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Veröffentlicht am 11.12.2024

Weihnachtskrimi

Das Wunder vom Christkindlesmarkt
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Nach dem ihr Mann im ersten Weltkrieg gefallen ist, hat Evelyn dessen Drogerie übernommen. Ihr Mann Gerson war jedoch ihre große Liebe und so trauert sie nach wie vor um ihn. 
Als sie im Nachlass des Untermieters ...

Nach dem ihr Mann im ersten Weltkrieg gefallen ist, hat Evelyn dessen Drogerie übernommen. Ihr Mann Gerson war jedoch ihre große Liebe und so trauert sie nach wie vor um ihn. 
Als sie im Nachlass des Untermieters ihrer ehemaligen Lehrerin einen Briefumschlag mit Gersons Schrift findet, ist ihre Neugier geweckt.

Dominique Steinbergs „Das Wunder vom Christkindlesmarkt“ spielt im Nürnberg des Jahres 1924 und ist das zweite Buch der Autorin und der sogenannten „Weihnachtsmarkt-Saga“.
Wie schon beim Vorgängerroman „Das Mädchen vom Striezelmarkt“ habe ich mich wieder sowohl vom Titel als auch vom historisch-weihnachtlichen Cover irreführen lassen.
In der Erwartung einen schönen Weihnachtsroman vor mir zu haben, erlebte ich wieder einen Weihnachtskrimi, der sich in Teilen ganz schön zog.
Es wimmelte in dieser Geschichte nur so vor schwierigen Charakteren, in denen Evelyn noch als vernünftigste hervorgeht. Aber auch ihr Spürsinn, ihr Antrieb und ihre Abenteuerlust wirkten auf mich absolut übertrieben und unrealistisch.
Auch die Charaktere, die die Geschichte begleiten, bspw. Ihre Mutter, ihr Onkel, ihre beste Freundin und deren Bruder, aber auch die Personen, die sie im Laufe der Geschichte aufspürt, waren einfach nur egoistische und wahrlich anstrengende Charaktere.
Am interessanten war für mich das letzte Viertel, denn hier kommt eine angenehme Spannung auf, die mich dann doch zwang, den Roman schneller zu Ende zu lesen.

Alles in allem konnte mich die Autorin leider auch mit diesem Roman nicht überzeugen. Eine Ausweisung als Krimi wäre wohl angebrachter, denn dann wären die Erwartungen auch andere. So kann ich dem Buch leider nur drei Sterne geben, da ich einen historisch-weihnachtlichen Roman und keinen Krimi erwartet habe.

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Anders als der Titel verspricht

Winterwunder im kleinen Strandcafé am Meer
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Emmas Eltern besitzen ein kleines Strandcafe, das leider nicht mehr genug abwirft, um davon leben zu können. Da Emma sehr daran hängt, kommt sie mit ihrem Vater überein, dass Café renovieren zu dürfen ...

Emmas Eltern besitzen ein kleines Strandcafe, das leider nicht mehr genug abwirft, um davon leben zu können. Da Emma sehr daran hängt, kommt sie mit ihrem Vater überein, dass Café renovieren zu dürfen und ein Jahr Zeit zu bekommen, es zum Laufen zu bringen.

Wie der Zufall es will, befindet sich zum gleichen Zeitpunkt ihre Jugendliebe Timothy im Ort. Seine Oma verdonnert ihn, Emma bei der Renovierung zu helfen, dabei kämpfen die beiden mit ihrer Vergangenheit.

„Winterwunder im kleinen Strandcafe am Meer“ ist Band 3 aus der Reihe „Herzklopfen am Meer“ von Annette Böhler.

Das Buch beginnt sehr angenehm. Die Charaktere Emma, Tim und vor allem dessen Granny verleihen dem Roman einen Wohlfühlbeginn.
Leider lässt das jedoch schnell nach und die Geschichte dreht sich im Kreis zwischen enttäuschter Jugendliebe und dauernden Gesprächen über die bevorstehende Pleite des Cafés. Von letzterem soll ja keiner erfahren, dennoch kommt es in sämtlichen Passagen des Buches vor, was das Ganze unglaubwürdig macht.

Auch die fehlenden Interaktionen zwischen Emma und Tim und noch vielmehr zwischen Emma und ihren Eltern, ob der Zukunft des Cafés macht den Verlauf der Geschichte vorhersehbar und leider auch unglaubwürdig.

Auch findet sich im Buch so gut wie nichts weihnachtliches oder winterliches, anders als der Titel vermuten lässt.

Was mir gefallen hat, war das Aufeinandertreffen von Charakteren aus den Vorgängerbänden. Ich finde es immer schön, wenn man so der Weiterentwicklung von vergangenen Protagonisten folgen kann. Dies hat für mich immer was heimeliges.

Das Ende kam dann ziemlich schnell und war auch sehr weichgespült.

Fazit: Wer die zwei vorherigen Romane kennt, wird hiervon leider etwas enttäuscht sein, da dem Roman der gewisse Pepp, die Tiefe und leider auch die weihnachtlich-winterliche Atmosphäre fehlen.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Der Beginn eines neuen Lebens

Sommerhimmel über der Toskana
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Nachdem Mia durchs Studium geflogen ist, folgt sie ihrem Mann Bruno nach Pisa, der dort habilitiert. Als Mia sich eine Arbeit sucht, begegnet sie dem Stuckateur Giovanni. Er zeigt Mia, was das Leben zu ...

Nachdem Mia durchs Studium geflogen ist, folgt sie ihrem Mann Bruno nach Pisa, der dort habilitiert. Als Mia sich eine Arbeit sucht, begegnet sie dem Stuckateur Giovanni. Er zeigt Mia, was das Leben zu bieten hat. Mia beginnt über ihres nachzudenken.

„Sommerhimmel über der Toskana“ von Sarah Short erzählt die Geschichte einer Frau, die unbewusst auf der Suche nach sich selbst ist.
Mir fiel das Buch sehr schwer. Mia und ich haben irgendwie nicht zueinander gefunden. Mir erschien sie sehr naiv und devot, was das Lesen wirklich anstrengend machte.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen im Roman waren zum Teil auch schwere Kost, speziell die zu ihren Eltern und ihrem Ehemann.
Ich fand auch die Geschichte um Giovanni sehr vorhersehbar und damit wenig überraschend. Mir fehlte an diesem Roman ein bisschen die Spannung bzw. das Überraschungsmoment und damit auch die Authentizität.
Ab der Hälfte entwickelte sich Mia jedoch und das Lesen wurde angenehmer. Sarah Short hat es ab da geschafft, Mias Entwicklung positiv und selbstbewusst darzustellen.
Interessant war die Rahmengeschichte, die sich in Pisa abspielte. Hier wiederum war die Freundschaft zu Maria als kraftschöpfende Quelle dargestellt. Maria spiegelt dabei die weise und lebenserfahrene Frau wider, die als Vorbild für Mia dient.

Alles in allem konnte mich der Roman leider nicht überzeugen. Wer sich jedoch für Italien, Architektur und etruskische Geschichte interessiert, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Wurzeln irischer Kultur

Dem Sturm entgegen
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Enya ist verheiratet, führt mit ihrem Ehemann eine Hausarztpraxis, hat einen Sohn im Teenageralter und wohnt mit beiden in einer Villa.
Als sie eines Nachts bei Unwetter über eine verlassene Landstraße ...

Enya ist verheiratet, führt mit ihrem Ehemann eine Hausarztpraxis, hat einen Sohn im Teenageralter und wohnt mit beiden in einer Villa.
Als sie eines Nachts bei Unwetter über eine verlassene Landstraße fährt, kommt sie an einer Unfallstelle vorbei, an der ein Junge im Alter ihres Sohnes angefahren wurde. Enya hilft dem Jungen und von nun an verändert sich ihr Leben schlagartig.

Cecelia Aherns „Dem Sturm entgegen“ war für mich das erste Buch der Autorin.
Die ersten Seiten des Buches weckten in mir den Anschein einer (Familien)Story, die auf einem Ereignis beruht, das zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führt. Die Geschichte entwickelte sich jedoch anders.
Das Buch wird geprägt durch die alte irische Kultur. Grundlage ist der Jahreskreislauf, der das Buch in Abschnitte einteilt. Begleitet wird dies durch Kolumnen, die Enyas Mutter einst schrieb und die sich auf diese alten irischen Werte berufen. Dies fand ich sehr interessant, da den Jahreshighlights hier wieder ihr Ursprung zugrunde gelegt wurde und nicht der Kommerz im Vordergrund steht. Auch einige der Bräuche wie der des Rag Trees waren interessant beschrieben.
Dennoch muss ich sagen, ich habe mich nach dem ersten Drittel nur noch durch das Buch gequält. Je mehr ich über Enya lernte, um so weiter entfernte ich mich von ihr und der Geschichte. Ich konnte sie am Ende gar nicht mehr greifen, was vor allem an ihrer unbehandelten Psyche und einem Trauma aus Kindheitstagen liegt. Ähnliches galt für die Charaktere, die in das Unfallgeschehen involviert waren.
In großen Teilen konnte ich Enyas Handlungen und ihr Verhalten nicht nachvollziehen, was kein bisschen authentisch wirkte. 
Das Ende kam für mich auf jeden Fall ganz überraschend, konnte mich aber auch nicht mehr überzeugen.
Der ganze Verlauf wirkte auf mich wirr, nicht nachvollziehbar und langatmig.

Alles in allem konnte mich die Autorin mit diesem Roman leider nicht überzeugen. 
Zu empfehlen ist es jedoch für alle, die sich für die Bräuche Irlands interessieren.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Meißen und das Porzellan

Der Porzellaner
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Samuel ist Bergmann im Jahr 1706, doch er möchte mehr aus seinem Leben machen und das Herstellen von Gold erlernen. Sein Weg führt ihn zu Friedrich Böttger, der der Goldmacher des Königs ist. Doch statt ...

Samuel ist Bergmann im Jahr 1706, doch er möchte mehr aus seinem Leben machen und das Herstellen von Gold erlernen. Sein Weg führt ihn zu Friedrich Böttger, der der Goldmacher des Königs ist. Doch statt das Goldmachen zu lernen, entdecken sie das Geheimnis um die Herstellung des Porzellans. 
Samual hofft auch damit sein Glück zu finden, um seine große Liebe Sophie heiraten zu können.

„Der Porzellaner - Eine Geschichte aus Meißen“ von Annick Klug dreht sich um den Protagonisten Samuel. Weitere Charaktere, die eine große Rolle spielen, sind Sophie, König August und die Gräfin Cosel. Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt und wird aus der jeweiligen Perspektive der genannten Charaktere erzählt.
Für mich gab es in diesem Roman drei Handlungsstränge. Ein Handlungsstrang erzählt Samuels Geschichte und wie es zur Erfindung des Porzellans kam. Der zweite Handlungsstrang ist Sophies Geschichte und der dritte Handlungsstrang, der ein kleines bisschen mit der Porzellanherstellung Berührung findet, ist der um die Beziehung der Gräfin Cosel und August des Starken.
Gerade der letztgenannte Handlungsstrang war für mich am irritierendsten, da mir oftmals der Bezug zur Hauptgeschichte gefehlt hat. Ich hatte hier den Eindruck, es wird die Geschichte um die Beziehung von Constantia und August erzählt. Hin und wieder gab es dabei Verbindungen zu Böttger und damit Verbindungen zur eigentlichen Geschichte.
Ich fand auch die Beziehung zwischen Sophie und Samuel eigenartig dargestellt. Sophie ist dabei ein gewöhnungsbedürftiger Charakter. Sie wirkt auf mich von oben herab und manchmal auch ausnutzend gegenüber Samuel, was es für mich weiterhin schwierig machte, der Geschichte zu folgen.
Auch der Charakter Böttgers war einfach nur schwierig und gerade zum Ende hin war die Entwicklung der Geschichte sehr vorhersehbar, was sein Umgang mit verschiedenen Leuten betraf.
Insgesamt ging es zwar um die Erfindung des Porzellans, aber ich hätte mir doch mehr Detailinfos bzw. eine ausführlichere Geschichte rund um die Abläufe in einer Porzellanmanufaktur gewünscht.

Fazit: Für mich war dieser Roman sehr schwierig zu lesen, da ich mit den eigenartigen Charakteren meine Schwierigkeiten hatte und mir auch eine ganz andere Geschichte vorgestellt habe. Außerdem irritieren die Nebenerzählungsstränge. Daher gibt es meinerseits drei Sterne.

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