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Veröffentlicht am 05.01.2018

Wenn die virtuelle Welt zur Realität wird

Der Game Master - Tödliches Netz
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Nachdem ich die Mazerunner-Reihe gerade zu verschlungen hatte, wollte ich mir die Gamemaster-Reihe einfach nicht entgehen lassen.

Die Aufmachung sag sehr gut aus und die Kurzbeschreibung machte mich ...

Nachdem ich die Mazerunner-Reihe gerade zu verschlungen hatte, wollte ich mir die Gamemaster-Reihe einfach nicht entgehen lassen.

Die Aufmachung sag sehr gut aus und die Kurzbeschreibung machte mich neugierig. Da es schon etwas länger in meinem Regal stand, wollte ich nun endlich erfahren was in dieser Welt so passiert.

Warum "Tödliches Netz" nicht so ganz meinen Erwartungen entsprach, erfahrt ihr jetzt.

In die Geschichte kam ich sehr gut hinein, obwohl man gleich ins Geschehen hinein geschmissen wird. Ich persönlich finde dies immer sehr gewagt, aber manchmal braucht es eben einen schrofferen Einstieg.

Inhaltlich wird man anfangs mit sehr vielen Fremdworten berieselt, welche nur geringfügig erklärt werden. Erst im weiteren Verlauf des Lesens offenbarten sich dann nach und nach die Erklärungen. Diese sind zwar sehr interessant, manchmal aber auch nur schwer zu verstehen.

Cyberwelten kennen wir mittlerweile nicht nur aus Büchern, sondern können diese mit VR-Brillen mittlerweile sogar erleben. Dies natürlich nur begrenzt, aber immerhin. Im Buch können wir ebenfalls erleben, wie eine virtuelle Welt in der Zukunft aussehen kann. Mit Hilfe einer Art Sarg, in der der Nutzer liegt, kann er sich in eine virtuelle Welt einloggen und sich dort mit Freunden treffen oder Spiele zu spielen.

Das völlig Neuartige war, das dem Körper im Sarg Nährstoffe zu geführt werden und man Verletzungen größtenteils spürt. Dies ist zum Glück einstellbar. Aber echte Hardcore-Zocker wollen im Buch stets das volle Programm.

Ein großer Punkt im Buch ist das Hacken. Auch wenn stets gesagt wird, das es nur wenige können, so hatte ich stets das Gefühl das es eigentlich jeder könnte. Das Hacken wurde einfach zu einfach dargestellt.

Der Schreibstil empfand ich als äußerst angenehm, da ich außer den Fremdworten, sehr gut durch die Story kam. Allerdings mussten ich einen starken Abfall der Spannung im Mittelteil feststellen. Den die Suche nach dem Gamemaster war konfus und führte durch Welten deren Sinn mir einfach nicht klar wurde. Diese Phase wurde einfach zu sehr in die Länge gezogen.

Das Ende war dann wieder ein Highlight, da man hier eine Wahrheit präsentierte, die man nie im Leben erwartet hätte.

Dass das Buch für Jugendliche gemacht wurde merkt man sehr schnell, da die Charaktere zum einen noch zur Schule gehen und zum anderen, da sie die Welt noch mit einer gewissen Leichtfüssigkeit durchqueren.

Die Hauptperson ist Michael, welcher aus einer wohlhabenden Familie stammt und den größten Teil seiner Freizeit im VirtNet verbringt. Dort trifft er sich meist mit seinen Freunden Bryson und Sarah, welche er allerdings noch nie live erlebt hat.

Besonders freute es mich das ein Mädchen mit in die Gruppe integriert wurde, die technisch genau soviel auf den Kasten hat, wie die beiden Jungs. Zudem ist sie nett und wortgewandt, was den Dreien oftmals hilft.

Natürlich gibt es neben dem Trio auch andere Figuren, welche man stetig kennen lernt. Diese sind clever durchdacht und machen einen neugierig, da sie meist mit Wissen glänzen, das einen einfach nur überrascht.

Gesamt haben wir trotz der vielen Spannung auch hin und wieder emotionale Momente, die einen wirklich unter die Haut gehen. Man spürt, wenn ein Protagonist am Ende ist und das Gefühl ihm helfen zu wollen, steigt zunehmend. Tränen werden nicht verborgen sondern gezeigt und auch Angst darf man hin und wieder spüren.

Was wohl als erstes am Buch auffällt ist die Schriftrichtung, da sowohl Buchtitel als auch Autorenname fast vertikal abgedruckt wurden. Da man sich aber für eine recht dicke Schriftart entschieden hat, kann man beides auch ohne Neigung des Buches lesen.

Farblich sagte mir das Buch ebenfalls zu, da die grüne Farbe trotz ihrer Helligkeit eine gewisse Gefahr verströmte.

Über Wolkenkratzer lesen wir im Buch des öfteren etwas, allerdings hätte ich mir gewünscht, das man das Plakat aus dem Buch an eines der abgebildeten Gebäude befestigt hätte.

Ein Buch voller Überraschungen aber auch Ecken und Kanten. Trotzdem werde ich die beiden Nachfolger lesen. Hier siegt einfach die Neugier.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Das Leben eines Cyborgs

Der Letzte seiner Art
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Dieses Buch kam durch eine Schenkung in meine kleine, aber feine Bibliothek. Ich hatte noch kein Buch des Autors und wurde mit der Zeit immer neugieriger. So kam es dazu das ich endlich zu meinem ersten ...

Dieses Buch kam durch eine Schenkung in meine kleine, aber feine Bibliothek. Ich hatte noch kein Buch des Autors und wurde mit der Zeit immer neugieriger. So kam es dazu das ich endlich zu meinem ersten "Eschbach" griff und ihn las . Was dabei heraus kam erfahrt ihr jetzt.

Der Einstieg gelang mühelos und überraschte mit einem spektakulären, aber auch gewaltvollen Start in die Geschichte. Wir lernen Duane, unseren Hauptprotagonisten, in einer heiklen Situation kennen, aus der er nur sehr schwerlich entkommt. Nachdem diese überstanden war, erfuhren wir im Laufe der Erzählung wie er zu dieser Situation kam. Leider zog sich dies an einigen Stellen, da man nie komplett erfuhr wie er zu seinem Körper kam. Ich hätte es schöner gefunden die Geschichte von vorne bis hinten zu erfahren, anstatt an willkürlich gewählten Punkten seines Lebens, ein Stück davon zu erzählen.

Dieses Buch war trotzdem etwas besonderes, da es mal eine ganze andere Sicht präsentierte. Aus anderen Büchern kannte man das fehlgeschlagene Projekte sofort zerstört wurden, um die Geheimhaltung zu gewährleisten. Aber hier durften wir ein solches Projekt erleben, welchem die Freiheit geschenkt wurde.

An was es mir fehlte, war zeitweise die Spannung. Auch wenn die Story an sich sehr interessant war, hätte ich mir hier und da doch einen kleinen Kick gewünscht. Die Beschreibungen zu Duane´s Körper waren zwar interessant, hatten aber nur einen geringen Unterhaltungswert. Mich langweilten sie sogar, da sie sehr unspektakulär beschrieben wurden. Dabei waren sie so besonders und unheimlich wertvoll.

Das Ende war für mich eigentlich der wahre Höhepunkt des Buches, da man hier endlich Duane in Aktion erleben konnte. Leider endete das Buch zu früh und hätte mit ein paar Seiten mehr, etwas endgültiges gehabt.

Emotional hatte ich auch etwas zu kämpfen, da sich Gefühlsregungen zu Ereignissen nicht einstellen wollten. Selbst wenn Duane in den höchsten Tönen von seiner heimlichen Liebe schwärmte, kam es mir nicht echt genug vor.


In der Geschichte geschah noch einiges mehr, welches jedoch einen zu großen Überraschungseffekt besaß, so das ich es nicht preis geben möchte.


Hier kann ich in erster Linie natürlich Duane nennen, um welchen es sich auch im Buch dreht. Duane selbst ist Soldat der Marine gewesen, bevor sich dem Projekt anschloss und nach jenen, eine Leben in Irland wählte.

Er entwickelte eine Liebe zu Seneca, dessen Lyrik man auch vor jeden neuen Kapital findet. Ich selbst konnte damit nicht viel anfangen, da mir dieses Gebiet absolut nicht liegt.

Stellenweise wirkte Duane auf mich etwas dümmlich und kreativlos, da er seinem freien Leben keinen wirklichen Sinn gab.
Er unternahm zwar stets Spaziergänge, aber diese ohne großen Sinn oder Ziel.
Nur zum Ende erlebte ich schließlich den Duane, den ich von vornherein haben wollte.

Neben seinem Leben erfahren wir hin und wieder etwas über die Personen in dem kleinen Dorf. Unnatürlich fand ich hier, das er schon längere Zeit dort wohnte, die Leute ihn aber kaum kannten. Eine Anspielung darauf, das man sich in Dörfern eigentlich gegenseitig kennt.

Natürlich erlebten wir auch Momente mit seinem vorherigen Arbeitsplatz und seinem ehemaligen Chef, welcher sich immer noch für ihn einsetzt. Kein Wunder, er sieht seine Schöpfung wie einen Sohn und behandelt ihn auch dementsprechend. Auch spätere Handlungen zeugten von Liebe und einer gewissen Opfergabe.

Ich habe eine ältere Variante des Buches ergattert, welche aus der Outbreak Edition von Weltbild stammte. Zu diesem Buch gibt es wahrscheinlich noch mehrere in diesem Design.

Ich fand das Cover derer nicht schlecht, finde aber das aktuelle Cover des Buches um Längen besser.

Die interessante Geschichte eines Mannes, der seinen Körper aufgab, aber immer noch mit seinem Herz handelte.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Willkommen in unserer Weltraumklinik

Raumkrank
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Ich bin und bleibe eine Querbeetleserin die in fast jedem Genre etwas findet, das sie fasziniert.

So auch im Sci-Fi-Genre, in welchem ich mich gerne in fremde Galaxien schleifen lasse oder gar unbekannte ...

Ich bin und bleibe eine Querbeetleserin die in fast jedem Genre etwas findet, das sie fasziniert.

So auch im Sci-Fi-Genre, in welchem ich mich gerne in fremde Galaxien schleifen lasse oder gar unbekannte Lebensformen kennen lerne. Besonders begeistern können mich jedoch Roboter und ihre interessanten Bauweisen, dabei verstehe ich schon bei einem Computer kaum wie die Elemente miteinander funktionieren.

Sei es drum. Dieses Buch wanderte durch eine Leserunde bei Lovelybooks auf mein Tablet, weshalb ich mich hier auch beim Autor dafür bedanken möchte.

Ob mich die Geschichte um ein außerirdisches Krankenhaus begeistern konnte, erfahrt ihr jetzt.

Die Kurzbeschreibung des Buches klang verlockend und weckte meine Neugier. Als es dann endlich soweit war und die ersten Seiten hinter mir lagen, ließ die Euphorie jedoch so langsam nach.

Wir begleiten in der Geschichte den Doktor Nero Antimon, zu seiner neuen Arbeitsstelle in einer intergalaktischen Weltraumklinik und erfahren dabei wie es in jener aussieht und wie die Abläufe sind. Diese wäre auch total spannend gewesen, hätte man die Abläufe nicht wie in einem Lehrbuch nach und nach aufgegriffen und erklärt. Gerade die Erklärung von Nero´s Zimmer wurde bis in kleinste Detail erläutert und das obwohl mich dies überhaupt nicht wirklich interessierte.

Allgemein hätte ich die Geschichte anders aufgegriffen, da wir und Nero total unwissend auf diese Station kommen. Ich selbst hätte es spannender gefunden, wenn er bereits über alles im Bilde gewesen wäre und seinen ärtzlichen Alltag einfach begonnen hätte. Im Buch war die Erde jedoch erst
seit kurzen in einem Verband, in dem es auch andere Lebensformen gibt. Dies ist ja alles gut und schön, wäre es da aber nicht sinnvoller gewesen, Ärtze bereits auf der Erde mit medizinischen Fachwissen über ihre baldigen nicht menschlichen Formen zu unterrichten? Einen Arzt ins Ungewissene zu schicken, war da für mich eine fragwürdiges Unterfangen.

Auch wenn mir der Schreibstil sehr gefiel, hätte man den unbekannten Lebensformen andere bzw. leichter auszusprechende Namen geben können. Ich verstand, das man exotische Bezeichnungen für alle Wesen finden wollte, aber einen Hauch weniger zungenbrechend wäre schon sehr gut gewesen. Denn immerhin hielten mich genau diese Worte vom Lesen ab bzw. lösten Unterbrechungen aus.

Die Idee zum Buch ist brillant, da zumindest ich, noch nie etwas von einem Krankenhaus im Weltall gelesen habe. Genauso spannend war die Darstellung der Abteilungen und die Art der Krankheiten jeder Spezies. Denn wer einmal lesen möchte wie ein schwangeres Zuchtmännchen mit seiner Schwangerschaft klar kommt, welche Probleme es dabei hat und wie die Geburt aussieht, der ist herzlich dazu eingeladen sich dies einmal zu erlesen. Für mich, eine meiner Lieblingsstellen.

Für Technikbegeisterte gibt es natürlich auch genug zu erlesen und natürlich zu bestaunen. Ich entdeckte hier Gerätschaften, die einfach nur neugierig machten.

Besonders schade war es um das Ende, das sicher noch ein paar Seiten mehr gebraucht hätte, da man mit mehr Fragen als Antworten aus der Geschichte entlassen wurde.

Während des Lesens merkte ich schnell, das ich genauso unvorbereitet in dieses Krankenhaus kam wie unser Hauptprotagonist Nero. Zwar ist Nero ein Arzt, welcher Art wird aber leider nicht erklärt.

Nero selbst wirkt überhaupt nicht wie ein Doktor, geschweige den Arzt, sondern ehr wie ein Praktikant, der sich mal eine medizinische Station ansehen wollte. Und auch wenn er beschrieben wurde, ein klares Bild von ihm wollte sich einfach nicht bilden. Ich verfolgte zwar seine Handlungen, aber dies mehr unbewusst als bewusst.
Schade war auch, nix über seinen Familienstand zu erfahren oder wie sein bisheriges Leben verlief. Gerade zu Anfang wäre dies sehr interessant gewesen.

Elea war die einzigste menschliche Frau an Bord des Krankenhauses und war mit für die Technik zuständig. Da aber die menschliche Rasse noch nicht alle vertraglichen Dinge geregelt hatte, konnte sie sich nie frei entfalten.
Auch wenn sie sehr hübsch erscheint, so hat sie doch ein recht bissiges Wesen, welches man besonders zu spüren bekommt wenn es nicht nach ihrer Nase geht.
Zum Ende taut sie zwar etwas auf, aber dies wirkte fast fehl am Platz.

Natürlich waren die anderen Lebensformen das Highlight im Buch und konnten mich trotz ihrer seltsamen Namen für sich begeistern. Egal ob kleine Kinder, die giftiges Gas einatmeten oder Lebensformen denen die Gliedmaßen bei Abriss wieder nach wuchsen, irgendwas ist für jeden dabei.

Im gesamten haben wir eine sehr hohe Anzahl an Charakteren welche aber mal und mal weniger wichtig erscheinen. Von einigen hätte ich jedoch gerne mehr erfahren. Ach was sage, ich hätte allgemein gerne mehr Wesen kennen gelernt.


Die Darstellung eines intergalaktischen Krankenhauses ist auf jeden Fall gelungen.

Man reist durch das All und plötzlich erscheint ein riesiger gelber Pfeil, der in den unterschiedlichsten Sprachen verkündet das man sich in der Nähe eines Krankenhauses befindet. Ich finde das logisch.

Vielleicht hätte man noch den ein oder anderen Planeten mit ins Bild nehmen können, aber dies wäre Erbsenzählerei.

Auch der Schrifttyp von Autorenname und Buchtitel schließen auf einen Sci-Fi-Roman. Allerdings hätte ich beide etwas größer gemacht.

Unaussprechliche Namen und zu viele Erklärungen, nahmen den Buch seinen Reiz und das obwohl eine Menge Potenzial in ihm steckt.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Das Leben des Iho

Katzentango
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Dieses Buch erhielt ich im Rahmen einer Buchverlosung bei Lovelybooks. Da ich eine eingefleischte Thriller-Liebhaberin bin, sprach mich dieses Buch natürlich sofort an.

Gerade Psychothriller sind für ...

Dieses Buch erhielt ich im Rahmen einer Buchverlosung bei Lovelybooks. Da ich eine eingefleischte Thriller-Liebhaberin bin, sprach mich dieses Buch natürlich sofort an.

Gerade Psychothriller sind für mich etwas besonderes, da sie einen meist noch emotionaler ergreifen als andere Bücher. Ich hatte schon Bücher die mich nervlich völlig fertig machten, da die Handlungen und Charaktere einen schon fast Angst einjagten.

Wie es mir mit diesem Psychothriller ging? Ich verstand die Hauptperson ein wenig. Zum Glück nur ein wenig. Aber dazu jetzt mehr.

Der Einstieg in die Geschichte, erinnerte mich sehr an den Ort, an dem ich aufwuchs. Einen sozialen Brennpunkt, wie man es so schön sagen würde. Überall Plattenbauten, Gewalt und eine hohe Arbeitslosenquote spielten in diesen Bereichen eine große Rolle, welche der Autor gekonnt in Szene gesetzt hatte.

Im Ganzen geht es um Iho, welcher an so einem Ort aufwuchs und dabei dessen Grauen erfuhr. Ein Einzelgänger ohne Anschluss an Gleichaltrige und ohne geregelten Elternhaus. Eine Geschichte die wahrscheinlich viele Kinder in ganz Deutschland täglich erfahren.

Da es sich hier um einen Psychothriller handelte, erfuhr man natürlich nicht, wie Iho´s Leben geworden wäre, wenn er sich aus dieser Welt herausgekämpft hätte. Nein, wir erleben, wie seine Psyche diesen Druck nicht mehr standhielt, zerbrach und schließlich das aus ihm machte, was wir schließlich zu lesen bekamen.

Das Wichtigste für einen guten Psychothriller ist, meiner Meinung nach, die Schreibweise. Man soll vom Text gefesselt werden und dabei gebannt die Geschichte weiter verfolgen, die einem hin und wieder dazu veranlasst den Atem anzuhalten.

Gerade am Anfang wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zu sehr wollte ich erfahren, wie sich Iho in dieser, mir bekannten, Welt zurecht fand und wie er sie erlebte. Ich brannte förmlich darauf mehr über ihn und sein Umfeld zu erfahren, wurde aber meist mit kurzen Beschreibungen abgespeist.

Was zu Anfang noch für eine Menge Spannung sorgte, lies im Laufe des Buches immer mehr nach. Die stupiden Morde sprachen mich kaum an und erweckten in mir auch keine Furcht. Teilweise verstand ich sie nicht einmal. Oder war das vielleicht der Sinn?

Gerade im Momenten in den Iho einen Rausch erlebte, wechselte der Schreibstil von ganzen Sätzen zu teilweise vereinzelten Worten, welche beschreiben sollten was gerade in seinem Kopf vorging. Auch hier eckte ich ab und an, da man diese Momente viel feiner hätte ausdrücken müssen. Den Rausch stetig mit Tango zu zertieren, nahm ihm einfach seine Wirkung. Natürlich verstand ich, das man den Titel des Buches mit der Geschichte verbinden wollte, aber dies hätte man vielleicht auch anders bewältigen können.

Die 216 Seiten lasen sich im Übrigen sehr flott, da man trotz allem eine sehr leichte Schreibweise benutzte. Fremdworte kamen kaum vor und sorgten dafür das kein Begriff einzeln erklärt werden musste.


Wie schon weiter oben beschrieben, handelte das Buch ausschließlich von Iho, welcher eigentlich Ignaz-Horst-Otto hieß. Schon die Wahl seines Namens sorgte für die ersten Spannungen in seiner Familie, weshalb er sich diese Abkürzung ausdachte.

Iho ist ein Einzelgänger. Dies aber ungewollt. Doch der Einstieg in die im Bezirk lebenden Gangs ist nicht gerade leicht. Sein Umfeld ist geprägt von Gewalt, Alkohol und sozialen Konflikten, welche aber anfangs stark an ihm abprallen. Erst im Laufe der Geschichte brach seine Wand und erschuf einen jungen Mann der sein Verhalten nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte.

Schon bei der Beschreibung seiner Eltern lief es mir kalt den Rücken herab, da ich mir ein solches Umfeld für kein Kind wünschen würde. Gewalt und Alkohol, spielten eine große Rolle, aber auch der Hass auf fremde Kulturen. Etwas klischeehaft war hier nur die Beschreibung der Mutter welche das Leben ihres Mannes einfach akzeptierte.

Außer ein paar älteren Jungen, einem blinden Mann und den Opfern seiner Taten lernte man keine weiteren Personen kennen. Gerade die Wahl von Iho´s Opfern, hätte ich mir hierbei besser erklärt gewünscht.

Natürlich wollte man das Cover möglichst düster gestalten, aber ich hätte es doch schöner gefunden, wenn eine weiße Katze, wie im Buch beschrieben, das Cover geziert hätte.

Die Schrift des Buchtitels sagte mir sehr zu, da sie auffällig war, aber es dabei nicht übertrieb. Trotzdem hätte ich eine andere Verteilung der einzelnen Elemente gewählt, da gerade der untere Bereich zu leer erschien.

Die Rückseite des Buches zierte allein die Katze, was ich vielleicht auch für das vordere Cover gewählt hätte. Die Kurzbeschreibung un die Zusammenfassung auf der Rückseite verrieten mir leider schon viel zu viel, weshalb man sich stellenweise schon denken konnte was alles passieren würde. Man verlor somit den Überraschungseffekt.

Ein Psychothriller mit sozialen und aktuellen Themen und dem Weg eines Jungen, der aus seiner Welt ausbricht. Spannend aber mit Ecken und Kanten.

Veröffentlicht am 27.10.2017

Unterhaltsame Geschichten

DER FÜNFTE ERZENGEL
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Ach wie hatte ich mich gefreut, als ich erfuhr das ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks lesen durfte. Zum einen warb das Buch mit Kurzgeschichten und zum anderen mit schaurigen Geschichten, ...

Ach wie hatte ich mich gefreut, als ich erfuhr das ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks lesen durfte. Zum einen warb das Buch mit Kurzgeschichten und zum anderen mit schaurigen Geschichten, die an den verschiedensten Orten spielten und verschiedene Thematiken beinhalten sollten.

Ich begann zu lesen und musste bereits nach der 2. Geschichte feststellen, das diese mich zwar unterhielten aber keinesfalls schauerlich oder angsteinflößend waren. Natürlich las ich auch die anderen 13 Geschichten und wie sie mir gefielen erfahrt ihr jetzt.


Was braucht es, damit man beim Lesen eine Gänsehaut bekommt und man jede Zeile fürchtet, aus Angst vor dem was sie noch alles verraten könnten? Spannung wäre schon einmal ein Anfang, aber auch die Beschreibungen müssen ein gewisses Gefühl vermitteln. Beides vermisste ich im Buch leider durchgehend, da ich mich ehr unterhalten fühlte und mich die Geschichten ehr zum Grinsen als zum Gruseln brachten.

Vor jeder Geschichte konnte man ein paar Worte des Autors lesen, welcher meist erklärte wie er auf die Idee kam und in welchen Büchern diese Texte bereits zu finden waren.
Dies war zwar teilweise sehr interessant, nahm mir aber meist schon den Wind aus den Segeln. Ich hätte es sinnvoller gefunden die Beschreibungen hinter die Geschichte zu setzen oder sie sogar am Ende zusammen zu fassen, da ich mich auf die Geschichten konzentrieren wollte.

Die Vielfalt der Geschichten möchte ich hier natürlich loben, da sie sehr unterschiedlich waren und man doch immer eine gewisse Neugier auf die Nächste bekam.
Wie ich aber bereits erwähnte, fehlten mir in den Erzählungen die unheimlichen Aspekte. Auch wenn vielleicht von kannibalistischen Mördern, fremden Dimensionen oder tödlichen Spielen um das Leben die Rede war, so hatten diese immer einen humoristischen Hintergrund. Ich hatte stellenweise das Gefühl das man Ekel oder Furcht hervorrufen wollte, bei mir aber keinen Anklang fand.

Für mich war die Schreibweise sehr angenehm und ich kam sehr schnell in die Erzählungen hinein. E wurde ein einfacher Wortlaut verwendet, in dem kaum Fremdworte vorkamen. Wenn es welche gab, so wurden sie stets erklärt.

Um noch einmal auf die fehlende Spannung und den Horror im Buch anzusprechen, so befürchte ich, das es die Schreibweise war, die mir die Geschichten im falschen Licht präsentierte. Vieles wurde beschrieben, leider jedoch meist das Falsche oder in der falschen Art. Orte wirkten nie düster, Personen machten einen keine Angst und selbst fremdartige Wesen ließen ehr mein Sci-Fi/Fantasy-Herz schneller schlagen.


Da es im Buch 15 verschiedenen Geschichten gab, in denen immer wieder neue Protagonisten die Hauptrolle spielten, gab es natürlich nicht den Einen, sondern man stellte sich stets auf jemand neues ein.

Dies klappte auch sehr gut und doch hätte ich mir gewünscht das man hier noch mehr Details hätte preisgeben können. Jede Person wurde beschrieben, jedoch meist so schwach das man sich kaum ein Bild zu demjenigen machen konnte. So hatte man es meist mit oberflächlichen Charakteren zutun, von denen man am Ende der Geschichte nur das Alter und das Geschlecht wusste.

Es sind ja auch Kurzgeschichten, würden manche sagen. Dies stimmte auch, allerdings gab es im Buch nicht nur Geschichten die ein oder 2 Seiten lang waren, sondern auch welche die sogar im Buch mehrfach aufgeteilt waren. Gerade in diesen hätte man die Protagonisten viel detailreicher präsentieren können.


Wie ich es vom Luzifer Verlag gewöhnt bin, konnte mich auch dieses Buchcover schnell überzeugen. Es wurde sich sehr viel Mühe gegeben um den Leser ein unheimliches Setting zu bieten. Die rot und schwarz-Töne taten hierbei ihr übriges.

Die Schriften wurden entsprechend ausgesucht, wobei der Titel des Buches etwas kräftiger hätte sein können. Den Namen des Autors konnte man sehr gut entziffern, da man einen grauen Farbton und eine passende Größe gewählt hatte.

Das Gruseln lehrte mir das Buch nicht, aber es enthielt 15 unterhaltsame Geschichten mit den verschiedensten Thematiken. Die Vorwörter zu den Geschichten fand ich jedoch unpassend und meist zu weit ausgeholt.