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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schockierendes Ende

Der gelbe Vogel
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Der gelbe Vogel von M.Levoy ist ein Buch über Alan und Naomi. Alan ist ein etwas 12jähriger Jude, mit dem Vorteil, dass er in der USA geboren wurde. Nicht so Naomi, sie ist französische Jüdin, deren Vater ...

Der gelbe Vogel von M.Levoy ist ein Buch über Alan und Naomi. Alan ist ein etwas 12jähriger Jude, mit dem Vorteil, dass er in der USA geboren wurde. Nicht so Naomi, sie ist französische Jüdin, deren Vater in der Resistance war und dessen Tod durch die Gestapo sie miterlebt hat. Naomi wohnt mit ihrer Mutter im selben Haus wie Alan, welcher gebeten wurde sich mit Naomi anzufreunden, da sie von den Erlebnissen verstört ist. Alan gibt sich viel Mühe, und sie werden schließlich Freunde. Es kommt soweit, dass Naomi endlich auch zur Schule gehen kann. Bis eines Tages ein Schulkamerad Alan und Naomi als dreckige Juden bezeichnet.

Das Buch ist sehr rührend, vor allem weil Alan sich alles mögliche einfallen lässt, um Naomi aus ihrer Starre herauszuholen. Das Ende ist eher schockieren, kein Buch, was ich nochmal lesen möchte. Trotzdem ein gutes Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich nicht so umgehauen

Lily Frost
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Lily Frost ist 15 Jahre alt und wohnt direkt neben ihrer besten Freundin Ruby. Doch Lilys Eltern wollen nach Gideon ziehen, einen Ort, der weniger Einwohner hat als Lilys Schule Schüler. Sie versteht nicht, ...

Lily Frost ist 15 Jahre alt und wohnt direkt neben ihrer besten Freundin Ruby. Doch Lilys Eltern wollen nach Gideon ziehen, einen Ort, der weniger Einwohner hat als Lilys Schule Schüler. Sie versteht nicht, warum dieser Umzug sein muss, doch als sie das Haus das erste mal betritt, zieht es sie automatisch direkt unter das Dach. Dort steht ein Spiegel, und Buchstaben sind in den Boden geritzt. Lilys ungutes Gefühl weckt ihre Neugier, und als sie an ihrem ersten Schultag Danny kennen lernt, will sie Gideon eine Chance geben.

Lily Frost ist ein 15 Jahre alter Teenager, und sie schafft es jeden auf die Palme zu bringen, sogar sich selbst. Sie war von Anfang an gegen das neue Haus, so dass ihr keiner glaubt, dass es mehr als nur unheimlich ist. Sie ist, was Menschen betrifft, sehr auf ihre beste Freundin Ruby angewiesen, und ohne sie zwischenmenschlich völlig verloren. Und obwohl Lily nicht ganz nett zu Ruby war, ist sie doch die einzige, die zu ihr hält. Lily ist meiner Meinung nach sehr übertrieben eigenbrötlerisch, das passt nicht so ganz zu einer 15jährigen.
Obwohl der Schreibstil sehr flüssig und leicht verständlich ist, zieht sich die Geschichte ins Unendliche. Man sollte meinen ein Geist im Haus bringt mehr Spannung in die Geschichte und die plötzlichen Erscheinungen sorgen für den nötigen Gruselfaktor, doch entweder bin ich zu alt für das Buch, oder ich bin verwöhnt. Jedenfalls hat mich der Fluch aus dem Jenseits nicht gefesselt. Der Einstieg in die Geschichte war sehr gut mit Lilys eigener Nahtoderfahrung, doch der Rest zieht sich ins Unermessliche, und ist so langweilig wie der Ort Gideon.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Seelenwaage

Die Seelenwaage
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Dieses Buch ist für mich schwer zu rezensieren, weil ich ganz klar eine falsche Vorstellung und somit falsche Erwartungen hatte. Ich dachte, es ginge um Burgls Zeit bei Dr. Mengele, und doch geht es hauptsächlich ...

Dieses Buch ist für mich schwer zu rezensieren, weil ich ganz klar eine falsche Vorstellung und somit falsche Erwartungen hatte. Ich dachte, es ginge um Burgls Zeit bei Dr. Mengele, und doch geht es hauptsächlich um ihr Leben nach dem Krieg. Um ihre Rückkehr aus dem Lager nach Hause, die beiden Zwillinge, die sie bei sich hatte, und ihren Eid nichts zu sagen.

Walburga ist 17 Jahre al als sie 1944 von der Zwillingsstation unverhofft nach Hause geschickt wird. Weil sie das eine Zwillingspärchen lieb gewonnen hat, erzählt sie es Dr. Mengele, der die nötigen Papiere zusammenstellt, damit Walburga die Zwillinge mitnehmen kann. Sie weiß nicht, welche Beweggründe er dafür hat, oder dass die Russen quasi schon vor der Tür stehen, sondern macht sich frohen Mutes auf nach Hause.
Walburga ist mit der Ideologie des Dritten Reichs aufgewachsen, war auch bei den BDM und hat anschließen die Ausbildung zur braunen Schwester gemacht. Stolz und Ehre sind ihr anerzogen, genau so wie keine Gefühle zeigen und keine Fragen stellen. Sie ist sehr jung und naiv, und folgt dem Führer blind. Sie bewundert auch Dr.Mengele, weil er ein Gelehrter ist, führend in der Genetik und Zwillingsforschung, ohne dass sie weiß, was das eigentlich bedeutet oder für die Zwillinge heißt, denn sie kümmert sich nur um die Kinder.
Als der Krieg dann vorbei ist, erfährt Burgl mit der Zeit, was eigentlich wirklich alles im Dritten Reich passiert ist, und obwohl sie eigentlich nichts gemacht hat, ist sie Mitwisser und fürchtet die Verurteilung.
Jahre Später, Burgl ist eine alte einsame Frau, will sie endlich Absolution von ihren Sünden, aber auch den Zwillingen, die sie damals gerettet hat, näher kommen. Also bucht sie die selbe Pilgerfahrt, wie die Zwillinge, und ahnt nicht, dass sie einen ganz anderen Blick auf ihr Leben wirft, bevor es zu spät ist.

Ich sag ja, es ist schwer. Auf der Pilgerreise mit dem Bus durchlebt Walburga nicht nur nochmal den Heimweg vom Lager Auschwitz nach Hause und die ersten Tage danach, sondern auch, unter welchen Umständen ihre Mutter gestorben ist, dass selbst ihr Vater ins Gefägnis musste als Mitwisser, ihre Angst, ihr Wissen, die gesamte Vergangenheit quält sie.
In dem Buch erzählt sie in ihren letzten Tagen alles ihrem alten und wieder neu gefundenen Freund Vinzenz, weil er der einzige ist, dem sie sich anvertrauen kann. Sie ist eigentlich total vergrämt, hat niemanden an sich ran gelassen aus Angst, sie könnte sich verraten, und stirbt vermutlich als alte einsame Frau. Zu spät erkennt sie, dass sie sich ihr Leben selbst zur Hölle gemacht hat.

Zum Abschluss muss ich noch sagen, dass der Anfang vom Buch sehr schleppend war, weil die alte Walburga erzählt, warum sie ihre Geschichte nun endlich erzählt, und es ist, als wenn eine alte, senile Frau einem nicht vorhandenen Freund ihr Leben erzählt. Später wurde die Erzählweise fließender, aber der Anfang war sehr schleppend. Was mir sehr gefällt, ist dass Vinzenz Walburgas Geschichte zu Ende erzählt.

Veröffentlicht am 01.11.2024

Sehr unaufgeregt

Tage einer Hexe
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„Das neue Jahr ist geboren, aber noch nicht getauft. Die Monster streifen ungehindert durch die Straßen.“ (4%)

Dieses Buch mit einem Wort zu beschreiben ist nicht schwer: unaufgeregt. Da ich die elektronische ...

„Das neue Jahr ist geboren, aber noch nicht getauft. Die Monster streifen ungehindert durch die Straßen.“ (4%)

Dieses Buch mit einem Wort zu beschreiben ist nicht schwer: unaufgeregt. Da ich die elektronische Version gelesen habe, ging die wunderschöne Aufmachung quasi spurlos an mir vorbei. Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen: Hexen, Monster, ich bin dabei!
Die Welt, in der Kosara lebt, ist recht spannend und nicht ganz ungefährlich. Während die meisten Menschen Silvester mit Freunden oder unterwegs verbringen, zittern und verbarrikadieren die Menschen in Chernograd sich in ihren Häusern und warten auf den Beginn der Schmutzigen Tage. Zwölf Tage lang ist die Stadt den Monstern ausgesetzt. Aus diesem Grund wurde auch eine gigantische Mauer um Chernograd errichtet, die nicht nur die Monster drinnen hält, sondern leider auch die Menschen.
Das Leben in Chernograd ist so schon nicht besonders rosig, denn die Winter sind härter als in der Nebenstadt Belograd, und die Bevölkerung ist ärmer. Dafür haben sie neben den Monstern auch Hexen, die sich bemühen, die Menschen vor den Monstern zu schützen. Vor allem jedoch zu den Schmutzigen Tagen arbeiten die Hexen auch Hochtouren. Eine wirklich ungünstige Zeit, seinen Schatten zu verlieren.
Kosara ist eine ganz passable Feuerhexe, doch als sie vor dem Zar der Monster fliegen will, findet sie sich in einer Sackgasse. Entweder sie riskiert, daß alle Menschen um sie herum zu Leid kommen, oder sie verliert ihren Schatten, und mit ihm ihre Zauberkraft.

Das alles klingt furchtbar spannend, ich habe auch eine Art Verfolgungsjagd erwartet oder einen Kampf um den Schatten. Stattdessen habe ich Tage einer Hexe erhalten, an denen zwar einiges los ist und wirklich viel passiert, doch durch den Erzählstil wirken die Geschehnisse irgendwie ohne Tempo, ohne Spannung, eben unaufgeregt. Wie ein stetiger Tropfen bewegt Kosara sich durch die Geschehnisse, schmiedet Pläne, reagiert auf die Begebenheiten. Doch das Ganze hat mich einfach kalt gelassen, als hätte ich einen trockenen Bericht gelesen. Ich kann auch den Finger nicht drauf legen, was genau so gleichmütig wirkt.

Obwohl mir Chernograd als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte gut gefallen hat und die verschiedenen Monster und der Ratgeber am Ende des Buches Abwechslung in die Geschichte gebracht haben, fehlten mir das gewisse Extra, die Spannung und Geschwindigkeit bei den Geschehnissen.
Selbst das Ende hat mich nicht begeistert oder berührt. Das ist dann eben so.

„Das ist Chernograd. Hier wird ständig gestorben.“ (34%)

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Ry und ihr Doppelstandard

Magic Academy - Das erste Jahr
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„Ich schloss die Augen.
So fühlte es sich also an zu sterben.“ (S. 228)

Ryiah und ihr Zwillingsburder Alex wollen an die Akademie und Magier werden. Während Alex gerne Heiler werden möchte und seine Magie ...

„Ich schloss die Augen.
So fühlte es sich also an zu sterben.“ (S. 228)

Ryiah und ihr Zwillingsburder Alex wollen an die Akademie und Magier werden. Während Alex gerne Heiler werden möchte und seine Magie schon vor einiger Zeit entdeckt hat, wartet Ryiah auf ihre, denn sie möchte eine Kriegerin werden. Sie geraten in die Fänge von Wegelagerern und können sich nur mit Not befreien. Völlig verschmutzt und müde kommen sie an der Akademie an, nur um festzustellen, daß sie nicht erwünscht sind.
Jeder mit Magie möchte Magier werden, doch die Aufnahmebedingungen sind hart und am Ende werden von den über 100 potenziellen Schülern nur 15 aufgenommen. Ry hat sich jedoch in den Kopf gesetzt, eine von den 15 zu sein. An ihrer Seite ist nicht nur Alex, sondern auch eine neue Freundin, Ella, die trotz ihrer adligen Herkunft kein Problem mit „Bauerntrampel“ hat. So offen sind jedoch nicht alle und diese Thematik ist ein ständiger Konflikt.

Ryiah ist ein Charakter, der mir nicht besonders gefällt. Ich bewundere ihr Durchhaltevermögen, zweifle jedoch häufig an ihrer Intelligenz im Umgang mit ihren Mitmenschen. Einerseits will sie allen beweisen, daß sie trotz ihrer niederen Herkunft sehr wohl an die Akademie gehört und nicht so ist, wie alle meinen. Andererseits hat sie so viele Vorurteile dem Prinzen gegenüber, obwohl er sich alle Mühe gibt, ihr zu zeigen, daß auch er mehr ist als sein Titel. Auch dieses Thema zieht sich bis zum Ende hin und wird zuweilen ermüdend. Während er ihr wohlwollend gegenüber tritt und ihr Potenzial erahnt, sieht sie nur das schlechte in ihm. Ry ist stur und zickig, obwohl sie selbst mit Vorurteilen zu kämpfen hat.

Das erste Jahr ist ein harter Auftakt und obwohl es scheint, als wenn Ryiah die Prüfungen am Ende tatsächlich nicht schafft, und wir alle wissen, daß sie es doch irgendwie meistert, hat mich das Ende etwas überrascht. Ich hatte ein anderes Szenario im Kopf, daß definitiv für viel Ärger in den nächsten Teilen gesorgt hätte, aber die Lösung der Autorin gefällt mir besser. Auch wenn mein Szenario immer noch eine unerwartete Wendung sein könnte.
Trotzdem komme ich nicht darüber hinweg, wie unsympathisch Ryiah mir ist. Deswegen werde ich die Reihe nicht fortsetzen.

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