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Veröffentlicht am 06.03.2022

Einmal die Sterne sehen!

Eines Menschen Flügel
1

Auf einer versteckten erdähnlichen Welt leben geflügelte Menschen in riesigen Bäumen. Dorfähnliche Gemeinschaften verteilen sich über den gesamten Kontinent. Die Menschen verehren die Ahnen, die vor tausend ...

Auf einer versteckten erdähnlichen Welt leben geflügelte Menschen in riesigen Bäumen. Dorfähnliche Gemeinschaften verteilen sich über den gesamten Kontinent. Die Menschen verehren die Ahnen, die vor tausend Jahren in diese Welt kamen, und nutzen das Wissen, das ihnen hinterlassen wurde.
Die Geschichte beginnt damit, dass einer von ihnen unbedingt die Sterne sehen will. Eine dichte Wolkendecke verhindert das. Doch sie bewirkt auch, dass dieses Paradies von außen unbewohnbar aussieht und damit sicher ist vor der Aufmerksamkeit einer brutalen Zivilisation.
Die Neugier von Owen führt zu Ereignissen, die die Welt und das Leben ihrer Bewohner erschüttern. Doch zuerst lernen wir sie sehr detailliert und aus der Sicht vieler Protagonisten kennen. Das ist unterhaltsam und lebendig zu lesen. Es wird geradezu eine ideale Gesellschaft beschrieben, in der sehr konsequent die Tatsache integriert ist, dass man hierzulande fliegt.
Doch auch hier gibt es Dinge, gegen die man sich auflehnen muss: Warum haben die Ahnen Technik verboten? Wer ist die geheime Bruderschaft, die diese Verbote überwacht? Und gibt es wirklich Sterne hinter dem Himmel?
Fazit: Ein spannender Fantasy-Roman, nicht nur für Fans. Und eine Rahmenhandlung aus der Science Fiction. Ich hätte mir allerdings ein Inhaltsverzeichnis gewünscht, um gelegentlich etwas leichter nachschlagen zu können.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Spannend, aktuell, kritisch

Luna
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Ein privates Raumfahrtunternehmen schickt ein Raumschiff zum Mond, vier Menschen sind an Bord. Etwas geht schief, sie stürzen ab, und nur eine Person schafft es lebend in die Mondstation. Doch die Vorräte ...

Ein privates Raumfahrtunternehmen schickt ein Raumschiff zum Mond, vier Menschen sind an Bord. Etwas geht schief, sie stürzen ab, und nur eine Person schafft es lebend in die Mondstation. Doch die Vorräte werden knapp, eine schnelle Rettungsaktion ist erforderlich.
Der Autor ist Ingenieur und hat bereits mehrere erfolgreiche SF-Romane geschrieben. Mit Raumfahrt kennt er sich aus. Das macht die Geschichte besonders realitätsnah und informativ. Private Raumfahrtmissionen gibt es ja heute schon; wenn etwas schief geht, wer rettet dann die Verunglückten? Wäre eine konzertierte Aktion der „Menschheit“ wirklich möglich? Die Akteure der Geschichte geben sich alle Mühe, sämtliche Verflechtungen aufzudecken und den Start einer Rettungsrakete zu ermöglichen.
Viele Fragen rund um die private Raumfahrt werden diskutiert. Auch Themen aus dem Leben von Astronauten werden dargestellt. Die komplexe Technik ist, wo erforderlich, sehr gut erklärt. Die Geschichte ist professionell und äußerst spannend erzählt. Ich hätte mir etwas mehr Informationen über die Überlebende auf dem Mond gewünscht. Wie bewältigt man so eine Situation? Was bringt sie dafür mit? Doch insgesamt sind die Figuren durchaus glaubhaft. Und es ist faszinierend, einmal ganz nah dran zu sein, an den Menschen, die wirklich ins All fliegen.
Ein informatives und fesselndes Werk für Weltraumbegeisterte.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Nach der Apokalypse

Strom - Das dunkle Erwachen
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Fioras Dorf liegt inmitten einer felsigen Gegend und besitzt weder Strom noch fließendes Wasser. Da sie dunkle Haut hat, ist sie eine Außenseiterin. In Einschüben lernen wir die Götter dieser Welt kennen. ...

Fioras Dorf liegt inmitten einer felsigen Gegend und besitzt weder Strom noch fließendes Wasser. Da sie dunkle Haut hat, ist sie eine Außenseiterin. In Einschüben lernen wir die Götter dieser Welt kennen. Es sind künstliche Menschen, Roboter mit eigenem Willen und eigenem Bewusstsein. Sie suchen nach –Bedeutung. Und nach Gefühlen.
Vielleicht war diese Welt – Terramea – ja einmal wie unsere. Früher gab es dort Fabriken, es gab Maschinen und selbstverständlich auch elektrischen Strom. Doch irgendwann entwickelten die Maschinen ein eigenes Bewusstsein. Und übernahmen. Man weiß es nicht. Es steht auch nicht die Diskussion über KI im Mittelpunkt.
Sondern die Geschichte, die Welt und ihre Wesen. Das ist toll erzählt, man gleitet förmlich hinein und folgt Fiora auf ihrem Leidensweg und ihrer Wanderung durch das öde Land bis in die Städte, ans Meer und in den Himmel. Sie entwickelt sich von einer verwirrten, kleinen Halbschwester zu einer Anführerin, die genau weiß, was es heißt, in dieser Welt ein Mensch zu sein. Und sie entdeckt ungeahnte Kräfte in sich.
Ob wir es hier mit Fantasy oder Science Fiction zu tun haben, ist unklar. Es kommen magische Wesen vor, aber auch sehr viel Technik. Einiges, was eigentlich Technik ist, wirkt wie Magie. Aber das muss den Widerstandskämpfern schließlich auch egal sein. Und für uns Lesende ist eine tolle Geschichte entstanden, die man verschlingen kann. Aber man muss aufmerksam bleiben, denn die Zusammenhänge sind nicht immer leicht zu verstehen.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Krähe und Hammer - wir schlagen immer zurück

Drei Magier und eine Margarita
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Tori sucht dringend einen Job. In einer heruntergekommenen Bar, an deren Eingang sie bereits am liebsten weglaufen würde, kann sie sofort anfangen. Wie stets, lässt sie sich auch hier von den Gästen nicht ...

Tori sucht dringend einen Job. In einer heruntergekommenen Bar, an deren Eingang sie bereits am liebsten weglaufen würde, kann sie sofort anfangen. Wie stets, lässt sie sich auch hier von den Gästen nicht alles gefallen. Aber sie wird diesmal nicht entlassen. Erst am nächsten Tag wird klar, warum es hier so sonderbar ist.
Tori ist ein toughe Heldin, die Humor hat und hier ihre Geschichte selbst erzählt. Die Umstände, in denen sie landet, sind manchmal etwas schwierig zu verstehen, und wie alles zusammmenhängt, versteht auch die Protagonistin nicht so recht. Ein Überfall und eine Entführung erfordern Ermittlungen und Überlegungen, wer von was etwas wusste. Sie führen in ein lebensgefährliches Abenteuer, in dem Tori immer wieder Mut und Entschlossenheit beweist. Sehr viele Menschen mit sonderbaren Fähigkeiten treten auf. Der Stil ist humorvoll und frech. Ein großer Lesespaß!

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Hexen!

Als wir an Wunder glaubten
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Unnenmoor liegt in Ostfriesland. Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs warten die Bäuerinnen Anni und Edith noch immer auf die Rückkehr ihrer Ehemänner, die in Russland gekämpft haben. Schließlich ...

Unnenmoor liegt in Ostfriesland. Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs warten die Bäuerinnen Anni und Edith noch immer auf die Rückkehr ihrer Ehemänner, die in Russland gekämpft haben. Schließlich kehrt einer zurück.

Die Atmosphäre in diesem Buch ist so düster wie die lichtlosen Katen, in denen die Menschen leben, denn Strom gibt es noch lange nicht. In der Nähe des Dorfes stand eine Baracke, in der Zwangsarbeiter lebten, wie jeder im Dorf wusste. Der Krieg kam den Menschen also sehr nah. Die Überlebenden sind verstört und traumatisiert, sie suchen nun nach Orientierung, begleitet von Aberglauben. Zwischen Arbeit, Kirche und Kneipe erscheint das Leben eng und aussichtslos.

Mir gefielen die dichte Atmosphäre, die glaubhaften Figuren und die begreifliche Handlung, die zum Schluss fast in eine Katastrophe mündet. Gerade die emotionale Schilderung der Personen macht es leicht, ihnen zu folgen und sie zu verstehen. Die häufig gesprochene Mundart lässt das Ganze noch authentischer wirken.

Eine bewegende Geschichte, dicht erzählt und mit einem versöhnlichen Ende im Heute. Es ist der dritte Roman der Autorin.

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