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Veröffentlicht am 06.11.2024

Gesthuysens schwächster Roman

Vielleicht hat das Leben Besseres vor
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Ich habe Anne Gesthuysen früher sehr gerne gelesen. Daher war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.
Der Klappentext sprach mich schon nicht so sehr an wie die Klappentexte früherer Romane, doch da ich ...

Ich habe Anne Gesthuysen früher sehr gerne gelesen. Daher war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.
Der Klappentext sprach mich schon nicht so sehr an wie die Klappentexte früherer Romane, doch da ich diese sehr gerne gelesen habe, wollte ich "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" dennoch eine Chance geben. Ich hoffte auf einen gewohnt guten Gesthuysen-Roman. -Diese Hoffnung wurde enttäuscht ...
Geschrieben ist diese Geschichte gewohnt gut, keine Frage. Und in dieser Hinsicht war die Lektüre auch ein Genuss.
Die Geschichte ist ebenso berührend wie spannend. Hier kommt es aber auch sehr auf den jeweiligen Leser an; mir persönlich ging dieses Thema fast schon zu sehr an die Substanz, mich zog es fast schon zu sehr herunter, ich empfand die Lektüre dadurch größtenteils als sehr bedrückend. Durchaus gewollt und gute Arbeit der Autorin - aber für mich persönlich war es in dieser Hinsicht too much.
Too much waren auch all die anderen Themen, die Gesthuysen in diesen Roman hineingepackt, aber nur recht oberflächlich behandelt, oft gar nur gestreift hat. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Überhaupt hatte ich Gesthuysens Werke als deutlich atmosphärischer und bildhafter in Erinnerung. Mir blieben sowohl die Figuren als auch die Handlung dadurch seltsam distanziert. Ich konnte keine Verbindung aufbauen, oftmals entstanden nicht mal Bilder der Figuren in meinem Kopf - was ansonsten nun wahrlich nicht mein Problem ist. Auch in dieser Hinsicht bin ich also enttäuscht von "Vielleicht hat das Leben Besseres vor".
Ich musste oft gegen den Drang ankämpfen, das Buch zu beenden oder zumindest Passagen und Seiten zu überspringen. Auch das ist für mich sehr untypisch und spricht nicht für das Buch.
Für mich ist es leider Gesthuysen schwächster Roman. Mich konnte "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Hinter den Erwartungen zurückbleibend

Die Winterschwestern
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Es geht um die Winterschwestern, zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich sind; die kleine Winterschwester ist vor langer Zeit verschwunden und scheint nicht mehr auffindbar.
Der kleine Alfred muss sie ...

Es geht um die Winterschwestern, zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich sind; die kleine Winterschwester ist vor langer Zeit verschwunden und scheint nicht mehr auffindbar.
Der kleine Alfred muss sie und auch seinen Onkel Ragnar finden und retten. Doch der Weg ist abenteuerlich und gefährlich, er wird nicht nur durch Eis und Schnee, sondern auch durch eine geheimnisvolle Füchsin und ihren Zauber behindert ...
******
Ein Märchen, Wikinger, eine Welt aus Eis und Schnee ... das klang perfekt für meine Nichte und mich.
Jolan C. Bertrands Stil gefiel uns, ebenso wie die zahlreichen Illustrationen.
Leider ließ für unser Empfinden die Geschichte schon nach dem Prolog etwas nach, ebenso zum Ende hin, hier noch deutlicher als zuvor.
Zum Ende hin verlor meine Nichte daher dann leider die Lust an "Die Winterschwestern" - nicht zuletzt auch, weil es zum Ende hin verwirrend wurde und man Dinge doppelt lesen musste. Und ich muss gestehen, dass es mir als erwachsener Leserin nicht anders ging.
"Die Winterschwestern" ist ein Wikingermärchen, das sich zum Vorlesen und Selberlesen eignet. Es ist ein Buch für kalte Wintertage, durchaus für die ganze Familie.
Die Stimmung, der Stil des Autors und die Illustrationen überzeugen.
Von der Geschichte selbst hatten wir uns aber leider mehr erwartet. Wir kamen nicht wirklich in dieser Geschichte an, es blieb alles irgendwie distanziert für uns, die Geschichte war auch deutlich fantastischer als erwartet, und als es dann auch noch verwirrend(er) wurde, mussten wir uns leider ziemlich zum Weiterlesen motivieren. Auch mit der nordischen Mythologie hatte meine Nichte noch Probleme.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Nicht so gut wie erwartet

Die Mitford Schwestern
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Ich habe vor ein paar Jahren schon mal eine Reihe über die Mitford-Schwestern gelesen, die aber die Lebensphase der Schwestern, um die es vorliegend geht, nicht so sehr beleuchtete, und die auch sonst ...

Ich habe vor ein paar Jahren schon mal eine Reihe über die Mitford-Schwestern gelesen, die aber die Lebensphase der Schwestern, um die es vorliegend geht, nicht so sehr beleuchtete, und die auch sonst eher oberflächlich blieb.
Ich wollte also mehr über das Leben der Mitford-Schwestern erfahren. Da kam Marie Benedicts neuester Roman wie gerufen, denn von ihr habe ich schon einen Roman gelesen - Mrs Agatha Christie, ein Buch, das ich wirklich großartig fand. Toll geschrieben, atmosphärisch, fesselnd und spannend ... ich dachte und hoffte, dass Marie Benedict die perfekte Autorin sei, um auch das Leben der Mitford-Schwestern näher zu beleuchten.
Vielleicht waren die Erwartungen nach Mrs Agatha Christie etwas zu hoch, da dieses Buch im Erscheinungsjahr eines meiner absoluten Highlights war und ich hoffte, dass auch Die Mitford Schwestern wieder ein solches absolutes Highlight sein würde.
Rückblickend wurden meine Erwartungen leider enttäuscht. Als Highlight empfand ich Die Mitford Schwestern nicht, schon gar nicht als Jahreshighlight, was ich wirklich schade finde.
Der Roman ist gewohnt gut geschrieben, keine Frage. Auch Atmosphäre ist vorhanden, wenngleich ich manchmal das Gefühl hatte, dass diese nicht so recht bei mir ankommen will.
Die Mitford-Schwestern warten mit einem ziemlich unbekannten, überraschenden und dunklen Kapitel ihres Lebens auf: es geht um Faschismus, Kommunismus, Nationalsozialismus, Weltkriege, Kontakte der schönen und reichen Schwestern zu Hitler ...
Der Roman ist sehr gut recherchiert und politisch hochinteressant.
Beste Voraussetzungen also, um ein Highlight zu sein, zumal ich auch die passende Leserin für diesen Roman war.
Leider konnte mich dieses Buch aber trotz allem nicht fesseln und begeistern. Es lag vor allem auch daran, dass es für mein Empfinden von Anfang bis Ende immer wieder Längen gab, die meinen Lesefluss und meine Lesefreude hemmten.
Schade, zumal ich damit nicht gerechnet hätte, nachdem mir Mrs Agatha Christie so gut gefallen hatte.

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Langweilig und enttäuschend

Pineapple Street
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Ein Roman, wie ihn Jane Austen geschrieben hätte, wenn sie im 21. Jahrhundert in Brooklyn Heights leben würde ... das klang sehr vielversprechend!
Es geht um die steinreiche Familie Stockton, v.a. um deren ...

Ein Roman, wie ihn Jane Austen geschrieben hätte, wenn sie im 21. Jahrhundert in Brooklyn Heights leben würde ... das klang sehr vielversprechend!
Es geht um die steinreiche Familie Stockton, v.a. um deren Töchter sowie Schwiegertochter Sasha.
Womit wir auch schon bei den Hauptthemen dieses Romans sind: Geld und Familie.
Die Geschichte wird im steten Wechsel aus der Perspektive dieser Frauen erzählt.
"Pineapple Street" ist immerhin gut geschrieben, lässt sich angenehm lesen.
Das war es aber leider auch schon. Mir fehlt der rote Faden, die Geschichte ist, obwohl gerade diese drei Frauen jeweils ihr Päckchen zu tragen haben, leider ziemlich oberflächlich und sehr langweilig.
Das Potenzial war also durchaus da, wurde aber leider nicht von der Autorin genutzt.
Alles plätschert so dahin ...
Weder die Figuren noch die Handlung konnten mich überzeugen.
Ich habe das Buch zwischendurch gelesen, das war es für mich leider auch: ok für zwischendurch, aber keinesfalls mehr.
Es ist auch definitiv keine Geschichte, die positiv in Erinnerung bleiben und/oder auch nur lange nachklingen wird ... im Gegenteil, ich werde "Pineapple Street" schnell vergessen haben. Schade.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Sehr mysteriös, spannend und fesselnd

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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Hailie Monet, eine Jugendliche, wird eines Tages plötzlich und unerwartet zur Waise. Nun ist ihr Bruder Vincent Monet ihr gesetzlicher Vormund. Er lebt zusammen mit seinen vier Brüdern, von deren Existenz ...

Hailie Monet, eine Jugendliche, wird eines Tages plötzlich und unerwartet zur Waise. Nun ist ihr Bruder Vincent Monet ihr gesetzlicher Vormund. Er lebt zusammen mit seinen vier Brüdern, von deren Existenz Hailie bis dahin ebenfalls absolut keine Ahnung hatte, in einer rund um die Uhr streng bewachten Villa in Pennsylvania.
Hailie schwelgt von einem Tag zum anderen in jeder Hinsicht in unvorstellbarem Luxus - doch der Preis dafür ist hoch: sie fühlt sich einsam, wie eine Fremde, wird auf Schritt und Tritt überwacht.
Zunächst findet Hailie ihre Brüder nur unnahbar, doch bald wird alles zunehmend mysteriöser und Hailie wird klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Die Monets sind berühmt-berüchtigt, ihre Brüder sind in dunkle Machenschaften verstrickt, haben Feinde, und nun schwebt auch Hailie in großer Gefahr ...
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Die Leseprobe zu diesem Buch hatte mich absolut begeistert; ich hoffte also auf ein Highlight.
Marczaks Schreibstil gefiel mir, er lässt sich angenehm flüssig lesen.
Nach der Leseprobe hoffte ich auf einen von Anfang bis Ende spannenden und fesselnden Auftakt, doch leider wies dieser erste Band für meinen Geschmack die ein oder andere Länge auf.
Bedenklich finde ich in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, auch die Tatsache, dass Gewalt hier völlig normal und alltäglich ist.
Auch wird das weibliche Geschlecht von der ersten bis zur letzten Seite unentwegt im wahrsten Sinne des Wortes klein gemacht! Hier hätte es meiner Meinung nach mehr als einer kleinen Triggerwarnung und eines lapidaren "Gib auf Dich acht" vom Verlag ganz am Ende gebraucht ...
Es gibt viele offene Fragen, von manchen hätte ich mir gewünscht, dass sie schon bis zum Ende dieses ersten Bandes geklärt werden. Doch es werden ja noch zwei weitere Bände folgen.
So hat man immer noch nicht den Hauch einer Ahnung, was es mit diesen Brüdern, mit dieser Familie denn nun auf sich hat, was dieses dunkle Geheimnis, das keinesfalls ans Licht kommen darf, denn nun ist oder auch nur sein könnte ... man tappt noch völlig im Dunkeln. Andererseits könnte genau darin für viele Leser auch der Reiz liegen.
Mir gefielen die düstere, mysteriöse, unheilvolle Grundstimmung, die Spannung und Gefahr, die offenen Fragen jedenfalls sehr.
Das Ende des ersten Bandes/der Übergang zum zweiten Band wirft ebenfalls Fragen auf und klingt spannend und mysteriös. Ich werde weiterlesen, denn ich möchte unbedingt erfahren, was das für ein dunkles Geheimnis ist, wie alles weitergeht und endet.
Trotz der oben genannten Kritikpunkte habe ich diesen Auftaktband ganz gerne gelesen. Marczak konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen - aber doch so weit, dass ich neugierig und gespannt bin und weiterlesen möchte.
Alle, die Jugendbücher und spannende und fesselnde Geschichten mit mysteriöser und unheilvoller Grundstimmung sowie dunkle Geheimnisse mögen, werden an "The Monet Family" sicher Gefallen finden.

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