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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2024

Spooky

Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars
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Ich hatte ehrlich gesagt, überhaupt keine Ahnung worauf ich mich hier einlasse. Angeteasert wurde das Buch ja mit einem Vergleich zu Pretty little Liars und Gossip Girl. Aber das erfasst nicht mal im Ansatz ...

Ich hatte ehrlich gesagt, überhaupt keine Ahnung worauf ich mich hier einlasse. Angeteasert wurde das Buch ja mit einem Vergleich zu Pretty little Liars und Gossip Girl. Aber das erfasst nicht mal im Ansatz das Ausmaß dieser Geschichte. Irgendwo zwischen übernatürlich und düster ist dieses Buch die ideale Lektüre für die dunkle Jahreszeit.

Zum Inhalt: Mars und seine Schwester Caroline waren einst die besten Freunde, bis sie es plötzlich nicht mehr waren und sich Caroline zunehmend von ihm abkapselt. Als sie unter furchtbaren Umständen ums Lebens, kehrt Mars an den Ort zurück, an dem Caroline so glücklich war und der für ihn selbst nie eine Zuflucht gewesen ist.

Das Grundkonzept rund um das Elitecamp in Aspen fand ich sehr ansprechend und ich mochte die Schilderungen der klassischen Camp-Aktivitäten. Es gibt eine interessante Grundstimmung, definiert von den einzelnen Camp-Gruppierungen und Rivalitäten. Wie hier immer wieder auf Themen wie Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung eingegangen wird, fand ich gut mit der Handlung verflochten.

Ich war absolut nicht darauf gefasst welch schräg anmutende Wendung diese Geschichte nehmen würde. Es gibt zwar immer mal wieder Momente, die mir merkwürdig vorkamen, aber die haben mich absolut nicht darauf vorbereitet, in welch düstere und abgründige Richtung sich diese Geschichte bewegte.

Es gab einiges an Horror- und Mysteryelementen, die der Geschichte eine schauerliche Atmosphäre verliehen. Ich hing wirklich gebannt an den Seiten und fand auch das Ende ein wirklich grandioses Finale. Hat mir überraschend gut gefallen, viel besser als erwartet.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Fünf Jahre

The Freedom Clause
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Am Anfang fand ich die Grundidee und den Plot reichlich klischeehaft: mein Durchschnittsmann der unzufrieden mit seinem Sexleben ist und daher vorschlägt, die Ehe zu öffnen, was natürlich für ihn nach ...

Am Anfang fand ich die Grundidee und den Plot reichlich klischeehaft: mein Durchschnittsmann der unzufrieden mit seinem Sexleben ist und daher vorschlägt, die Ehe zu öffnen, was natürlich für ihn nach hinten losgeht. So weit, so bekannt. Aber dann kommt etwas, was in Romanen viel zu selten aufgegriffen wird: die Frau wächst über sich hinaus. Und über ihre Ehe mit besagtem Volltrottel.

Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die die fünf Jahre des Abkommens zwischen Daphne und Dominic markieren. In Schnelldurchlauf erlebt der Leser aus ihren wechselnden Perspektiven, was die beiden so umtreibt. Dabei wird dem Leser bereits im ersten Jahr klar, dass Dominic so deep wie eine Pfütze ist. Ich will nicht sagen, dass hier ein bisschen Männerbashing betrieben wird, aber da ist keine nennenswerte Entwicklung spürbar.

Daphne hingegen findet nicht nur ihre Stimme und gewinnt unglaubliches Selbstvertrauen, sie schafft es auch sich aus den toxischen Mustern ihrer Ehe zu lösen. Besonders ihre Blogbeiträge inklusive Rezepten fand ich richtig ansprechend.

Generell liest sich das Buch leicht und flüssig, trotzdem hat es oft eher ungute Gefühle in mir ausgelöst, weil ich mich von Dominic sehr getriggert gefühlt habe. Ich kann die Message des Buches daher nur unterstützen, dass man auch wenn es erstmal vielleicht unbequem scheint, man sich unbedingt aus solchen Strukturen lösen muss.

Das mich das Buch auch Tage später noch beschäftigt und in meinen Gedanken rumgeistert, hat die Autorin da scheinbar einen Nerv bei mir getroffen, daher vier Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

wichtige Message

The Good War
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Ich fand den Klappentext sehr ansprechend und habe ich direkt an Bücher wie "Die Welle" der "The war between the classes" erinnert gefühlt, die meiner Jugend einen starken Eindruck auf mich gemacht haben. ...

Ich fand den Klappentext sehr ansprechend und habe ich direkt an Bücher wie "Die Welle" der "The war between the classes" erinnert gefühlt, die meiner Jugend einen starken Eindruck auf mich gemacht haben. "The Good war" mutet jetzt etwas moderner an, was vermutlich für heutige Jugendliche dann auch ansprechender ist. Das Buch behandelt klassische, für Jugendliche relevante Themen wie Freundschaft, Familie, Mobbing und Außenseitertum. Für meinen Geschmack hätte man das ganze noch ein Stück weiter eskalieren können, aber die Botschaft kam auch so rüber. Finde solche Bücher sehr wichtig und würde mir wünschen, dass sowas zur Schullektüre wird.

Zum Inhalt: Caleb, der als Musterschüler und Lehrerliebling nicht viele Freunde hat, hat eine E-Sports-AG für seine Schule auf die Beine gestellt, nachdem die Footballmannschaft gestrichen wurde. Schnell interessiert sich eine bunte Gruppe von Schülern für die AG und sie einigen sich auch "The Good wars" ein Shooterspiel über den zweiten Weltkrieg und schnell greift das Spiel auch in ihren Alltag über.

Dadurch, dass die Handlung in Amerika spielt und die Hauptfiguren noch recht jung, wird die Geschichte des zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus in Deutschland relativ ausführlich ausgearbeitet, was ich einen genialen Kniff fand, um hier nebenher auch nochmal relevantes Hintergrundwissen zu vermitteln und auf sanfte Art ins Gedächtnis zu rufen.

Die E-Shooter-AG bedient eigentlich alle gängigen Stereotype von Schülern- da sind der stille, große Sportler, der laute Mobber, die beliebte Zicke, das schüchterne Mauerblümchen, der Streber, der Aufmüpfige und der Neue, der noch seinen Platz sucht. Ich denke jeder Hörer wird sich daher mit einer der Figuren identifizieren können.

Und obwohl mir die Handlung an sich gut gefallen hat, vor allem, wie die Schüler ihr eigenes Verhalten gegen Ende sehr stark reflektieren, so hätte der Autor für mich gerne noch mutiger sein können. "Die Welle" war ja unter anderem deswegen so erfolgreich, weil es so ein Schocker war. Diese Eskalationsstufe erreicht "The Good war" nicht und ist dadurch auch nicht ganz so eindrücklich und atmosphärisch.

Das Hörbuch war angenehm vertont, das Buch selbst nicht so lang, dass es Wiederholungen gegeben hätte, sondern schön knackig auf das Wesentlich komprimiert, auch wenn das ein bisschen zulasten der allgemeinen Stimmung im Buch ist, die oft recht neutral ist. Man hätte hier vielleicht noch stärker mit den Gefühlen der Jugendlichen variieren können. Trotzdem aber grundsolide und sehr wichtig, dass es solche Bücher gibt.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Vom Chaos der Energien

Heart & Shadow
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Ich liebe Bücher von Marie Graßhoff, die für mich vor allem immer durch ihr Worldbuilding bestechen. Bei diesem Buch hatte ich aber so meine Probleme überhaupt ins Buch zu finden und fand es sehr mühsam, ...

Ich liebe Bücher von Marie Graßhoff, die für mich vor allem immer durch ihr Worldbuilding bestechen. Bei diesem Buch hatte ich aber so meine Probleme überhaupt ins Buch zu finden und fand es sehr mühsam, mich durch die Geschichte zu bewegen. Insgesamt hat es mich bis zum Schluss nicht so richtig gecatcht, wobei ich zunehmend gesehen habe, was es hätte sein können.

Zum Inhalt: Mysteriöse Mordfälle und gefährliche Tierwesen suchen die Hauptstadt von Martin heim. Daher wird Wächterin Rha gerufen um sich der Sache anzunehmen. Doch nur mit Mühe gelingt es ihr, die Bedrohung niederzuringen, da tauchen Anzeichen dafür auf, dass die Vorkommnisse erst der Anfang einer größeren Bedrohung sein könnten.

Der Einstieg ins Buch war sehr abrupt und ohne große Vorrede, was das Setting und Magiekonzepte betrifft. Da das auch nie großartig vertieft wird ist mir unklar, ob das Buch jetzt eher Fantasy oder Dystopie zuzuordnen ist. Die Grundidee mit den chaotischen und harmonischen Energien, den Wächtern und Astralen fand ich total interessant. Aber es gibt so viele Geheimnisse, dass es für mich schwer greifbar war, was hinter allem steckt und in den Reichen vor sich geht.

Es gibt zwei Handlungsstränge mit völlig unterschiedlichen Geschichten, einmal von zwei Gejagten, in der es viel um Furcht, Ungewissheit, aber auch Mut und Freundschaft geht. Und dann einmal die zweier Suchender, auf der Spur nach dem Ursprung und auf der Jagd nach Antworten. Beide Handlungsstränge haben ihre ganz eigene Dynamik und Atmosphäre. Die Storyline um Rha war für mich interessanter und spannungsreicher angelegt.

Der Plottwist am Ende dieses ersten Bandes war einerseits vorhersehbar, barg in sich aber trotzdem auch eine Überraschung. Generell war die Story ziemlich actionreich und es passiert unglaublich viel, sodass man aufpassen muss, nicht den Überblick zu verlieren. Ich mag tempo- und facettenreiche Geschichten echt gern, aber hier habe ich ein bisschen gebraucht um reinzukommen. Ich glaube aber, dass mit dem Wissen aus Band 1, der Folgeband wirklich stark werden könnte.

Für mich nicht das stärkste Buch der Autorin, aber überzeugt mit seinem Konzept und macht Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Schwesternschaft

Blue Sisters
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Die Autorin Coco Mellors wird ja ziemlich gehyped, weshalb auch ich den Release ihres neuen Buches mitbekommen habe. Das vorherige hatte mir tatsächlich nicht so gefallen, weshalb ich unschlüssig war, ...

Die Autorin Coco Mellors wird ja ziemlich gehyped, weshalb auch ich den Release ihres neuen Buches mitbekommen habe. Das vorherige hatte mir tatsächlich nicht so gefallen, weshalb ich unschlüssig war, ob ich „Blue Sisters“ überhaupt lesen sollte. Ich kann nur sagen, dass es viel besser ist als das Debüt der Autorin.

Zum Inhalt: die Blue Sisters das sind vier Schwestern die, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, doch ihre ganze besondere Verbindung zueinander bewahrten- bis eine von ihnen starb. Als sich der Todestag von Nicky zum ersten Mal jährt, kommen sie alle in New York zusammen, wenn auch nicht ganz freiwillig. Und stellen fest, dass sie trotz all ihrer Differenzen und individuellen Probleme immer noch einander haben.

Das Buch ist ein ziemlich bewegender Roman. Ich mochte das Thema Familie und Schwesternschaft wirklich gern, weil darin so viel unterschiedliches verborgen liegt. Es geht um das gemeinsame Aufwachsen, die Streits und Gemeinsamkeiten, den Zusammenhalt und Verlust. Und obwohl es eine Geschichte über sie alle ist und über das was sie verbindet, bekommt auch jede Schwester ihre ganz individuelle Geschichte.

Dadurch dass die Schwestern sehr unterschiedliche Charaktere sind und sehr verschiedene Lebensstile pflegen ist glaube ich für jeden Leser eine Schwester dabei, mit der man mitfühlen und/ oder sich mit ihr identifizieren kann. Aber es ist keine rosarote Geschichte, vielmehr ist sie voller Schmerz, Angst, Verlust, Sorgen und Reue. Das alles wird auch sehr eindrücklich an den Leser weitergegeben. Trotzdem bewahrt sich die Geschichte einen sanft hoffnungsvollen Unterton, den Anklang dessen, dass man es schaffen kann, weiterleben kann, überleben kann.

Mich hat die Geschichte wirklich ergriffen und stellenweise tief berührt. Ich mochte das Buch wirklich gern.

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