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Veröffentlicht am 01.11.2024

Französische Küche vegetarisch

La cuisine verte
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„La Cuisine Verte“ ist eines meiner Lieblingskochbücher, aus denen ich immer wieder etwas mache. Ich habe es schon seit 2014 und probiere immer wieder etwas Neues aus oder setze auf bewährte Klassiker ...

„La Cuisine Verte“ ist eines meiner Lieblingskochbücher, aus denen ich immer wieder etwas mache. Ich habe es schon seit 2014 und probiere immer wieder etwas Neues aus oder setze auf bewährte Klassiker wie Ratatouille. Meist mache ich es mit Reis oder Brot. Kürzlich habe ich Butter-Couscous entdeckt und bin davon begeistert.

Die Zutaten sind bis auf die Käsesorten gut erhältlich und können auch zum großen Teil veganisiert werden, was 2014 vielleicht noch nicht ganz so leicht war. Ein Plus ist bei den Zutaten, dass kaum Fertigprodukte genutzt werden, höchstens mal Blätterteig. Frische Zutaten und recht einfache Rezepte, die leicht gekocht werden können, machen das Buch aus. Es ist, wie die Autorin es beschreibt, die Alltagsküche ihrer französischen Familie, so dass man nicht auf dem Niveau eines Bocuse kochen können muss.

Gut gefällt mir, dass die Autorin immer mal wieder Querverweise zu anderen Rezepten einbaut bzw. Vorschläge macht, was gut dazu passt oder ob es Varianten gibt. Es gibt Rezepte aus den verschiedenen Regionen Frankreichs, so dass eine große Bandbreite abgedeckt wird.

Was fehlt bzw. nicht enthalten ist, ist die Rubrik Dessert. Allerdings mag ich zum Beispiel gar nicht so gerne Desserts, von daher fehlt es mir nicht bzw. möchte ich nach einem leckeren Essen eher einen Espresso und nicht etwas Süßes.

Für eine Neuauflage würde ich mir wünschen, dass sie noch ein paar vegane Gerichte hinzufügt und Alternativen zu Champagner, Rotwein usw. in den Rezepten nennt. Allerdings war es auch 2014 noch nicht ganz üblich, dies zu tun. Bei vielen Rezepten geht dann auch Apfelsaft oder alkoholfreier Wein, da gibt es mittlerweile ja auch eine ganze Reihe an Angeboten.

Insgesamt ist „La Cuisine Verte“ ein Kochbuch, das ich gerne hervorhole, um darin zu blättern und dann daraus zu kochen. Falls du also auch die vegetarische Seite unserer französischen Nachbarn kennenlernen möchtest, ist „La Cuisine Verte“ gut dazu geeignet!

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Mehr als eine Wohngemeinschaft

Wohnverwandtschaften
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Constanze zieht neu in die eingespielte Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat ein. Jörg ist bereits in Rente, Witwer und ihm gehört die Wohnung in Hamburg. Er möchte demnächst mit seinem Bulli nach ...

Constanze zieht neu in die eingespielte Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat ein. Jörg ist bereits in Rente, Witwer und ihm gehört die Wohnung in Hamburg. Er möchte demnächst mit seinem Bulli nach Georgien reisen, da kommt eine weitere Untermieterin gerade recht.

Nach den ersten paar Seiten war meine große Befürchtung, dass es ein vor sich hinplätschernder Wohlfühlroman wird. Das ist es nicht geworden, so viel sei hier schon mal gesagt. Isabel Bogdan nimmt sich die Zeit, das Beziehungsgefüge innerhalb der Wohngemeinschaft aufzubauen. Man lernt langsam die einzelnen Charaktere kennen. Hier lässt sie jede einzelne Person ein Stück in der Ich-Form erzählen. Dadurch braucht es etwas, um hineinzukommen in die Geschichte.

Gleichzeitig ist es eine gute Wahl, die Geschichte so zu erzählen, denn so bekommt man Einblick in die unterschiedlichen Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen. Wie empfinden sie sich gegenseitig? Sind sie alle so, wie die anderen sie wahrnehmen oder gibt es etwas, was sie einander nicht sagen?

Einer meiner Lieblingscharaktere ist Murat. Er ist so ein angenehm angelegter Protagonist, mit sich im Reinen und das merkt man ihm an. So ein Mensch, dem es Freude bereitet, anderen eine Freude zu bereiten, ohne etwas dafür zurückzubekommen. Aber er ist nicht nur der ewige Gute-Laune-Bär, Murat kann auch ernsthaft. Ich mag ihn, er beschreibt sich selbst als das Wasser, das den Teig geschmeidig hält.

Jörg ist nach seiner OP das Sorgenkind der WG, er war direkt nach der Operation sehr verwirrt und wird danach nicht wieder der Alte. Er vergisst immer mehr und die anderen machen sich so ihre Gedanken, schließlich ist er zwar schon im Rentenalter, aber noch unter 70. Die Befürchtungen bestätigen sich und es steht fest, dass Jörg nicht einfach nur vergesslich ist. Aus der Wohngemeinschaft wird eine Wahlverwandtschaft.

Constanze, Murat, Anke – sie tun, was sie können, aber auch sie kommen an ihre Grenzen und haben ihre eigenen Lasten zu tragen.

Alle gehen am Stock, auch Murat und Constanze, denn sie arbeiten ja Vollzeit und können Anke nicht viel abnehmen, was natürlich auch die Freundschaft belastet. Man leidet mit, wie sie dabei sein müssen, wir ihr Freund immer weniger wird. Gleichzeitig spürt man beim Lesen, wie viel Liebe da ist. Sie sind wie eine Familie und füreinander da. Es ist so, wie es in einer Familie sein sollte und oft nicht ist.

Es mag für die einen nach einer vielleicht nicht ganz realistischen Geschichte klingen, weil es schon recht harmonisch ist, es sind nette Menschen, die da miteinander leben, man wünscht sich genauso so eine Wohngemeinschaft, die so funktioniert. Und warum auch nicht? Wohngemeinschaften werden vermutlich immer beliebter werden auch unter älteren Erwachsenen

Isabel Bogdan hat ein ernstes Thema gut aufbereitet und es ist trotzdem ein wenig Wohlfühllektüre, denn es ist dieses schöne Gefühl da, dass sich da Menschen auserwählt haben, die einander gut tun und auch in schlechten Zeiten da sind. Keine Angst, es trieft nicht vor Kitsch – man hat nur Lust, am Tisch zu sitzen und mit den anderen das leckere Essen von Murat zu essen, zu lachen und zu reden.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Lola Bensky

Lola Bensky
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"Lola Bensky" interviewt Mick Jagger, Janis Joplin, Jimi Hendrix, geht mit Linda Mc Cartney feiern und leiht Cher ihre künstlichen Wimpern. Gleichzeitig trägt sie ein schweres Päckchen mit sich herum. ...

"Lola Bensky" interviewt Mick Jagger, Janis Joplin, Jimi Hendrix, geht mit Linda Mc Cartney feiern und leiht Cher ihre künstlichen Wimpern. Gleichzeitig trägt sie ein schweres Päckchen mit sich herum. Ihre Eltern haben den Holocaust überlebt und dieses Trauma an ihr Kind weitergegeben. Lola ist völlig davon geprägt und im Buch begleiten wir sie auf ihrem Heilungsprozess. Doch Lola ist nicht als völlig verzweifelte Frau angelegt, Lily Brett gelingt mal wieder der Spagat, ein trauriges Thema in eine humorvolle Geschichte zu packen. Mit ihrem bissigen Unterton schafft sie es immer wieder, ein Schmunzeln hervorzulocken und ist nie drüber bei dem, was sie macht. Nach "Chuzpe" ist es der zweite Roman, den ich von ihr lese und auch dieses Mal hat sie mich mit viel Ironie und Feingefühl begeistert. Das Buch enthält einige Stellen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen und einem das Grauen des Holocausts noch einmal vor Augen führen. Da ist es kein Wunder, dass die Kinder der Überlebenden oftmals selbst ein schweres Päckchen mit sich tragen. So etwas prägt und lässt sich nicht einfach wegwischen. Lily Brett ist wie ihre Protagonistin das Kind von Holocaust-Überlebenden und einiges an Autobiografischem wird in dieses Buch eingeflossen sein. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Tech-Unternehmen beherrschen die Welt oder doch nicht?

The Future
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Drei Unternehmen beherrschen die Welt in einer nicht ganz so weit entfernten Zukunft. Zufällig ist die Welt gerade dabei unterzugehen, doch für die CEOs dieser Unternehmen kein Problem, sie haben in guter, ...

Drei Unternehmen beherrschen die Welt in einer nicht ganz so weit entfernten Zukunft. Zufällig ist die Welt gerade dabei unterzugehen, doch für die CEOs dieser Unternehmen kein Problem, sie haben in guter, alter Preppermanier vorgesorgt. In Singapur wird die Survival-Expertin Zhen durch eine mysteriöse App vor einem terroristischen Anschlag geschützt und setzt selbstverständlich alles daran, herauszufinden, wo diese App plötzlich herkommt. Natürlich hat sie einen ziemlich schlauen, nerdigen Kumpel, der ihr dabei hilft und ein bisschen Liebe hat Naomi Alderman auch noch in ihr Buch gestreut. Es lässt sich gut lesen, überrascht mit einigen Plot Twists, hat für mich recht viel von einer Persiflage auf die üblichen Thriller (ob Naomi Alderman das so gedacht hat, weiß ich allerdings nicht) und kommt recht rasant daher. Genau das Richtige für ein Wochenende oder einen langen Nachmittag auf dem Sofa, während es draußen windet und regnet.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Was, wenn Venedig einfach untergeht?

Acqua alta
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Wie ist das, wenn Venedig von heute auf morgen einfach nicht mehr da ist?

Isabelle Autissier hat das in ihrem Roman "Acqua Alta" durchgespielt. Sie lãsst Venedig im Jahr 2021 in den Fluten eines heftigen, ...

Wie ist das, wenn Venedig von heute auf morgen einfach nicht mehr da ist?

Isabelle Autissier hat das in ihrem Roman "Acqua Alta" durchgespielt. Sie lãsst Venedig im Jahr 2021 in den Fluten eines heftigen, winterlichen Hochwassers versinken. Guido, einer der Überlebenden, macht sich auf die Suche nach seiner Frau Maria und seiner Tochter Léa, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wird. Auf einem Motorboot fährt er durch die Lagune, um nach ihren Spuren zu suchen.

Dabei reist er zurück in die Zeit vor der Katastrophe. Er, der im Wirtschaftsrat der Stadt sitzt und immer neue Investoren für die Stadt sucht. Seine Tochter, die auf Seiten derer steht, die die Stadt vor Massentourismus und Klimakrise schützen wollen und seine Frau zwischen den beiden.

Eine Familie, die auseinander bricht, eine Stadt, die versinkt. Alle drei Hauptfiguren sind mir unsympathisch, Guido ist das, was ich als machtgeilen Kotzbrocken bezeichnen würde, seine Frau war Mittel zum Zweck, um in die "feine" Gesellschaft zu gelangen. Und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hat es mir gut gefallen.

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