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Veröffentlicht am 11.12.2017

Glücklich ist, wer das, was er liebt auch wagt!

Glück schmeckt nach Popcorn
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"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
Martha führt in Köln ein kleines, feines Programmkino, in dem sie auserlesene ...

"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
Martha führt in Köln ein kleines, feines Programmkino, in dem sie auserlesene Filme Kinobegeisterten und Filmkritikern zeigt. Dass sie nicht an ein Happyend glaubt, wie ihre Gäste und in manchen Filmen, liegt allein an ihrem Exfreund Tom. Er hat sie betrogen und nach ihrer Fehlgeburt sitzenlassen. Jedoch nun muss sie auch noch erleben wie ihre beste Hilfe und Freundin Susanna schwanger ist und zu ihrem Freund nach Hamburg ziehen möchte. Durch Susannas Idee, einen Zettel in ihrem Lieblingscafe aufzuhängen, lernt sie Erik kennen. Erik ist ein kleiner Filmstudent, der gerade seinen ersten Film dreht und dringend einen Job sucht. Doch Erik ist auch ein Sonnyboy, ein Träumer, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Doch schon bald treibt er sie mit seinem Optimismus und dem Glauben an das wahre Glück in den Wahnsinn. Dass sie dabei evtl. ihr eigenes Glück findet, möchte Martha gar nicht wahrhaben. Den schließlich fällt Glück ja nicht vom Himmel, geschweige den aus der Popcornmaschine. Doch Erik lässt nicht locker, er möchte Martha das Glück wieder vor Augen bringen, das sie verloren hat.

Meine Meinung:
Wieder einmal hat mich ein wunderschönes Cover und eine Einladung angezogen mich für dieses Buch zu interessieren. Ich kannte ja die Autorin schon von ihrem ersten Band. Doch diesmal hat mich die Geschichte nicht so sehr berührt wie bei "Das Café der guten Wünsche". Den Charakteren fehlte es mir ein wenig an Emotionen, lediglich am Ende hatte ich ein paar Tränchen in den Augen. Die Geschichte war sicherlich gut durchdacht, allerdings haben zu viele unsympathische Charaktere für mich, die Romantik zum Kippen gebracht. Martha fand ich in einigen Dingen zu überzogen und teils war für mich manches nicht nachvollziehbar. Dass sie durch ihren Verlust natürlich getroffen ist, kann ich verstehen, doch das sie es jeden spüren lässt, vor allem Erik fand ich ein bisschen zu viel. Erik und Susanna konnten mich am meisten überzeugen. Trotzdem war die Geschichte unterhaltsam, sie hat mich nur lediglich nicht so in den Bann gezogen wie der Vorgänger. Die Erwähnung von verschiedenen Filmen, von denen ich einige gar nicht kannte, war sehr schön. Auch das Zitat von Dostojewski war genau nach meinem Geschmack: "Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat." Deshalb von mir für diese Liebesgeschichte 3 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Der Brief aus der Zeitkapsel und ein blutiger Rachefeldzug

SOG
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"Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu." (Dschuang Dsi)
Zwölf Jahre nach dem die kleine Vaka vergewaltigt und getötet wurde, wird in Reykjavik eine Zeitkapsel geborgen. In ...

"Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu." (Dschuang Dsi)
Zwölf Jahre nach dem die kleine Vaka vergewaltigt und getötet wurde, wird in Reykjavik eine Zeitkapsel geborgen. In dieser Zeitkapsel haben vor zehn Jahren Schüler Briefe geschrieben, wie sie sich im Jahr 2016 Island vorstellen würden. Dabei entdeckt man einen Brief mit einer eigenartigen Botschaft. Der Verfasser teilt darin mit, dass Menschen getötet werden und listet diese anhand ihrer Initialen auf. Kommissar Huldar und sein Team stehen vorerst vor einem Rätsel. Vor allem nach dem man wenig später in einem Hot Tub, zwei abgetrennte Hände findet. Bisher wird allerdings niemand vermisst, sodass sie diese Hände niemandem zuordnen können oder wissen, ob derjenige noch lebt. Wenige Tage später gibt es ein erneutes Todesopfer, in einer Tiefgarage, dort wird der Finder der abgetrennten Hände auf brutale Weise getötet. Doch das ist noch nicht alles, wenig später gibt es das nächste Opfer und diesmal wieder getötet auf eine sehr brutale Weise. Auffällig ist, dass die Opfer kurz vor ihrer Ermordung verschwinden und das sie mit den Initialen vom Brief der Zeitkapsel identisch sind. Nebenbei kommt nach 10 Jahre Gefängnis der Mörder und Kinderschänder Jon Jonsson frei. Hat er was mit diesen Morden zu tun und warum hat sein Sohn Pröstur damals diesen Brief geschrieben? Derweil hat Kommissar Huldar ganz andere Sorgen, er wurde von seinem Posten enthoben und möchte auch gerne wieder die ruinierte Beziehung von Freyja und ihm in Ordnung bringen. Deshalb versucht er sie auch möglichst oft in die Ermittlungen miteinzubeziehen.

Meine Meinung:
Das ist mein zweites Buch dieser Autorin, schon beim ersten Fall hatte ich damals die Spannung etwas vermisst, die mir auch hier in diesem Buch etwas gefehlt hat. Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht, doch nicht durchgängig konnte mich das Buch überzeugen. Zwar ist der Fall sehr interessant und auch die Ermittlungen, doch allzu oft driftet die Autorin in das Privatleben von Huldar und Freyja, das mich sogar gelegentlich ermüden lässt. Trotzdem fand ich dieses Buch ein wenig besser als den Vorband. Leider sind mir die Ermittler nach wie vor immer noch nicht ganz sympathisch, noch immer werde ich mit Huldar und seinen Frauengeschichten nicht warm. Ich empfinde sogar, diese chaotische Beziehungsgeschichte zwischen Huldar und Freyja mitunter als sehr anstrengend. Sehr schwer tue ich mich auch mit den vielen, eigenwilligen isländischen Namen. Das Cover ist wie beim Vorgänger einfach, aber geheimnisvoll. Öfters fehlte es für mich an einem kontinuierlichen Spannungsbogen, der jedoch um einiges besser war, wie beim Vorband. Trotz des interessanten Falls, ist es sicher für manchen Leser keine einfache Kost, da es unter anderem auch um das Thema Kindesmissbrauch geht. Von mir gibt es für dieses Buch 3 1/2 von 5 Sterne mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Geld allein macht nicht glücklich

Herrn Haiduks Laden der Wünsche
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"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
Seit nun 35 Jahren erfüllt Herr Haiduk in seinem kleinen, unscheinbaren Kiosk, ...

"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
Seit nun 35 Jahren erfüllt Herr Haiduk in seinem kleinen, unscheinbaren Kiosk, ihre Wünsche. Von Zeitungen, Süßigkeiten, Zigaretten, Feuerzeuge, Kaffee bis hin zur Lottoannahmestelle alles findet man bei ihm. In Neapel, New York oder Casablanca scheine solche Läden ja normal zu sein, aber in Berlin war dieser eher eine Seltenheit. Eigentlich hatte er sich damals wegen der Liebe entschieden nach Berlin zu kommen, aber leider hatte ihn diese schnell verlassen. Stattdessen eröffnete er diesen kleinen Laden, so klein wie ein Nadelöhr. Viele Stammkunden hat er die täglich zu ihm kommen, da ist die gläubige Frau und die Kumpel Karl und Erwin. Doch am meisten fasziniert Hr. Haiduk die stumme französische Studentin Alma, die stundenlang in Magazinen blättert. Eines Tages kommt Alma mit einer Lottoquittung, die sie gefunden hat zu Hr. Haiduk und ausgerechnet diese Quittung hat den Jackpot von 13 Millionen gewonnen. Alma möchte unbedingt den Besitzer dieses Lottoscheines finden und sie ist sich sicher, dass sie diesen erkennen wird. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und schnell wird klar, die Suchen nach dem Besitzer wird nicht einfach werden.

Meine Meinung:
Das Buch von Florian Beckerhoff ist kein Sensationsbuch, vielmehr geht es um die Suche nach dem Glück bei den Menschen. Nun denkt man, mit 13 Millionen könnte man doch glücklich sein. Aber die Protagonistin Alma offenbart recht schnell, wo bei jedem einzelnen ihr Glück fehlt und das sie dies mit Geld nicht kaufen können. Der Schreibstil ist sehr flüssig und eher ruhig unterhaltsam, ein wenig erinnert mich das Buch an François Lelord Bücher von Hector. Vom Titel hätte ich mir allerdings noch etwas mehr erwartet gehabt, da hat mich das Buch schon ein wenig enttäuscht. Den mit dem Laden der Wünsche hatte es ja nicht unbedingt was zu tun. So denke ich, das dieses Buch auch nicht jedermanns Geschmack sein wird. Das Cover dagegen ist sehr schön gestaltet und man kann sich sofort den Kiosk von Hr. Haiduk vorstellen. Ich hätte mir ein bisschen mehr Tempo, noch mehr Gefühle und vielleicht auch ein anderes Ende für diese Geschichte gewünscht. Am besten hat mir die Beschreibung von Hr. Haiduks Hinterhof gefallen. Ich gebe diesem Roman 3 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Auf der Suche nach der Liebe von A-Z

Das wilde ABC meiner Männer | Erotischer Roman
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"Die Sinnlichkeit ist oft die Mutter der Liebe, aber öfter noch ihr Henker." (Paolo Mantegazza)
Finja ist auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens und durchlebt so manch schönes als auch enttäuschendes ...

"Die Sinnlichkeit ist oft die Mutter der Liebe, aber öfter noch ihr Henker." (Paolo Mantegazza)
Finja ist auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens und durchlebt so manch schönes als auch enttäuschendes Abenteuer. Der größte Halt zwischen ihren Erfahrungen und den vielen Enttäuschungen, findet sie nur bei Freundin Lucia und ihrem Mann Ben, die mit ihren 4 Kindern eine harmonische Familie sind. Von Andreas bis Zachary erlebt der Leser 26 Kurzgeschichten teil mit stärken und teils mit schwächeren erotischen Einlagen. Diese Männer erlebt sie auch in verschiedenem Lebensalter und Lebensphasen. So lernt sie z. B. Gabriel als Lehrer kennen mit 14 und trifft ihn, dann wieder als sie schon 18 ist und nicht mehr seine Schülerin um mit ihm ein schnelles Liebesabenteuer zu erleben. In Andreas lernt sie den totalen Routinier kennen, der sich dann doch als ein ganz anderer herausstellt. Bastian ist ein Mann, der auf BSDM steht, bei dem dann aber Finja schnell ihre Grenzen feststellt. Mit Danny hat sie ihre erste Sexerfahrung auf der Toilette. Mit Yannick findet sie dann auch eine Familie, doch auch diese Liebe bekommt Risse und viele andere Geschichten mehr. Auf Finjas Suche will sie immer nur eines, die Liebe mit der sie ihre Leben verbringen kann. Wird sie diese finden, das erfährt der Leser auch am Ende des Buches!

Meine Meinung:
Finja ist keine reale Person, sondern sie ist eine Frau ausgedacht von einer Autorin mit dem Pseudonym Finja Lawall. Inwiefern diese Abenteuer in ihrem wirklichen Leben stattgefunden haben erfährt der Leser natürlich nicht. Ich denke, dass die meisten Geschichten davon rein fiktiv sind. Leider ist bei den meisten jedoch die heiße Erotik auf der Strecke geblieben. Das Buch liest sich eher wie eine Abhandlung von Liebesgeschichten, weniger von erotischen Ereignissen. Der Funke kommt dabei wenig herüber, da es nur recht wenige Geschichten schaffen ein gewisses Kribbeln bei einem hervorzurufen. Da nützt es auch nichts, wenn man mit ordinären und vulgären Wörtern aufwartet, wie es teilweise die Autorin macht. Man merkt einfach, das bei den meisten Geschichten das drumherum der Autorin wichtiger war, wie der Akt selbst. Für Leser die keine harte Erotik suchen mag das aber durchaus das richtige Buch zu sein. Trotzdem fand ich es gut, einmal die verschiedenen Arten der Männer und ihre Vorlieben kennen zu lernen. Ich danke dem Verlag für das Bereitstellen des Buches und gebe 3 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Dionysos, die Urmütter und das Blut des Lebens

Die sieben Farben des Blutes
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"Unsere moderne Welt ist nicht weniger eine Welt der Zwänge als die der Vergangenheit, nur haben die Zwänge ein anderes, „zeitgemäßes“ Gesicht erhalten." (Dr. Carl Peter Fröhling)
Vor gut einem Jahr wurden ...

"Unsere moderne Welt ist nicht weniger eine Welt der Zwänge als die der Vergangenheit, nur haben die Zwänge ein anderes, „zeitgemäßes“ Gesicht erhalten." (Dr. Carl Peter Fröhling)
Vor gut einem Jahr wurden in Berlin auf brutale Art drei Frauen gefoltert und getötet, kurz nach ihrem Tod erschien jedes Mal das Video des Täters, der sich Dionysos nennt. Nun nach einem Jahr gibt es ein neues Opfer, die Wirtschaftssenatorin Ursula Reuben. Wieder wurde sie zuvor brutal verstümmelt, ehe sie der Täter ausbluten ließ. Staatsanwältin Helena Faber, die schon in der Vergangenheit mit dem Fall vertraut war und ihr ExMann Robert Faber Kriminalbeamter ermitteln unter Hochdruck. Auffällig ist das der Täter immer aus dem Buch "Dionysos" von Professor Rashid Gibran zitiert und das alle Frauen nach Osten ausgerichtet sind. Ist Gibran der Täter oder hat das ganze einen islamistischen Hintergrund? Doch dann gerät Helena selbst in die Fänge von Dionysos und kann mit knapper Not entkommen. Allerdings behält sie ein Trauma zurück, das sie noch schwer beeinflussen wird. Doch dann schlägt der Mörder erneut zu und Helena und Robert versuchen alles, um das Opfer rechtzeitig zu finden.

Meine Meinung:
Das Buch von Uwe Wilhelm hat sehr gut und spannend begonnen, sofort war ich von dem Fall und den Ermittlungen in den Bann gezogen. Doch leider hatte, dann das Buch durch die Amnesie Helena Fabers im letzten Drittel so einen Hänger, das die Spannung rapide abstürzte, bis sie am Ende dann nochmals aufkam. Die Vergesslichkeit von Helena nahm in diesem Buch viel zu viel Raum ein, das ich manchmal den Eindruck hatte, man würde das Buch unnütz dadurch in die Länge ziehen. Ansonsten hat der Autor einen sehr guten Schreibstil, auch die Ermittlungen waren sehr gut recherchiert. Hätte das Buch seinen Spannungsbogen so hoch gehalten hätte wie zu Beginn, dann wäre es ein Stern mehr von mir geworden. Auch der Epilog mit dem offenen Ende das schon einen nächsten Teil prophezeit fand ich unnötig. Trotzdem hat der Autor das Potenzial ein guter Thrillerautor zu werden, wenn er vielleicht ein paar kleine Dinge im nächsten Buch verändert. Ich kann also Iris Berben nicht voll zustimmen, wenn es heißt: "Großartiges Buch. Unbedingt lesen". Das Cover hingegen gefällt mir sehr gut und passt zur Geschichte. Ich hoffe auf einen durchgehend, spannenden zweiten Band und vergebe 3 1/2 Sterne von 5, aufgerundet 4 für dieses Buch.