Götter, Monster und Magie
Heutzutage ist es wirklich schwer, wenn nicht so gar unmöglich, das Rad neu zu erfinden. Irgendwie gibt es immer das eine oder andere Buch, in dem eine gleiche oder ähnliche Idee aufgegriffen wird. Antike ...
Heutzutage ist es wirklich schwer, wenn nicht so gar unmöglich, das Rad neu zu erfinden. Irgendwie gibt es immer das eine oder andere Buch, in dem eine gleiche oder ähnliche Idee aufgegriffen wird. Antike Götter, die in der Neuzeit in das Leben von Sterblichen eingreifen kennt man schon, Menschen, die in seltsamen Spielen gegeneinander antreten ebenso. Die Frage, die es zu beantworten gibt, ist hierbei dann eben, wie sehr unterscheidet sich dieser Roman von anderen mit ähnlicher Idee und wie gut oder anders wurden die bekannten Themen behandelt oder abgearbeitet.
Hier muss ich der Autorin Abigail Owen wirklich ein Kompliment aussprechen. Obwohl sie im Großen und Ganzen nichts Neues erzählt, hat mich die Geschichte und vor allem aber die Personen von Anfang an gefesselt. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und hervorragend beschrieben, so dass ich mir leicht ein Bild von Ihnen machen konnte. Die Idee Hades, den Gott der Unterwelt mal nicht als den absoluten Bösewichten zu beschreiben hat mich ebenfalls begeistert.
Obwohl zwischen der Hauptperson Lyra und mir einige Jahre Altersunterschied bestehen, konnte ich mich gut in sie hineinversetzen, auch wenn ich nicht jede ihrer Handlungen verstehen oder nachvollziehen konnte. Besonders die sarkastische und manchmal leicht ironische Art Lyras hat es mir angetan.
Die Geschichte selbst hat, wie so oft, ihre Höhen und Tiefen und obwohl Abigail Owen einen vernünftigen Spannungsbogen über die Geschichte spannt, wird es stellenweise ein wenig langatmig. Diese Partien haben für mich den Gesamteindruck aber nicht getrübt. Wohin gegen die Liebesgeschichte zwischen Hades und Lyra für mich an manchen Stellen einfach zu viel war. Man möge mich prüde nennen, aber ich bin eben kein besonders großer Fan von Spice, wie man das heutzutage wohl nennt.
Für das Hörbuch wurde als Sprecherin Franziska Trunte ausgewählt. Für mich war dies vom Verlag eine ausgezeichnete Wahl, denn ihre Stimmmelodie und Betonung haben dem ganzen noch eine besondere Note verliehen. Ich würde sofort wieder zu einem Hörbuch greifen, welches von ihr eingesprochen wurde. Außerdem hoffe ich sehr, dass auch die weiteren Bände der Reihe von ihr gelesen werden.
Da es sich bei The Games Gods Play um den ersten Teil einer Reihe handelt, ist die Geschichte natürlich nicht komplett abgeschlossen und es bleiben einige Fragen offen. Ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren wie es mit Lyra und Hades weitergeht.