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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2023

Ist sie Lilli?

Der Strand: Verraten
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Der 2. Teil zum Vermisstenfall Lilli Sternberg. Die Ermittlungen von Tom Engelhardt und Mascha Krieger gehen weiter, denn von der gehörlosen Lilli fehlt noch immer jede Spur. Was verbirgt ihre Freundin ...

Der 2. Teil zum Vermisstenfall Lilli Sternberg. Die Ermittlungen von Tom Engelhardt und Mascha Krieger gehen weiter, denn von der gehörlosen Lilli fehlt noch immer jede Spur. Was verbirgt ihre Freundin Fabienne vor den Ermittlern und was bedeutet die neue Whats-App Nachricht, die wieder verschlüsselt von Lillis Handy verschickt wurde. Die Zeit drängt und die Ermittler geben die Hoffnung auf, Lilli lebendig zu finden. Und dann wird am Strand eine junge Frauenleiche angespült. Ist sie Lilli?
Der erste Teil hatte mir schon gut gefallen, aber dieser Teil war um einiges besser und vor allem spannender. Es geht teilweise Schlag auf Schlag. Wir lernen die Ermittler mehr kennen und es kommen neue Personen hinzu. Und weiterhin schwebt die große Frage im Raum: Was ist mit Lilli passiert? Die Ermittler kommen der Wahrheit immer näher und gefährden dabei ihr eigenes Leben.
Ich finde die Reihe bisher gut und werde auch den dritten Teil lesen. Mir gefallen die beiden Ermittler Tom und Mascha sehr. Sie haben ihre eigene Geschichte, die Stück für Stück aufgedröselt wird. Ich finde es gut, dass das auch wirklich nur nebenher passiert und nicht sonderlich im Fokus steht. Es gibt einige Nebenschauplätze, die sich meist zum Ende hin erst zusammenfügen, das ist zwischendurch manchmal etwas verwirrend, aber durch die kurzen Kapitel nimmt alles keinen großen Raum ein.
Einziges Manko finde ich sind die kurzen Kapitel, weil manche Handlungen dann doch schnell abgefertigt werden oder Dialoge nicht fortgeführt werden und im Raum stehen. Das erzeugt natürlich Spannung, aber manche Dinge werden nicht mehr angesprochen. Oder das kommt noch im dritten Teil, wer weiß.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Dreckig, poetisch und liebevoll

Dinge, die wir brennen sahen
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Ronnie und Esther sind 12 Jahre alt und die besten Freundinnen. Sie leben im kleinen australischen Ort Durton, welcher von den Kindern auch als Dirt Town bezeichnet wird. Doch dann verschwindet Esther ...

Ronnie und Esther sind 12 Jahre alt und die besten Freundinnen. Sie leben im kleinen australischen Ort Durton, welcher von den Kindern auch als Dirt Town bezeichnet wird. Doch dann verschwindet Esther an einem Freitag Nachmittag im November. Vier Tage später wird sie tot aufgefunden, eingewickelt in einer Plastikfolie und am Straßenrand eines Grundstückes vergraben. Was ist passiert?

Hayley Scrivenor beschreibt mit viel Gefühl und Feinfühligkeit die nächsten Tage der Bewohner und Bewohnerinnen. Wir erhalten Einblick in das Leben der kleinen Ronnie, die versucht ihre Freundin selbst zu finden. Wir leiden mit der Mutter von Esther, Constance, mit und lassen uns von ihrer Freundin Shelly trösten. Wir ermitteln mit Polizistin Sarah und versuchen herauszufinden, was geschehen ist. Und wir begleiten Lewis, Esthers Schulfreund. Stück für Stück fügt sich das Puzzle zusammen und offenbart grauenhafte Einzelheiten, die alle mit Esthers Verschwinden zusammenhängen.

Scrivenor schafft es eine grauenhafte Geschichte auf ihre ganz eigene Weise fast poetisch, aber auch dreckig und vorallem liebevoll zu verpacken. Sie beschert den Leserinnen einen lesenswerten Roman über Bewohnerinnen einer Kleinstadt, die vom Schicksal geplagt werden. Ich kann dieses Buch empfehlen, es ist toll.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Authentische Geschichte zweier Liebender

Die Unteilbarkeit der Liebe
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Rosalind- Kernphysikerin, Anfang Dreißig und Beteiligte am Bau der Atombombe. Sie führt ein Leben in Schuld, nachdem der Krieg endete und sie ihre Arbeit in der Wissenschaft verlor.

Charlie Szydlo, FBI-Agent, ...

Rosalind- Kernphysikerin, Anfang Dreißig und Beteiligte am Bau der Atombombe. Sie führt ein Leben in Schuld, nachdem der Krieg endete und sie ihre Arbeit in der Wissenschaft verlor.

Charlie Szydlo, FBI-Agent, Anfang Dreißig und Kriegsveteran. Sein Leben änderte sich mit dem Krieg und einer Kriegsverletzung, die ihn weiterhin plagt. Er nimmt Kontakt mit Rosalind auf, in der Hoffnung, dass sie ihm als Informantin hilft ihren ehemaligen Kollegen Thomas Weaver zu überführen. Er soll geheime Informationen zum Bau der Bombe an die Russen weitergegeben haben. Weaver ist allerdings nicht nur Rosalinds ehemaliger Kollege, er war auch ihr Geliebter. Drei Jahre hatten sie keinen Kontakt mehr und plötzlich meldet er sich. Wird Rosalind Charlie helfen? Oder sind ihre Gefühle für Weaver zu präsent?

Der Roman spielt in Chicago 1950 und nimmt uns mit in eine Zeit kurz nach dem Krieg. Es wird eine Welt gezeigt, in der Frauen aus wichtigen Positionen zurückgedrängt werden und Männer in die Arbeitswelt zurückkehren. Viele von ihnen mit traumatischen Kriegserlebnissen. Jennie Fields erzählt authentisch und mit Gefühl den Werdegang der beiden Protagonisten. Ihr Weg ist nicht einfach, er ist gefährlich und die Zukunft bleibt offen.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Interessant, verliert sich jedoch in der 2. Hälfte

Empathie und Widerstand
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Kristina Lunz redet nicht um den heißen Brei, sondern kommt schnell zum Punkt und erörtert in ihrem Buch "Empathie und Widerstand", warum besonders diese beiden Eigenschaften für einen dauerhaften positiven ...

Kristina Lunz redet nicht um den heißen Brei, sondern kommt schnell zum Punkt und erörtert in ihrem Buch "Empathie und Widerstand", warum besonders diese beiden Eigenschaften für einen dauerhaften positiven Frieden unablässig sind.
Ein sehr interessanter Aspekt im ersten Teil zur Empathie war zum Beispiel, dass Empathie auch eine sehr dunkle Seite hat, die tödlich enden kann. Darüber habe ich nie nachgedacht, aber es ist logisch, dass wenn ich besonders viel Empathie mit einer Gruppe habe, ich weitaus weniger Empathie oder Verständnis für andere Gruppen hege.
Menschlichkeit, Offenheit und Peacebuilding gehören zur Empathie und sind wichtige Eigenschaften, die ein Mensch haben sollte, wenn er empathisch in einen Austausch mit anderen Menschen geht.

Im Kapitel Widerstand ist vor allem Dekonstruieren und Konstruieren wichtig, d.h. nach der Analyse muss auch eine Gestaltung erfolgen. Es bringt sonst nichts, wenn wir nur analysieren und Themen Auseinandernehmen, aber nichts für die Gestaltung und Verbesserung beitragen. Ich stimme Kristina Lunz voll zu.

Nach diesen beiden interessanten Kapiteln wird das Buch allerdings manchmal recht schwammig. Mir kommen die drei Handwerkszeuge eindeutig zu kurz und Lunz wiederholt sich einige Male. Dadurch entsteht bei mir der Eindruck, dass sich der rote Faden im weiteren Verlauf verliert.
Abschließend stellt sie einige Feministinnen und Aktivistinnen wie Enissa Amani vor.

Mein Fazit: Lesenswert und interessant, aber Lunz verliert sich leider in der zweiten Hälfte etwas.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Vom Landleben

Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
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Nach diesem Buch habe ich meinen Wunsch aufs Land zu ziehen kritisch beäugt und für nichtig erklärt. Ich war romantisch geblendet von dem, was ich eigentlich weiss. Nämlich, dass das Landleben viele Vorteile ...

Nach diesem Buch habe ich meinen Wunsch aufs Land zu ziehen kritisch beäugt und für nichtig erklärt. Ich war romantisch geblendet von dem, was ich eigentlich weiss. Nämlich, dass das Landleben viele Vorteile mit sich bringt, aber auch Schattenseiten hat, die gerade für mich und meinen Lebensstil nicht unwichtig sind.
Björn Vedder nimmt sich das Landleben vor, beleuchtet es aus unterschiedlichen Blickwinkel, aber bleibt dabei persönlich. Er berichtet, was ihm und seiner Familie passiert ist als sie aus der Stadt an den See gezogen sind. Laut Vedder verlässt man die Gesellschaft und zieht in eine Gemeinschaft, die man auch nicht wieder so einfach verlassen kann.

Ich finde den Ansatz spannend und mochte das Lesen. Vieles kannte ich bereits durch mein Umfeld, aber einiges war mir auch neu. Definitiv interessant, egal ob man selbst von Land kommt oder in der Stadt lebt. Es erhellt beide Seiten. Daher eine Empfehlung von mir.

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