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Veröffentlicht am 11.11.2024

Ein neues tolles Abenteuer voller Spannung, Witz & Katzenpower!

Ninja Cat (Band 4) - Der mysteriöse Juwelenraub
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Auf den ersten Blick mag Toto wie eine gewöhnliche Hauskatze wirken, doch der Schein trügt. Toto ist eine waschechte Ninja-Katze und hat, tatkräftig unterstützt von ihrem Bruder Silver und ihrem besten ...

Auf den ersten Blick mag Toto wie eine gewöhnliche Hauskatze wirken, doch der Schein trügt. Toto ist eine waschechte Ninja-Katze und hat, tatkräftig unterstützt von ihrem Bruder Silver und ihrem besten Freund Katzenkopf, schon einige knifflige Fälle gelöst. Und der nächste Einsatz soll nicht lange auf sich warten lassen. Der französische Tierbotschafter kommt zu Besuch nach London und Toto ist für seinen Schutz verantwortlich. Dieses Mal steht auch ein Besuch im Tower of London auf dem Programm, da sich ihr Gast unbedingt die Kronjuwelen ansehen will. Doch als sie dort ankommen, ist das wertvolle Diamanthalsband spurlos verschwunden. Und es kommt noch schlimmer: Ausgerechnet Toto und ihr Chef Larry werden beschuldigt, den Diebstahl begangen zu haben. Toto und ihre Freundinnen setzen natürlich sofort alles daran, den wahren Täter zu finden. Ob es ihnen wohl gelingen wird?

Hierbei handelt es sich um den vierten Band der Ninja Cat-Reihe. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, da die eigentlichen Fälle in sich abgeschlossen sind und alles Relevante kurz erklärt wird, dennoch empfiehlt es sich, mit dem ersten Teil zu starten.
Nachdem ich die drei vorherigen Bände voller Begeisterung verschlungen habe, konnte ich die nächste Mission von Toto und Co. kaum erwarten. Schon das Cover verspricht wieder jede Menge Katzenpower und rasante Action und genau das bekommt man hier auch.

Dermot O’Leary versteht es erneut hervorragend, seine Leser
innen von Beginn an zu fesseln und durchgehend bei Laune zu halten. Bereits die ersten Seiten sind ziemlich abenteuerlich, aufregend und amüsant und das bleibt es auch bis zum Schluss. Vor allem die vielen verschiedenen, liebenswert-schrägen Charaktere sorgen mal wieder für gute Unterhaltung. Unser altbekanntes Trio ist und bleibt einfach einmalig und unschlagbar: Die halbblinde, aber taffe und mutige Ninja-Katze Toto, ihr verfressener Bruder Silver sowie ihr schlauer bester Freund Katzenkopf. Seit dem letzten Band ist zudem noch Kater Socke mit an Bord und bereichert das Team ungemein. Es ist einfach wieder ein großer Spaß, die Freundinnen zu begleiten, gemeinsam mit ihnen durch London zu streifen und auf Spurensuche und Verbrecherjagd zu gehen. Und ganz nebenbei wird dabei einmal mehr gezeigt, dass Zusammenhalt stark macht und jeder von uns toll und einzigartig ist, genau so, wie wir sind.

Für Kinder und Lesemuffel ab 8 Jahren ist auch dieser Band ideal geeignet. Der Schreibstil (ins Deutsche übertragen von Tamara Reisinger) ist gewohnt lebendig und leicht verständlich, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel schön kurz. Zudem wird der Text von zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen aufgelockert, beigesteuert von Nick East. Mit seinem humorvollen Stil erweckt er Totos Welt mal wieder wunderbar zum Leben und setzt das Erzählte perfekt in Szene.

Fazit: Toto und ihre Freund
innen sind wieder da und garantieren erneut herrlichen Lesespaß! Auch „Der mysteriöse Juwelenraub“ ist ein tierisch schönes, katzenstarkes Abenteuer voller Überraschungen. Zum Mitfiebern spannend, zum Schmunzeln witzig und zum Gernhaben charmant. Ich bin mal wieder begeistert und schon voller Vorfreude auf den nächsten Band. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Mal wieder ein ganz wundervolles Bilderbuch von Oliver Jeffers!

Der Weg nach Hause
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Eines Tages entdeckt ein Junge beim Aufräumen ein knallrotes Flugzeug in seinem Schrank. Er weiß nicht, wie es dort hingekommen ist, aber er möchte es dennoch sofort ausprobieren. Ohne zu zögern steigt ...

Eines Tages entdeckt ein Junge beim Aufräumen ein knallrotes Flugzeug in seinem Schrank. Er weiß nicht, wie es dort hingekommen ist, aber er möchte es dennoch sofort ausprobieren. Ohne zu zögern steigt er ein und hebt ab. Immer höher und höher fliegt er – bis auf einmal der Motor zu stottern beginnt. Der Tank ist leer und der Junge muss auf dem Mond notlanden. Ängstlich und allein hockt er da und dann beginnt auch noch seine Taschenlampe zu flackern. Doch der Junge ist nicht der Einzige im Weltall, der gerade in Schwierigkeiten steckt. Auch ein Marsmännchen ist auf dem Mond gestrandet, nachdem der Motor seines Ufos den Geist aufgeben hat. Als sich die beiden begegnen, überlegen sie gemeinsam, wie sie ihre Flugmaschinen wieder zum Laufen bringen können. Schnell ist ein Plan für ihre Rückkehr nach Hause geschmiedet, aber ob er wirklich funktionieren wird?

Bereits 2008 ist „Der Weg nach Hause“ erstmals auf Deutsch erschienen, doch obwohl ich so ein großer Oliver Jeffers-Fan bin, kannte ich dieses Werk von ihm tatsächlich bislang noch nicht. Dank der hier vorliegenden Neuausgabe aus dem von Hacht Verlag (übersetzt von Katharina Naumann) konnte ich das nun endlich ändern und ich habe es definitiv nicht bereut.

Die Bilderbücher von Oliver Jeffers sind immer etwas ganz Besonderes und „Der Weg nach Hause“ bildet da keine Ausnahme. Zwischen den Buchdeckeln schlummert ein herrlich fantasievolles Science Fiction-Abenteuer im Bilderbuchformat, gepaart mit einer rührenden Freundschaftsgeschichte zwischen einem Menschenjungen und einem Außerirdischen.

Mit wenigen Worten und wundervollen Bildern erzählt der britische Autor und Illustrator von Vielfalt, Akzeptanz, Hilfsbereitschaft und Teamwork. Die Geschichte zeigt uns, dass Freundschaft keine Grenzen kennt und wie wichtig es ist, trotz aller Unterschiede freundlich und offen zueinander zu sein und zusammenzuarbeiten. Der Junge und der Alien sind grundverschieden, aber ihr gemeinsames Dilemma wird sie zusammenschweißen und erkennen lassen, dass Freunde Freunde sind, ganz egal wo man herkommt, und dass sich Probleme gemeinsam viel leichter lösen lassen als alleine.

Dass es dabei ziemlich verrückt und surreal zugeht, tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Dieses Buch ist nicht nur ein Loblied auf die Freundschaft, sondern auch ein Fest auf die Macht der Vorstellungskraft.

Die farbigen Illustrationen von Oliver Jeffers sind wie gewohnt unvergleichlich und einfach zauberhaft anzusehen. Sie sind recht simpel gehalten, aber dennoch sehr ausdrucksstark. Mit viel Humor und Herz setzen sie das Erzählte gekonnt in Szene und schaffen eine träumerische Atmosphäre.

Fazit: Oliver Jeffers hat mal wieder ein entzückend-einzigartiges Bilderbuch geschaffen, das zum Schmunzeln und Träumen einlädt und Jung und Alt gleichermaßen begeistert. „Der Weg nach Hause“ ist ein wunderbares Weltraumabenteuer ab 4 Jahren über eine ungewöhnliche Freundschaft und die Tatsache, dass man durch Zusammenhalt so gut wie alles schaffen kann. Abenteuerlich, charmant und ein bisschen abgedreht, zugleich aber auch sehr wertvoll und herzerwärmend. Ich kann das Buch nur empfehlen, wie einfach alles von Oliver Jeffers. Aus meinem Bücherregal sind seine Werke schon längst nicht mehr wegzudenken. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.11.2024

So schön! Ein Muss für jeden Harry Potter-Fan!

Ein magisches Jahr mit Harry Potter
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Immer, wenn ein neues Buch aus dem Harry Potter-Universum erscheint, schreit der Potterhead in mir ganz laut hier. Und wenn es vom großartigen Jim Kay illustriert ist, erst recht. „Ein magisches Jahr ...

Immer, wenn ein neues Buch aus dem Harry Potter-Universum erscheint, schreit der Potterhead in mir ganz laut hier. Und wenn es vom großartigen Jim Kay illustriert ist, erst recht. „Ein magisches Jahr mit Harry Potter“ musste ich daher selbstverständlich bei mir einziehen lassen und so viel sei schon mal verraten: Ich habe es definitiv nicht bereut! Allein schon beim Cover war es Liebe auf den ersten Blick und auch das, was sich dahinter verbirgt, ließ mein Fan-Herz direkt höher schlagen.

Das Buch ist in der Reihenfolge der Monate aufgeteilt und präsentiert für jeden Tag des Jahres ein Zitat aus den sieben Harry Potter-Romanen. Den Anfang macht ein Satz aus dem sechsten Band – die Auszüge erfolgen also nicht in der Chronologie der Bände, wurden aber natürlich passend und nachvollziehbar gewählt. Manche Tage stehen im Zeichen eines besonderen Anlasses oder Ereignisses wie Weihnachten, Harrys erster Schultag oder die Schlacht von Hogwarts; andere erinnern an unvergessliche Momente wie Quidditchspiele. Es macht unheimlich viel Spaß, die verschiedenen Textstellen zu lesen und dabei in Erinnerungen zu schwelgen. Und wenn man mag, kann man diesen Nostalgieausflug sogar noch verlängern, indem man das Buch wie einen Kalender nutzt und jeden Tag nur ein Zitat liest.

Inhaltlich bietet dieser Band somit nichts Neues, was auch überwiegend für die Illustrationen gilt. Das Buch enthält zwar einige bisher unveröffentlichte Skizzen von Jim Kay, aber der Großteil besteht (meinem Empfinden nach) aus Zeichnungen, die bereits publiziert wurden wie in den Harry Potter-Schmuckausgaben. Dies tut der Lesefreude aber keinen Abbruch. Jim Kay ist einfach ein fantastischer Künstler, seine Kunstwerke zu betrachten ist jedes Mal ein wahrer Hochgenuss fürs Auge. SämtlicheSeiten sind traumhaft gestaltet, von kleineren, ganz- und doppelseitigen Illustrationen über Porträts bis hin zu Bleistiftzeichnungen ist alles dabei. Mal hell, mal düster, mal bunt und mal schwarz-weiß und stets voller Details erwecken Jim Kays faszinierende Bilder J. K. Rowlings Zauberwelt zum Leben und laden zum Verweilen und Staunen ein. Man würde am liebsten in sie eintauchen, um mal ausgiebig in der Winkelgasse zu bummeln, dem Gewächshaus in Hogwarts einen Besuch abzustatten oder es sich in der heimelig-chaotischen Küche im Fuchsbau gemütlich zu machen.

Fazit: „Ein magisches Jahr mit Harry Potter“ ist eine wunderschöne, bildgewaltige und magische Reise durch das ganze Jahr voller zauberhafter Momente. 366 berühmte Zitate aus J. K. Rowlings siebenbändiger Harry Potter-Reihe, gepaart mit zahlreichen atemberaubenden Illustrationen von Jim Kay machen dieses Kalenderbuch zu einem echten Schätzchen und absoluten Must-Have für jeden Fan. Ich bin ganz verliebt in dieses Buch, aus meiner Sammlung ist es nicht mehr wegzudenken. Ich habe es mit dem größten Vergnügen gelesen und richtig Lust darauf bekommen, demnächst mal wieder einen Harry Potter-Büchermarathon zu starten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Ein absoluter Wohlfühlcomic voller Witz, Charme und Magie!

Elfies Zauberbuch. Band 4
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Seit Elfie und Magda bei ihrer großen Schwestern Luna in deren roten Bücherbus wohnen, ist ihr Leben das reinste Abenteuer. Die drei reisen nicht nur in ihrer fahrenden Buchhandlung durch das ganze Land ...

Seit Elfie und Magda bei ihrer großen Schwestern Luna in deren roten Bücherbus wohnen, ist ihr Leben das reinste Abenteuer. Die drei reisen nicht nur in ihrer fahrenden Buchhandlung durch das ganze Land und haben schon viele außergewöhnliche Orte kennengelernt – Elfie hat zudem entdeckt, dass sie die magischen Kräfte ihrer verstorbenen Mutter geerbt hat und mit ihrer Hexenmagie Origamis zum Leben erwecken kann. Das nächste Ziel der Schwestern sind die Pyrenäen, um ihren Großvater mütterlicherseits zu besuchen, der allein in einer Berghütte lebt. Doch ihr Wiedersehen fällt anders aus als erwartet. Ihr Großvater hat sich irgendwie verändert. Er wirkt manchmal verwirrt und scheint den Tod ihrer Mutter nicht verkraftet zu haben. Während die drei sich um seine geistige Gesundheit sorgen, findet Elfie heraus, dass auch ihre Großmutter eine Hexe war, genauer gesagt eine Hexstrickerin, und in ihren gestrickten Decken Hinweise versteckt hat, die nur Elfie sehen kann. Als Elfie entdeckt, dass die Decken eine Schatzkarte ergeben, macht sie sich sofort auf die Suche, bewaffnet mit ihrem Zauberbuch und begleitet von einem verzauberten Origami-Bären namens Theodor. Ob sie den Schatz wohl finden werden?

Hierbei handelt es sich um den vierten Teil der Reihe rund um Junghexe Elfie. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, da die eigentlichen Abenteuer in sich abgeschlossen sind, allerdings macht es deutlich mehr Spaß, wenn man mit dem ersten Band startet.
„Elfies Zauberbuch“ zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingscomicreihen. Die ersten drei Bände habe ich verschlungen und geliebt, sodass ich mich entsprechend sehr auf mein nächstes Wiedersehen mit Elfie und ihren Schwestern gefreut habe. Und ich wurde erneut nicht enttäuscht! Allein schon das Cover ist wieder ein einziger Augenschmaus und auch das, was sich dahinter verbirgt, verzückt von der ersten Seite an.

In jedem Band verschlägt es das Schwesterntrio in eine andere Region Frankreichs. Nachdem es zuletzt in das winterliche Elsass ging, reisen die drei diesmal in die frühsommerlichen Pyrenäen, wo hoch oben in den Bergen ihr Großvater lebt. Bereits die ersten Panels verströmen die gewohnt warmherzig-leichte Wohlfühlatmosphäre, die diese Reihe auszeichnet, und wecken die Faszination für die traumhaft idyllische Landschaft der französischen Pyrenäen. Es ist einfach jedes Mal eine wahre Freude, Elfie, Magda und Luna in ihrem coolen roten Bücherbus zu begleiten. Mit den drei grundverschiedenen Schwestern haben Audrey Alwett und Christophe Arleston drei wunderbare Protagonistinnen erschaffen, die man als Leser*in sofort ins Herz schließt, vor allem die aufgeweckte 11-jährige Elfie ist einfach zum Gernhaben. Aber auch die neu eingeführten Figuren sind liebenswert beschrieben und bereichern das Geschehen ungemein wie der Großvater der Mädchen. Dieser wirkt anfangs zwar ziemlich distanziert, trägt das Herz aber am rechten Fleck und würde alles für seine Enkelinnen tun.

Handlungstechnisch bietet auch dieser Band eine perfekte Mischung aus charmantem Humor, ganz viel Herz und Magie sowie spannenden Ermittlungen zum Mitfiebern. Neben bewegenden Opa-Enkelinnen-Momente, einer aufregenden Schatzsuche in der wilden Natur und einem verzauberten Origami-Bären mit Sehschwäche erzählt die Graphic Novel auch von Verlust, Trauer und Behinderung, vom Altern, Geheimnissen und gegenseitiger Hilfe. Trotz der ernsten Themen verliert das Buch aber nichts von seiner Leichtigkeit und guten Laune (ich meine: ein sprechender Bär, der eine Brille braucht, einfach herrlich). Wie üblich tragen auch die wunderschönen farbenfrohen Zeichnungen von Mini Ludvin dazu bei, dass man gar nicht mehr auftauchen mag. Ob die verschieden großen Panels oder Elfies Tagebuchauszüge – jede Seite strotzt nur so vor Details und Wärme und ist eine Wonne fürs Auge.

Fazit: „Elfies Zauberbuch: Das Geheimnis der Hexstrickern“ ist ein turbulentes, berührendes und magisches Abenteuer voller Witz, Charme und Überraschungen. Ein richtig schöner Wohlfühlcomic für Jung und Alt, der bis zum Ende zauberhaften Lesespaß garantiert. Ich bin auch von diesem Band hellauf begeistert und kann es kaum erwarten, gemeinsam mit dem sympathischen Schwesterntrio ins nächste Abenteuer zu reisen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Ein magisches Internatsabenteuer der besonderen Art!

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
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Die 11-jährige Alice Tonks hat es nicht leicht im Leben. Als Autistin fällt es ihr schwer, Freundschaften zu schließen und mit Veränderungen umzugehen. Vor ihrer neuen Schule graut es ihr daher. Alice ...

Die 11-jährige Alice Tonks hat es nicht leicht im Leben. Als Autistin fällt es ihr schwer, Freundschaften zu schließen und mit Veränderungen umzugehen. Vor ihrer neuen Schule graut es ihr daher. Alice soll fortan auf das Internat „Pebblewood School“ gehen, weit weg von ihrer geliebten Gran, bei der sie aufgewachsen ist. Schon gleich an ihrem ersten Tag wird sie zur Außenseiterin abgestempelt, nur ihre Mitschüler Tim und Ottie scheinen zur ihr zu halten. Als am Strand plötzlich eine Möwe ihr zu spricht und sagt, dass sie einen Auftrag für sie habe, kommen auf das Mädchen neue Herausforderungen und Fragen zu. Wieso kann sie plötzlich die Sprache der Tiere verstehen? Und warum brauchen sie ihre Hilfe? Während Alice noch dabei ist, sich an ihrer neuen Schule zurechtzufinden und ihre neu entdeckten magischen Fähigkeiten kennenzulernen, werden auf einmal immer mehr Tiere in der Umgebung vermisst. Alice erkennt schnell, dass sie das Rätsel nicht alleine lösen kann, aber wem kann sie wirklich vertrauen? Ob es ihr rechtzeitig gelingen wird, den Tierdieb zu entlarven?

Dies war mal wieder so ein Buch, bei dem mir schon vor dem Lesen klar war, dass ich es lieben werde. Ich wusste einfach schon damals, als ich mich das Cover verliebte, dass auch die Geschichte dahinter bei mir voll ins Schwarze treffen wird und genau dem war dann auch so. Emily Kenny legt mit „Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks“ ein großartiges Debüt vor, das seinem Titel alle Ehre macht und weitaus mehr ist als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Zugegeben, dass Kinder mit Tieren sprechen und sich in sie verwandeln können, mag nichts Neues sein und auch Internatsgeschichten findet man in der Kinderliteratur zuhauf. Dennoch hebt sich das hier vorliegende Buch von den gängigen Titeln ab. Geschrieben ist es in einer sehr schönen, bildlichen Sprache, ein wenig anspruchsvoller, aber angemessen für das empfohlene Lesealter und wunderbar ins Deutsche übertragen von Susanne Hornfeck. Man hat direkt das Gefühl, selbst vor Ort zu sein und obwohl die Geschichte in der heutigen Zeit spielt, verströmt es ein nostalgisches Flair, das an die Werke von Enid Blyton erinnert.

Die wohl größte Besonderheit ist jedoch die titelgebende, liebenswert-eigenwillige Heldin dieses Romans. Alice Tonks ist autistisch, wie die Autorin selbst. Emily Kenny weiß also ganz genau wovon sie schreibt, wenn sie die Gefühle und Probleme ihrer jungen Hauptfigur schildert. Alices Autismus wird sehr einfühlsam, authentisch und vor allem positiv dargestellt, rückt allerdings zu keiner Zeit in den Vordergrund des Geschehens. Die Geschichte zeigt ganz nebenbei, dass vermeintliche Schwächen auch Stärken sein können und macht Mut, sich so zu akzeptieren wie man ist. Auch weitere ernste Themen werden unterschwellig angesprochen wie Mobbing, psychisch kranke Eltern und Erwartungszwang. Alices Mitschülerinnen Tim und Ottie haben ebenfalls mit Herausforderungen zu kämpfen und die Freundschaft, die zwischen den drei Kindern entsteht, ist zunächst von Misstrauen und Unsicherheit geprägt. Ihr gemeinsames Abenteuer wird sie jedoch zusammenschweißen, sie lernen einander zu vertrauen und und offen und ehrlich miteinander umzugehen, was einfach richtig schön zu lesen ist. Mit ihren Ecken und Kanten schließt man die drei sehr schnell ins Herz (genauso wie die sprechenden Tiere), und es macht Spaß, sich zusammen mit ihnen ins Abenteuer zu stürzen. Langeweile kommt dabei an keiner Stelle auf. Die Handlung ist durchweg fesselnd und unterhaltsam, manchmal auch ein bisschen unheimlich und voller Geheimnisse, Magie und Überraschungen. Auch als Erwachsener fiebert und rätselt man bis zum Schluss mit und mag mit dem Lesen nicht mehr aufhören.

Flavia Sorrentinos hübsche schwarz-weiß Vignetten an den Kapitelanfängen sowie die doppelseitige Karte auf den Vorsatzpapieren runden das Ganze perfekt ab und auch wenn das Buch als Einzelband gelesen werden kann, lässt das Ende auf eine Fortsetzung hoffen.

Fazit: „Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks“ ist ein spannendes und charmantes, zeitgenössisches Mystery-Internatsabenteuer vor maritimer Kulisse, gepaart mit magischer Tierfantasy. Ein pfiffiger Kinderkrimi für alle ab 10 Jahren, die Tiere und außergewöhnliche Held
innen lieben und sich jemals anders gefühlt haben. Einfach toll, ich bin begeistert! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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