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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2024

hoher Gruselfaktor

Der Schlachter (Tom-Bachmann-Serie 4)
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In diesem Buch bekommt der Leser einige sehr schreckliche Beschreibungen. Was mir persönlich sehr gut an dieser Serie gefällt. Dem Detailreichtum der Foltermethoden sind bei Chris Meyer keine Grenzen gesetzt, ...

In diesem Buch bekommt der Leser einige sehr schreckliche Beschreibungen. Was mir persönlich sehr gut an dieser Serie gefällt. Dem Detailreichtum der Foltermethoden sind bei Chris Meyer keine Grenzen gesetzt, was ein ganz besonderes Spannungsgefühl erzeugt.
Der Fall ist gut durchdacht und sehr plastisch beschrieben. Wobei in dieser Serie die Grenzen durch die Herkunft des Ermittlers Tom Bachmann etwas verschoben sind. Das gibt Herrn Bachmann einen hohen Wiedererkennungswert und dem Buch einen gewissen Ausgleich zum brutalen Vorgehen des Täters.
Die Ermittlungsarbeit fand ich diesmal sehr ausgewogen, da man als Leser lange miträtseln durfte und die tolle Auflösung erst ganz zum Schluss kommt. Man muss diese Serie mögen, denn die Hauptfigur ist sehr speziell. Man kennt seinen Hintergrund, aber dadurch, dass er kaum Kontakt zu anderen Menschen hat, ist er sehr eindimensional, weil einfach die Menschen fehlen, die ihn positiv charakterisieren könnten. So bleibt er für mich nicht wirklich greifbar und sein Verhalten birgt für mich eine gewisse Arroganz. Zudem ist ein Großteil der Handlung immer auf Tom Bachmann ausgerichtet, was er auch andere spüren lässt. Aber so sehr ich mich auch über ihn ärgere, es ist ein tolles Stilmittel dieser Serie und ein wichtiger Wiedererkennungswert.

Der Fall ist krass, aber gerade in der Schlussphase unglaublich spannend und lässt keine Wünsche offen.

Fazit: Klasse umgesetzter, etwas härterer Thriller, der sowohl meine Erwartungen als auch meinen Lesegeschmack voll getroffen hat.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Klasse

Der Clan der verruchten Sünden | Historischer Erotik-Roman
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In diesem Buch wird einem viel geboten.
Die Geschichte ist sehr komplex und wunderbar erzählt. Es geht um einen keltischen Clan und allerlei geheimnisvolle und gefährliche Begegnungen. Was mir persönlich ...

In diesem Buch wird einem viel geboten.
Die Geschichte ist sehr komplex und wunderbar erzählt. Es geht um einen keltischen Clan und allerlei geheimnisvolle und gefährliche Begegnungen. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, ist, dass der Sprachstil der damaligen Zeit angepasst ist. Dadurch lässt sich das Buch sehr flüssig und in einem Rutsch lesen. Man ist sofort in der Geschichte und kann mit allen Protagonisten mitfiebern und manchmal auch mitleiden.
Die Handlung ist gut durchdacht, vielschichtig und komplex. Die erotischen Momente stehen zwar im Vordergrund, aber die Autorin versteht es, diese sehr geschmackvoll zu präsentieren. Und alle Momente fügen sich perfekt in die Handlung ein. Das hat mir sehr gut gefallen.
Außerdem sind auch einige moralische Themen wie Loyalität, Familienbewusstsein, Intrigen, Leidenschaft und Selbstvertrauen eingewoben. Dadurch, dass das Buch in einer anderen Zeit spielt, hatte ich als Leser immer das Gefühl, nichts "bewerten" zu müssen und konnte mich so ganz auf die Geschichte einlassen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Auch die Protagonisten sind sehr gut charakterisiert und die Geschichte in sich völlig stimmig, so dass ich eine ganz klare Meinung habe: Bitte mehr davon :).

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Ein finsteres Dorf

Finster
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Auch mit seinem dritten Buch "Finster" hat mich der Autor total in seinen Bann gezogen. Ich finde es wahnsinnig inspirierend, dass er so gegensätzliche Themen wählen kann (Als das Böse kam - einsame Insel ...

Auch mit seinem dritten Buch "Finster" hat mich der Autor total in seinen Bann gezogen. Ich finde es wahnsinnig inspirierend, dass er so gegensätzliche Themen wählen kann (Als das Böse kam - einsame Insel - Angst - mitten in Berlin) und nun schickt er seine Leser nicht nur in ein kleines Dorf im Odenwald, sondern auch auf eine Zeitreise in die 80er Jahre.
Oh, wie habe ich das genossen. Ich (Jahrgang 73) konnte mich so wunderbar im Zeitgefühl dieser Jahre verlieren. Außerdem bringt der Autor durch sehr viele verschiedene Erzählperspektiven viel Spannung in die Geschichte. Fast das ganze Dorf kommt zu Wort. Und natürlich der Ermittler.
Mit Mitte 70, aber immer noch fit im Kopf, versucht er, ein Versprechen einzulösen.
Man muss dieses Zeitgefühl mögen oder sich im Buch verlieren können, sonst wird man es nicht mögen. Denn es tummeln sich viele skurrile Figuren in diesem Werk. Das bringt das ganz besondere Dorfleben sehr gut zur Geltung, aber auch das eine oder andere Kopfschütteln.

Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die hervorragende Sprachgestaltung, die den Leser auf jede erdenkliche falsche Fährte lockt. Und ja, es gibt einen AHA - IGITT - Schreckmoment, den man so nicht erwartet. Durch die verschiedenen Perspektiven ergibt sich ein kaleidoskopartiges Bild aller Dorfbewohner, was ich sehr erfrischend fand. Das Buch ist eigentlich insgesamt sehr „finster“, wenn nicht in den meisten Teilen sogar hoffnungslos, denn alle Protagonisten scheinen in ihrem Leben gefangen zu sein. Es gibt keinen Hoffnungsschimmer, dieses kleine Leben zu verlassen oder zu verändern. Und dann ist da noch die psychiatrische Klinik, die das ganze Dorf beherrscht.

Fazit: Ein unglaublich tolles Buch, wenn man sich auf die vielen Perspektivwechsel einlassen kann. Der Schreibstil ist unglaublich spannend und die Charaktere ziemlich skurril, was aber insgesamt perfekt zur Atmosphäre passt.
Am besten hat mir gefallen, dass das Buch im Jahr 1986 spielt, ich musste sehr oft schmunzeln, auch über die unzähligen Möglichkeiten, wann und wo man sich damals noch eine Zigarette anzünden durfte. Außerdem entschleunigt diese Zeitreise das Buch sehr, da alles in Echtzeit passiert und es auf die Intuition und Kombinationsgabe des Ermittlers ankommt.

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Eine tolle Zeitreise

Odin
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Dieses Buch kommt ganz unscheinbar und abseits des Mainstreams daher.
Jedoch mit der Urgewalt der nordischen Götter, über die es berichtet, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf " Obergott" Odin liegt.
Es ...

Dieses Buch kommt ganz unscheinbar und abseits des Mainstreams daher.
Jedoch mit der Urgewalt der nordischen Götter, über die es berichtet, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf " Obergott" Odin liegt.
Es geht detailliert der Frage nach: Wer war Odin? Oder vielmehr: Was war Odin.
Ein Gestaltwandler, ein Heiler, der Herr über Walhalla. Und Beteiligter an der Entstehung des beseelten Menschen. Und natürlich, nicht zu vergessen: Urheber der Keilschrift.
Wie das halt so ist mit den alten Göttern, man kann sie schlecht beweisen :).
Es gibt viele Schriften, gerade in der Edda, die ihn erwähnen, aber keinen realen Beweis. Das ist aber bei jeder sogenannten Gottheit so :).
Der Autor schafft es hervorragend einen Überblick zu geben über den Mythos Odin, seine Entstehung und den Verlauf , bis in die heutige Zeit hinein.
Dabei ist das Buch sehr klar und strukturiert, es beginnt in den dunklen Anfängen (der Kommunikation)
Zu Zeiten der Wikinger und Römer. Danach folgen die nordischen Kapitel, in denen der Weg Odins durch die Epochen anhand der Schriftsammlung der Edda nachvollzogen wird. Auch die Kapitel Kunst und Musik werden explizit erwähnt.
Wenn damals schon alle Sagen und Erlebnisse sozusagen aus zweiter Hand waren, ist es heute ausschließlich Interpretationssache. Und das treibt auch einige kultige Stilblüten , in Form von Vereinigungen ( z. B. in den USA) oder Heavy Metal Songs. Nicht zu vergessen Richard Wagners Ring der Nibelungen , der natürlich auch einen Platz in diesem Buch bekommt.

Hochstilisiert zum Nationalgott der Deutschen gab, und gibt es auch einige unrühmliche Zeiten und Zusammenhänge, und auch darauf geht das Buch ein.

Mir persönlich hat es gut gefallen, es ist schwere Kost, da sich unglaublich viele Zusammenhänge ergeben, und durch die teilweise uralten Quellenangaben muss man sich nicht nur in die verschiedenen Namen einlesen, sondern auch die Allgemeinbildung ein wenig aufpolieren. Wer war gleich noch Tacitus? :)
Ein wenig gefehlt haben mir so ganz allgemeine Bezüge zur heutigen Zeit. Beziehungsweise die Differenzierung zwischen der Instrumentalisierung Odins" auf der dunklen Seite der Macht ", und den Menschen, die auch heute noch , friedlich und im Einklang mit der Natur, heidnisch leben, heidnische Bräuche pflegen und dessen Feste feiern. Auch hier gehört Odin nun einmal dazu.
Ansonsten ist es ein tolles Buch. Man braucht Zeit und Muße, und natürlich auch ein wenig Zuneigung zu diesem Thema, das sei allem vorangestellt, sonst findet man nicht in das Buch hinein.

Wenn man sich für den nordischen Götterkreis interessiert, sei diesem Leserkreis dieses Buch wärmstens und von Herzen empfohlen. Der Über - und Einblick ist grandios und bestens aufbereitet.
Und auch für Laien sehr gut beschrieben.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Bösewichte, Maulwürfe und ostfriesisches Leben

Die Gewalt des Sturms
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Der zweite Band setzt zeitlich dort an, wo der erste Band endet. Es empfiehlt sich, die Reihe von Anfang an zu lesen, da es im Buch viele Anspielungen auf "Das Schweigen der Flut" gibt.
Auch hier wechseln ...

Der zweite Band setzt zeitlich dort an, wo der erste Band endet. Es empfiehlt sich, die Reihe von Anfang an zu lesen, da es im Buch viele Anspielungen auf "Das Schweigen der Flut" gibt.
Auch hier wechseln die Perspektiven mit den beiden Protagonistinnen, was mir persönlich sehr gut gefällt. So bekomme ich als Leser verschiedene Blickwinkel auf die Fälle und die Charaktere werden vielschichtiger als nur aus einer Perspektive. Auch die Nebenprotagonisten werden dadurch noch etwas lebendiger, da die Interaktionen der verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Ein klein wenig nervt mich die interne Suche nach dem Informanten, der Polizeiinterna ausplaudert und den Lina ausfindig machen soll. Ja, als Aufhänger für den Umzug nach Aurich und den Aufbau der zwischenmenschlichen Spannung ist das ok, aber jetzt hätte es diesen Seitenstrang der Handlung nicht mehr gebraucht, finde ich. Die Fülle an kriminellen Handlungen bringt auch so genug Spannung.
Gut finde ich, dass die Handlung durchgehend ist und die Bösewichte von Buch zu Buch immer die gleichen sind. Das gibt der Rahmenhandlung der Maulwurfsuche Stabilität. Die beiden Protagonisten sind gut charakterisiert und harmonieren in ihrer Unterschiedlichkeit sehr gut. Das Verhältnis zwischen Ermittlungen und Privatleben finde ich sehr gelungen und ich finde es gut, dass die beiden Ermittlerinnen ihre Emotionen so offen ausleben, das macht das Buch sehr lebendig und die Protagonisten bleiben im Gedächtnis. Mir ist das Buch ein bisschen zu regenbogenfarben, aber das ist Geschmackssache, undi en Vogue.

Ansonsten ist das Buch ein solider, routinierter Regionalkrimi, toll und spannend geschrieben, mit interessanten Charakteren und Autorinnen, die auch stilistisch sehr gut harmonieren.

Und die Krönung des Ganzen: Das Buch spielt in Aurich. Irgendwie ist es noch ein bisschen spannender, wenn man den Ort des Geschehens kennt oder sogar dort wohnt.

Fazit: Ich liebe diese Reihe

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