Raffinierter Thriller
HAPPY END ist das Thrillerdebüt von Sarah Bestgen. Der Klappentext konnte mich neugierig machen. Da ich immer gerne neue und interessante Stimmen im Thriller-Genre entdecke, durfte das Buch dann auch bei ...
HAPPY END ist das Thrillerdebüt von Sarah Bestgen. Der Klappentext konnte mich neugierig machen. Da ich immer gerne neue und interessante Stimmen im Thriller-Genre entdecke, durfte das Buch dann auch bei mir einziehen. So viel verrate ich gerne vorweg: Es darf auch im Regal stehen bleiben und bekommt in Zukunft hoffentlich noch Gesellschaft von weiteren Werken der Autorin.
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Darum geht’s: Isa hat ihr Baby nur kurz aus den Augen gelassen – als sie wieder ins Wohnzimmer kommt, ist seine Krabbeldecke leer und Ben unauffindbar. Sein Verschwinden bleibt ein Rätsel. Monate später taucht Ben dann plötzlich wieder auf. Isa ist erst überglücklich. Dann kommen aber Zweifel in ihr auf, dass es sich wirklich um ihren Sohn handelt…
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Wir steigen schnell in die Geschichte ein. Der Puls schnellt nach oben. Das Szenario ist mysteriös und die Atmosphäre beklemmend. Ist unsere Protagonistin nun ein verlässlicher oder ein unverlässlicher Part in dieser Geschichte? Das gilt es herauszufinden. Und aus dieser Grundfrage generiert sich auch die Spannung der Story, während die Handlung oberflächlich betrachtet, sehr ruhig und fast schon ein bisschen unspektakulär verläuft. Scheinbar passiert einstweilen gar nicht so viel. Trotzdem liest sich die Geschichte packend. Und im Verlauf wird dann auch die große Bedeutung vieler so nebenher und unterschwellig erwähnter Kleinigkeiten deutlich. Das ist echt gut geplottet und konzipiert. Der Thriller nimmt dann eine Entwicklung, von der ab ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Es gilt, die gesammelten Puzzleteile Stück für Stück zusammenzusetzen. Dabei bin ich sehr geschickt auf falsche Fährten gelockt worden. Das Bild hat sich ständig verschoben und ich musste meine Sichtweise ein ums andere Mal anpassen. Das letztendliche Ausmaß der Geschichte hat mich dann auch gänzlich unvorbereitet getroffen. Auch wenn es gewisse Verdachtsmomente gab, auf die tatsächliche Auflösung bin ich so nicht gekommen.
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HAPPY END hat mich in psychische Abgründe abtauchen lassen. Der Thriller liest sich über weite Strecken sehr ruhig, aber auch sehr intensiv. Vor allem im letzten Drittel nimmt die Handlung gehörig an Fahrt auf, wenn es darum geht, alle losen Fäden zusammenlaufen zu lassen. Insgesamt handelt es sich um einen feinsinnigen und sensiblen Thriller. Seine volle Kraft entfaltet er vielleicht sogar erst rückblickend, wenn man erkennt, wie geschickt hier alles aufgebaut ist. Das macht für mich hier eine besondere Faszination aus und weckt die Vorfreude auf mehr von Sarah Bestgen.
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