Cover-Bild Sieben Zwerge für Paulina
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: fabulus Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 170
  • Ersterscheinung: 15.09.2017
  • ISBN: 9783944788524
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Lieser Iris

Sieben Zwerge für Paulina

Paulina schiebt Frust. Von den Klassenkameraden ausgegrenzt, von der Mutter ständig angeblafft und für die Trennung der Eltern verantwortlich gemacht, fühlt sie sich einsam und verlassen. Da können auch coole Designerklamotten und teure Geschenke des Vaters nicht helfen. Wegen so einer blöden Deutscharbeit dreht auch noch der Lehrer durch und brummt der Klasse Einzelreferate auf, und die ausgerechnet über Märchen! Wer liest denn heutzutage noch solchen alten Kram! Aber es wird alles anders, glaubt sie, wenn sie die Mutprobe besteht, die ihr die Mädchenclique der Klasse vorschlägt. Dann wird Paulina endlich dazugehören, anerkannt sein, Freundinnen haben, auf Partys gehen. Spieglein, Spieglein an der Wand …

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Lesejury-Facts

  • Jecke und Aer1th haben dieses Buch in einem Regal.
  • Jecke und Aer1th haben dieses Buch gelesen.
  • Dieser Titel ist das Lieblingsbuch von Jecke.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2017

✎ Iris Lieser - Sieben Zwerge für Paulina

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Auch nach dem Zuklappen der letzten Seite von 'Sieben Zwerge für Paulina' bin ich noch immer begeistert.

Aufgrund des Klappentextes, aber vor allem aufgrund des Covers hatte ich in eine bestimmte Richtung ...

Auch nach dem Zuklappen der letzten Seite von 'Sieben Zwerge für Paulina' bin ich noch immer begeistert.

Aufgrund des Klappentextes, aber vor allem aufgrund des Covers hatte ich in eine bestimmte Richtung gedacht, wohin uns die Geschichte führen mag. Das alles doch irgendwie anders kommt, damit habe ich nicht gerechnet.

Iris Lieser besitzt einen Schreibstil, der den Leser durch die Seiten fliegen lässt. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, das Buch aus der Hand legen zu wollen. Im Gegenteil. Spannung und Emotionen pur werden so rüber gebracht, dass man mit Paulina mitfiebert und mitleidet. Sie bringt auf den Punkt, was manch einer in dieser hektischen Welt bereits vergessen hat:

"[...] Kinder, auch fast erwachsene, brauchen Nestwärme, Vertrauen und Sicherheit viel dringender als Designerlabels. Bedingungslose elterliche Liebe gibt ihnen die Basis, selbstbewusste Erwachsene zu werden. [...] Bringe ihr Dinge nahe, die nichts kosten: Liebe. Empathie. Menschlichkeit. Hilfsbereitschaft." (S. 61)

Jedoch nicht nur Erwachsene werden hier angesprochen, sondern auch Kindern / Jugendlichen wird etwas mit auf dem Weg gegeben, um sie zu stärken:

"Kinder sind nie für das Leben ihrer Eltern verantwortlich." (S. 55ff)

Ich finde solche Botschaften sehr wichtig und davon kommen noch einige im Werk - natürlich schön verpackt - vor. Für mich war es tatsächlich überraschend, wie tiefgründig die Geschichte ist. Damit habe ich anfangs überhaupt nicht gerechnet.

Die Charaktere und das ganze Handeln kommen absolut realistisch und authentisch rüber. Daher werden sich sowohl 12-Jährige, als auch bereits Erwachsene teilweise in den Zeilen wiederfinden.

Wer hier einen langweiligen Bezug zu Märchen erwartet, wird erstaunt sein. Die Autorin verpackt den Gedanken, den man unweigerlich nach Ansicht des Covers und Lesens des Titels hat, ganz anders als man es sich vorstellt. Meiner Meinung nach für junge Jugendliche genau die richtige Literatur. Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung.

©2017

Veröffentlicht am 24.11.2017

Erst die zweite Hälfte des Buches konnte mich begeistern

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Ein Spiegel auf dem Cover? Sieben Zwerge? Klingt verdächtig nach einer Märchenadaption und zwar einer, geschrieben für Jugendliche. Empfohlen wird dieses Buch Lesern zwischen 12 und 15 Jahren.

Die 15-jährige ...

Ein Spiegel auf dem Cover? Sieben Zwerge? Klingt verdächtig nach einer Märchenadaption und zwar einer, geschrieben für Jugendliche. Empfohlen wird dieses Buch Lesern zwischen 12 und 15 Jahren.

Die 15-jährige Paulina hat genug mit sich selber zu tun. Auf ihrer teuren Privatschule ist sie, trotz reichem Vater, die Außenseiterin der Klasse und auch Zuhause hängt der Haussegen schief. Ihre Mutter behandelt sie alles andere als gerecht. Schlimmer noch, sie macht Paulina für die Trennung der Eltern verantwortlich und lässt sie das auch tagtäglich spüren. Von ihrem Vater fühlt sich Paulina nicht gewollt, da er sich scheinbar anstelle von Verantwortung, lieber mit Geld aus der Affäre ziehen möchte.
Zu allem Überfluss dreht ihr Deutschlehrer nach einer katastrophalen Klassenarbeit völlig durch. Er fordert Einzelreferate von ihnen, zum Thema Märchen – doch wer liest heutzutage noch Märchen?

Das ist die Frage…wer liest heutzutage noch Märchen? Vor allem, lesen Jugendliche auch noch Märchen oder haben sie als Kind vorgelesen bekommen? Ich kann diese Fragen tatsächlich nicht beantworten.
Ich arbeite in einer Kindertagesstätte, in der Märchen aktiv gelebt werden. Sie werden regelmäßig vorgelesen und es gibt sogar Theateraufführungen dazu. Ich weiß aber, dass in anderen Kitas Märchen definitiv nicht so präsent sind, wie bei uns.

Ich, mit meinen mittlerweile 33 Jahren, bin mit Märchen aufgewachsen. Ich habe sie vorgelesen bekommen und dann später als Disney Filme geguckt. Daher habe ich bei “Sieben Zwerge für Paulina” beim Lesen auch ständig bewusst und unterbewusst nach Parallelen gesucht. Die gibt es ganz definitiv! Doch in der ersten Hälfte des Buches waren sie mir irgendwie zu vage.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit der ersten Hälfte der Geschichte schwer getan habe. Paulina wollte mir nicht so recht sympathisch werden, geschweige denn ans Herz wachsen – ihre Klassenkameraden erst recht nicht. Ihre Mutter ist eine “Vollkatastrophe” und auch mit ihrem Vater konnte ich nicht so recht warm werden.

Als Paulina dann etwa zur Mitte hin einen extremen pubertären Selbstmitleidsanfall hat, konnte ich nur noch mit den Augen rollen und den Kopf schütteln.

Achtung Spoiler!!!


In ihrem Selbstmitleid beginnt Paulina darüber nachzudenken, dass es wohl besser gewesen wäre, sie wäre nie geboren worden. Gut, das hat vielleicht jeder von uns in der Pubertät mal gedacht, insgesamt also noch recht harmlos. Aber einen Satz fand ich völlig unpassend für ein Jugendbuch und hier hätte ich das Buch auch fast zur Seite gelegt:
”Die Vorstellung zu sterben, hatte etwas Tröstliches.”
Hallo?! Sie ist dabei erwischt worden, dass sie Mist gebaut hat, muss dafür nun grade stehen und ihre vermeintlichen “Freundinnen” stehen natürlich nicht zu ihr. Ja, alles schlimm und echt ätzend. Aber so ein Satz hat etwas Depressives und gehört definitiv nicht einfach so lapidar in ein Jugendbuch geschrieben.


Spoiler Ende!!!

Wie gesagt, ich war kurz davor nur noch augenrollend weiter zu lesen, doch dann wandelte sich die Geschichte komplett und sie wurde gut. Richtig gut sogar!
Paulina wurde mir sehr sympathisch und ich begann sie sogar in mein Herz zu schließen. Auch andere Charaktere änderten sich zum Positiven und das Buch nahm eine Richtung an, die mich sogar zu Tränen rührte.
Die zweite Hälfte hat das Ruder nochmal herumgerissen und ich konnte das Buch mit einem guten Gefühl beenden.

Iris Liesers Schreibstil ist angenehm flüssig und der Zielgruppe angemessen. Auch auf die Charakterbildung hat sie recht viel Wert gelegt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Autorin es gewollt so geschrieben hat, dass ich Paulina im ersten Teil des Buches nicht sympathisch fand.

Fazit

“Sieben Zwerge für Paulina” ist ein süßes Buch für Jugendliche ab 12 Jahren, dem allerdings ein bisschen weniger Drama ganz gut getan hätte. Vor 12 würde ich es meinem Kind auch nicht geben wollen, dafür beinhaltet es Szenen, die jüngere Kinder zu sehr beeinflussen könnten.
Glücklicherweise konnte mich das Buch nach der Hälfte für sich gewinnen und auch überzeugen. Da mir die erste Hälfte allerdings nicht so richtig zugesagt hat, kann ich leider nur 3,5 von 5 Sternen vergeben.