Cover-Bild Zwischen zwei Fenstern
15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 21.11.2014
  • ISBN: 9783551560049
Dianne Touchell

Zwischen zwei Fenstern

Birgit Schmitz (Übersetzer)

***Ein begeisterndes Debüt aus Australien***
Er liebt das Nachbarmädchen mit dem tizianroten Haar und dem Leberfleck am Bein. Er sieht hinüber in ihr Zimmer, wo sie sitzt und zeichnet. Sie hat die verstörende Gewohnheit, sich die Haare auszureißen.
Sie beobachtet den Nachbarjungen, der sich beim Lesen unaufhörlich Notizen macht. Hinter dem Glas seines Fensters scheint er sich am sichersten zu fühlen. Genau wie sie.
Wie zwei Gefangene hängen sie für den anderen Botschaften ins Fenster. Am liebsten in fünf Silben, weil das schön klingt. Als sie irgendwann lächelt, ist das für ihn, als würde in einem verlassenen Haus das Licht wieder angehen. Und beide wissen: Sie werden es besser machen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2017

Außergewöhnlich und wunderschön

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Meine Meinung: Als belletristische Lektüre für die Zeit nach meiner Klausur habe ich ein kurzes Buch gesucht, das leicht in der Tasche verstaubar ist und mir so im vollen Hörsaal ein paar schöne Leseminuten ...

Meine Meinung: Als belletristische Lektüre für die Zeit nach meiner Klausur habe ich ein kurzes Buch gesucht, das leicht in der Tasche verstaubar ist und mir so im vollen Hörsaal ein paar schöne Leseminuten beschert. Lange habe ich überlegt, was ich mitnehme, bis mein Blick auf das kleine Buch aus dem Königskinder Verlag fiel. Schon häufiger wollte ich es unbedingt lesen und das war die perfekte Gelegenheit dazu.
Schon nach wenigen Seiten war ich begeistert und auch sehr überrascht. Nicht nur die sehr poetische und gefühlvolle Sprache konnte mich überzeugen. Zwischen zwei Fenstern kommt auch zu 98% ohne direkte wörtliche Rede aus. Das nimmt der ganzen Geschichte zwar sehr an Fahrt, die braucht sie aber auch gar nicht. Nicht viel Spannung steht im Vordergrund sondern die Menschen, Charaktere, Schicksale, Beziehungen. Wir verfolgen Ausschnitte im Leben von Maud und Creepy. Das sind nicht ihre richtigen Namen aber die sind auch gar nicht wichtig. Maud und Creepy sind Nachbarn und kommunizieren über den Raum zwischen ihren zwei Fenstern. Die Familien liegen im Streit miteinander und zusätzlich hat jede Familie ihr eigenes Päckchen zu tragen. Es entsteht eine ganz komische Stimmung, wenn man das Buch liest, denn man ist todtraurig aber manchmal auch über kleine Dinge und Entwicklungen überglücklich.
Jedes Wort dieses kurzen Buches scheint mit Bedacht gewählt und befindet sich an der richtigen Stelle. So steckt weit mehr in ihm, als in manchen Büchern mit doppelt so vielen Seiten. Maud und Creepy habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie sind normal und doch in einigen Punkten so herrlich unnormal, dass man sie einfach lieben muss. Es ist Creepy, der stille und unscheinbare Junge, der in der Schule diesen Spitznamen bekam und nachmittags nichts anderes tut als Lesen. Und Maud, die sich ihre Haare ausreißt und 5-silbige Sätze liebt…
Bewertung: Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich nicht nur die Beiden sondern auch das ganze Buch fest in mein Herz geschlossen habe. Trotz seiner Kürze trifft es den Leser mit Ehrlichkeit und Wortgewalt. Dafür gibt es von mir 5 von 5 Füchschen.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Konnte mich überzeugen

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So ziemlich jedes Buch des Königskinder Verlags steht mittlerweile auf meiner Wunschliste, auch die Bücher aus dem neuen Frühjahrsprogramm sind dort schon vermerkt. Denn nachdem ich mit “Zwischen zwei ...

So ziemlich jedes Buch des Königskinder Verlags steht mittlerweile auf meiner Wunschliste, auch die Bücher aus dem neuen Frühjahrsprogramm sind dort schon vermerkt. Denn nachdem ich mit “Zwischen zwei Fenstern” mein erstes Buch dieses Verlags gelesen habe, weiß ich, dass sie alle wahre Schätze sein müssen und ich sie unbedingt lesen und in mein Regal stellen muss.

“Zwischen zwei Fenstern” war keine einfache, dafür aber eine außergewöhnliche Lektüre. Sprachlich hat mich Dianne Touchell total getroffen, aber ihre Erzählweise bzw. die Erzählweise der beiden Hauptcharaktere ist sehr anspruchsvoll. Schnörkellos berichten das Nachbarmädchen und der Nachbarjunge von ihrem Alltag, von ihrem verkorksten Leben, den Streitereien ihrer Eltern. Fast unbewusst malen sie dabei mit Worten Bilder und verstecken so viel zwischen den Zeilen. Man muss sich Zeit nehmen für dieses Büchlein. Es liest sich nicht mal eben schnell weg. Man muss sich einlassen auf die feinen Töne, die zarte Poesie. Man muss bewusst lesen, Wort für Wort, und sich auf den eindrucksstarken Stil einstellen.

So anspruchsvoll das Buch vom Erzählstil her ist, so anders als gewöhnlich ist sein Inhalt: “Zwischen zwei Fenstern” erzählt von zwei jungen Menschen, die auf der Flucht vor der Realität sind, die allein sind in ihren lauten Familien, die das echte Leben endlich spüren wollen, die sich lebendig fühlen wollen, die das ganze Buch hindurch kein Wort miteinander sprechen und doch zwischen zwei Fenstern so viel miteinander teilen.

Nur anhand der Kapitelaufmachung lässt sich erkennen, welcher der beiden Ich-Erzähler den Leser gerade an seinen Gedanken teilhaben lässt. Der Nachbarjunge leitet seine Erzählungen durch Zitate aus Büchern ein, während das Nachbarmädchen fünfsilbige Überschriften findet, die zu ihrem jeweiligen Erzählteil passen. Dabei ist das Nachbarmädchen eine wahnsinnig gute Zuhörerin. Sie hört die leisen Töne aus den Sätzen der Menschen heraus, erkennt den wahren Unterton. Der Nachbarjunge dagegen ist der perfekte Beobachter. Er liest die Körpersprache des Menschen und schaut dadurch hinter die Fassade. Er nimmt das Weinglas seiner Mutter war, das diese hinter den Vorhängen versteckt. Er beobachtet, wie sein Vater den Dackel auf die Mutter abrichtet. Er beobachtet seine Mitschülerinnen, mit denen er nicht viel anfangen kann. Und schließlich beobachtet er das Nachbarmädchen. Und er verliebt sich in sie. Ganz einfach, und ohne Zweifel. Es gibt in diesem Buch keine Schmetterlinge und keine rosaroten Wolken. Die Liebe zwischen den beiden Charakteren ist ganz einfach da, ist ganz selbstverständlich, steht unweigerlich einfach fest.

Die Figuren, die Dianne Touchell entwickelt hat, sind unglaublich komplex und tiefgründig. Es lässt sich so viel in diesem Buch interpretieren und durchleuchten. Obwohl es nur gut 250 Seiten hat, ist es doch so voller Inhalt. Es lässt sich kaum in Worte fassen, wovon dieses Buch erzählt. Das solltet ihr am besten selbst erlesen. Es ist ein ruhiges Buch, hier gibt es keine spannende oder actionreiche Handlung. Im Vordergrund stehen einzig und allein der Nachbarjunge und das Nachbarmädchen und ihre Gedanken und Geschichten, die sie zu erzählen haben. Nicht immer ist die Lektüre einfach, denn das Nachbarmädchen leidet an einer psychischen Erkrankung, die sie dazu bringt, sich die Haare auszureißen. Nicht einzeln. Sondern büschelweise. Diese Szenen haben mich sehr stark getroffen. Aber es gibt auch schöne Szenen, hoffnungsvolle Szenen.

Die Gestaltung des Buches ist einfach wundervoll und so ist “Zwischen zwei Fenstern” nicht nur inhaltlich, sondern auch äußerlich ein wahrer Schatz.

Mein Fazit

Dianne Touchells Debüt “Zwischen zwei Fenstern” ist nicht immer eine einfache Lektüre gewesen, konnte mich aber insgesamt begeistern und vor allem vom Königskinder Verlag überzeugen.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Sprachlich gewaltig, thematisch wichtig, der Rest nicht ganz mein Fall !

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Zwischen zwei Fenstern erzählt die Geschichte von zwei Außenseitern, Maud und Creepy, die für ihre Umwelt, selbst für ihre Eltern, die meiste Zeit einfach nur unsichtbar sind. Der Raum zwischen ihren beiden ...

Zwischen zwei Fenstern erzählt die Geschichte von zwei Außenseitern, Maud und Creepy, die für ihre Umwelt, selbst für ihre Eltern, die meiste Zeit einfach nur unsichtbar sind. Der Raum zwischen ihren beiden Fenstern wird ihre Schutzzone, hier können sie sein wie sie sind, denn hier nehmen sie einander ganz bewusst wahr.

Zwischen zwei Fenstern ist die erste Geschichte aus dem Königskinder Verlag, bei der sich meine Begeisterung leider sehr in Grenzen hält. Zwar kann mich Dianne Touchell mit ihrem wunderbar poetischen Schreibstil und ihrer unbändigen Wortgewalt für sich gewinnen, und trotzdem war dieses Buch nicht ganz mein Fall. Man muss viel zwischen den Zeilen lesen, was mich in der Regel nicht stört, eher das Gegenteil ist der Fall, doch hier empfand ich es oft als anstrengend und mühselig. Vielleicht auch deshalb, weil ich keinen wirklichen Bezug zu den Figuren hatte.

Sowohl Creepy als auch Maud wirkten auf mich recht distanziert. Ihre Gedanken kreisen oft um, für mich als Leserin, völlig unwichtige Dinge, halten sich mit seltsamen Wirrungen und Ausschweifungen auf, was mich manchmal echt an meine Grenzen trieb und in Versuchung brachte, das Buch vielleicht doch einmal erst zur Seite zu legen.
Ich habe es aber nicht getan, in der Hoffnung auf Besserung. Die leider ausblieb.

Es ist ein psychologisch ausgeklügelter Roman der wichtige Themen aufs Tapet bringt. Es geht dabei um Selbstverletzung, um psychische Probleme und um die damit einhergehende Ohnmacht unserer Gesellschaft in Bezug auf ebenjene Themen. Man schaut lieber weg oder konzentriert sich darauf an einem Menschen schlechte Eigenschaften zu finden, statt sich mit dem Offensichtlichen zu beschäftigen.
Das fand ich sehr gut und greifbar beschrieben.

Gestört hat mich dagegen das die "Liebesgeschichte" eine sehr seltsame war. Creepy ist verliebt in Maud, die ihm gegenüber wohnt, mit der er gemeinsame Unterrichtsfächer belegt, mit der er zwischen den Fenstern einen sehr privaten und intimen Raum teilt und doch kennt er nicht einmal ihren Namen. Er beobachtet sie durch sein Fernglas, was auf mich wirklich unglaublich unheimlich wirkte. Er kommt mir vor wie ein Stalker und macht seinem Namen "Creepy" damit wirklich alle Ehre.

Ich bin wirklich sehr hin und hergerissen in meiner Meinung. Thematisch ist es ein wirklich interessantes und wichtiges Buch, sprachlich ist es eine Wucht, aber der Rest ? Konnte mich nicht so recht erreichen und berühren. Leider.

Noch eine Anmerkung am Rande: Von der Atmosphäre her erinnerte mich das Buch sehr an den Film Harold & Maud, falls den mal jemand von Euch gesehen hat. Auch da verbindet die beiden Hauptcharaktere eine sehr merkwürdige Art der Freundschaft, die ähnlich morbide Züge hat, wie die zwischen Creepy & Maud. Vielleicht ist die Namenswahl, also MAUD, ja hier gar kein Zufall :) Wer weiß.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Nicht mein Fall

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Leider habe ich dieses Buch nach 100 Seiten abgebrochen.
Auf Grund der teils positiven Bewertungen und dass dies ein ganz besondere Geschichte ist, wollte ich mich einfach mal überraschen lassen. Ich habe ...

Leider habe ich dieses Buch nach 100 Seiten abgebrochen.
Auf Grund der teils positiven Bewertungen und dass dies ein ganz besondere Geschichte ist, wollte ich mich einfach mal überraschen lassen. Ich habe auch nichts dagegen bei einem Buch zwischen den Zeilen zu lesen aber war es mir echt zu anstrengend und mühselig.
Leider wusste ich nach fast der Hälfte nicht wohin diese Geschichte führt. Beide Charaktere waren für mich echt creepy gewesen und diese Bezeichnung ist Programm.
Der Nachbarsjunge stalkt das Nachbarsmädchen durch ein Fernglas. Er nennt sie in Gedanken Maud, sie ihn Creepy (so wird er auch von den Schülern genannt).
Er bildet sich ein in sie verliebt zu sein meiner Meinung nach, ich würde sagen er hat wahrhaftes Stalker Potenzial. Bei Maud musste ich an das buch Feuchtgebiete denke, was die Sache kein Stück besser gemacht hat. ich bin mit keinen der beiden Charakteren warm geworden, was ja nicht schlimm wäre wenn die Geschichte mich überzeugt hätte.
Ob es hier ein Happy End gibt oder nicht, dass weiß ich nicht, da ich wie oben beschrieben das Buch abgebrochen habe.