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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2024

Cosy Geistergeschichte

Phantom
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Zoey kann Geister sehen. Als sogenannter Anker ist sie ein Magnet für Geister und Übersinnliches. Weil sie damit meist entweder Unverständnis oder Spot auf sich zieht, hält sie sich lieber fern - von den ...

Zoey kann Geister sehen. Als sogenannter Anker ist sie ein Magnet für Geister und Übersinnliches. Weil sie damit meist entweder Unverständnis oder Spot auf sich zieht, hält sie sich lieber fern - von den Lebenden und den Toten. Als sie jedoch River kennenlernt, beginnt ihre Schutzmauer zu bröckeln. Seine gute Laune ist einfach zu ansteckend, außerdem bemüht er sich nach Kräften um sie. Kann sie ihm ihr Geheimnis anvertrauen? Doch dann spielt er plötzlich selbst eine viel zu große Rolle darin.

Wir erleben die Geschichte aus Zoeys Perspektive, die in einem nerdigen Game-Shop arbeitet und dabei mehr schlecht als recht versucht Geistererscheinungen zu ignorieren. Ich habe sowohl sie als auch ihren Chef Ted sofort ins Herz geschlossen. Aber natürlich konnte ich mich auch Rivers Charme nicht entziehen. Süß fand ich natürlich, dass ein Geisterkater eine Rolle spielt.

Ich bin ein großer Fan von Geistergeschichten und wurde hier definitiv nicht enttäuscht. Zoeys Gabe (auch wenn sie diese eher für einen Fluch hält) wird glaubhaft und einfühlsam präsentiert. Mich hätten noch mehr Begegnungen der besonderen Art sehr gefreut. Aber auch so werden wir Zeugen einiger übernatürlicher Phänomene und lernen zudem einen äußerst interessanten Parapsychologen kennen. Es steht definitiv der Coziness-Faktor im Vordergrund, richtig gruselig wird es daher nicht.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Düstere und gruselige Adaption des Märchens Rumpelstilzchen

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
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Drei Regeln gelten im Umgang mit Angehörigen des Feenvolkes: Iss nie etwas, das dir von ihnen angeboten wird. Verrate niemals deinen Namen. Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit ihnen ein. ...

Drei Regeln gelten im Umgang mit Angehörigen des Feenvolkes: Iss nie etwas, das dir von ihnen angeboten wird. Verrate niemals deinen Namen. Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit ihnen ein. Farah bricht sie alle.

Wir erleben die Geschichte aus Farahs Sicht. Oft hinterfragt man ihre Entscheidungen, schließlich missachtet sie jegliche Anweisungen, die ihr bezüglich der magischen Welt gegeben wurden. Doch es ist offensichtlich, dass sie eigentlich keine andere Wahl hat. Sie will letztendlich nur ihre Familie beschützen, greift dafür in ihrer Verzweiflung allerdings zu Maßnahmen, die ihr noch mehr Probleme bereiten können.

Christian Handel entführt uns uns ein Königreich voller finsterer Feenwesen und Dämonen. Sein Schreibstil ist wunderbar metaphorisch und stimmungsvoll. Die Atmosphäre wirkt bedrohlich und schaurig. Es gibt teilweise ziemlich krasse Zeitsprünge, beziehungsweise einen eher knappen Zeitraffer der wichtigsten Ereignisse. Das fand ich gelungen, so wurde nichts künstlich in die Länge gezogen oder langatmig. Das Ende kam für mich völlig unerwartet und gestaltete sich dementsprechend ziemlich emotional. Ich liebe es, wenn ich von einem Twist so überrascht werde.

Es handelt sich um einen Einzelband und eine sehr düstere und eher gruselige Adaption des Märchens Rumpelstilzchen. Es ist definitiv nicht unbedingt für Menschen mit Spinnenphobie geeignet, denn der Antagonist wird nicht umsonst als Spinnenmann bezeichnet. Besonders gefallen hat mir auch die queere „Nebenstory“, die irgendwie süß zu beobachten ist.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Genre-Mix aus Urban-Fantasy, Detektivroman und Thriller

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
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Vor dreißig Jahren ließ die Omega-Strahlung einer Bombe den Aberglauben der Menschen lebendig werden. So bevölkern heute allerlei Sagengestalten und Monster die Welt: Pixies, Dämonen, Geister und Sirenen ...

Vor dreißig Jahren ließ die Omega-Strahlung einer Bombe den Aberglauben der Menschen lebendig werden. So bevölkern heute allerlei Sagengestalten und Monster die Welt: Pixies, Dämonen, Geister und Sirenen sind nur einige von ihnen. Berlin ist ihre Hochburg. Es hat sich ein fragiler Frieden zwischen Menschen und den sogenannten Stifs eingestellt. Und das obwohl letztere immer noch nicht die gleichen Rechte besitzen, oft diskriminiert und ausgebeutet werden.

Privatermittlerin Lucy hat sich auf übernatürliche Fälle spezialisiert. Im ersten Band bekommt sie es mit einer Mordserie zu tun, die nicht nur den oben genannten Frieden bedroht, sondern auch jene, die ihr am nächsten stehen. Wieder mal zeigt sich, dass es überall schwarze Schafe gibt, egal ob bei den Menschen oder den Stifs. Vorurteile sind allgegenwärtig. Trotz der phantastischen Anteile sind die Themen also brandaktuell.

Obwohl Lucy auf den ersten Blick eher etwas härter und sehr tough wirkt, zeigt sich schnell, dass sie das Herz am rechten Fleck hat. Ihre selbst gewählte Familie ist ihr wichtig und sie hat panische Angst diese zu verlieren und alleine zurückzubleiben. Als Ex-Polizistin eckt sie in ihrer neuen Tätigkeit immer wieder mit ihren ehemaligen Kollegen an. Ihre Vergangenheit nimmt sie noch heute mit und so spielen Drogen- und Alkoholkonsum ebenfalls eine Rolle. Sie ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, welche sie aber sehr authentisch machen.

Mir hat das Worldbuilding ziemlich gut gefallen, ebenso wie das Setting eines übernatürlichen Berlins. Auch der Genre-Mix aus Urban-Fantasy, Detektivroman und Thriller ist gelungen. Ich fiebere weiteren Teilen mit Vorfreude entgegen.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Düster und unterschwellig bedrohlich

Das flüsternde Haus
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Eine Villa, in der sich furchterregende Requisiten und Kostüme türmen. Ihr Bewohner ist der berühmte Filmregisseur Javier Castillo. Sein Genre? Horrorfilme. Für Harry passt das, denn sie LIEBT Horrorfilme. ...

Eine Villa, in der sich furchterregende Requisiten und Kostüme türmen. Ihr Bewohner ist der berühmte Filmregisseur Javier Castillo. Sein Genre? Horrorfilme. Für Harry passt das, denn sie LIEBT Horrorfilme. Daher nimmt sie gerne die freie Stelle als Haushaltshilfe an. Doch dann gehen in dem Haus plötzlich allerlei seltsame Dinge vor: Klopfen aus leerstehenden Zimmern und eine Stimme, die um Hilfe bittet, um hier nur die harmlosesten Vorkommnisse zu nennen.

Harry ist die alleinerziehende Mutter eines 14jährigen Jungen, der ihre Leidenschaft für Filme im Allgemeinen und Horror im Besonderen geerbt hat. Sie hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich: ein strenges, konservatives Elternhaus, aus dem sie früh ausgebrochen ist, Armut, Obdachlosigkeit. Auch heute hat sie Geldsorgen, weswegen sie unbedingt auf den Job angewiesen ist. Vor diesem Hintergrund versteht man, warum sie nicht sofort das Weite sucht. Dennoch halte ich manche ihrer Entscheidungen und Verhaltensweisen bezüglich der Gruselvilla für eher fragwürdig. Als eingefleischte Liebhaberin von Schauergeschichten müsste sie es doch besser wissen. Stattdessen werden unheimliche Phänomene einfach zur Kenntnis genommen, kaum hinterfragt und der Alltag normal weiter geführt. Wenn mir sowas passieren würde, ich würde durchdrehen. In dieses Haus würde mich niemand mehr rein bekommen. Und obwohl sie ihren Sohn aus allem raushalten will, tut sie genau das Gegenteil, was mir völlig unverständlich ist.

Wir erleben die Ereignisse der Gegenwart aus Harrys Sicht. Es werden aber ebenfalls einige Einblicke in Harrys sowie Mr. Castillos Vergangenheit gewährt. Grade bei Letzterem gilt es nämlich die ein oder andere offene Frage zu klären. Harry ist voller Vorurteile was die obere Gesellschaftsschicht angeht, zu der ja auch ihr Arbeitgeber gehört. Da sie sich selbst in ständiger Geldnot befindet, „verteufelt“ sie alle, die mehr besitzen. Anscheinend ist Reichtum für sie gleichbedeutend mit einem schlechten Charakter. Anstrengend.

Die ganze Szenerie ist düster und unterschwellig bedrohlich. Christina Henry beeindruckt wieder mit ihrem besonderen Schreibstil, der mich jedes Mal direkt in seinen Bann zieht. Ich liebe die phantastischen Elemente ihrer Bücher. Bis zuletzt überlegt man, ob es nicht doch eine logische Erklärung geben könnte. Leider schleichen sich auch ein paar wenige Längen ein, die dann aber durch ein turbulentes Ende ausgeglichen werden.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Da will man definitiv wissen wie es weiter geht.

Tangled in Betrayal
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Die FBI-Agentin Rachel erhält einen neuen Auftrag. Ihre Aufgabe ist es den Motorradclub Tainted Wolves auszuspähen und herauszufinden, ob es dort eine Verbindung zur Mafia gibt. Zur Tarnung gibt sie sich ...

Die FBI-Agentin Rachel erhält einen neuen Auftrag. Ihre Aufgabe ist es den Motorradclub Tainted Wolves auszuspähen und herauszufinden, ob es dort eine Verbindung zur Mafia gibt. Zur Tarnung gibt sie sich als eher konservative Buchhändlerin aus, welche die örtliche Buchhandlung übernommen hat. Der Biker Chris zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich, doch diese hat absolut nichts mit ihrem Fall zu tun. Schnell kommen Zweifel auf: ist der Club wirklich derart harmlos, wie er sich gibt oder kann Rachel sich nicht mehr auf ihr eigenes Urteil verlassen?

Wir erleben die Ereignisse aus Rachels Perspektive. Sie befindet sich im Zwiespalt zwischen ihrer Rolle als Agentin und ihren Gefühlen für Chris. Ich mag die Mitglieder des MCs sehr. Diese haben noch heute mit einer harten Vergangenheit zu kämpfen. Da tut es schon fast weh mitzuerleben wie Rachel dazu genötigt wird dort IRGENDETWAS auffälliges zu finden. Und das obwohl sie alle immer mehr ins Herz schließt und ihr Tun zunehmend hinterfragt. Etwas komisch finde ich allerdings, dass der Motorradclub nur aus fünf Mitgliedern besteht. Das kann man ja eigentlich eher als Clique oder gewählte Familie bezeichnen.

An Rachel ist eine Buchhändlerin aus Leidenschaft verloren gegangen. Sie liest gerne, findet Zuflucht in den Geschichten. Die Arbeit in der Buchhandlung macht ihr viel Spaß und sie bringt jede Menge Ideen mit. Die Frage ist, ob sie tatsächlich ohne jede Erfahrung oder Einarbeitung den Laden so locker schmeißen würde wie es im Buch wirkt.

Die Bewohner der Kleinstadt nehmen Rachel zunächst mit offenen Armen auf. Einige sind ziemlich misstrauisch und eher zurückhaltend, aber auch neugierig. Klatsch und Tratsch stehen auf der Tagesordnung und Gerüchte verbreiten sich rasend schnell. Normalerweise bin ich ein großer Fan des Kleinstadtsettings. Doch hier hat es einen zunehmend faden Beigeschmack. Es zeigt sich, dass die meisten Menschen engstirnig und voller Vorurteile sind.

Es handelt sich um den ersten Band einer Dilogie aus dem Genre Romantic Suspense. Wir können uns über folgende Tropes freuen: Secret Identity, Forbidden Love, He falls first, Spice. Der Cliffhanger ist ziemlich fies, mit diesem Ende habe ich so auf jeden Fall nicht gerechnet. Da will man definitiv wissen wie es weiter geht.

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