Aufarbeitung einer komplizierten Mutter-Tochter-Beziehnung
Der Morgen nach dem RegenEs handelt sich um einen der typischen Familienromane, die ich zwischendurch, wenn mir der Sinn nach leichterer Literatur steht, gerne einmal lese, wenngleich ich vorliegend etwas enttäuscht wurde.
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Es handelt sich um einen der typischen Familienromane, die ich zwischendurch, wenn mir der Sinn nach leichterer Literatur steht, gerne einmal lese, wenngleich ich vorliegend etwas enttäuscht wurde.
In sich abwechselnden Kapiteln erzählen Mutter Johanna und Tochter Elsa aus ihrem Leben, den Schwerpunkt auf ihre seit Elsas Kindheit an belastete Beziehung legend, was auf die vielen berufsbedingten Abwesenheiten von Johanna im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Vereinten Nationen zurückzuführen ist, die von ihr über alles gestellt wurde. Mich hat die Geschichte insgesamt nicht fesseln können. Mir hat eine wirkliche Handlung gefehlt. Der Ausgang ist schon sehr früh erkennbar. Beide Protagonistinnen sind mir unsympathisch geblieben – vielleicht, weil sie Workaholics sind, Johanna damit einhergehend das Bild einer Rabenmutter vermittelnd. Als unpassend und verzichtbar empfand ich, wie Johanna immer wieder Zwiegespräche mit der verstorbenen Tante geführt hat, die zudem noch sehr auf den Sockel gehoben wurde. Sehr interessant hingegen fand ich die Passagen, in denen es um die Tätigkeit der UN-Mitarbeiter in Krisenregionen in aller Welt sowie die Tätigkeit eines Verteidigers am Internationalen Staatsgerichtshof in Den Haag ging, weil ich durch sie viel Neues erfahren habe.
Insgesamt ein von mir im Mittelfeld angesiedeltes Buch.