Von Alexander Pechmann habe ich letzten Herbst Die Bibliothek der sieben Meere gelesen und es genossen, mit ihm in See zu stechen und die sieben Meere aus dem Lesesessel heraus zu erkunden. Jetzt also ...
Von Alexander Pechmann habe ich letzten Herbst Die Bibliothek der sieben Meere gelesen und es genossen, mit ihm in See zu stechen und die sieben Meere aus dem Lesesessel heraus zu erkunden. Jetzt also in Romanform - und auch diesmal wieder mit maritimen Thema; ein mysteriöser Schiffbruch und ein Mann, der dabei war und sich nicht zu erinnern scheint. Oder will?! Viele Seiten hat das Büchlein ja nicht, darin aber ganz viel Spannung durch eine geschickt rückwärts verlaufende Erzählung beziehungsweise langsam zusammengesetztes Erkennen. Und am Ende der große Paukenschlag. Gefreut hat mich auch, dass es eine historische Einordnung in Form eines Nachworts gab und ich bin beeindruckt, wie der Autor Fakt und Fiktion verschmilzt. Ausgesprochen atmosphärisch erzählt, ist diese düster-nasskalte Geschichte eine wunderbare Herbstlektüre.
Wohlfühlroman nicht nur für Jugendliche und perfekt als Urlaubslektüre - es macht einfach Spaß, den turbulenten Ereignissen auf der Isle of Man zu folgen und für viel Unterhaltung und Witz ist auch gesorgt.
Ab ...
Wohlfühlroman nicht nur für Jugendliche und perfekt als Urlaubslektüre - es macht einfach Spaß, den turbulenten Ereignissen auf der Isle of Man zu folgen und für viel Unterhaltung und Witz ist auch gesorgt.
Ab und an lese ich ja auch Wohlfühlromane und als mir die auf der Isle of Man lebende Autorin diese Reihe vorstellte, konnte ich nicht widerstehen - Leuchtturm!
Dank kurzer Kapitel, zügigem Schreibstil und einer charmanten Atmosphäre gelang mir der Einstieg in diese Bücher leicht, auch wenn ich zu Anfang noch mit einem Überblick über die Charaktere kämpfte und vor allem damit, die vier Jungs auseinander zu halten. Auch meine Vorstellungen von beziehungsweise Erwartungen an die Bücher musste ich korrigieren - der Leuchtturm als Setting spielt eine untergeordnete, eigentlich sogar gar keine Rolle. Dafür ist die Geschichte viel witziger gewesen als erwartet! Ich musste regelmäßig laut lachen ob der urkomischen Situationen und Kommentare; herrlich, wie die Jungs mit dem alltäglichen Haushalt und allgemein dem Erwachsenwerden hadern.
Zugegeben - die Ereignisse und Verstrickungen sind unwahrscheinlich; von Wallaby bis Seenotrettung. Also nicht, dass sie an sich passieren, sondern dass alles gleichzeitig geschieht. Aber darum geht es überhaupt nicht; solche Bücher sollen ja genau leicht unrealistisch und übertrieben sein. Faden Alltag gibt´s außerhalb der Buchdeckel genug.
Ich wurde von Pippa McKenzie und den Jungs (und Mädels!) der Insel jedenfalls bestens unterhalten; flog nur so durch die Seiten und schloss alle ins Herz. Außer die Mütter; was ist denn bitte bei denen los??! Dafür waren die Höhen und Tiefen der ersten Lieben, Einlebversuche und Inselerkundungen umso mitreißender und die Autorin versteht es hervorragend, Spannungsbögen aufzubauen - durch abrupt endende Kapitel, Perspektivwechsel und durchaus auch die ein oder andere Überraschung. Die Bücher sind keine unvorhersehbaren Thriller, aber durchaus nicht vollständig erahnbar und Wallaby, Freundinnen, Verwandtschaft und die Unwägbarkeiten des Alltags halten die Jungs (und mich als Leserin!) von der ersten Seite an auf Trap.
Überhaupt, die ganze Insel und ihre Menschen sind so liebevoll gezeichnet; vielschichtige, teilweise schrullige Figuren und ganz viel Insider-Informationen über lokale Events und Traditionen.
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Klappentext und Cover hätten mich niemals dazu gebracht, dieses Buch lesen zu wollen - zu sehr schrien sie nach High Fantasy. Und High Fantasy war es auch! Komplizierte Namen, viele Orte und eigene Sprachen, ...
Klappentext und Cover hätten mich niemals dazu gebracht, dieses Buch lesen zu wollen - zu sehr schrien sie nach High Fantasy. Und High Fantasy war es auch! Komplizierte Namen, viele Orte und eigene Sprachen, der unumgängliche Kampf von Gut gegen Böse... wegen der zusätzlich verwirrenden Zeitsprünge habe ich dann auch länger gebraucht, in die Geschichte einzutauchen (es wäre wünschenswert gewesen, wenn es Kapitelüberschriften bei den Perspektivwechseln & Zeitsprüngen gegeben hätte!). Dann jedoch, wow. Action, Dramatik und so eine cute Liebesgeschichte ♥ Zwischen den Ereignissen und den Figuren - ganz viel Spannung. Und ich liebe diesen genialen Plottwist des Who is Who!
Was hat mich also letztlich überhaupt dazu gebracht, das Buch lesen zu wollen? Eine Postkarte. Genauer gesagt eine Charakterillustration von Dryele. Starke Frauen und Segelschiffe?! Call me in! Starke Frauen und Queerness gab es im Buch dann auch viel. Seeabenteuer und Dryele nicht ganz so viel, wie ich mir das erhofft hatte. Und auch Fädenzusammenführung nicht in dem Rahmen, den ich gebraucht hätte - ich habe das Ende nicht ganz verstanden bzw. noch ein paar offene Fragen. Gleichzeitig gab es mehr Gewalt und Blut, als ich gedacht hätte. Beim Schreibstil bin ich zwiegespalten - einerseits ist er fast schon poetisch anmutig, dann zerreißt modernes Fluchen dieses Flair komplett; "sch**" und "f**en" empfinde ich als höchst unschön ^^ Dennoch Top - ich bin froh, unverhofft zu dieser Geschichte gefunden zu haben.
Unterhaltsamer Blick auf deutsche Literatur - nicht nur für alle, die momentan mit Schullektüre beschäftigt sind lohnenswert.
Ende letzten Jahres habe ich bereits Teresa Reichls Muss ich das gelesen ...
Unterhaltsamer Blick auf deutsche Literatur - nicht nur für alle, die momentan mit Schullektüre beschäftigt sind lohnenswert.
Ende letzten Jahres habe ich bereits Teresa Reichls Muss ich das gelesen haben gelesen und liebe auch sonst ihre Videos und Comedy - na klar war ich vorfreudig auf ihre neueste Publikation!
Das gleich vorweg - But make it classy! ist leider keine "Fortsetzung", sondern eine noch knackigere Zusammenfassung ihres früheren Buches. Für mich war also wenig Neues dabei; Freude beim Lesen hatte ich jedoch trotzdem.
Teresa Reichl schreibt wie sie spricht und spricht wie sie denkt - flott und frech, voller Anglizismen und Dialekt, modern und sensibilisiert. Lieben wir! Insgesamt war es mir zu doll; das jugendliche Publikum holt sie jedoch garantiert ab und ich wünsche mir, dass viele Schülerinnen (aber auch Lehrkräfte!) zu diesem Buch greifen und sehen: Lesen macht Spaß! Der Kanon ist nicht in Stein gemeißelt! Nur weil´s alt und berühmt ist, muss es mir nicht gefallen!
Ich hätte mir in der Schulzeit ja zu jedem der Werke, die ich da lesen musste/durfte/sollte, Texte wie die von Teresa Reichl gewünscht - kurze, verständliche Zusammenfassung ohne unnötig auszuholen, Kontext und kritische Einordnung (und vor allem Jetztbezug bzw. ein paar Worte dazu, wie das heute einzuschätzen ist) sowie ein wenig Analyse von Stil(mitteln). Und dann noch humorvoll und niederschwellig geschrieben. Take this, Lektüreschlüssel!
Anhand von 13 Autorinnen und 15 ihrer Werke stellt Teresa Reichl die Literaturepochen Barock, Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik sowie Romantik exemplarisch vor und erklärt ihr Besonderheiten; gibt einen Überblick über die bekanntesten Leute (und die, die es verdient hätten, dazu zu gehören) und vor allem feministischen rant.
Besonderes Highlight dieses Büchleins ganz klar die Gestaltung: Gezeichnete Porträts, Genrebilder für die Stilepochen, Symbole und Randnotizen, kommentierte und annotierte Gedichte... mir gefiel der Stil Hanna Wenzels ausgesprochen .
Ein leiser und zarter, mitnichten jedoch kraftloser Roman über die ersten Reederinnen Norwegens, der dazu beiträgt, Frauen in der Geschichte ihren Platz (zurück) zu geben beziehungsweise aus der Vergessenheit ...
Ein leiser und zarter, mitnichten jedoch kraftloser Roman über die ersten Reederinnen Norwegens, der dazu beiträgt, Frauen in der Geschichte ihren Platz (zurück) zu geben beziehungsweise aus der Vergessenheit zu holen.
Die Geschichte von Bertha (und Hanna) ist trotz des ungewöhnlichen Lebensverlaufs eine ruhige, leise. Während ich Hanna die faszinierendere Figur fand und mir gewünscht hätte, mehr über ihr Inneres zu erfahren und sie besser kennenzulernen, folgt die Erzählung doch ausschließlich Bertha. Aus einer anderen Perspektive erzählt oder zumindest abwechselnd hätte das Buch aufregender und fesselnder sein können; ich glaube jedoch, dass die Autorin uns bewusst der vermeintlich "langweiligeren" Figur folgen lässt.
Die Kühle der Erzählung ist zugleich die Besonderheit des Romans und passt zum norwegischen Setting - ich hätte mir ab und an mehr Leidenschaft und Nähe zu den Figuren gewünscht, statt dem Geschehen aus der Ferne zu folgen; gleichzeitig hat diese fast schon nüchterne Art auch ihren Charme.
Der Klappentext ist insofern irreführend, als dass der Fokus nicht auf dem Reederinnen-Dasein Berthas und Hannas liegt, sondern ihr gesamtes Leben widergegeben wird und es dabei häufig Zeitsprünge gibt. Diese großen Lücken verstärkten den Eindruck, eine Geschichte lediglich erzählt zu bekommen, statt sie mitzuerleben und erhöhten die Distanz zu den Figuren.
Auch im Ende bleibt sich die Geschichte beziehungsweise die Autorin ihr treu - kein großer Knall und fast schon melancholisch. Ich gebe es zu, dass ich beim Lesen der letzten Sätze Enttäuschung verspürte, weil ich doch auf ein "schöneres" Ende gehofft hatte - im Nachhinein passt es jedoch so, da Berthas und Hannas Geschichte vor allem die eines Lebens voller Aufs und Abs ist. Und letztlich hatten die Beiden ja glückliche Zeiten, viel erreicht und für die damaligen Verhältnisse ein "spektakuläres" Leben geführt. Auch dass die erste Szene nie erklärt wird, enttäuschte mich - wem begegnete Bertha da und inwiefern war das ein wichtiger Moment?
Wundervoll gelungen ist es Cecilie Enger, die Zartheit und Beständigkeit dieser wahren (Liebes-)Geschichte einzufangen. Ich bin froh, dass sie die Zeitzeugnisse zu diesem Roman verarbeitet und somit das Leben von Bertha Torgersen und Hanna Brummenæs festgehalten hat. Und während sie den historischen Kontext veranschaulicht, sind doch auch die Bezüge zur heutigen Zeit, die Verbindungen, deutlich.
Was ich mir zudem noch gewünscht hätte, wäre eine Karte im Buch, um mit dem Zeigefinger mitreisen zu können. Im Gespräch auf der Buchmesse hat der Moderator zudem häufig auf Fotos verwiesen - ich dachte, die seien mit im Buch, aber vielleicht hatte er da auch eine norwegische Ausgabe?!