fiktion meisterhaft miteinander verwoben. Es geht um Spionage, Verrat, Brutalität und Liebe, mir stockte oft beim Lesen der Atem...



Zum Inhalt:

Der Spion Falco Lorenzo, soll für seinen Auftraggeber einen wichtigen politischen Gefangenen,Jose Antonio vor dem sicheren Tod befreien, den Gründer der Falange, der in Alicante im Gefängnis sitzt. Es ist Kriegsentscheidendes Unternehmen und von politischer Bedeutung. Die deutschen Nazis mischen damit. Schon am Anfang des Romans lernt man ihn kennen, als er im Zug sitzt, ein Mann der sich Charmant zeigt und Eiskalt eine Frau Eliminieren lässt, ohne sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Falco ist ein sehr berechnender Mann, nicht überlässt er dem Zufall, er arbeitet für den Geheimdienst. Der Bürgerkrieg tobt, aber das scheint ihn kalt zulassen, er ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Er kann Charme, Liebenswürdigkeit ausstrahlen, aber auch eine nie gekannte Brutalität an den Tag legen, das es einem schauderte. Für seinen Auftrag werden ihm drei Leute zur Seite gestellt, darunter Eva Rengel, die für die Falange arbeitet. Eine Frau bildschön, hellwach, berechnend und nicht durchschaubar. Langsam kommen sich die beiden näher, eine unheilvolle Anbahnung wie sich herausstellt. Beide verstricken sich immer mehr in Täuschungen , auch Eva kann Eiskalt sein. Falco weiß die Männer zu brechen , sein Motto: „Den anderen die Würde nehmen, ohne ihnen Zeit zu geben, darüber nachzudenken“ (Seite 155)

Ob, die beiden die ganze Aktion lebend überstehen und ob sie gelingt, muss jeder für sich selbst herausfinden...

Diesen Satz fand ich passend zu Falco

„ Ein Wolf im Schatten“

Veröffentlicht am 31.10.2024

Träume

Goldene Träume. Die Münchner Ärztinnen
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Die Autorin Ina Bach , stellt uns mit ihrem 1. Band über die Münchner Ärztinnen, drei bezaubernde junge Frauen vor, Lulu die Tochter des Direktors der Haunerschen Kinderspitals, Elsa die Tochter eines ...


Die Autorin Ina Bach , stellt uns mit ihrem 1. Band über die Münchner Ärztinnen, drei bezaubernde junge Frauen vor, Lulu die Tochter des Direktors der Haunerschen Kinderspitals, Elsa die Tochter eines verstorbenen Arztes, und Fanny die ihrem Bruder den Haushalt führt.
Alle drei kommen aus verschiedenen Milieus, aber den einen großen Traum haben sie gemeinsam, Ärztinnen zu werden . Damals ein fast unmöglicher Traum, aber es war spannend und auch teilweise amüsant diese drei auf ihren Wegen zu begleiten.
Ein wundervoller Roman zum Entspannen.

Lulu ist einfach unbeschreiblich, ihr starker Wille, ihren Dickköpfigkeit man muss sie einfach bewundern für die damalige Zeit. Aber auch ihre Freundin Ida aus gut betuchten Haus, sie ist es die immer den klaren Kopf behält. Lulu hat ein sehr großes Herz, und möchte unbedingt Ärzten werden. Sehr zum mißfallen der Eltern. Lulu ist es die Elsa an Heiligabend rettet, sie ist Schwanger und es darf natürlich keiner Wissen. Durch Zufall stößt Lulu auf Fanny die den gleichen Traum hat Ärztin zu werden, wie auch Elsa. Es wird sehr aufregend und spannend, was die drei alles tun um ihren Traum wahr zumachen. Änni ein leichtes Mädchen, die Freundin von Fannys Bruder Anton, wuchs mir so langsam auch ans Herz. Eine Aufregende und spannende Geschichte mit großen historischen Hintergrund. Ich kann es nur Empfehlen!

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Veröffentlicht am 05.10.2024

Lebensgeschichte

Kassandra in Mogadischu
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Kassandra in Mogadischu

Roman | »Italiens zurzeit wohl interessanteste Schriftstellerin.« Der Spiegel
Übersetzt von: Verena von Koskull
»Igiaba Scego ist Italiens zurzeit wohl interessanteste Schriftstellerin.« ...

Kassandra in Mogadischu

Roman | »Italiens zurzeit wohl interessanteste Schriftstellerin.« Der Spiegel
Übersetzt von: Verena von Koskull
»Igiaba Scego ist Italiens zurzeit wohl interessanteste Schriftstellerin.« Frank Hornig, Der Spiegel
Wie erzählt man die Geschichte einer Familie, wenn die gemeinsame Sprache in der Diaspora verloren geht? Wenn die Erinnerungen trügen und geliebte Verwandte seit Generationen in die ganze Welt zerstreut leben? In ihrem gefeierten autofiktiven Roman geht die große italienische Erzählerin Igiaba Scego auf Spurensuche zwischen Mogadischu und Rom. Sie erzählt von verloren geglaubten Müttern und wiedergefundenen Brüdern, von einer Kindheit als Hirtin und der Schule in Rom-Nord, von Verletzungen der Kolonialgeschichte, die sich über die Generationen tragen – und von der großen Hoffnung, die im Erzählen liegt. 
»Scego schreibt blendend und dringlich, in einer Sprache, die ganz ihr gehört. Dieses Buch muss gelesen werden.« Jhumpa Lahiri 
»Eine der wichtigsten Stimmen Italiens.« The Guardian

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von Igiaba Scego , sie erzählt die Geschichte Ihrer Familie die aus Somalia stammte über viele Generationen. Wir begeben uns mit ihr auf die Spurensuche ihrer Familie von Rom bis Mogadischu. Tauchen tief in die Vergangenheit ihrer Familie ein, erfahren viel über die Kolonialgeschichte die nicht nur ihre Familie sondern ihr Herkunftsland Somalia betrifft. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, tiefgründig und sehr interessant und bildlich erzählt. Die Protagonisten und ihre Charaktere sind real, ebenso die Hintergründe.

Scego hat mich tief beeindruckt und auch erschüttert beim Lesen die Geschichte ihrer Familie und ihres Herkunftslandes Somalia. Man erlebt vieles hautnah in dem sie ihrer Leser an der Hand nimmt und uns alles erleben lässt. Eine Familie die auseinander gerissen ist, das nach dem Kriegsbeginn über die Erde verstreut in anderen Kontinenten lebt. Ihre Verwandtschaft spricht noch nicht einmal die gleiche Sprache , die Kinder haben sie größtenteils nicht mehr gelernt und sprechen jetzt die Sprache in dem Land in den sie aufgewachsen sind. All das passiert 1990 in Italien in Rom , als die jungen Mädchen sich für eine Party fertig machen, sie sind jung und gehen aus , obwohl in ihrem Herkunftsland Somalia der Bürgerkrieg ausgebrochen ist. Sie ist in Rom geboren eine echte Italienerin und fühlt sich auch so. Das Buch ist sehr gut aber schwer als Rezension zusammen zu fassen ohne zu viel Preis zu geben. Es geht teilweise tief unter die Haut.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Neuanfang und Aufarbeitung

Tage mit Milena
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Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist nicht mein erster von der Autorin Katrin Burseg, sie versteht es immer wieder mich mit ihren Büchern zu verzaubern und in dem Geschehen ihrer Protagonisten zu ...


Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist nicht mein erster von der Autorin Katrin Burseg, sie versteht es immer wieder mich mit ihren Büchern zu verzaubern und in dem Geschehen ihrer Protagonisten zu versinken. In ihrem neusten Roman geht es um die Klimaaktivisten , die Hausbesetzer szene der 80er Jahre.
Annikas Vergangenheit weißt viele Parallelen zu der jungen Klimaaktivistin Luzie auf. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, bildlich und passt hervorragend in unsere jetzige Situation. Ihre Protagonisten wirken real und lebendig, man konnte sich sehr gut in jede einzelne Figur hineinversetzen.

Annikas jetziges Leben mit ihrem Mann Hendrik läuft in ruhigen Bahnen ab. Sie führt das Ehemalige Geschäft eine Papierhandlung die hochwertige Papiere führt und auch eine kleine Druckerei ihrer Schwiegereltern, Ölkers & Söhne . Hendrik ihr Mann dagegen geht seiner großen Leidenschaft von Ökologischen Anbau der Blumen nach. Sie leben im beschaulichen Bremen, und sind sehr glücklich. Bis eines Tages Luzie die Klimaaktivistin in Annikas Laden auftaucht, und ihr beschauliches Leben aus dem Gleichgewicht bringt. Die verdrängten Geister ihrer Vergangenheit werden wieder Lebendig und holen sie schneller ein als sie geglaubt hat. Ihre Erinnerungen an die 80er Jahre werden wieder wach , an die Hausbesetzungen im Hamburger Hafen , die Tage mit ihrer Toten Freundin Milena , alle ihre Jugendsünden. Es kommt alles wieder schlagartig hoch und sie muss nun lernen sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Auslöser dafür ist die junge Luzie, der ihren Beschützer Instinkt in ihr erweckt. Sie möchte das Mädchen vor den Gefahren die bei den Demos da lauern einfach bewahren. Leicht wird es für beide nicht werden. Es war spannend und bewegend die 50 Jährige Annika und die 18 Jährige Luzie zu begleiten. Besonders die Ansichten dieser Aktivisten näher kennen zu lernen. Kann man eigentlich seiner Vergangenheit davon laufen? Nein sie holt einem irgendwann unerwartet ein, das wird Annika bewusst . Ein wundervoller Roman.

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Veröffentlicht am 06.08.2024

Auf der Suche nach der Wahrheit

Juli, August, September
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Juli August September
Olga Grjasnowa
Inhaltsangabe: Quelle Hanser Berlin

Lous zweiter Ehemann ist eine Trophäe – das muss selbst ihre Mutter anerkennen. Sergej ist Pianist und er ist jüdisch, genau ...

Juli August September
Olga Grjasnowa
Inhaltsangabe: Quelle Hanser Berlin

Lous zweiter Ehemann ist eine Trophäe – das muss selbst ihre Mutter anerkennen. Sergej ist Pianist und er ist jüdisch, genau wie Lou. Trotzdem ist ihre Tochter Rosa noch nie in einer Synagoge gewesen – eine ganz normale jüdische Familie in Berlin. Aber sind sie noch eine Familie, und was ist das überhaupt? Um das herauszufinden, folgt Lou der Einladung zum 90. Geburtstag ihrer Tante. In einem abgehalfterten Resort auf Gran Canaria trifft der ganze ex-sowjetische Clan aus Israel zusammen, verbunden nur noch durch wechselseitige Missgunst. Gegen die kleinen Bösartigkeiten und die vage Leere in sich trinkt Lou systematisch an und weiß plötzlich, dass die Antwort auf all ihre Fragen in der glühenden Hitze Tel Avivs zu finden ist.
Ein Roman, so aktuell, zynisch und unterhaltsam, wie nur Olga Grjasnowa ihn schreiben kann, über eine Frau, deren Identität sich aus lauter Splittern zusammensetzt, die scheinbar alle nicht zusammenpassen. Bis sie es auf unerwartete Weise doch tun.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von der Autorin Olga Grjasnowa, ein für diese Zeit ein sehr Aktueller Roman. Aber sehr originell und eine Spur zynisch, aber hervorragend erzählt. Eine Abrechnung der Protagonistin mit ihrer Familie, die auf der Suche nach ihrem eigenen Ich ist. Es geht um eine junge jüdische Familie, Lou die eigentlich keine Synagoge besucht und in Berlin lebt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, klar und kraftvoll, sehr spannend erzählt. Ein ungewöhnlicher Roman, aber Lesenswert.

Lou war mir auf den ersten Blick Sympathisch, genau wie ihre Tochter Rosa, sie leben ein modernes Leben, in dem ihr Jüdischer Glaube keine große Rolle spielt. Ihr zweiter Mann Sergej ist ein bekannter Pianist , vielleicht so eine Art Trophäe . Lou ist sehr zerrissen und hinterfragt so einiges , ihre Familie und den Glauben. Wir begleiten sie durch die drei Monate, den Juli, August und September. Jeder Monat ist für sich sehr spannend und interessant erzählt. Sehr gut gefiel mir das Familientreffen zu Tantes 90. Geburtstag. Der ganze ehemalige Ex Sowjetische Familien Clan ist auch eingetroffen. Hier kommt so einiges ans Tageslicht das verdrängt war, ob Neid, Lügen, Missgunst und der berühmte Neid. Lou geht so einiges auf beim beobachten des ganzen Familien Clans. Ihr wird bewusst das sie die wahre Wahrheit nur in Israel in TEL Avivs , finden wird. Es wird sehr spannend und interessant, mit einem ungewöhnlichen Ausgang.

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