Cover-Bild Perla
18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 07.03.2013
  • ISBN: 9783810508539
Carolina De Robertis

Perla

Roman
Cornelia Holfelder-von der Tann (Übersetzer)

Der bewegende Roman einer jungen Frau in Argentinien und deren schmerzhafte Suche nach ihren Wurzeln und nach sich selbst.

'Carolina De Robertis tritt mit diesem Roman in die Fußstapfen von Isabel Allende und Gabriel García Márquez.'

The Washington Post

Als einziges Kind gut situierter Eltern wächst Perla wohlbehütet in Buenos Aires auf: Ihre Mutter ist schön und elegant, aber unnahbar, ihr strenger Vater ein Marineoffizier, über dessen Beruf man nicht spricht.

Obwohl Perla ahnt, dass über der Vergangenheit der Eltern ein dunkler Schatten liegt, ist ihre Liebe zu ihnen bedingungslos. Doch eines Tages kommt ein ungebetener Besucher zu ihr, und nichts ist mehr wie zuvor. Denn nun beginnt für sie eine Reise, auf der sie sich ihrem eigenen Schicksal stellen muss. Ein Schicksal, das sie mit vielen anderen ihrer Generation teilt – das Schicksal eines ganzen Landes.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Poetisch, politisch, sozial.

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Poetisch, politisch, sozial.

Perla ist eine junge Psychologiestudentin. Motiviert wurde sie zu dem Studienfach von dem Wunsch ihren Vater zu verstehen, in dessen Seele sehen zu können.
Der Roman spielt ...

Poetisch, politisch, sozial.

Perla ist eine junge Psychologiestudentin. Motiviert wurde sie zu dem Studienfach von dem Wunsch ihren Vater zu verstehen, in dessen Seele sehen zu können.
Der Roman spielt im Argentinien zur Zeit des Umbruchs von einer Diktatur zur Demokratie.
Ein großes Thema des Romans sind die „Verschwunden“.
Ihr Vater, ein Offizier, war mit Sicherheit in Gräueltaten gegen vom Regime unerwünschte Personen verwickelt. Ihre Mutter stand ihr emotional nie wirklich nahe.
Die Autorin nimmt den Leser mit in die innerliche Zerrissenheit von Perla, die ihrem „Vater“ gegenüber, trotz aller seiner schlimmen Taten, trotzdem so etwas wie Loyalität, vielleicht sogar Liebe, empfindet.
Es wird die innere Zerrissenheit und familiäre und seelische Heimatlosigkeit geschildert, die Perla empfindet, da sie in einer Familie aufgewachsen ist, in der sehr viele Lügen aufgetischt wurden und es verboten war, diese Lügen in Zweifel zu ziehen.

Der Roman ist nicht gerade realitätsnah geschrieben, denn Perla bekommt Besuch von einem Fremden, der quasi „aus Wasser besteht“ und aus allen Poren tropft, wie ein „vollgesogener Schwamm“. Streckenweise fragte ich mich, ob man Psychologe sein oder in Traumdeutungen bewandert sein muss, um den Roman zu verstehen. Aber andererseits ist der Roman so spannend und poetisch geschrieben, dass man begierig ist weiter zu lesen, um zu erfahren, wie es weiter geht, wie sich alles auflöst.
Streckenweise empfinde ich den Roman sogar philosophisch angehaucht, als die Autorin von „eingeklappten Seelen“ spricht und davon wie „Realitäten produziert werden“.

Das Cover finde ich eigentlich zu Nichtssagend: das Bild vermittelt den Eindruck als ob dies ein „leichter Frauenroman“ sei. Perla ist meiner Meinung nach kein Roman für „so mal auf die Schnelle zwischendurch“. Es ist ein sehr spannender Roman mit Tiefgang; ein sehr beeindruckender und ergreifender Roman.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Perla - sehr bewegend

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Perla studiert in Buenos Aires und wächst zu einer Zeit auf, als die Regierung Argentiniens Gewalt angewendet hat, um die Öffentlichkeit zum Schweigen zu bringen. Perlas Vater ist Marineoffizier und ihre ...

Perla studiert in Buenos Aires und wächst zu einer Zeit auf, als die Regierung Argentiniens Gewalt angewendet hat, um die Öffentlichkeit zum Schweigen zu bringen. Perlas Vater ist Marineoffizier und ihre Mutter sehr unnahbar.
März 2001. Kurz nach Mitternacht hört Perla aus ihrem Wohnzimmer ein leises Geräusch, ein Kratzen auf dem Fußboden. Sie nimmt ein Messer und schleicht sich zum Wohnzimmer. Dort liegt ein nackter Mann zusammengerollt auf dem Fußboden und tropft den Teppich voll. An seiner nassen Haut klebt Seetang. Die Tür zum Garten ist noch verschlossen und heil und es gibt auch keine Spur wo er lang gekrochen ist. Alles ist unversehrt. Wo kommt er her?

Perla ist ein sehr bewegendes Buch, sehr emotional geschrieben. Es geht um die Militärdiktatur in Argentinien von 1976 bis 1983. 30000 Menschen sind damals verschwunden. Männer, Frauen, Kinder. Sie wurden nackt aus einem Flugzeug ins Meer geworfen um zu ertrinken. Generationen wurden auseinandergerissen. Babys von entführten schwangeren Frauen wurden zur Adoption frei gegeben. Mit DNA-Tests haben die Hinterbliebenen versucht diese Kinder zu finden.
Perlas Vater ist ein Marineoffizier, der am Töten vieler Menschen beteiligt war. Ihre schöne und elegante Mutter ist sehr unnahbar. Dennoch ist ihre Liebe sehr groß zu ihren Eltern. Ihr Freund Gabriel ist Journalist. Perlas Gefühle sind hin- und hergerissen.
Der Schreibstil ist nicht ganz so flüssig, manchmal etwas zäh. Das Buch hatte auch seine Längen.
Eine sehr traurige Geschichte. Ein sehr gefühlvolles und bewegendes Buch.