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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2024

Atemberaubende Spannung

Frevel
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Im Oktober ist „Frevel“ im dtv-Verlag erschienen. Bei dem Buch handelt es sich um einen historischen Thriller einer deutschen Autorin, die unter dem Pseudonym Nora Kain schreibt. Sie entführt und mit diesem ...

Im Oktober ist „Frevel“ im dtv-Verlag erschienen. Bei dem Buch handelt es sich um einen historischen Thriller einer deutschen Autorin, die unter dem Pseudonym Nora Kain schreibt. Sie entführt und mit diesem Buch in eine düstere und faszinierende Welt – ins Frankfurt des 18. Jahrhunderts. Der Fund von drei entstellten Leichen versetzt Frankfurt in Aufruhr. Gerüchte gehen um und die Bevölkerung ist verunsichert. Schnell gibt es Hinweise darauf, dass ein berüchtigter Mörder am Werk ist – „Der Aal“, doch dieser ist eigentlich seit Jahren tot.

Das Buch beginnt gleich interessant, mit einem Blick in die Rechtsmedizin und Wissenschaft der damaligen Zeit. Die Autorin zeichnet ein lebendiges Bild einer Epoche, in der Wissenschaft und Aberglaube einen erbitterten Kampf ausfechten. Sie versteht es, die Atmosphäre der Angst und Verzweiflung einzufangen – und den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Die detaillierten Beschreibungen der historischen Kulisse und der beklemmenden Ermittlungen lassen die Ereignisse hautnah miterleben.

Johann und Manon, deren Vater als Rechtsmediziner die Toten untersuchte, sind zwei außergewöhnliche Charaktere, die sich gegen alle Widerstände zur Wahrheit durchringen. Johann, der sensible Journalist, kämpft gegen die Sensationsgier seiner Zeit und sucht nach tieferen Wahrheiten. Manon, die junge und neugierige Wissenschaftlerin, bricht mit den gesellschaftlichen Erwartungen und wird zu einer starken weiblichen Figur, die den Leser begeistert.

Nora scheut nicht davor zurück, die Grausamkeit der damaligen Zeit darzustellen. Doch gerade diese Authentizität macht den Roman so packend und fesselnd. ‚Frevel‘ ist ein absolutes Must-Read für alle Freunde historischer Kriminalromane, der mit seiner spannenden Handlung, den komplexen Charakteren und der dichten Atmosphäre überzeugt. Auch das Cover ist unglaublich ansprechend und ein wahrer Hingucker.

Insgesamt hat Nora Kain mit ‚Frevel‘ einen hochspannenden Thriller geschaffen, der mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Das Buch hat mir richtig Lust darauf gemacht, wieder mehr historische Romane zu lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und volle fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2024

Romance mit viel Tiefgang

A Touch of Snow
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Tracy Wolffs „A Touch of Snow“ ist der erste Teil (geplant sind drei Bücher) der „Hearts on Boards“-Reihe. Ophelia und Z sind zwei vom Leben gezeichnete Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weisen versuchen, ...

Tracy Wolffs „A Touch of Snow“ ist der erste Teil (geplant sind drei Bücher) der „Hearts on Boards“-Reihe. Ophelia und Z sind zwei vom Leben gezeichnete Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weisen versuchen, mit ihren Erlebnissen umzugehen. Z ist ein attraktiver, professioneller Snowboarder, dem die Herzen der Frauen nur so zufliegen. Ophelia kam nach Utah, um ihre Vergangenheit und einen schweren Verlust hinter sich zu lassen. Z zeigt sie die kalte Schulter, womit dieser erstmal nicht umgehen kann, weil er Abweisung gar nicht gewohnt ist. Als Ophelia ihn näher kennenlernt, gelingt es ihr schließlich, immer mehr hinter Zs harte Fassade zu sehen und seinen weichen Kern zu entdecken. Es scheint, als ob sie doch mehr verbindet, als Ophelia anfänglich glaubte.

Besonders Zs Geschichte hat mich emotional mitgenommen. Seine Kämpfe und seine Sehnsucht nach Liebe haben mich tief bewegt. Im krassen Gegensatz dazu steht sein Playboy-Verhalten und das coole Auftreten, dass er nach außen zeigt. Gerade deswegen fand ich es interessant, im Laufe der Handlung immer mehr hinter diese Fassade blicken zu können. Ophelia war mir, auch wegen ihres Jobs, gleich sympathisch. Da sie generell eher offener war, gab es hier nicht so eine große charakterliche Entwicklung wie bei Z – deswegen ist sie mir nicht ganz so ans Herz gewachsen, auch wenn ich ihren Charakter sehr mochte. Die beiden sind erstmal deutliche Gegensätze, im Laufe der Zeit verschwimmen aber die Grenzen – die Liebesgeschichte zwischen Ophelia und Z entwickelt sich rasend schnell und lässt kaum Zeit zum Luftholen. Obwohl ich mir gewünscht hätte, dass diese zarte Blume der Liebe etwas langsamer wächst, konnte ich der Intensität ihrer Verbindung nicht widerstehen.

Die schwierigen Themen, die Wolff anspricht, haben mich zum Nachdenken angeregt und gezeigt, wie wichtig es ist, über seine eigenen Verletzungen zu sprechen. Ich hätte mir an manchen Stellen aber noch intensivere Einblicke in die Seelen der Protagonisten gewünscht – um ihre Verletzlichkeit noch besser zu verstehen.

Das Ende ist ein absoluter Cliffhanger, der mich sprachlos gemacht hat. Dieser offene Schluss lässt mich schon jetzt sehnsüchtig auf den nächsten Band warten. Band 2, „A Touch of Ice“, soll am 18. Dezember erscheinen. Ich kann es kaum erwarten, endlich weiterlesen zu können.

„A Touch of Snow“ war für mich ein emotional packender Roman, der mich zum Lachen und zum Nachdenken gebracht hat. Wolffs Fähigkeit, komplexe Charaktere zu erschaffen und tiefgründige Geschichten zu erzählen, ist einfach beeindruckend. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der nach einer Geschichte sucht, die unter die Haut geht. Aufgrund der schwierigen Themen, die in dem Buch behandelt werden, enthält das Buch auch eine Triggerwarnung. Das fand ich sehr umsichtig – wobei der Blick in die Triggerwarnung natürlich Spoiler enthält. Aber man muss natürlich nicht hineinschauen.

Insgesamt hat mich die Geschichte von Ophelia und Z, zwei Seelen, die von ihrer Vergangenheit gezeichnet sind, mich tief berührt. Wolffs Schreibstil ist wie ein sanft und flüssig, was ich bei diesen Themen als sehr passend empfand. „A Touch of Snow“ ist ein absolutes Must-Read für alle Romantik-Fans, die sich nach einer Geschichte sehnen, die durch emotionalen Tiefgang besticht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2024

Ein bunter Strauß an tolleen Geschichten

Verflixte Festtage
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Wie ihr vielleicht wisst, mag ich in der Vorweihnachtszeit sehr gerne Adventskalenderbücher und Bücher, in denen Kurzgeschichten verschiedener Autoren gesammelt sind – besonders Krimis, aber auch Romane. ...

Wie ihr vielleicht wisst, mag ich in der Vorweihnachtszeit sehr gerne Adventskalenderbücher und Bücher, in denen Kurzgeschichten verschiedener Autoren gesammelt sind – besonders Krimis, aber auch Romane. Diogenes bringt jedes Jahr eben so eine weihnachtliche Krimisammlung raus – für mich ist das mittlerweile ein fester, jährlicher Bestandteil.

Das Cover ist auch dieses Jahr wieder toll gelungen. Es ist schlicht gehalten und zeigt eine Katze mit aufgestelltem, buschigen Schwanz. Dieser ist mit Lichterketten und einem Stern dekoriert – eben wie ein Weihnachtsbaum. Auf dem Kopf trägt die Katze eine rot-weiße Zipfelmütze und schaut ganz süß den Leser an. Diese originelle Covergestaltung alleine wäre für mich Kaufargument genug.

Das Buch enthält 26 Geschichten (wenn ich richtig gezählt habe) auf 256 Seiten. Bei einem Preis von gerade mal 14 € finde ich das ein großartiges Preis-Leistungsverhältnis. Enthalten sind, wie erwähnt, Geschichten von verschiedenen Autoren – manche weihnachtlicher als andere. Den Geschichten vorangestellt ist ein Vers von Rainer Maria Rilke, was mir zur Einstimmung sehr gut gefallen hat.

Die Geschichten sind von Thema, Aufbau und Schreibweise sehr vielfältig, was bei dieser großen Anzahl von Autoren in der Natur der Sache liegt. Genau das ist es, was mir an diesen Geschichtensammlungen so gut gefällt. Das Buch ist perfekt dazu geeignet, um immer mal kurz reinzulesen – so kann man sich ohne großen Zeitaufwand Stück für Stück auf die Festtage einstellen. Ich persönlich finde es auch immer wieder eine tolle Möglichkeit, um neue Autoren kennenzulernen. Die Vielfalt ist immer wieder überragend – beim Zusammenstellen wurde eine gute Auswahl getroffen.

Meine Favoriten waren die Geschichten „Ein Rentier sucht Weihnachten“, „Ein Baum auf dem Dach“ und „Fünfzig Mark und ein fröhliches Weihnachtsfest“. Insgesamt haben mir aber alle Geschichten gut gefallen und ich habe mich regelrecht darauf gefreut, immer wieder in ganz unterschiedliche Erzählungen eintauchen zu dürfen. Gerade bei mir unbekannten Autoren fand ich das richtig abenteuerlich und habe manchmal versucht, mir anhand des Titels abzuleiten, um was für eine Geschichte es sich wohl handeln mag.

Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung für „Verflixte Festtage“ für alle, die Lust haben auf tolle, vielfältige Kurzgeschichten mit weihnachtlichem Bezug.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 31.10.2024

Lasst es euch nicht entgehen

Wir zwei im Dezember
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Nach zwei Krimis, hat mich wieder die Lust auf etwas weihnachtliches gepackt. Eine Geschichte, die mein Herz erwärmt. In „Wir zwei im Dezember“ entführt uns die Autorin Catherine Walsh in eine kuschelige ...

Nach zwei Krimis, hat mich wieder die Lust auf etwas weihnachtliches gepackt. Eine Geschichte, die mein Herz erwärmt. In „Wir zwei im Dezember“ entführt uns die Autorin Catherine Walsh in eine kuschelige Weihnachtsgeschichte, die weit über das Klischee einer romantischen Komödie hinausgeht. Die Protagonistin Megan, hat vor einigen Jahren ihren damaligen Verlobten vor dem Altar stehen lassen. Seitdem ist sie single, was ihr besonders mit Blick auf die Weihnachtszeit zu schaffen macht. Zufällig trifft Megan Anfang Dezember ihren alten Schulfreund Christian, der in einer ähnlichen Lage ist. So beschließen die beiden, gemeinsam die Reise in die Heimat anzutreten und die Feiertage „als Pärchen“ durchzustehen. Doch aus der Notlüge – beide geben sich als glückliches Paar aus, um unangenehme Fragen zu vermeiden – wird schnell eine Weihnachtszeit, die beide wirklich genießen. Und so stellt sich die Frage, was aus ihrem Pakt wird, wenn die Feiertage sich dem Ende neigen.

Megan und ihre Situation haben mir von Anfang an gut gefallen, weil ich glaube, dass es vielen Menschen vor Weihnachten ähnlich geht. Gerade diese besinnliche Zeit ist für singles oft besonders schwer – daher fand ich die Idee mit dem Pakt authentisch und naheliegend. Christian ist ein solider Typ und man merkt schnell, dass zwischen den beiden eine gewisse Vertrautheit herrscht. Ich konnte mich in beide gut hineinversetzen und mochte sie gerne. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist glaubwürdig und berührend dargestellt.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, gleichzeitig aber auch emotional tiefgehend. Die Autorin schafft es, eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Die weihnachtliche Kulisse und die kleinen Alltagsmomente, die zwischen den Megan und Christian entstehen, tragen zu einer besonders warmherzigen Lesererfahrung bei. Das Setting und die Beschreibungen sind dabei genau so warm und glitzernd, wie das Cover vermuten lässt – dieser Vibe war genau das, was ich mir vom ersten Eindruck her erhofft hatte.

Insgesamt ist „Wir zwei im Dezember“ unterhaltsamer und berührender Roman, der sowohl das Herz als auch den Verstand anspricht. Es ist die perfekte Lektüre für alle, die gerne in eine warmherzige Geschichte eintauchen möchten und dabei nicht auf eine Prise Humor verzichten wollen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, besonders für die Weihnachtszeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2024

Lasst es euch nicht entgehen

Wir zwei im Dezember
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Nach zwei Krimis, hat mich wieder die Lust auf etwas weihnachtliches gepackt. Eine Geschichte, die mein Herz erwärmt. In „Wir zwei im Dezember“ entführt uns die Autorin Catherine Walsh in eine kuschelige ...

Nach zwei Krimis, hat mich wieder die Lust auf etwas weihnachtliches gepackt. Eine Geschichte, die mein Herz erwärmt. In „Wir zwei im Dezember“ entführt uns die Autorin Catherine Walsh in eine kuschelige Weihnachtsgeschichte, die weit über das Klischee einer romantischen Komödie hinausgeht. Die Protagonistin Megan, hat vor einigen Jahren ihren damaligen Verlobten vor dem Altar stehen lassen. Seitdem ist sie single, was ihr besonders mit Blick auf die Weihnachtszeit zu schaffen macht. Zufällig trifft Megan Anfang Dezember ihren alten Schulfreund Christian, der in einer ähnlichen Lage ist. So beschließen die beiden, gemeinsam die Reise in die Heimat anzutreten und die Feiertage „als Pärchen“ durchzustehen. Doch aus der Notlüge – beide geben sich als glückliches Paar aus, um unangenehme Fragen zu vermeiden – wird schnell eine Weihnachtszeit, die beide wirklich genießen. Und so stellt sich die Frage, was aus ihrem Pakt wird, wenn die Feiertage sich dem Ende neigen.

Megan und ihre Situation haben mir von Anfang an gut gefallen, weil ich glaube, dass es vielen Menschen vor Weihnachten ähnlich geht. Gerade diese besinnliche Zeit ist für singles oft besonders schwer – daher fand ich die Idee mit dem Pakt authentisch und naheliegend. Christian ist ein solider Typ und man merkt schnell, dass zwischen den beiden eine gewisse Vertrautheit herrscht. Ich konnte mich in beide gut hineinversetzen und mochte sie gerne. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist glaubwürdig und berührend dargestellt.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, gleichzeitig aber auch emotional tiefgehend. Die Autorin schafft es, eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Die weihnachtliche Kulisse und die kleinen Alltagsmomente, die zwischen den Megan und Christian entstehen, tragen zu einer besonders warmherzigen Lesererfahrung bei. Das Setting und die Beschreibungen sind dabei genau so warm und glitzernd, wie das Cover vermuten lässt – dieser Vibe war genau das, was ich mir vom ersten Eindruck her erhofft hatte.

Insgesamt ist „Wir zwei im Dezember“ unterhaltsamer und berührender Roman, der sowohl das Herz als auch den Verstand anspricht. Es ist die perfekte Lektüre für alle, die gerne in eine warmherzige Geschichte eintauchen möchten und dabei nicht auf eine Prise Humor verzichten wollen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, besonders für die Weihnachtszeit.

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