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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2018

Plot verrät zuviel

Fanatisch
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Die Inhaltsangabe und die Leseprobe haben mich neugierig gemacht. Und auch das Cover gefällt mir sehr. Sechs Mädchen werden entführt, sechs Tage gefangen gehalten und tauchen dann wieder auf und tragen ...

Die Inhaltsangabe und die Leseprobe haben mich neugierig gemacht. Und auch das Cover gefällt mir sehr. Sechs Mädchen werden entführt, sechs Tage gefangen gehalten und tauchen dann wieder auf und tragen alle das gleiche. Damit erfährt man schon einiges am Anfang des Buches. Das nimmt die Spannung, als die Gefangenschafft in Rückblicken erzählt wird, man weiß dass sie alle überleben.

Die meisten Passagen im Buch sind in der Ich-Perspektive von Nara gehalten. Sie ist eine typische 17jährige, sie hat liebevolle Eltern und einen jüngeren Bruder. Sie sind moderne Muslime. Nara ist sympathisch, aber für mich in vielen Dingen doch etwas naiv, oft wollte ich sie einfach schütteln und ihre Entscheidungen ändern.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Selbst für ein Jugendbuch hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung im Satzbau gewünscht. Mich störte auch, dass sehr viel erklärt wurde und man dadurch wenig selbst Schlüsse ziehen konnte. Gleichzeitig blieb für mich bezüglich der/des Täter/s einiges unklar und auch über die anderen Mädchen hätte ich gerne mehr erfahren. Aber vielleicht liegt es nur daran, dass ich mit meinen ü30 nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre.
Die Themen wie Religion und Flüchtlinge werden geschickt eingebaut und machen das Buch aktuell. Auch dass die Autorin sich für eine muslimische Protagonistin entschieden hat, gefiel mir sehr gut. Dennoch aus diesem tollen Plot hätte man einfach mehr machen können, denn für mich blieb die ganze Zeit der Schreibstil und der Spannungsbogen auf mittleren Niveau, das Buch packte mich einfach nicht. Schade.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Stricken kurz und knapp

Stricken. Der Grundkurs
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Ich muss gleich am Anfang sagen, dass ich schon ein wenig stricken kann. Gelernt habe ich es eigentlich nicht richtig, sondern immer mal wieder durch probieren. Um mal ein wenig professioneller zu werden, ...

Ich muss gleich am Anfang sagen, dass ich schon ein wenig stricken kann. Gelernt habe ich es eigentlich nicht richtig, sondern immer mal wieder durch probieren. Um mal ein wenig professioneller zu werden, wollte ich unbedingt das Buch testen. Denn erstens fand ich die kleinen Accessoires ganz z.B. fehlte mir noch eine Zopfnadel und Maschenzähler (auf dem Foto nicht mit drauf) und zweitens finde ich es gut, dass es so kompakt ist. Am Ende muss ich aber sagen, es ist zu kompakt.
Aber der Reihe nach. Das Cover ist ganz nett, die Wolle gefällt mir richtig gut. Es wirkt aber altbacken. Allein das Buch würde mir im Buchladen nicht wirklich auffallen, auffällig machen es die kleinen Accessoires. Es beginnt mit den Grundlagen der verschiedenen Anschläge, des Abkettens, rechte Maschen und linke Maschen. Für mich interessant waren vor allem die Anschläge, da ich bis jetzt nur einen konnte. Es folgen verschiedene Bündchen, was ich für Anfänger jetzt nicht unbedingt an den Anfang gestellt hätte. Es folgen weitere Basics und ein paar Muster. Alles sehr kurz erklärt. Ich wollte mich z.B. an das Zopfmuster wagen, aber die Erklärung ist mir zu kurz, es gibt dazu mur eine Grafik und ein Foto vom fertigen Muster. Nach den Mustern gibt es noch interessante Infos zu Blenden und Grundlagen zu Kleidung stricken. Am Ende folgen dann noch Strickmodelle wie Zopfpullover und Socken.
Für mich ist das kein Buch zum Stricken lernen, sondern ein Buch für Menschen, die bereits Stricken können und sich nochmal einlesen wollen wie ein bestimmter Anschlag geht oder welche Möglichkeiten sie haben um eine Blende bei einem Pullover zu stricken. Für Anfänger sind die Erklärungen zu kurz, vor allem auch die Bebilderung. Stricken allein durch textliche Erklärungen zu lernen ist wahnsinnig schwer. Dazu kommt, dass das Buch sehr konservativ wirkt. Die Bilder wirken auf mich wie aus einem Buch aus den 80ern. Die schöne Wolle vom Cover findet sich im Buch nicht. Stricken ist heutzutage wieder sehr beliebt, aber nur weil es aus der konservativen Ecke herausgekommen ist. Das Buch hat sich diesem Trend nicht angeschlossen und ist deshalb für mich etwas altbacken, da gibt es einfach schönere Bücher auf dem Markt.

Veröffentlicht am 23.11.2017

Kein wirklicher Spannungsbogen

Das Vermächtnis der Spione
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John le Carré Thriller kenne ich einige als Buch aber auch als Verfilmung. Seine Kunst hinter die Kulissen der Geheimdienste zu schauen, fand ich immer sehr spannend. Dies ist nun mein erstes Hörbuch von ...

John le Carré Thriller kenne ich einige als Buch aber auch als Verfilmung. Seine Kunst hinter die Kulissen der Geheimdienste zu schauen, fand ich immer sehr spannend. Dies ist nun mein erstes Hörbuch von ihm. Ich kenne nicht alle Vorgängerbände dieser Reihe, aber das sollte eigentlich kein Problem sein, dachte ich. Aber ich kam nur sehr schwer rein.
Peter Guillam, Spion im Ruhestand wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Es gibt auf einmal Fragen zu dem Fall Windfall, wo in den 60er Jahren zwei Menschen an der Berliner Mauer starben. Peter muss zurück nach London und sich vielen Fragen stellen. Dabei wird versucht ein Geflecht von Spionen, Doppelagenten im Kalten Krieg zu lösen. Jedenfalls versuchte ich das als Hörerin. Denn man wird mit einer Vielzahl von Informationen überschüttet, wo man erst einmal nicht weiß, ist das wichtig oder kann das weg. Dazu zählen viele private Infos von Peter, die ich versuchte zu merken und mit dem eigentlichen Fall in Zusammenhang zu bringen. Dazu kommt noch eine Vielzahl von Personen, die ich kaum auseinander halten konnte. Gerade bei einem Hörbuch fällt es mir schwer.
Es zog sich insgesamt sehr in die Länge und ich musste mich doch öfters zwingen weiter zu hören. Durch das Abschweifen von der eigentlichen Haupthandlung zu den vielen Nebenschauplätzen baute sich kaum eine Spannung auf. Es plätscherte so vor sich hin. Ich muss wirklich sagen, das kann le Carré besser. Der Sprecher Walter Kreye dagegen macht einen guten Job. Unaufgeregt ohne übertriebene Betonung führt er durch den Roman.
Also ich kann den Roman als Hörbuch nicht empfehlen, dafür ist er zu unübersichtlich. Auch fehlt mir ein Spannungsbogen, so wie ich ihn aus anderen le Carré Thrillern kenne. Die Hintergründe zu den Agenten im Kalten Krieg bieten guten Stoff und der Plot ist durchaus gelungen, aber leider verliert sich le Carré in zu vielen Nebeninformationen, schade.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Gute Ideen, schlechte Umsetzung

Bird and Sword
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Dieser Roman wird angekündigt mit den Worten: „So märchenhaft romantisch wie "Selection", so spannend wie "Game of Thrones"!“. Da sind natürlich die Erwartungen groß. Vor allem ich als großer GoT Fan habe ...

Dieser Roman wird angekündigt mit den Worten: „So märchenhaft romantisch wie "Selection", so spannend wie "Game of Thrones"!“. Da sind natürlich die Erwartungen groß. Vor allem ich als großer GoT Fan habe mich richtig auf den Roman gefreut.
Die Handlung startete auch sehr gut, an den sehr einfachen Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen. Die Sätze sind sehr einfach und auch die Beschreibungen werden zu kurz gehalten. Ich konnte mir von Anfang an nicht wirklich die Welt um Lark vorstellen. Dagegen fand ich die Idee einer stummen Protagonisten mit magischen Kräften sehr gelungen. Lark war geheimnisvoll und ihr kleiner Beschützer sehr sympathisch. Als Lark dann an den Hof von Tiras wechselte und eine Liebesgeschichte noch dazu kam, wurde mir Lark unsympathischer. Ihr Verhalten war für mich oft nicht nachvollziehbar, zum Teil auch unlogisch. Die Idee der angreifenden Vogelmenschen wurde leider nur nebensächlich behandelt. Es gab eine einfache schwarz/weiß Zeichnung, wo Reue oder Unsicherheit über das eigene Verhalten keinen Platz finden. Die Vogelmenschen sind böse und damit abschussfrei. Um dann wirklich es mit GoT aufnehmen zu können, fehlte da einfach mehr Hintergrund. Auch die Intrigen am Hof wurden angesprochen, aber wenig ausgebaut oder auch zu Ende geführt.
Insgesamt wirkte das Buch auf mich wie eine Art Manuskript mit guten Ideen, wo aber noch der Feinschliff und die Ausarbeitung der Ideen fehlt. Dazu fand ich die Liebesgeschichte nicht einnehmend für mich, eher nervig. Die Nebenfiguren waren mir dann sympathischer als die eigentlichen Protagonisten, was ich eigentlich nicht so gut finde.
Der Roman las ich ganz gut, die Ideen der Welt um Lark sind wirklich interessant, aber es fehlt leider zuviel, um es wirklich mit den großen bekannten Fantasyreihen aufzunehmen.

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Veröffentlicht am 15.10.2017

Zu viel gewollt

Swing Time
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Dieses Buch ist ein echter Hingucker. Drei starke Farben, eine passende Schriftart und sonst nichts. Im Minimalismus steckt die Stärke des Covers. Aber es sagt nichts über den Inhalt aus, was auch nicht ...

Dieses Buch ist ein echter Hingucker. Drei starke Farben, eine passende Schriftart und sonst nichts. Im Minimalismus steckt die Stärke des Covers. Aber es sagt nichts über den Inhalt aus, was auch nicht so einfach ist, denn für mich fehlte dem Buch ein wirklicher roter Faden.
Zum einen geht es um das Erwachsen werden der Ich-Erzählerin, es um eine langjährige Freundschaft, die ambivalent ist. Es geht um Schwarz vs. Weiß, Chancengleichheit, das England der 90er erfolgreich und hipp. Viele politische Fragen werden gestellt. Für mich war es zuviel, denn die Autorin konnte sich nicht wirklich auf etwas konzentrieren, vielleicht wollte sie soviel wie möglich einbringen und vergaß darüber eine spannende Geschichte zu erzählen. Ich wartete vergeblich auf einen richtigen Spannungsbogen, er schien oft zum Greifen nahe, aber der Faden wurde nicht fortgeführt und sich wieder auf etwas anderes konzentriert. Das Lesen viel mir entsprechend schwer. Und am Ende blieb ich unbefriedigt und etwas ratlos zurück.
Auch die Protagonistin konnte bei mir nicht Punkten. Sie war mir nicht sympathisch, blieb unzugänglich für mich. Ich konnte nicht wirklich mitfiebern mit ihr. Auch die anderen Charaktere rissen mich nicht mit, keiner wurde mir sympathisch. Zum Teil wirkten sie sehr überzogen.
Wie viele andere schon anmerkten, ist der Schreibstil das große Plus des Romans. Die Autorin benutzt eine sehr bildhafte Sprache, die einzelnen Sätze versprechen Tiefe. Zadie Smith kann schreiben, weshalb ich sie auch weiter verfolgen werde und einfach hoffe, dass sie in ihrem nächsten Roman der Handlung mehr Aufmerksamkeit schenken wird.