Ernstes Thema, da aus Kinderaugen beschrieben wird - Roman mit einigen Längen
Die Geheimnisse der WeltMichael Murray ist elf Jahre alt, als sich ein schrecklicher Vorfall ereignet, der das Leben seiner Familie komplett durcheinanderbringt.
Michael lebt mit seinen Eltern Rosemary und Brian sowie seiner ...
Michael Murray ist elf Jahre alt, als sich ein schrecklicher Vorfall ereignet, der das Leben seiner Familie komplett durcheinanderbringt.
Michael lebt mit seinen Eltern Rosemary und Brian sowie seiner Granny zusammen auf der Insel Isle of Bute vor Glasgow. Michaels Alltag bestand bislang aus Schule, Fußball, Spielen mit den Jungs und Streitigkeiten mit Mädchen.
Der Vorfall, der seine Mutter schwer traumatisiert hat, verstört den Jungen, da in der Familie nicht offen darüber gesprochen wird. Vor Scham in der Kleinstadt geächtet zu werden, wird eine Gewalttat tot geschwiegen, bis weitere Frauen verletzt werden. Trotz des schlechten Gewissens, das auf der Familie lastet, geht niemand zur Polizei.
Michel belauscht seine Eltern und kann durch die aufgeschnappten Wörter mit der Zeit erahnen, welche Form der Gewalt seiner Mutter angetan wurde.
Der Roman spielt in den Jahren 1982/ 1983, als Margaret Thatcher Premierministerin war und Groß Britannien gegen Deutschland den Grand Prix verloren hat. Aus der Sicht des 11- bzw. 12-jährigen Jungen wird beschrieben, wie die Arbeiterfamilie fast an dem Drama zerbricht.
Durch die kindliche Perspektive von Michael nimmt der Leser wahr, welche Auswirkungen die Gewalttat auf seine Mutter Rosemary und letztlich auf die ganze Familie hat und wie sie die verzwickte Situation aus Verdrängen, Gewissensbissen, Angst und Schuld gemeinsam meistern.
Es ist ein ernstes Thema, das aus Kinderaugen betrachtet wird und im Gegensatz zum Leser von Michael nicht richtig einzuordnen ist. Das für ihn nicht nachvollziehbare Verhalten der Erwachsenen steht im Fokus der Geschichte. Für mich drehte sich diese im Kreis und erst am Ende kam es zu einer Wende, was aber nichts mehr daran änderte, dass ich den Roman über weite Strecken ermüdend langweilig empfand.