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Veröffentlicht am 25.09.2017

Die wirklich wichtigen Herzensangelegenheiten im Leben...

Das Geschenk eines Sommers
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Das Geschenk eines Sommers – Autorin Gabriele von Braun , erschienen 01. August 2017 Verlag: beHEARTBEAT by Bastei Entertainment, als Taschenbuch und eBook

Mit diesem emotionalen Buch begibt man sich ...

Das Geschenk eines Sommers – Autorin Gabriele von Braun , erschienen 01. August 2017 Verlag: beHEARTBEAT by Bastei Entertainment, als Taschenbuch und eBook

Mit diesem emotionalen Buch begibt man sich auf eine Reise von Ruth und ihre Tochter Clara, die beide mit der Diagnose Krebs umgehen lernen müssen. Mir war die Autorin zuvor unbekannt und somit ist es mein erstes Buch von ihr.
Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.

Zum Inhalt: Clara, Ende dreißig, ist erfolgreich im Job, hat eine schicke Wohnung in München, einen alten, leicht übergewichtigen Kater und eine Liebe: Martin. Doch der ist mit einer anderen verheiratet. Als sie sich für einen Besuch bei ihren Eltern in Berlin ankündigt, die sie viel zu lange nicht gesehen hat, erfährt sie, dass ihre Mutter Ruth schwer krank ist. Die Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs, metastasiert, unheilbar. Clara ist am Boden zerstört, aber Ruth beschließt, die Zeit, die ihr noch bleibt, zu genießen und den Sommer noch einmal zu spüren. Gemeinsam fahren Mutter und Tochter in die Uckermark, wo Ruth aufgewachsen ist. Eine schöne, aber vor allem sehr emotionale Zeit beginnt, die zeigt, was wirklich wichtig ist, und Clara die Augen auch in Sachen Liebe öffnet...

„Die Wahrheit ist: Das Leben ist entzückend, schrecklich, charmant, grauenvoll, süß, bitter - und das ist alles.“

Clara arbeitet als Personalreferentin bei einem großen Autokonzern.
Seit zwei Jahren ist sie mit Martin zusammen. Wenn sie zusammen sind, dann ist es ein Spiel mit Oberflächlichkeiten. Ängste und Sorgen teilen sie kaum, dazu reichte die Zeit nicht. Ist Clara nur eine netter Zeitvertreib für Martin?
Ruth, ihre Mutter, war Lehrerin für Kunst und Musik, vor ging einigen Monaten erst in Rente. Für Clara ist sie die stärkste Frau der Welt. Sie ist die einzige Person die sich nie selbst bemitleidet. Ihr Herz für andere ist so groß wie der Erdball und ihre eigenen Befindlichkeiten stellt sie hintenan. Clara ist wohlbehütet aufgewachsen und wurde verwöhnt. Erst mit ihrem Wegzug nach München erfährt sie Unabhängigkeit und eigene Selbstständigkeit. München ist weit weg von Berlin, jedoch ist die Beziehung zu ihren Eltern immer innig. Doch plötzlich bricht Clara´s heile Welt zusammen, ihr größter Albtraum wird wahr, ihre Mutter ist nicht unverwundbar. Ruth letzter Wunsch, sich ihre persönliche „Bucket List“ zu erfüllen. Und Clara beginnt auf dieser Reise Prioritäten und Wünsche zu setzen.

„Wenn du keine innere Schönheit hast, nutzt dir auch die äußere nichts.“

Die Geschichte fühlt sich nicht nur authentisch an, ist auch, denn auch ich habe ähnliche Lebenserfahrungen mit einem engen Familienmitglied durchleben müssen. Der Umgang aller Angehörigen der Familie und engen Freunden ist sehr einfühlsam und auch natürlich nervenaufreibend beschrieben. Zudem gibt es einen außerordentlich gelungenen Wortwitz mit einer tollen amüsanten Gedankenwelt und das Buch ist mit Zitaten, Sprüchen und Anekdoten gespickt. Und natürlich kommt auch die Liebe und dazugehörige Romantik nicht zu kurz, obwohl sie hier meiner Meinung nach eine zweitrangige Rolle spielt.
Den einzelnen Geschehnissen konnte ich sehr gut nachempfinden und ich fühlte mich sofort in der Handlung angekommen. Die Geschichte ist mitten aus dem Leben gegriffen und ab und zu braucht man einfach sowas. Ich mag die Authentizität , Ehrlichkeit, die Gedankenanregung und den anhaltenden Effekt der Erinnerung.
daran und ab und an brauch man auch Geschichten, mit denen man sich verbunden fühlt und identifiziert kann. Die Geschichte steckt voller Gefühl und Traurigkeit.

„Mein Lieblingswort: Scheißscheißviech – einfach herrlich und muss ich mir merken!“

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Dieser war leicht und locker. Die einzelnen Kapitel haben eine ungefähre gleichbleibende Leselänge und es liest sich fließend. Die einzelnen Charakteren wurden toll herausgearbeitet. Clara ist von wertvollen Freunden umgeben und macht so ihre Erfahrungen.

„Die einzigen Feinde des Menschen sind seine eigenen negativen Gedanken, hat Albert Einstein gesagt. Verliere dich nicht darin!“

Das Cover ist von einer meiner Lieblingsfarben „grün“ geprägt und mir gefällt die schöne sommerliche Leichtigkeit darin, obwohl sich jetzt nicht direkt die Handlung damit verbinden würde.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, da sich die Ereignisse zum Ende hin doch sehr schnell überschlagen haben. Gerne hätte hier noch etwas mehr ausgebaut werden können. Zu der Beziehung mit dem Bruder von Ruth und die Weiterführung hätte ich auch gerne mehr erfahren.

Mein Fazit: Eine wunderbare authentische Geschichten aus dem Leben gegriffen, die mich sehr an vergangene Zeiten erinnert hat und wieder aufzeigt, was wirklich wichtig im Leben ist und worauf es ankommt.

„Clärchen, folge immer deinem Herzen. Denk nicht darüber nach, was andere Leute von dir denken könnten.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charakter
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Thema
Veröffentlicht am 22.08.2017

Genieße das Leben...

Meeresblau & Mandelblüte
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Meeresblau & Mandelblüte - Autorin Elke Becker, erschienen 01. Juli 2017 Verlag: beHEARTBEAT by Bastei Entertainment, als Taschenbuch und eBook

Mit diesem wunderschönen Sommerroman entführt die erfolgreiche ...

Meeresblau & Mandelblüte - Autorin Elke Becker, erschienen 01. Juli 2017 Verlag: beHEARTBEAT by Bastei Entertainment, als Taschenbuch und eBook

Mit diesem wunderschönen Sommerroman entführt die erfolgreiche Selfpublisherin Elke Becker uns auf die Lieblingsinsel der Deutschen: Mallorca. Für mich ist es mein ersten Buch der Autorin und ganz bestimmt auch nicht mein letztes
Es hat mich sehr gefreut dieses Buch für die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe gelesen und bewertet zu haben sowie natürlich jetzt zu rezensieren.

Herzklopfen unter der Sonne Spaniens.

Zum Inhalt: Leonie Maler ist erfolgreich in ihrem Job. Sie saniert marode Firmen. Ein Privatleben hat sie nicht, denn Gefühle stehen ihrer Karriere nur im Weg. Völlig überraschend erbt sie von ihrer Tante eine Agrotourismus-Finca auf Mallorca. Das Problem, dort wohnen vier rüstige Senioren. Sie managen das kleine Hotel zusammen mit dem attraktiven Niklas und haben lebenslanges Wohnrecht. Das passt Leonie so gar nicht, denn sie will aus der Finca ein Nobelhotel machen und es gewinnbringend verkaufen. Sie muss die Senioren loswerden - doch die Alten sind nicht so alt und wehrlos, wie Leonie denkt. Zu allem Überfluss lässt Niklas das Herz der taffen Karrierefrau höher schlagen, als ihr lieb ist...

„Um dir zu zeigen, dass das Leben zwar aus Arbeit, aber auch aus so viel mehr besteht, hinterlasse ich dir das Hotel, die anderen beiden Grundstücke und die Tiere...“

Leonie´s bisherigen Kompetenzen waren: Optimierung und Wertsteigerung. Und wer sie wegen ihres zierlichen Äußeren unterschätzte, revidierte seine Meinung sehr schnell. Doch das hatte seinen Preis: Einsamkeit. Leonie konnte ihr ganzes Leben lang nur mit Erfolgen die Anerkennung ihrer Eltern verdienen. Als sie in Spanien ankam schien es, als wäre sie in einer anderen Welt gelandet. Schnell machte ihr ein Brief ihrer Tante und die anderen Bewohner des Hauses klar, dass nur zu arbeiten und alles andere auszublenden auf Dauer nicht gesund ist. Man kann die Vergangenheit nicht aus seinem Leben streichen. Dabei gibt es weit mehr als deinen Lebensentwurf. Nur zu arbeiten, sich fortzubilden, viel Geld zu verdienen ist nicht alles im Leben.
Leonie resignierte, denn Ihre Mutter hielt sie für unfähig, ihre verstorbene Tante nannte sie feige, und die Bewohner dieses Hauses fanden sie arrogant und ignorant.
Wird Leonie den Kraft gegen sich selbst schaffen und über ihren Schatten springen können, endlich das Leben zu genießen. Doch wieso ist Leonie eigentlich so? Welches Geheimnis gibt es noch zu lüften?

„Bist du eigentlich glücklich? Niklas warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. Ich meine richtig glücklich? Kommst du abends zufrieden von der Arbeit nach Hause und genießt deinen Feierabend?“

Die Geschichte ist sehr authentisch, einfühlsam, amüsant, kurzweilig und auch die Romantik spielt eine kleine Rolle. Aus meiner Sicht keine Klischeehafte und kitschige Liebesgeschichte. Die Spannung wurde zudem durchweg aufrechterhalten. Man konnte sich unter die Sonne Spanien hinträumen und auch die einzelnen landschaftlichen Beschreibungen waren passend abgestimmt.
Den einzelnen Geschehnissen konnte ich sehr gut nachempfinden. Die Geschichte ist mitten aus dem Leben und könnte wirklich so geschehen. Ich mag die Authentizität daran und ab und an brauch man auch Geschichten, mit denen man sich verbunden fühlt und identifiziert kann.

„Glück war nur eine Illusion, nichts weiter. Glück war vergänglich und kam in Wellen, wie die Gezeiten des Meeres. Mal fühlte man sich glücklich und mal nicht. So war das Leben.“

Der Schreibstil ist wunderbar modern, leicht und zieht sich so flüssig durch das gesamte Buch hindurch. Die einzelnen Kapitel sind in unterschiedlichen Leselängen gehalten. Die kleine Mandelblüte findet sich auch immer wieder im Buch zwischen den Kapiteln wieder. Die einzelnen Charakteren sind mir alle auf ihre Eigenart ans Herz gewachsen.

„Schließ die Augen, atme tief durch und schalte für einen Moment einfach deinen Kopf aus.“

Ich fühlte mich sofort wohl in der Handlung und war auch sofort vertieft in dieser. In die Beschreibungen konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Die einzelnen Dialoge aller Protagonisten und die unterhaltsamen Schlagabtausche sind sehr herzerwärmend und frischen das Buch unheimlich auf.

Das Cover fängt einen schönen Sommermoment ein. Eine junge Frau am Strand mit einem Zweig der Mandelblüte.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, da ich gerne noch etwas mehr von der anbahnenden Liebesbeziehung zwischen Leonie und Niklas gelesen hätte und auch ein paar Nebensächlichen wie die Beziehung zu ihren Eltern sehr kurz gehalten wurde. Gerne möchte ich auch wissen, was auch den rüstigen Rentnern wird und die Finca als moderneres Hotel. Da hoffe ich sehr auf den zweiten Teil des Buche und würde mich sehr freuen, wenn es wirklich einen nächsten Teil dazu zu gäbe.

Mein Fazit: Eine wunderschöne und unterhaltsame Sommerromanze, mit Vergangenheitsbewältigung und vor allem Selbstfindung und Freude am Leben.

„Es ist herrlich, sich treiben zu lassen. Das bedeutet nicht, unverantwortlich zu sein oder in den Tag hineinzuleben. Es bedeutet nur, den Moment, in dem man lebt, zu genießen. Er wird nämlich nicht wiederkommen.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 18.06.2017

Was wäre wenn...

Fast so was wie Liebe
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Fast so was wie Liebe - Autorin Bina Kratsch, erschienen 01. Mai 2017 Verlag: Wortreich, als Taschenbuch und E-Book

Eine zarte Liebesgeschichte der wirklich anderen Art. Der Buchtitel „Fast so was wie ...

Fast so was wie Liebe - Autorin Bina Kratsch, erschienen 01. Mai 2017 Verlag: Wortreich, als Taschenbuch und E-Book

Eine zarte Liebesgeschichte der wirklich anderen Art. Der Buchtitel „Fast so was wie Liebe“ beschreibt den Inhalt schon sehr gut. Es zeigt sich, dass nicht jede große Liebe eine Chance bekommt. Ist es Schicksal oder fehlender Mut, der sie an uns vorbeiziehen lässt? Es bleibt die Frage: Was wäre wenn?

Das Herz ist ein Betrüger! „Friedrich Schiller – aus Maria Stuart“

Eine Liebe - ein Leben
So lange Habe ich Dich nicht gesehen, nicht gerochen, nicht gespürt. Ich vermisse Deine Augen, die funkeln wie die Sterne in einer Sommernacht. Deine Haut ist so zart wie Karamell und süss wie Schokolade. Der Duft Deiner Haare ist so betörend wie du in dieser Nacht. Deine Bewegungen sind so sinnlich, dass der Boden an den Stellen, an denen Du ihn berührst, erglüht.
Eine Liebe – ein Leben

Mit diesem Gedicht fängt eigentlich alles an oder endet irgendwie auch alles zwischen den Hauptprotagonisten Nicola Karner und Mark Tanninger. Die Handlung spielt in Österreich, zwischen Salzburg und Ischgl.

Mark und Nicola zwei wunderschöne Namen, die für eine Einheit stehen, die einmal hätten sein können, sehr viel Ähnlichkeit, sehr viel Humor, der anzieht und der verbindet. Eine Liebe, die zur falschen Zeit, vielleicht auch am falschen Ort entstand. Viellicht aber auch durch die Ähnlichkeit der Charaktere scheiterte, vor allem in Bezug auf zu wenig Mut, sein Gefühle zu offenbaren. Das Gedicht zeigt allerdings, wieviel Emotionen in diesen Moment, in diesem damaligen, einmaligen Moment vorhanden war. So beschreibt die Psychologin im Buch beide Charaktere und hierzu ist gar nicht mehr viel hinzuzufügen, denn es wird alles sehr treffend gesagt.

Zum Inhalt:
Damit hat Nicola nicht gerechnet. Sie schickt ein altes Liebesgedicht eines früheren Verehrers zu einer Literaturzeitschrift und wird prompt zu einem Wettbewerb der schönsten Liebesgedichte eingeladen. Verfasser Mark ist zunächst wenig begeistert – auch für ihn ist die Sache längst abgeschlossen. Den Hauptpreis hätte er aber schon gerne. So feiern die zwei in einem Tiroler Alpenhotel ein wenig erfreutes Wiedersehen. Die Tatsache, dass beide glücklich verheiratet sind, macht es nicht einfacher. Natürlich sind sie nicht die Einzigen, die am Gewinn interessiert sind. Drei Liebesgedicht stehen einander gegenüber. An jedem hängt mehr als Worte sagen können. Ist die Liebe eine unveränderte Größe oder wandelt sie sich im Fluss der Zeit?

Die Geschichte fühlt sich sehr authentisch an, denn wer stellt sich denn nicht mal die Frage „Was wäre wenn gewesen“. Tiefgründig wird das hier hinterfragt und auch aufgezeigt, welche Einflüsse beim Handeln eine Rolle spielen und auch damals entscheidet waren. Und manchmal weiß man erst gar nicht oder erkennt es erst später, zu was es eigentlich gut gewesen war.Einfühlsam, amüsant, mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus wird hier die Story wiedergegeben.

Der Schreibstil ist locker, leicht, witzig, spritzig und stellenweise sehr amüsant. Die einzelnen Kapitel werden hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Nicola wiedergegeben, aber auch Mark kommt ein paar Mal selbst zu Wort. Diese Art gefällt mir sehr gut, so bekommt man in beide Gedankenstränge einen besseren Einblick, obwohl ich mir manchmal gewünscht hätte, dass Mark noch ein wenig mehr hätte von sich preisgeben dürfen. Den Start der Handlung fand ich kurz verwirrend, man musste sich ja erst einmal zu recht finden und Orten was eigentlich geschehen war und viele Nebencharaktere werden erwähnt. Durch die einzelnen Rückblicke wird das Wirrwarr dann aber gelichtet und man kann wieder folgen und versteht auch den Beginn. Der lockere und sarkastische Schreibstil lässt einen sooft schmunzeln und regt wunderbar das Kopfkino an.
Aber auch ernste Themen kommen nicht zu kurz und hemmen den Lesefluss nicht. Die Autorin lässt immer nebenher auch die anderen Gedicht mit einfließen, dass gefällt mir sehr gut. Ich mochte beide Hauptcharakter und auch die kleine Marie sehr. Das Ende passt sehr zur gesamten Handlung und lässt es dadurch auch so wirklich werden, alles andere wäre ein Traum gewesen und hätte das ganze Bild zerbrochen, auch wenn man sie ein anderes happy End gewünscht hatte, aber so passt es sehr gut.

Ich vergebe vier von fünf Sternen, aber mit einer straken Tendenz zu fünf Sternen. Es hat nicht viel gefehlt dazu. Die Rückblicke hätten etwas kürzer gefasst werden, denn die eigentlichen Erklärungen werden in der Gegenwart erläutert und die vielen Nebencharaktere lockern die Handlung zwar auf und machen auch was liebeswertes daraus, hätten aber nicht unbedingt alle da sein müssen. Und wäre Mark noch leicht mehr selbst zu ort gekommen, wäre es perfekt gewesen. Ansonsten fühlte ich mich wunderbar unterhalten und es war ein ganz tolles Lesevergnügen.

Auszug meiner absoluten Lieblingsstelle im Buch:
„Ein wenig verbittert trabe ich also alleine zu meinem Auto und finde diesmal kein Gedicht, sondern Mark auf meiner Motorhaube vor. Verschmitzt lächelt er mcih an. Du dachtest, ich bin gefahren, nicht wahr? ... Leb wohl, Schönheit. Ein Hauch von Kuss fliegt über meine Handoberfläche und zwingt mich zu einem Lächeln. Leb wohl, alter Prinz, sage ich und werfe ihm eine Kusshand zu. Du warst immer meine Lieblingsprinzessin, sagt er noch und sieht mir tief in die Augen. Die mit Abstand verrückteste, aber auch die lustigste. Vielen Dank, antworte ich und lächle. Als er sich umdreht und geht, überwältigt mich die Erinnerung an diesen großartigen Mann und ich kann nicht anders, als seinen Namen zu rufen. Sofort macht er kehrt und wir fallen uns in die Arme. Er hält mich fest. Sehr, sehr fest, wie ich finde. Sein Geruch ist wahnsinnig männlich und ich weiß jetzt wieder, warum ich mich damals so sehr in ihn verliebt hatte. Alles an ihm erinnert mich an damals und ist doch heute ganz neu. Das gleiche Leben, eine andere Zeit.“

Mein Fazit: Eine wunderschöner Roman mit Tiefe zu leichte Lesevergnügen und anregend zum denken, vielleicht auch an vergangene Zeiten. Für alle die sich die oben gestellte Frage stellen, sollten das Buch unbedingt lesen!

Zitat: Glücklich zu sein bedeutet ganz einfach, sein Leben so glücklich wie nur möglich zu leben.

Veröffentlicht am 11.11.2024

Die Zahnärztin und der Rockstar...

Pampelmusenduft - St. Elwine 2
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Mit dem 2. Band „Eine Liebe in St. Elwine“ geht die Buchreihe „Der Patchwork-Club“ von Britta Orlowski weiter. Es ist eine Smalltown- und Rockstarromance, im Slow-Burn-Rythmus und einem Crime-Anteil.

Es ...

Mit dem 2. Band „Eine Liebe in St. Elwine“ geht die Buchreihe „Der Patchwork-Club“ von Britta Orlowski weiter. Es ist eine Smalltown- und Rockstarromance, im Slow-Burn-Rythmus und einem Crime-Anteil.

Es geht direkt in die Handlung hinein zum Rockstar Tyler, der sich nach einem Rückzugsort sehnt. Auf seinem Streifzug kommt er dabei durch St. Elwine und fühlt sich direkt zu Hause, so dass er sich eine Ranch mit Strandabschnitt kauft und dort die Ruhe genießen kann. Auch Charlotte zieht es von Afrika zurück in ihre Heimat zu ihrem Großvater, dessen Zahnarztpraxis sie gerne übernehmen möchte. Tyler und Charly sind sich nicht ganz unbekannt, denn ihre Wege kreuzen sich seit einiger Zeit und sie bleiben sich in Erinnerung, bis sie in St. Elwine plötzlich wieder voreinander stehen. Beide haben schon einiges erlebt, Rückblicke im Roman erzählen immer wieder davon und auch die Vergangenheit hat ihre Spuren hinterlassen, so dass beide sehr vorsichtige Personen sind. Es endet in einem Epilog.

St. Elwine ist ein uriges, kleines und schönes amerikanisches Städtchen. Jeder kennt jeden, jeder hilft auch jedem und natürlich bleibt nicht lange geheim oder im Verborgenen. Daneben haben sich Frauen gefunden, die einen örtlichen Patchwork-Club gegründet haben, in derer Mitte sich nun auch Charly einfindet und in die Fußstapfen ihrer Großmutter tritt. Man trifft im Roman auf bereits bekannte Gesichter aus dem 1. Band, erfährt Neuigkeiten und auch neue Charaktere kommen hinzu.

Die Handlung ist spannend aufgebaut und der Crimeanteil sowie die Vergangenheitsbewältigung geben mehr als emotionale sowie atemlose Momente mit schockierenden Einblicken. Schnell habe ich mich wieder in dieses Kleinstadtfeeling verliebt, die Charaktere sind individuell, liebenswert, witzig, helfend und passen aufeinander auf. Die Rückblicke in die Vergangenheit lassen das zwischenmenschliche Zusammenspiel viel besser verstehen und auch von einigen Nebencharaktere gibt es nähere Einblicke. Die Nebencharaktere sind einfach herrlich, leicht skurril, in allen möglichen Altersvarianten und charakterlich sehr unterschiedlich vorhanden, aber sie beleben genau den richtigen Flair und gehören einfach dazu.

Die Handlung zieht sich über mehrere Monate hinweg und ist gewiss nicht schnelllebig. An einigen Stellen war es mir manchmal zu langziehend und nicht schnell genug voranschreitend. Sicherlich ist es den Situationen der Hauptcharaktere geschuldet, doch so ging auch ein wenig das prickelnde Gefühl für mich verloren. Was mir total gut gefallen hat, war die ungewollte Familienzusammenführung, die auf so unterschiedliche Weise geschehen kann und hier sogar sehr Gutes tut.

Dr. Charlotte Svenson (Charly, 37), ist zu Beginn ihres jungen Lebens in St. Elwine aufgewachsen, musste aber nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter wegziehen. Ihre Sehnsucht nach ihren Großeltern war immer allgegenwärtig und sie ist eine kleine rebellische Person gewesen. Als Ärztin in Afrika hat sie ihr Können unter beweis gestellt und möchte ihre Berufung nun wieder zu Hause erfüllen. Es wartet eine Menge Arbeitskraft auf sie und ein Rockstar bringt ihre Gefühlswelt zusätzlich durcheinander.

Tyler O´Brian (39), heute Rockstar, hat ein sehr bewegendes und einschneidendes Leben bisher hinter sich. Es ist eine Kämpfernatur, lebt zurückgezogen und führt nicht das typische Rockstarleben. Er fällt lieber weniger auf und zeigt im Grunde zwei Seiten von sich, doch den wahren Tyler kennt kaum jemand. Es hat ein Herz für die Minderheiten und aus eigenen Erfahrungen versucht er zu helfen und den richtigen Weg einzuschlagen. Über seine eigenen Dämonen redet er kaum und doch wollen sie raus und holen ihn in der Gegenwart wieder ein.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, einnehmend, teils amüsant, bewegend und spannungsgeladen. Die Handlung wird in der Erzählperspektive von den beiden Hauptprotagonisten Charly und Tyler sowie einigen anderen erzählt. Die einzelnen Lesekapitel sind unterschiedlich lang.
Das Buchcover zeigt einen kleinen Abschnitt mit Strand oder entlang eines Hafens und passt sehr gut zum kleinen Städtchen und seine Umgebung. Im inneren gibt es kleine Applikationen und auch ein Personenverzeichnis ist direkt zu Beginn zu finden.

Mein Fazit: Ein sehr bewegender, emotionaler und ergreifender Kleinstadtroman mit Rockstarflair, liebenswerten und einzigartigen Charakteren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2024

Der Reiter ohne Kopf...

Snowshill Academy – Nebelnacht
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„Snowshill Acadamy - Nebelnacht“ ist eine düstere Dark Academia-Romantasy um eine unkonventionelle Protagonistin, dunkle Geheimnisse mit Gothic-Vibes.


Direkt geht es hinein in die Handlung zu Sindre, ...

„Snowshill Acadamy - Nebelnacht“ ist eine düstere Dark Academia-Romantasy um eine unkonventionelle Protagonistin, dunkle Geheimnisse mit Gothic-Vibes.


Direkt geht es hinein in die Handlung zu Sindre, die sich gerade mit ihren Eltern auf ihren Rückweg nach den Sommerferien zu ihrem Internat macht, die dem sie seit ihrem 12. Lebensjahr zur Schule geht und lebt. Es fällt ihr schwer diesen Rückweg anzutreten, da ihre Zwillingsschwester Evaline erst vor kurzem ums Leben kam. Sindre hatte sich zuvor immer nur aufs Lernen konzentriert und hat sehr zurückgezogen gelebt. Ihre Schwester war viel geselliger. Ihre Mitschüler sind ihr sogleich wieder ein Dorn im Auge. Lichtblick könnte die neue Schülerin Lily sein. Doch im Gedenkgottesdienst für ihre Schwester nimmt sie reiß aus. Dabei trifft sie auf den mysteriösen River Wade, der zunächst ihr Interesse weckt, aber ihr schnell angst macht, da er behauptet, das er von Evaline um eine Sache bestohlen wurde. Zudem geschehen seltsame Dinge um das schaurig umwobene Snowshill, dem Snowshill Manor und all seinen mysteriösen Sagen. Das Ende ist offen, aber ich weiß leider nicht, ob es eine Fortsetzung geben wird oder so bleibt.

Man begibt sich in eine mystische und spannende Collegeumgebung, in einer alten klosterartigen Umgebung. Früher war noch ein Ordnen dort wohnhaft, inzwischen sind nur ein paar von Ihnen übrig geblieben. Die Handlung bleibt oft mysteriös, nur allmählich kommt man hinter die Geheimnisse und die Rätsel lösen sich auch erst zum Ende auf. Das macht die ganze Handlung umso fesselnder, obwohl nicht alle angerissenen Themen in den Nebensträngen wirklich behandelt werden. Und dieses Ende hat mich wirklich etwas ratlos zurückgelassen. War es das nun oder kommt da noch was. Und was wird aus den Charakteren? Ich würde mich freue, wenn es hier eine Fortsetzung oder einen weiteren Teil geben würde. Dazwischen gibt die Romantasy einiges zum schmunzeln sowie und süsse Augenblicke.

Der Schreibstil war sehr angenehm, im Stil der jungen Akteure und spannungsgeladen. Man liest sich sehr flüssig und mitfiebernd durch unterschiedlichen längeren Kapitellängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive alleinig von Sindre wiedergegeben. Die einzelnen Charakteren waren gut und in ihrem wesentlichen Charakter herausgearbeitet, dennoch können nähere Informationen nicht schaden, um sie noch greifbarer zu machen. Handlungsort ist England.
Das Buchcover ist sehr dunkel gehalten und versucht den alten Stil einer alten Welt zu erwecken und hat auch etwas rätselhaftes an sich. Es passt auf alle Fälle zum Genre.

Mein Fazit: Ein Story mit einem mystischen und der Hölle nahem Hintergrund, einer mitreißenden Story, die jedoch ihr Potenzial noch vielmehr ausschöpfen könnte, um es rund zu machen. Ich hoffe auf eine Fortsetzung, denn das Ende lässt mich mit Fragen zurück.

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