Der Kaufmann
Jacop der Fuchs ist in Köln nur knapp dem Tode entronnen und führt auch jetzt kein beschauliches Leben. 1263 begegnen wir ihm auf einem Schiff und blicken immer wieder zurück auf die vergangenen drei Jahre. ...
Jacop der Fuchs ist in Köln nur knapp dem Tode entronnen und führt auch jetzt kein beschauliches Leben. 1263 begegnen wir ihm auf einem Schiff und blicken immer wieder zurück auf die vergangenen drei Jahre. Ein Abenteuer jagt das nächste.
Fulminant beginnt dieser zweite Teil der Jacop-der-Fuchs-Trilogie und fesselt den Leser sofort mit Frank Schätzings brillanter Ausdrucksweise, mit der er die Atmosphäre der damaligen Zeit auf beachtenswerte Art einfängt. Genaueste Recherche lässt das Geschehen im Roman lebendig werden, seien es die Details rund um den Rahsegler im Ärmelkanal, seien es die Farben und Gerüche am Markt, seien es kaufmännische und politische Einzelheiten, seien es die Unterredungen in französischer und lateinischer Sprache, oft (nicht immer) vermittels Fußnoten für jedermann verständlich übersetzt. Häufig springt der Autor hin und her zwischen Gegenwart (1263) und Vergangenheit, trotz der genauen Kapitelüberschriften fällt es nicht immer leicht, diesen Wechseln zu folgen und die Figuren richtig einzuordnen. Nichtsdestotrotz trägt genau dieser Erzählstil dazu bei, dass die Geschichte spannend und eindrucksvoll wird und den Leser mitnimmt auf eine abenteuerliche Mittelalterreise.
Großartig in seiner Wortwahl, bildreich in seinen Beschreibungen, so entwirft Frank Schätzing sehr anschauliche Szenen rund um einen gerissenen Fuchs, den man am besten von Anfang an (Tod und Teufel) liest. Ich hoffe, Teil 3 erreicht uns mit einem kürzeren Zeitabstand als das zwischen den ersten beiden Bänden der Fall war. Leseempfehlung für jene, die sich gerne ausschweifenden und detaillierten Betrachtungen hingeben.