Die Metamorphose eines Gesetzlosen aus Albermaine - Tritt Alwyn in die Fußstapfen von Robin Hood?
Der PariaShame on me!
Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.
Bereits der kurze Teasertext wie ...
Shame on me!
Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.
Bereits der kurze Teasertext wie auch das arg düster wirkende Cover gaben für mich persönlich dann den Ausschlag, mir die Geschichte rund um den Gesetzlosen Alwyn Scribe zu gönnen.
"Der Paria - Der stählerne Bund" ist Band Nummer eins einer Trilogie.
Dreh- und Angelpunkt der Story ist der Gesetzlose Alwyn, der rückblickend seine eigene Story erzählt, so als säße man mit ihm bei einem Bier in der nächsten Dorfschänke in Albermaine.
Vom Start weg bin ich persönlich schnell in der Welt von Albermaine angekommen. Auch konnte ich den Charakter des Raubeins Alwyn ziemlich schnell greifen. Die ersten Sequenzen erinnerten mich persönlich dann stark an die Abenteuer von Robin von Locksley besser bekannt als Robin Hood, obwohl Alwyn natürlich seinen ganz eigenen Charakter hat.
Von der Hobbit-Presse, dem Klett-Cotta-Verlag hätte ich eigentlich mehr Fantasyelemente im ganzen Buch erwartet und weiß allerdings auch als Anthony Ryan-Rookie nicht, ob es vielleicht auch ein Stilmittel des Autors ist, Elemente des Fantasygenres nur ganz gezielt und nicht flächendeckend einzusetzen. Auf mich wirkt das Setting sehr an unser bekanntes Mittelalter angelehnt, in der dann die gesamte Story platziert wird. Für mich persönlich hätte der Fantasycharakter mit sehr viel mehr Elementen implementiert sein dürfen.
Nach einem fulminanten und spannenden Auftakt, bei dem ich mit den verschiedenen Charakteren schnell warm geworden bin verflachte für mich leider die Handlung dann ziemlich stark im ganzen mittleren Abschnitt, als Alwyn gefangen genommen wurde und sich in einer Erzmine wiederfand.
Zum Schluss hin baute sich dann nochmals etwas Spannung für mich auf. Ein ausgeklügelter Spannungsbogen, der vom Start weg bis zum Ende hin hält hätte mir persönlich dann sehr viel besser gefallen.
Insgesamt liest sich die Story recht kurzweilig durch den durchweg bildhaften Stil. Bei mir liefen sehr schnell die Bilder im Kopf dazu an und waren nicht mehr zu stoppen.
Für mich wirkt der komplett erste Band dann eher vielleicht wie ein Prequel zu den beiden noch folgenden Bänden. Im Band eins werden dann die verschiedenen Charakteren sehr ausführlich eingeführt und auch das Reich von Albermaine näher skizziert.
Wie ihr sicherlich merkt stehe ich der Eröffnung dieser Trilogie noch ziemlich zwiegespalten gegenüber.
Eine richtige Rakete war der Roman für mich nicht ganz gewesen, da fehlte mir dann persönlich noch sehr viel mehr Wumms (vielleicht auch der Doppel-Wumms von Olaf).
Das Buch war allerdings auch nicht so grottig, dass ich nicht gerne wissen würde, welche Wege, Irrungen und Wirrungen das Reich um Albermaine für den Gesetzlosen Alwyn zukünftig noch bereit hält und wie sich sein Charakter weiter entwickelt.
Ich glaube ganz einfach, lädt mich Alwyn auf einen erneuten leckeren Umtrunk in die Dorfschänke ein, so werde ich der Einladung auf alle Fälle nochmals Rechnung tragen und mich erneut nach Albermaine aufmachen, um den Geschichten des Paria zu lauschen.