Platzhalter für Profilbild

Venatrix

Lesejury Star
offline

Venatrix ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Venatrix über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2024

Leider der schwächste Teil der Reihe

Elsässer Bescherung
0

Gleich vorweg, dieser 8. Fall für Jules Gabin, den Major bei der Gendarmerie im weihnachtlich geschmückten Colmar, ist der schwächste dieser Reihe. Stellenweise habe ich das Gefühl, dass noch schnell ein ...

Gleich vorweg, dieser 8. Fall für Jules Gabin, den Major bei der Gendarmerie im weihnachtlich geschmückten Colmar, ist der schwächste dieser Reihe. Stellenweise habe ich das Gefühl, dass noch schnell ein Weihnachtskrimi auf den Markt geworfen werden sollte.

Worum geht’s?

Jedes Jahr treffen sich die ehemaligen Schulkolleginnen und Kollegen aus Gabins Klasse über das 4. Adventwochenende. Nach Städten wie Paris oder Nizza, findet das gesellige Beisammen diesmal in Clotildes Auberge de la Cigogne statt. In der winstub tischt Clotilde auf, was die Elsässer Küche so an Spezialitäten bietet, darunter auch das beliebte Elsässer Früchtebrot sowie des Pain d’espice (Lebkuchen). Wenig später bricht Gabriel, der mäßig erfolgreiche Romanautor, beim Verzehren eines Lebkuchens tot zusammen.

Recht bald ist klar, dass Gabriel mit Blausäure vergiftet worden ist und er wird nicht der einzige Tote bleiben ..

Meine Meinung:

Bei diesem Krimi handelt es sich um eine klassische „locked room Situation“. Jeder ist verdächtig, niemand verlässt den Raum, niemand kommt hinzu. An sich ein beliebtes Szenario, das gerne bei britischen Krimis verwendet wird. Der mit den Ermittlungen betraute Kriminalist, vernimmt die Personen einzeln, hört sich die Aussagen an, schießt kurz einmal ins Blaue, skizziert dann in der großen Runde seine Erkenntnisse und, schwupps, verrät sich der Täter meist selbst.

Dass Gabins Ehefrau die Untersuchungen leitet und er selbst als Protokollant bei allen Vernehmungen dabei ist, obwohl er befangen ist, weil er alle Tatverdächtigen sehr gut kennt, erscheint ziemlich unglaubwürdig.

Nun ja, der Schachzug mit dem Bluff gelingt, et voilà, der Täter ist überführt.

Allerdings ist beim Klappentext der Name des Toten mit Clement angegeben, dabei ist Gabriel ermordet worden.

Jedenfalls völlig deplatziert und unnötig ist der Appendix „Gruß aus der Vergangenheit“, in dem Jules Drohbriefe von einem zunächst Unbekannten erhält. Es scheint, als hätte der Briefschreiber Gabins Ex-Freundin entführt. Die Maschinerie der Polizei läuft an, die Situation wird bedrohlicher und endet mit einem Knalleffekt. Der inzwischen identifizierten Verfasser der Drohbriefe kann entwischen.

Wenn das ein Cliffhanger für einen nächsten Krimi sein soll, wird die Fortsetzung ohne mich stattfinden.

Nebenbei bemerkt ist dem Autor die Timeline durcheinandergeraten. Das Klassentreffen findet am 4. Adventwochende statt. Der erste der dubiosen Briefe trifft zwei Tage nach der Auflösung des Falles ein und hier kann man folgendes lesen:

„Zwei Tage sind seit den tragischen Ereignissen in Coltildes Auberge vergangen. Fünf Tage blieben noch bis zum Vierten Advent, und das Weihnachtsfest stand vor der Tür.“

Fazit:

Leider der schwächste Krimi dieser Reihe, dem ich nur 2 Sterne geben kann.

Veröffentlicht am 21.09.2024

Hat mich leider enttäuscht

La Louisiane
0

Ach, wie hätte dieses Buch ein großartiger historischer Roman über starke Frauen, denen das bisherige Leben übel mitgespielt hat, sein können! Doch leider ist es nicht nur anders als ich erwartet habe, ...

Ach, wie hätte dieses Buch ein großartiger historischer Roman über starke Frauen, denen das bisherige Leben übel mitgespielt hat, sein können! Doch leider ist es nicht nur anders als ich erwartet habe, sondern auch noch ziemlich zäh. Es gibt kaum kaum Höhepunkte, der Alltag plätschert sowohl im Paris des Jahres 1720 als auch dann während der Überfahrt nach La Louisiane und dem späteren Leben dort.

Doch von Beginn an:

In der bekannten Irrenanstalt Salpêtrière leben Hunderte, aus verschiedensten Gründen untergebrachte Frauen. Da sind zum Beispiel die freche Waise Charlotte, die verarmte adelige Pétronille, die auf Grund eines entstellenden Muttermals auf dem Heiratsmarkt als unvermittelbar gilt und die Engelmacherin Geneviève, die nur Frauen liebt.

Dann wird beschlossen neunzig dieser Frauen in die französische Kolonie La Louisiane zu verbringen, einerseits, um die Anstalt zu entlasten und andererseits, den durchwegs männlichen Siedlern Ehefrauen zu bescheren, um die Siedlung zu vergrößern. An die ausgewählten Frauen denkt niemand. Die sind in Paris nur lästig.

In der einen oder anderen keimt Hoffnung auf ein besseres Leben auf, die sich - wie man lesen wird - nicht erfüllt. Harte Arbeitsbedingungen, unzureichende Ernährung sowie Krankheiten und Schwangerschaften raffen die Frauen dahin.

Meine Meinung:

Leider wird dieses höchst interessante Thema für meine Empfindung ziemlich spannungslos erzählt. Die Handlung plätschert einfach so dahin. Eigentlich müssten die Frauen bei ihrer Abreise aus Paris und bei ihren Hochzeiten aufgeregt sein. Doch sie wirken abgestumpft und retardiert. Selbst der Piratenüberfall ist nur eine emotionslose Episode. Manches wird auch nur angedeutet. Die eine oder andere ferne Erinnerung wie an blühende Lavendelfelder der Provence episch ausgewälzt.

Die Beschreibung der sehr unterschiedlichen Charaktere kratzt lediglich an der Oberfläche. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Mich hätte noch interessiert nach welchen Kriterien die Ehemänner für die Frauen ausgewählt worden sind. Insgesamt bleibt hier einiges im Verborgenen.

Schade, dass dieses so interessante Thema nicht lebendiger umgesetzt worden ist. Ich hätte mir hier eine fesselnde Siedlergeschichte aus Sicht von Frauen gewünscht.

Fazit:

Der Klappentext verspricht hier mehr, als das Buch dann hält, daher erhält es nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 07.07.2024

Leider nichts für mich

Totholz
0

Nach der Lektüre dieses 11. Fall für das Ermittler-Duo Wallner & Kreuthner weiß ich wieder, warum die fünf anderen Krimis im Keller verstauben.

Da ist zunächst einmal der wenig glaubhafte Plot, dass ...

Nach der Lektüre dieses 11. Fall für das Ermittler-Duo Wallner & Kreuthner weiß ich wieder, warum die fünf anderen Krimis im Keller verstauben.

Da ist zunächst einmal der wenig glaubhafte Plot, dass ein Polizist mit einer Kanone des 18. Jahrhunderts seine ebenfalls (schwarz) Schnaps brennende Konkurrenz ausschalten will und dabei beträchtlichen Sachschaden anrichtet, die Geschädigte aber keine Anzeige erstattet, aber einen Deal mit der Polizei eingehen will, der eine unbekannte Leiche zu Tage fördert.

Des weiteren komme ich mit den Charakteren ebenso wenig zurecht, wie mit dem (angeblich) bayrischen Humor. Der Schreibstil gleitet manchmal in slapstick-artige Szenen ab, die auf mich leider sehr konstruiert und bemüht wirken. Es tut sich sehr viel, ja, eigentlich zu viel. Fast jeder hat etwas zu verbergen.

Nein, das ist leider keine Reihe für mich. Ich denke, ich werde die Krimis in die nächsten Bücherzelle bringen. Vielleicht finden die Krimis ein neues Zuhause.

Fazit:

Leider kann ich diesem Krimi nicht viel abgewinnen, daher nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 13.06.2024

Hat mich nicht gefesselt

Der Gewinner
0

Zu diesem Buch habe ich wegen des Covers gegriffen. Es strahlt - für mich - eine gewisse Unnahbarkeit aus, die sich wegen der Covid-19-Pandemie durch das ganze Buch schlängelt. Anders als in Asien und ...

Zu diesem Buch habe ich wegen des Covers gegriffen. Es strahlt - für mich - eine gewisse Unnahbarkeit aus, die sich wegen der Covid-19-Pandemie durch das ganze Buch schlängelt. Anders als in Asien und Europa scheinen die Anti-Covid-Maßnahmen in den USA nur eine Empfehlung zu sein.

Conor, Jura-Absolvent, der seinen Studienkredit zurückzahlen und seine Mutter unterstützen muss, übernimmt in Cutters Neck, Massachusetts, einen mehrwöchigen Sommerjob als Tennislehrer. Er trägt aus Rücksicht auf seiner Mutte eine Maske und staunt über die Schicki-Micki-Gesellschaft, die sich benimmt als wäre die Welt in Ordnung.

Zunächst ist er abwartend und zurückhaltend, denn er gehört einfach nicht dazu. Als er dann Catherine kennenlernt,
ändert sich schlagartig ein Verhalten. Aus dem schüchternen jungen Mann wird ein notorischer Lügner ...

Meine Meinung:

Leider hat mich das Buch zwiegespalten zurückgelassen. Die Verwandlung des schüchternen, anfangs sympathischen jungen Mannes, der über die dekadente Welt der Reichen und Schönen ins Staunen gerät, in einen ekelhaften Betrüger ist sehr eigenartig. Hat er seinen miesen Charakter schon früher besessen und nur geschickt verborgen?

Das Buch ist vor allem zu Beginn ziemlich langatmig und hat mich auch in weiterer Folge nicht zu fesseln vermocht.

Autor Teddy Wayne hat einen einfachen Schreibstil. Das Buch lässt sich schnell lesen.

Fazit:

Dieser Roman konnte mich auf Dauer nicht wirklich fesseln, daher gibt es nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 09.06.2024

Hat mich nicht gefesselt

Mord am Lago Maggiore
0

Dieser Krimi ist der erste aus der Feder von Alexandra Holenstein.

Das Ehepaar Tabea und Ludwig Kummer muss ihre Zürcher Wohnung räumen und zieht zu Ludwigs Vater Herbert nach Ascona, der allein in einer ...

Dieser Krimi ist der erste aus der Feder von Alexandra Holenstein.

Das Ehepaar Tabea und Ludwig Kummer muss ihre Zürcher Wohnung räumen und zieht zu Ludwigs Vater Herbert nach Ascona, der allein in einer großen Villa wohnt. Das Zusammenleben gestaltet sich als schwierig, denn Herbert entpuppt sich als Grenzen überschreitendes Ekelpaket und steht mehrmals unangemeldet zu jeder Tages- und Nachtzeit in Tabeas und Ludwigs Wohnräumen.

Als er dann eines Tages tot in seinem Wohnzimmer liegt, weint niemand Herbert eine Träne nach. Recht schnell ist klar, dass er vergiftet worden ist. Tabea, eine Lehrerin, beginnt eigene Recherchen anzustellen und deckt dabei einige Geheimnisse ihres Schwiegervaters auf. Damit zieht sie sich nicht nur den Unwillen der ermittelnden Commissaria zu, sondern kommt dem Täter ziemlich nahe. Dass das nicht lange gut geht, versteht sich von selbst.

Meine Meinung:

Die Autorin hat mit diesem Krimi ihr gewohntes Terrain, Unterhaltungsromane zu schreiben, verlassen und sich hier zu neuen Ufern aufgemacht. Leider gelingt Alexandra Holenstein der Umstieg nicht besonders gut. Sie schafft es nicht, genügend Spannung aufzubauen. Die Handlung plätschert so dahin und wird abwechselnd aus der Sicht von Tabea und Ludwig erzählt. Das Ehepaar hat sich nach vielen gemeinsamen (?) Jahren nur mehr wenig zu sagen. Die Figuren stolpern irgendwie durch das Buch. Immer wieder stiehlt die Kulisse des Lago Maggiore und die Beschreibung der italienischen Küche samt Weinbegleitung dem Krimi die Show.

Die Charaktere haben mich leider auch nicht wirklich überzeugt. An Tabeas Stelle hätte ich diesem lethargischen Ehemann schon längst die Koffer vor die Türe gestellt. So ein fader Zipf! Das hat ja eine gebrauchte Socke mehr Emotionen! Am besten ist ja noch das Ekelpaket beschrieben. Nun ja, vielleicht ist Herberts fetter Beagle Bruno, für alle jene, die Hunde mögen, ein Lichtblick.

Schade ist auch, dass die Polizeiarbeit viel zu kurz kommt.

Immerhin, das Cover ist ein echter Augenschmaus. Das ist für mich aber zu wenig.

Fazit:

Leider hat mich dieser Krimi so gar nicht fesseln können, daher gibt es nur 2 Sterne.