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Veröffentlicht am 04.12.2022

Eine besondere Reise durch den Westen der USA

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
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"Ein Mensch ist unsterblich bis zu dem Augenblick seines Todes. Und dann ist er allem ausgeliefert. Bis dahin aber lebt er ewig, und nichts auf der Welt kann ihn bezwingen."

Ming Tsu, Waisenkind chinesischer ...

"Ein Mensch ist unsterblich bis zu dem Augenblick seines Todes. Und dann ist er allem ausgeliefert. Bis dahin aber lebt er ewig, und nichts auf der Welt kann ihn bezwingen."

Ming Tsu, Waisenkind chinesischer Herkunft, will eine weiße Frau heiraten. Ada war jedoch schon einem anderen Mann versprochen. Ihr Vater lässt sie zurückholen, Ming halb tot prügeln und verkauft ihn als Sklave an die Eisenbahngesellschaft. Ming schwört Vendetta.

Zu Beginn dachte ich es wird eine typische Hitman-Geschichte, die starke, sehr blutige Einflüsse von Tarantino hat. Im Verlauf der Handlung wird Ming jedoch zunehmend menschlicher, entwickelt sogar eine besondere Beziehung zu den Mitgliedern der Wundershow. Was ich allerdings nicht verstanden habe ist, warum sich Ming so sehr von seiner Herkunft distanziert und immer wieder darauf besteht, dass er kein chinesisch spricht und nicht als der Chinese wahrgenommen werden möchte. Vor dem Hintergrund der Zwangsarbeit an der Eisenbahn, hätte ich da ein bisschen mehr Aufklärung durch den Autor erwartet.

Besonders gefallen hat mir der Charakter des Propheten. Es ist schon praktisch die Zukunft voraussagen zu können, sich in pikanten Situationen aber nicht mehr an die Vergangenheit und eigene Aussagen erinnern zu können. Verpackt hat er das Ganze mit einem gewissen Charme, der die Beziehung zu Ming sehr unterhaltsam gemacht hat.
Der Schreibstil ist ruhig, flüssig und lässt sich gut lesen. Es wird neben der Schönheit der Sierra auch die raue Seite Nevadas beschrieben, manchmal auch durchaus etwas zu ausführlich. Das Cover fügt sich farblich passend in die romantische Seite der Wüste ein.
Die Mischung aus Western und Thriller mit wundersamen Elementen gibt diesem Roman einen besonderen Reiz. Empfehlenswert für alle, die nach einem Abenteuer durch den Westen der USA suchen.

Vielen Dank an den Suhrkamp Verlag, welcher mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Die grausamen Spiele der Götter

The Games Gods Play – Schattenverführt
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Lyra hat wirklich Pech. Zeus hat sie verflucht und als Diebin arbeitet sie die Schulden ihrer Eltern ab. Dann trifft sie ausgerechnet auf den Gott der Unterwelt, der sie als seine Championesse für die ...

Lyra hat wirklich Pech. Zeus hat sie verflucht und als Diebin arbeitet sie die Schulden ihrer Eltern ab. Dann trifft sie ausgerechnet auf den Gott der Unterwelt, der sie als seine Championesse für die Cruicible-Spiele auswählt. Hier ist nicht nur ihr Leben in Gefahr, sondern auch ihr Herz.

Ich habe bereits mehrere Bücher über griechische Götter, auch in der modernen Welt, gelesen. An der Love Story habe ich daher nichts auszusetzen. Wer bereits andere Reihen im gleichen Genre gelesen hat weiß: Hades ist sehr mächtig, alle haben Angst vor ihm, aber vor allem ist er wahnsinnig heiß und man muss sich einfach in ihn verlieben.

Zu Lyra konnte ich leider keine Beziehung aufbauen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass sie mich den größten Teil des Buches ziemlich genervt hat. Dafür dass sie von klein auf unter Dieben aufgewachsen ist und um ihr Überleben kämpfen musste, hat sie so unfassbar wenig Selbstbewusstsein und Selbsterhaltungstrieb. Die sich immer wiederholenden inneren Monologe hätten aus meiner Sicht gekürzt werden können. Insgesamt wirkte sie durch ihr Verhalten naiv und viel jünger. Boone und Zai konnten mich da eher überzeugen.
Die einzelnen Herausforderungen waren gut beschrieben und spannend. Die Kapitel sind kurz, was den Lesefluss erleichtert.

Insgesamt eine Story mit viel Potenzial, die mich mit mehr Worldbuilding und einer anderen Protagonistin hätte überzeugen können. Für Einsteiger im Genre Romantasy jedoch durchaus zu empfehlen. Einen Stern extra gibt es für Cerberus und den Twist am Ende. Vielleicht muss ich den zweiten Teil doch lesen.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Schon wieder ein Mord in Marlow

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bürgermeister
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Gleich zu Beginn der Stadtratssitzung stirbt der allseits beliebte Bürgermeister. Was für ein Glück, dass Suzie vor Ort war und sie, Judith und Becks gleich loslegen können die ersten Verdächtigungen anzustellen. ...

Gleich zu Beginn der Stadtratssitzung stirbt der allseits beliebte Bürgermeister. Was für ein Glück, dass Suzie vor Ort war und sie, Judith und Becks gleich loslegen können die ersten Verdächtigungen anzustellen. Aber auch privat gibt es allerlei Dinge zu tun: Businesspläne werden geschmiedet, es gilt eine Schwiegermutter und einen Verehrer loszuwerden.

Schade, dass die Freundinnen dieses Mal direkt von Beginn an offiziell zu den Ermittlungen hinzugezogen wurden. Damit war die Heimlichkeit bei ihren Nachforschungen nicht mehr gegeben, was doch leider etwas die Spannung genommen hat. Trotzdem gab es auch in diesem Band wieder zahlreiche Verhöre mit charmanten Dialogen. Ob man einen Mord wirklich im Alleingang mit dem
Wissen aus Kreuzworträtseln lösen kann, sei mal dahingestellt. Unterhaltsam ist es auf jeden Fall.
Judith hat in diesem Band eine echte Entwicklung durchgemacht, was mich total überrascht hat. Wenn Suzie das im nächsten Band auch noch schaffen würde, gibt es von mir definitiv Pluspunkte. So ganz warm geworden bin ich mit ihr noch nicht.

Eine Empfehlung an alle, die gern Cozy Crime lesen.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Schurkin ohne Plan

Long Live Evil
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Die Handlung verspricht, wovon viele Leser träumen: Einmal in das Lieblingsbuch eintauchen und die Rolle einer Figur einnehmen. Und dann erwacht Rae nicht etwa im Körper der strahlenden Heldin, sondern ...

Die Handlung verspricht, wovon viele Leser träumen: Einmal in das Lieblingsbuch eintauchen und die Rolle einer Figur einnehmen. Und dann erwacht Rae nicht etwa im Körper der strahlenden Heldin, sondern in der Rolle der bösen Schwester. Klingt doch großartig oder? Zu Beginn stoßen wir aber auf ein kleines Problem: Rae kann sich gar nicht mehr so richtig an die Handlung erinnern und muss sich gleich aus einer brenzligen Situation retten. Auch das hätte sehr unterhaltsam werden können, indem sie einfach Figuren verwechselt und ein herrliches Chaos auslöst. Tatsächlich wird aber unfassbar viel über die Ausführung eines schurkenhaften Plans geredet und wenig gehandelt (und dann schon gar nicht so böse wie angekündigt). Wenn eine Situation aus dem Ruder läuft, wird wieder ewig lang geredet. Meiner Meinung nach hätte hier wirklich einiges gekürzt werden können, ohne der Handlung auch nur ansatzweise zu schaden.

Auch mit Rae konnte ich nicht richtig warm werden. Die Anspielungen aus der Popkultur sind unterhaltsam, gerade weil sie so gar nicht in diese Welt passen, ansonsten blieb sie mir aber zu flach. In meiner Erwartung wird sie eine böse Rolle einnehmen, was aber nie eingetreten ist. Die Goldene Kobra finde ich großartig und habe mich über jedes Kapitel gefreut, in welchem der Blickwinkel auf seiner Geschichte lag. Der Schreibstil war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, hier bin ich mir gar nicht sicher, ob das nicht sogar an der Übersetzung liegt. Das Ende, nach einem etwas anstrengenden und ausschweifenden Mittelteil, hat mir richtig gut gefallen.

Es ist auf keinen Fall ein schlechtes Buch, konnte nur leider meine Erwartungen nicht erfüllen. Für Fans von Fantasy, die mal etwas ganz anderes lesen möchten, trotzdem empfehlenswert. Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Diebstahl, ein Geist und ein Mord - Willkommen im Antiquariat

Mord in der Charing Cross Road
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Für Sally ist es ein gewöhnlicher Arbeitstag in der antiquarischen Buchhandlung in der Charing Cross Road. Doch was passiert dort, sobald es dunkel wird und niemand hinsieht? Zwischen Bücherdiebstählen ...

Für Sally ist es ein gewöhnlicher Arbeitstag in der antiquarischen Buchhandlung in der Charing Cross Road. Doch was passiert dort, sobald es dunkel wird und niemand hinsieht? Zwischen Bücherdiebstählen und der Sichtung eines Geistes gibt es allerlei Rätselhaftes für die Belegschaft.

Die detaillierten Beschreibungen des Geschäfts in der Buchhandlung geben einen guten Einblick in den Alltag der Figuren. Liebhaber von Geschichten über die Atmosphäre in Buchhandlungen kommen hier voll auf ihre Kosten. So rätselhaft der Mord zu Beginn auch erscheint, so schlicht kommen die Verdächtigungen und schließlich auch die Aufklärung daher. Ja, es handelt sich hier um Cozy Mystery, ein bisschen mehr britischer Ermittlungscharme hätte es für mich schon sein können. Ich hätte mir auch umfassendere Hintergrundgeschichten zu den Charakteren gewünscht, da ich so zu keinem eine richtige Beziehung aufbauen konnte. Auch die Annäherung zwischen Sally und Johnny ist mir recht spät klar geworden, obwohl das sicherlich auch an der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg liegt, in der die Handlung spielt.

Die Autorin hat eine ruhige, schlichte Schreibweise, was das Lesen für mich sehr leicht gemacht hat. Insgesamt hat mir die Geschichte gefallen, weshalb ich sicherlich auch den nächsten Band lesen werde.
Eine Empfehlung an alle Fans von Cozy Mystery, die ein langsames Erzähltempo schätzen. Vielen Dank an den Klett-Cora Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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