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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2024

Hach - gute Lektüre für ein Wochenende!

Geysirnebel
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Leonore führt mit dem Vulkanologen Per eine Fernbeziehung. Er sitzt auf Island, sie in Hamburg. Er feiert mit seinen Freunden und hofft auf das nächste Treffen mit Lia, sie tanzt Salsa und freut sich auf ...

Leonore führt mit dem Vulkanologen Per eine Fernbeziehung. Er sitzt auf Island, sie in Hamburg. Er feiert mit seinen Freunden und hofft auf das nächste Treffen mit Lia, sie tanzt Salsa und freut sich auf das nächste Treffen mit Per, fernab von ihren anspruchsvollen Eltern. Als auch ihre beste Freundin nach Island zieht, will sie auch dahin. Die Geschichte spielt in der Gegenwart. Der zweite Handlungsstrang spielt 1771 auf Island. Alva soll eine Zweckehe eingehen un will nicht. Sie liebt ihre Freiheit als ungebundene Frau und weiß, was sie will.

Beide Handlungsstränge fesseln und zeigen, dass sich die Welt gesellschaftlich weiter gedreht hat. Aber auch, dass Freiheit bedeutet, sich für verschiedene Dinge selbst entscheiden zu können und man die Folgen seiner Handlungen nicht immer absehen kann. Beide Frauen kommen gut rüber, Alva hat mich am meisten gepackt. Lias Situation kann frau allerdings auch gut nachvollziehen. Island wird überwältigend beschrieben. Dazu passt auch Alvas Anteil, denn vor dreihundert Jahren etwa war diese Insel noch bedrohlicher, weil es weder Zentralheizung gab noch Autos. Man musste mit Herz und Verstand handeln, sonst ging man unter. Das gilt auf Island heute immer noch. Eine super Lektüre für ein Wochenende!

Veröffentlicht am 05.11.2024

Leseempfehlung

Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen
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"Frau Komachi empfiehlt ein Buch" hat mir ein Freund zum Geburtstag geschenkt. Es war eine Bereicherung, denn der Schreibstil von Michiko Aoyama ist wunderbar. Und dieses ist genauso verfasst. Allerdings ...

"Frau Komachi empfiehlt ein Buch" hat mir ein Freund zum Geburtstag geschenkt. Es war eine Bereicherung, denn der Schreibstil von Michiko Aoyama ist wunderbar. Und dieses ist genauso verfasst. Allerdings sind es diesmal lauter Kurzgeschichten, die alle in Café unter den Kirschbäumen anfangen und auch dort enden. Donnerstags. Sie spielen in Tokio und Sydney und man lernt unterschiedliche Figuren kennen und auch schätzen. Jede Geschichte birgt für sich kleine oder größere Aha-Effekte, Augenöffner, wenn man so will. Die Stammgäste des versteckt liegenden Cafés sind sehr unterschiedlich: Karrierefrau, Kakaotrinkerin und Briefeschreiberin, Beobachter, Erzieherin... und bei allen lernt man Situationen kennen vor denen sie zurückschrecken oder auf die sie sich freuen. Es kommt auf die innere Haltung, wie man in Situationen reagiert und mit anderen Leuten, ob Mensch, Tier oder Pflanze umgeht. Oder auch wie man isst und trinkt, grüßt und mit sich selbst umspringt. Man kann sich nicht in jeden hineinversetzen oder dessen Gedanken lesen. Aber man kann einiges tun, um Missverständnissen vorzubeugen oder ihnen freundlich zu begegnen. Wie das gehen kann, erfährt man unter anderem in diesen Kurzgeschichten.
Ich mag dieses Buch auch sehr gerne und empfehle es weiter!

Veröffentlicht am 22.10.2024

Super! Ideal für ein verregnetes Wochenende auf dem Sofa

Spiegelberg
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Cora Johannis ist Journalistin, die ein Händchen dafür hat, in spezielle Kriminalfälle mit hineingezogen zu werden. Sie fängt dann an sehr hintergründig zu ermitteln. Dieses Mal wird sie Zeugin, wie eine ...

Cora Johannis ist Journalistin, die ein Händchen dafür hat, in spezielle Kriminalfälle mit hineingezogen zu werden. Sie fängt dann an sehr hintergründig zu ermitteln. Dieses Mal wird sie Zeugin, wie eine frühere, französische Botschafterin angegriffen wird und kurz darauf einen schweren Unfall hat. Sie bittet Cora, die Erste Hilfe leistet, Camille zu beschützen ohne dass diese ahnt, wer oder was das ist. Ihre Recherchen bringen zahlreiche Intrigen und menschliche Abgründe zutage, die teilweise in mit Geschehnissen in den 1980-er Jahre im Kanton Bern zu tun haben.
Man ist sofort mittendrin und sollte den Regionalkrimi nicht erst abends anfangen zu lesen. Man will wissen, wie es weitergeht und Gasser liefert Fakten, die er mit Fiktion verrührt und einen anregenden Krimi daraus strikt. Es wird immer abgründiger, interessanter und enorm spannend. Ideal für ein Wochenende oder ein paar Regentage auf dem Sofa!

Veröffentlicht am 22.10.2024

Über- statt miteinander reden?

Der Brieffreund aus Svealand
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Ana lebt mit ihrem vor kurzem eingeschulten Sohn Daniel und ihrem Mann Oliver in Berlin. Ihr Mann verhält sich seit einiger Zeit komisch und ist auf einmal weg. Ganz weg, so weg, dass er mit ihr nur noch ...

Ana lebt mit ihrem vor kurzem eingeschulten Sohn Daniel und ihrem Mann Oliver in Berlin. Ihr Mann verhält sich seit einiger Zeit komisch und ist auf einmal weg. Ganz weg, so weg, dass er mit ihr nur noch über einen Anwalt kommunizieren will und seine Eltern denken, Ana hätte ihn rausgeschmissen. Ihre eigenen Eltern nehmen das Schlimmste an und nehmen auch vor Daniel kein Blatt vor den Mund, wodurch der sich von seinem Vater distanziert. Der Anwalt legt Ana Papiere zur Scheidung vor, die sie irgendwann auch unterschreibt, weil die ganze Situation noch ärger wurde. Sie erinnert sich an Tjorben, einen Freund aus Kinder- und WG-Tagen und reist nach Schweden, um ihn zu besuchen. Was sie dort erlebt, ist sehr seltsam.

Ich finde, die Autorin zeigt mit beiden Herangehensweisen klar ein dickes Problem unserer heutigen Gesellschaft auf. Statt miteinander redet man mit Freunden und, in diesem Fall, entfernteren Familienmitgliedern oder sogar mit Arbeitgebern über Probleme, die so nicht zu lösen sind. Oliver ist zu feige, Ana etwas zu gestehen. Und auch in Schweden ist jemand, der nicht klar mitteilt, was mit Tjorben passiert ist. Und auch Ana, die fast alles tut, um rauszufinden, warum sie Tjorben nicht finden kann und keiner nix genaues weiß, läuft erst Mal alle äußeren Kreise ab, bevor sie sich an die innere Familie Tjorbens wagt. Es ist ein gut verfasster Roman bei dem man sich öfter fragt, warum so kompliziert statt "einfach" miteinander offen zu kommunizieren?

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Super Regionalkrimi

Tod auf Schloss Solitude
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Schloss Solitude ist ein sehr hübsches Gebäude im Umland von Stuttgart. Es steht zusammen mit Bea Pelzer im Zentrum einer Mordermittlung. Bea lebt zusammen mit zwei anderen Frau in einer Wohnung. Als der ...

Schloss Solitude ist ein sehr hübsches Gebäude im Umland von Stuttgart. Es steht zusammen mit Bea Pelzer im Zentrum einer Mordermittlung. Bea lebt zusammen mit zwei anderen Frau in einer Wohnung. Als der Ex-Lover einer davon ihre WG bedroht, wird es anfänglich gruselig-spannend. Dann wird diese Frau auf Solitude ermordet. Die Polizei ermittelt Bea nicht zügig genug und folgt ihrer Meinung nach falschen Spuren.

Es entwickelt sich ein gut zusammengestellter Regionalkrimi, der Solitude und die Landschaft drumherum malerisch mit einbaut. Als Beas Freundin auch noch mit ermittelt, wird es leicht chaotisch und dadurch stellenweise amüsant sowie stetig spannender. Ein gelungener Krimi zum Miträtseln!

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