Alte Taten, neuer Zorn
Alte Taten, neuer Zorn von Eva Völler ist der 2. Teil ihrer historischen Krimireihe. Beide Bücher sind in sich abgeschlossen und haben einen eigenen Fall. Theoretisch kann man die Bücher separat lesen. ...
Alte Taten, neuer Zorn von Eva Völler ist der 2. Teil ihrer historischen Krimireihe. Beide Bücher sind in sich abgeschlossen und haben einen eigenen Fall. Theoretisch kann man die Bücher separat lesen. Ich würde es nicht tun, um mir selbst nicht die Freude an den Persönlichen Entwicklungen der Protagonisten zu nehmen.
1949 Essen, der Polizist Carl Bruns bekommt einen neuen und sehr heiklen Fall übertragen. Der angesehene Richter Dr Vahrendonk wurde ermordet. Schnell stellen die Ermittler fest, dass der Richter ein wahrer Tyrann war. So scheint schnell seine Frau in Verdacht zu geraten. Als plötzlich Anklageschriften auftauchen die den Richter als Mörder darstellen, gehen die Ermittlungen in noch eine andere Richtung. Zusätzlich zu dem Toten Richter, wird auch noch Carls Nachbar ermordet und seine Verlobte Anne wird scheinbar erpresst.
Das Buch hat sich wieder schnell und spannend lesen lassen. Eva Völler hat einen angenehmen Schreibstil. Er ist flüssig und bietet viel Raum zum mitspekulieren und Rätseln. Zu dem hat die Geschichte verschiedene Handlungsstränge. So bekommt der Leser sowohl Einblicke in Carls Arbeit, als auch in sein Privatleben. Auch Anne und andere Personen bekommen ihren Raum in der Geschichte. So wird der Spannungsbogen immer gut gehalten und es ist abwechslungsreich. Sie verbindet einen Kriminalfall und eine Liebesgeschichte miteinander.
Eva Völler schafft es in ihren Büchern zwar Fiktiv einen Fall zu erzählen den man sich aber genau so vorstellen kann. Sie zeigt dem Leser die Verstrickungen von Polizei und Justiz in Nazi Verbrechen und deren Aufarbeitung. Auch wenn man von Entnazifizierung hier liest, liest man auch wie es teilweise gescheitert ist.
Die Protagonisten sind sehr authentisch und lebendig beschrieben. Mir sind Anne und Carl sehr sympathisch. Aber auch Carls Partner Harry und Annes etwas unkonventionelle Schwester Frieda sind sehr sympathische Personen. Man kann sich gut in die Personen hineinversetzen und die Ereignisse mit ihnen miterleben. Aber auch einige Nebencharaktere sind immer gut ausgearbeitet und beschrieben.
Ein spannender Krimi, der auch etwas für das Herz hat. Er bietet Spannung und verbindet schön gewisse Fakten mit Fiktion.