Plot verrät zuviel
FanatischDie Inhaltsangabe und die Leseprobe haben mich neugierig gemacht. Und auch das Cover gefällt mir sehr. Sechs Mädchen werden entführt, sechs Tage gefangen gehalten und tauchen dann wieder auf und tragen ...
Die Inhaltsangabe und die Leseprobe haben mich neugierig gemacht. Und auch das Cover gefällt mir sehr. Sechs Mädchen werden entführt, sechs Tage gefangen gehalten und tauchen dann wieder auf und tragen alle das gleiche. Damit erfährt man schon einiges am Anfang des Buches. Das nimmt die Spannung, als die Gefangenschafft in Rückblicken erzählt wird, man weiß dass sie alle überleben.
Die meisten Passagen im Buch sind in der Ich-Perspektive von Nara gehalten. Sie ist eine typische 17jährige, sie hat liebevolle Eltern und einen jüngeren Bruder. Sie sind moderne Muslime. Nara ist sympathisch, aber für mich in vielen Dingen doch etwas naiv, oft wollte ich sie einfach schütteln und ihre Entscheidungen ändern.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Selbst für ein Jugendbuch hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung im Satzbau gewünscht. Mich störte auch, dass sehr viel erklärt wurde und man dadurch wenig selbst Schlüsse ziehen konnte. Gleichzeitig blieb für mich bezüglich der/des Täter/s einiges unklar und auch über die anderen Mädchen hätte ich gerne mehr erfahren. Aber vielleicht liegt es nur daran, dass ich mit meinen ü30 nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre.
Die Themen wie Religion und Flüchtlinge werden geschickt eingebaut und machen das Buch aktuell. Auch dass die Autorin sich für eine muslimische Protagonistin entschieden hat, gefiel mir sehr gut. Dennoch aus diesem tollen Plot hätte man einfach mehr machen können, denn für mich blieb die ganze Zeit der Schreibstil und der Spannungsbogen auf mittleren Niveau, das Buch packte mich einfach nicht. Schade.