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Veröffentlicht am 28.09.2018

When the saints go marching in...

Heilige und andere Tote
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Zum Inhalt:
Der frühere Antiquitäten- und Kuriositätenhändler Cathal Flood lebt nun seit dem Tod seiner Frau mutterseelenallein als Messie in dem großen alten Anwesen Briddlemere und vertreibt einen Sozialbetreuer ...

Zum Inhalt:
Der frühere Antiquitäten- und Kuriositätenhändler Cathal Flood lebt nun seit dem Tod seiner Frau mutterseelenallein als Messie in dem großen alten Anwesen Briddlemere und vertreibt einen Sozialbetreuer nach dem Anderen, bis ihm die unerschrockene Maud Drennan zugeteilt wird. Anders als ihre Vorgänger kann sie sich gegen den alten Flood behaupten und versucht, wenigstens etwas Ordnung in das Chaos im verdreckten und zugemüllten Haus zu bringen. Doch bald darauf häufen sich seltsame Vorkommnisse, die Maud Schreckliches erahnen lassen. Geschah in dem alten Anwesen seinerzeit ein Verbrechen? Gemeinsam mit ihrer extraordinären Freundin Renata geht sie der Sache auf den Grund und wird dabei von einer Schar Heiliger begleitet, die nur Maud wahrnehmen kann...

Meine Leseerfahrung:
Das Buchcover verrät schon, wie geheimnisvoll und verworren die Geschichte um Briddlemere ist. Es lehnt zudem an das erste Werk von Jess Kidd an, das bereits auf der Krimibestenliste war. Dieser Roman hier hat meines Erachtens sogar Potenzial für den ersten Platz auf der Bestenliste und ist mein persönliches Buch-Highlight 2018. Der Schreibstil der Autorin ist unverblümt authentisch und lässt den Leser tief eintauchen in die Messiewelt des Cathal Flood, der sich einen Kampf gegen den Sozialdienst liefert, und die Gefühls- und Gedankenwelt von Maud Drennan, die mit ihren eigenen Geistern zu kämpfen hat. Jede Figur wird außerordentlich lebhaft dargestellt, jede Situation, ist sie noch so skurril, wird dermaßen real vor dem geistigen Auge, dass man sich als Leser völlig in der Geschichte verliert und nicht aufhören kann zu lesen. Insbesondere die poetisch angehauchte bildhafte Sprache und die überaus kreative Phantasie der Autorin machen aus dem Roman einen über alle Maßen befriedigenden Lesegenuss.

Ich persönlich habe insbesondere die Gespräche zwischen dem alten Flood und Maud sehr genossen, die teils neckisch, teils liebevoll waren. Zudem waren die nur für Maud sichtbaren Heiligen, die sie kaum mal allein gelassen haben, ausgesprochen amüsant. Der Hauch von Sarkasmus, der sich durch das gesamte Buch zieht, schafft zusätzlichen Lesespaß.

Das Buch hat viel zu bieten: Eine spannende Kriminalgeschichte, die zu lösen ist, eine aufregende Geisterstunde, die auf gruselige Art und Weise Hinweise zum mutmaßlichen Fall liefert, eine prickelnde Lovestory, die zum Scheitern verurteilt ist, und viele facettenreiche Charaktere, mit denen der Leser auf eine humorvolle Art Bekanntschaft schließt.


Fazit:
Ein wahrhaft großartiges und sprachlich gewaltiges Meisterwerk von Jess Kidd, das mich gleich zum Fan der Autorin gemacht hat. Auf soviel kreative und lebhafte Phantasie kann man nur neidisch werden. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Grandioser Thriller

Das Morpheus-Gen
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Zum Inhalt:
David Berger ist Anwalt in einer renommierten Großkanzlei in New York. Eines Tages wird er während seiner beruflichen Tätigkeit mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als er den Namen seines ...

Zum Inhalt:
David Berger ist Anwalt in einer renommierten Großkanzlei in New York. Eines Tages wird er während seiner beruflichen Tätigkeit mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als er den Namen seines vor Jahren verstorbenen Vaters in den Akten entdeckt. Zudem gerät sein Leben völlig aus den Fugen, als er ominöse Tabletten - angeblich legale Wachmacher - von seinem besten Freund Alex Bishop, der ebenfalls Anwalt ist, annimmt. Nach der ersten Einnahme findet David tagelang keinerlei Schlaf mehr. Kurz darauf werden Alex und Davids Verlobte Sarah ermordet. Auch in dem Pharmaunternehmen, das die mysteriösen Tabletten hergestellt hatte, hat ein Killer gewütet. David steht bald im Verdacht, der Täter zu sein und begibt sich auf die Flucht. Sein Weg führt ihn zunächst in den Untergrund New Yorks und danach nach Europa, zum Ursprung allen Übels...

Meine Leseerfahrung:
Als Fan des vorliegenden Genres war meine Erwartung an diesen Roman ausgesprochen groß und ich wurde nicht enttäuscht. Von Geheimorganisationen bis hin zu genetischer Wissenschaft und historischen Verknüpfungen, dieser Thriller hatte viel zu bieten. Ganz besonders die historischen Rückblicke waren äußerst interessant und amüsant zugleich, wenn geschichtlich bekannte Figuren in die Story raffiniert miteingewebt wurden. Die einzelnen Kapitel wurden recht kurz gehalten und ermöglichen dem Leser zwischen den Szenen zu springen, so dass man bei keinem der vielen Handlungen den Faden verliert. Gepaart mit dem flüssigen Erzählstil des Autors hält sich die Spannung konstant durch den ganzen Roman hindurch.

Der Hauptprotagonist David erscheint trotz seines Anwaltsberufes hin und wieder recht naiv und/oder gedankenlos und scheint einfach nur zu Handeln ohne großartig nachzudenken. Wie sonst könnte man es erklären, dass er sich wildfremden dubiosen und undurchschaubaren Personen, wie die Figuren Randy oder Nina, anschließt? Allerdings kann sein Verhalten aber auch auf den tagelangen Schlafentzug zurück zu führen sein, was ihn allmählich in eine Welt der Halluzinationen versetzt, denn Schlaflosigkeit birgt auch viele ernstzunehmende Nebenwirkungen. Als Leser fühlt man mit ihm, zweifelt jeden und alles an und fragt sich, wem man noch Vertrauen schenken kann und wer hinter all den Morden steckt.

Detective Millner ist die zweite Hauptfigur, der äußerst sympathisch und nüchtern in alle Richtungen ermittelt und am Ende den mutmaßlichen Täter David nicht nur finden, sondern auch beschützen möchte.

Fazit:
Die fesselnde Story mit den vielen interessanten Charakteren und den verschiedenen spannenden Handlungssträngen, die allesamt zu einem spannenden Finale führen, machen es dem Leser quasi unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Die gesamte Geschichte ist gut durchdacht und anspruchsvoll, was sicherlich auf gute Nachforschungen vor der Schreibarbeit seitens des Autors hindeutet. Das Morpheus-Gen bietet meines Erachtens eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Verfilmung. Absolut empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannungsbogen
  • Thema
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 16.06.2018

Starke Geschichte über eine starke Frau

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Zum Inhalt:
Agneta ist eine junge Frau in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Sie stammt aus einer schwedischen Adelsfamilie, die sie allerdings verließ, um ihr eigenes Leben frei von Zwängen und Traditionen ...

Zum Inhalt:
Agneta ist eine junge Frau in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Sie stammt aus einer schwedischen Adelsfamilie, die sie allerdings verließ, um ihr eigenes Leben frei von Zwängen und Traditionen zu führen. Nach einem tragischen Unfall in der Familie, bei der sie Vater und Bruder zugleich verliert, muss sie wieder zurück zum Anwesen und das schwere Erbe antreten, als Herrin des Hauses die Geschäfte der Familie weiter zu leiten. Neben dieser Bürde hat sie zudem auch private Schwierigkeiten und schicksalhafte Wendungen in ihrem Leben zu meistern. Schließlich steht sie an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie wichtige Entscheidungen für ihre Zukunft treffen muss.

Meine Leseerfahrung:
Ich war sehr gespannt auf den Auftakt der dreiteiligen Familiensaga von Corina Bomann. Zum Einen lese ich viel lieber Krimis und/oder Thriller, zum Anderen habe ich bisher nur selten ein gutes Buch der Unterhaltungsliteratur in Händen gehalten. Die Dicke des Romans hatte mich im Vorfeld etwas abgeschreckt. Ich befürchtete eine langatmige Erzählweise, durch die mir eventuell die Lust am Lesen vergehen könnte. Aber es kam doch alles anders, als gedacht. Bereits beim Reinlesen hatte ich schon die ersten 100 Seiten völlig verschlungen. Die Autorin versteht es mit einfachem Erzählstil den Leser zu fesseln. Zahlreiche Wendungen und Überraschungsmomente ließen mich vollkommen in die Story eintauchen und weckten meine Neugier auf das nächste Kapitel immer wieder von Neuem. Die vielen verschiedenen Charaktere werden dermaßen lebendig dargetellt, so dass man sich sehr gut in die Figuren hinein versetzen kann.

Im Vordergrund steht natürlich Agneta, die Erzählerin selbst. Sie ist eine junge, unabhängige Frau zwischen zwei Welten und zeigt in den schwersten Momenten ihres Lebens eine beachtenswerte Entscheidungsstärke. Die Leser lernen jedoch auch gleichzeitig ihre sensible und verletzliche Seite kennen, was sie meiner Meinung nach sehr sympathisch macht. Ich konnte die emotionalen Momente ihres Lebens völlig mitfühlen und war ab und zu auch den Tränen nahe. Besonders spannend fand ich die Entwicklung der Beziehung zu ihrer distanzierten Mutter sowie ihr Liebesleben.

Fazit:
Die mitreißende Geschichte von Agneta ist aufrichtig und realistisch erzählt und fällt meines Erachtens durchaus in die Kategorie "Literatur über starke Frauen". Aber das soll nicht heißen, dass nur weibliche Leser diesen Roman unterhaltsam finden werden. Nachdem ich das Buch bereits innerhalb weniger Tage durchgelesen hatte, fühlte ich mich wie bei der Staffelfinale meiner Lieblingsserie. Nun kann man ungeduldig auf das zweite Band der Trilogie warten, welches ich mir definitiv auch zulegen werde. 5 Sterne von mir für dieses Werk!

Veröffentlicht am 02.11.2024

Pechschwarzer Humor, ordentlich Brutalität und jede Menge Spice

Butcher & Blackbird - Selbst die dunkelsten Seelen sehnen sich nach Liebe
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Zum Inhalt:
Sloane und Rowan sind zwei Gleichgesinnte mit dunklen Seelen. Beide sind Serienmörder auf der Jagd nach anderen Serienmördern. Als die beiden aufeinander treffen, beginnt eine außergewöhnliche ...

Zum Inhalt:
Sloane und Rowan sind zwei Gleichgesinnte mit dunklen Seelen. Beide sind Serienmörder auf der Jagd nach anderen Serienmördern. Als die beiden aufeinander treffen, beginnt eine außergewöhnliche Freundschaft, die sich über Jahre hält. Einmal im Jahr treten sie gegeneinander an und jagen die übelsten Mörder Amerikas. Doch die freundschaftlichen Gefühle zwischen den beiden werden mit der Zeit intensiver und leidenschaftlicher. Und am Ende haben sie mehr zu verlieren, als sie gegen ein wahrlich böses Monster antreten. 

Meine Leseerfahrung:
Ich lese viel Thriller und Fantasy. Darin darf auch hin und wieder mal eine Romanze vorkommen. Aber reine Liebesgeschichten sind mir zuwider. Eine Dark RomCom hatte ich noch nie und wollte damit ein wenig aus meiner Komfortzone kommen. Abwechslung ist gut, dache ich. Ich hatte ja keine Ahnung.

Gereizt hat mich eigentlich eher die Tatsache, dass es um zwei rivalisierende Serienkiller geht, die gleichgesinnt sind und Jagd auf andere Serienkiller machen. Da ich aktuell die Serie "Dexter" durchsuchte, habe ich angenommen, dass dieses Buch genau das Richtige für mich wäre. Dann habe ich die vorangestellten Triggerwarnungen gelesen,... und ja, die sollte man wirklich ernst nehmen. Inhaltlich hätte ich mir ehrlich gesagt mehr Morde gewünscht, auch wenn das etwas makaber klingt. Schließlich sind hier Serienmörder am Werk. Die Handungsebene erschien mir daher leider etwas zu seicht. Aber es ist ja eigentlich eine Liebesgeschichte, wobei man diese in Anführungsstriche setzen kann. 

Da es meine erste Dark Romance ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich das Buch insgesamt bewerten soll. Aber weil ich im Ergebnis sehr unterhaltsame Lesestunden hatte und auch nur so durch die Seiten geflogen bin, gibt es von mir gute 4 Sterne. Allerdings spricht mich der schwarze Humor auch an und heikler Content ist für mich persönlich auch kein Thema, da ich von Thrillern schon so Einiges gewöhnt bin. Was mich allerdings etwas kalt erwischt hat, war die absolut detailliert dargestellten Sexszenen. Von zarter Romanze kaum ne Spur, hier geht es direkt ins Eingemachte. Aber was kann man auch Anderes von zwei Serienkillern erwarten?

Ab Januar folgt bereits der zweite Teil und ich werde sicherlich wieder mit dabei sein. Ich brauche in diesem Genre definitiv noch mehr Vergleichsmöglichkeiten. 

Fazit:
"Butcher & Blackbird" von Brynne Weaver kombiniert schwarzen Humor und Serienkiller-Vibes mit Düsternis und extremen Spice. Nichts für schwache Nerven, aber auf seine verstörende Art sehr unterhaltsam!

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Was zum Gruseln...

Das flüsternde Haus
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Zum Inhalt:
Harry Adams ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Haushaltshilfe für einen berühmten Filmregisseur namens Javier Castillo, der bekannt ist für seine Horrorfilme. Eigentlich ein Traumjob, ...

Zum Inhalt:
Harry Adams ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Haushaltshilfe für einen berühmten Filmregisseur namens Javier Castillo, der bekannt ist für seine Horrorfilme. Eigentlich ein Traumjob, denn Harry ist ein großer Fan des Genres und das Haus steckt voller Requisiten und Kostüme aus den bisher produzierten Filmen. Doch die gruselig wirkende Villa hat ein verschlossenes Zimmer. Manchmal klopft es hinter der Wand und manchmal hört Harry Hilferufe...

Meine Leseerfahrung:
Die Bücher von Christina Henry lese ich deswegen gerne, weil sie abwechslungsreiche Geschichten zu bieten hat. Mit "Das flüsternde Haus" beglückt Sie uns mit einer soliden Gruselgeschichte, die absolut halloweentauglich ist. Die gesamte Atmosphäre ist unheimlich und düster. Es knistert vor Spannung. Man ist gespannt, was als Nächstes passiert. Doch Henry zieht die Situation oft in die Länge und strapaziert unsere Nerven. Auch wenn es einige langatmige Stellen gibt, insbesondere wenn man viel über Harrys Vergangenheit erfährt, hat das Buch durchaus Potenzial, um Gänsehaut zu erzeugen.

Ich bin allerdings selbst Fan von alten Horror-Klassikern und kann die Begeisterung von Harry und ihrem Teenie-Sohn gut nachvollziehen. Die Gruselvilla konnte ich mir dank der bildhaften Erzählweise von Henry sehr gut vorstellen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte die Auflösung kaum abwarten.

Das Ende war stimmig, nicht besonders neu, aber dafür ziemlich kreativ geschrieben. Insgesamt kann ich sagen, dass dieses Buch trotz einiger kleiner Schwächen eher meinen Geschmack getroffen hat. Ich finde spannende Geistergeschichten allerdings auch sehr ansprechend, insbesondere wenn das Setting in einer gruselig anmutenden Villa oder einem Schloss etc. angesiedelt ist.

Fazit:
"Das Flüsternde Haus" von Christina Henry bietet eine solide Geistergeschichte mit Spannung und Grusel. Insbesondere Fans von Horrorfilmen kommen hierbei voll auf ihre Kosten. Gute Unterhaltung in der gemütlichen Herbstzeit!

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