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Veröffentlicht am 07.11.2024

Eine außergewöhnlich fantastische Welt!

So Let Them Burn
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Kamilah Cole hat in ihrem Jugendbuch "So Let Them Burn" eine ganz außergewöhnliche Welt geschaffen, sie immer wieder wirkt, als könne sie auch in der heutigen Zeit spielen. Es überlappen sich die heutige ...

Kamilah Cole hat in ihrem Jugendbuch "So Let Them Burn" eine ganz außergewöhnliche Welt geschaffen, sie immer wieder wirkt, als könne sie auch in der heutigen Zeit spielen. Es überlappen sich die heutige Lebensweise mit jener im Mittelalter. Dazu kommt dann noch eine ganze Menge Magie und natürlich nicht die Drachen zu vergessen. Mit ihrem Roman, der die Geschichte zweiter Schwestern aus den jeweiligen Perspektiven erzählt, werden tiefe Gefühle, Hoffnungen und Sorgen thematisiert sowie der Weg zu sich selbst und seinem individuellen Dasein.

Zitat: „Darauf hatte sie sich schon immer gut verstanden: verhandeln, feilschen, lügen. […] aber sie war ein Miststück. Er schüchterte sie nicht ein.“ (Kamilah Cole: So Let Them Burn. Seite 223)

Die Autorin:

Kamilah Cole wurden in Jamaika geborene und wuchs in Amerika auf. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin arbeitet sie im Verlagswesen. Zuvor hat sie außerdem als Journalistin sowie in einem Hotel gearbeitet. Dabei hat sie vieles erlebt, was sich in Geschichten erzählen lässt. Allerdings ist sie selten in großen Gruppen zu finden.

Inhalt:

„Seit Faron vor fünf Jahren mithilfe der Götter ihre Heimatinsel San Irie gerettet hat, führt sie ein Leben als bewunderte, aber endlos gelangweilte 17-Jährige. Als ihre Schwester Elara von einem Drachen des feindlichen Langley-Reiches zu seiner Reiterin berufen wird, stehen die beiden plötzlich auf verschiedenen Seiten und vor ungeahnten Herausforderungen. Faron setzt alles daran, ihre Schwester wieder zurückzuholen, und entfesselt dabei eine dunkle Macht, die alles zu zerstören droht, das sie liebt. Was ist sie bereit, für ihre Schwester zu opfern?“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Jugendbuch:

Dieses Buch ist mir vor allem durch das grandiose Cover und den beeindruckenden Farbschnitt aufgefallen. Hinter dem Titel in gelben Lettern verbirgt sich ein Mädchengesicht, um welches sich farbenprächtige Schlieren und Szenerien wirbeln. Da sind Drachen zu sehen und eine Burg. Das alles wird in der Handlung seinen Platz finden und zeigt hier bereits, dass eine außergewöhnliche Welt auf uns wartet.

Zitat: „Aber ich bin die Königin der Verlogenheit.“ (Kamilah Cole: So Let Them Burn. Seite 265)

Zunächst einmal werden die beiden Hauptprotagonistinnen Faron und Elara vorgestellt und ihre Vergangenheit immer wieder thematisiert. Das Buch setzt fünf Jahre nach einem Krieg zwischen zwei ungleichen Parteien an – der Großmacht des Langley-Reiches und der kleinen Insel San Irie. Hier bietet sich eigentlich schon ein Prequel an, welches sicherlich auch sehr spannend zu lesen sein würde. So umfangreich wie diese Vergangenheit ist, so schwer ist sie hin und wieder auch für uns Leser greifbar. Die Zeiten (damals und heute) scheinen sich hin und wieder zu überlagern, was das Verständnis zu Beginn der Erzählung etwas erschwerte.

Zitat: „Sie wollte nicht mehr etwas oder jemand anderes sein als sie selbst.“ (Kamilah Cole: So Let Them Burn. Seite 201)

Faron und Elara wechseln sich in der Erzählung ab und die Story wird aus der dritten Person geschildert. Vielleicht blieb ich daher zu den Charakteren länger als gewohnt distanziert, was aber auch an den Charakteren selbst liegen kann, da beide Einzelkämpfer sind und mit ihren Dämonen aus der Vergangenheit hadern – sich keinem richtig anvertrauen. Sie sind eigentlich beide noch Kinder bzw. wurden ihrer Kindheit beraubt. Mussten aber bereits in jungen Jahren (12 und 13) in den Krieg ziehen. So konnten sie sich selbst nie entfalten oder ihre Identität finden. Während Faron sich von der ganzen Welt benutzt fühlt, glaubt Elara sich beweisen zu müssen, um aus dem Schatten der Schwester zu treten.

Zitat: „Aber wenn sie es tat, würde sie immer nur eine Heldin innerhalb dieser Mauern bleiben. Der Rest der Welt würde sie zu einer Fußnote in den Büchern machen, die über ihre Schwester geschrieben wurden, sofern sie überhaupt darin erwähnt wurde. […] Sie wollte auch jemand sein. Manchmal hatte sie das Gefühl, so sehr in Farons Schatten zu stehen, dass sie niemand hören konnte.“ (Kamilah Cole: So Let Them Burn. Seite 50)

Manchmal ist der Erzählstil sprachlich etwas holprig und immer wieder haben sich kleine Rechtschreibfehler im Text oder falsch geschriebene Namen einzelner Protagonisten eingeschlichen. Ein erneutes Korrektorat würde sich hier tatsächlich anbieten, um den Text die bestmögliche Form zu geben und den Lesespaß noch ein bisschen weiter anzuheben. Aber die Story an sich ist wahnsinnig gut erdacht und hat mich immer wieder überrascht und begeistert.

Zitat: „Vielleicht hatte die Welt es verdient zu brennen.“ (Kamilah Cole: So Let Them Burn. Seite 376)

Da wir es hier mit einer komplett fiktiven Welt zu tun haben, gibt es vor dem Beginn der Erzählung noch eine Karte, die man während des Lesens immer wieder heranziehen kann, um der Geschichte noch ein bisschen besser folgen zu können und einen Eindruck der Größe der verschiedenen Reiche zu gewinnen. Super wäre es hier gewesen, wenn die Karte im Vorsatzpapier abgedruckt worden wäre, da das einfach während des Lesens viel schneller zu finden ist. Außerdem liegt der ersten Ausgabe mit Farbschnitt eine doppelseitige Charakterkarte der beiden Protagonistinnen und ihren Partner:innen bei.

Fazit:

In "So Let Them Burn" finden wir eine Mischung aus alter Welt, Moderne und Fantasy. Die Geschichte baut sich langsam mit eher wenig Action auf. Im Mittelpunkt stehen die immer wiederkehrenden inneren Zweifel der Geschwister Faron und Elara. Die Autorin hat ein tolles Weltenkonstrukt und interessante Charaktere geschaffen, an deren Ausarbeitung aber gerne noch etwas mehr gefeilt werden könnt. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, der zumindest im englischsprachigen Raum bereits für Anfang Februar unter dem Titel "This Ends in Embers" angekündigt wurde.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Auch wer klein ist, kann Großes erleben!

Rhododendron
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Nach "Herr Elch", "Der Glücksverkäufer" und "Boris und der Ruf des Wassers" habe ich mich nun in die Welt kleiner Menschen begeben und in "Rhododendron" Davide Calì & Marco Paschetta eine entzückende Geschichte ...

Nach "Herr Elch", "Der Glücksverkäufer" und "Boris und der Ruf des Wassers" habe ich mich nun in die Welt kleiner Menschen begeben und in "Rhododendron" Davide Calì & Marco Paschetta eine entzückende Geschichte erleben dürfen. Die Botschaft dieses Buches ist wirklich wunderbar: Wenn dich dein Schicksal auf einen neuen Pfad schickt, dann mache daraus das Beste, anstatt immer nur zurück zu sehen. Erschaffe etwas Neues!

Der Autor und der Illustrator:

Davide Calì (geboren 1972 in der Schweiz) ist ein italienischer Autor und Illustrator von verschiedenen Bilderbüchern, Comics und Graphic Novels. Er schreibt vorwiegend für Kinder und Jugendliche. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt sowie in vielen Ländern veröffentlicht und feiern weltweit große Erfolge.

Marco Paschetta ist Illustrator sowie Cartoonist. Er arbeitet mit italienischen und ausländischen Verlagen und Zeitschriften zusammen. Außerdem unterrichtet er Illustration an der International School of Comics in Turin und bietet Workshops für Kinder und Jugendliche an.

Inhalt:

„Eines Morgens wacht Jakob auf und stellt fest, dass er geschrumpft ist. Anfangs versucht er, mit seinem Leben weiterzumachen, als wäre nichts gewesen. Aber schon bald wird die Lage so ernst, dass er sich zwischen den Grashalmen am Straßenrand verirrt. Erfolglos sucht er den Weg nach Hause, in der Hoffnung, eine Lösung für sein kleines Problem zu finden und sein altes Leben zurückzugewinnen. Doch das Schicksal gibt ihm die Möglichkeit, die Dinge aus einer neuen Perspektive zu sehen …
Diese abenteuerliche Geschichte zeigt, dass Veränderung, selbst wenn sie beängstigend ist, oft positive Wendungen bereithält und dass auch die kleinen Dinge von großer Bedeutung sein können.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Bilderbuch:

Das Cover zeigt einen kleinen Mann, der mit Leitern und Trittbrettern in einem Rhododendron ganz nach oben geklettert ist, um in die Blüte hineinzusehen. Die Größenverhältnisse, die im Buch dann auch noch eine besondere Rolle spielen, werden hier schon ganz deutlich. Was es damit genau auf sich hat, erfahren wir in der Geschichte.

Der Autor beschreibt mit wenigen Worten den Lebensweg von Jakob, der auf wundersame Weise immer kleiner wird und dadurch zunächst seine Arbeitsstelle verliert und dann auch noch sein zu Hause nicht mehr finden kann. Er rackert sich ab, versucht zurück zu gehen, doch verirrt sich immer mehr im Grün der Natur, bis er auf Flora trifft und sich ihrer beider Leben verändern.

Die Illustrationen beginnen dabei erst einmal recht natürlich, doch als Jakob in der Wildnis landet machen die Pflanzen dort fast den Eindruck, als seien sie aus Papier gefaltet. Die sich verändernden Größenverhältnisse hat der Illustrator dabei ganz wunderbar eingefangen und der Leser wird in eine spannende Überlebensgeschichte gezogen.

Fazit:

"Rhododendron" ist eine außergewöhnlich bebilderte Geschichte um das Streben nach dem Altbekannten. Aber auch der Suche nach einer Lösung und einem lebenswerten Leben. Es schließt mit dem Gedanken, dass Größe keine Rolle spielt, solange man sich der Liebe zuwendet und das Beste aus den Gegebenheiten macht. Denn manchmal führt das zu einer noch viel schöneren und vor allem friedvolleren Existenz.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Vieles und noch mehr über Moore

Moore sind wie Menschen, nur nasser
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Aus dem KATAPULT Verlag habe ich schon einige Bücher gelesen. Nicht nur diverse Karten-Bücher, sondern auch über die "Miese Krise" und "Wie man illegal einen Wald pflanzt". Oder die Bilderbücher "Die Tiefseetaucherin" ...

Aus dem KATAPULT Verlag habe ich schon einige Bücher gelesen. Nicht nur diverse Karten-Bücher, sondern auch über die "Miese Krise" und "Wie man illegal einen Wald pflanzt". Oder die Bilderbücher "Die Tiefseetaucherin" sowie "Juli und Ulf fliegen ins Weltall". In diesem Jahr erschien das Buch "Moore sind wie Menschen, nur nasser" von Swantje Furtak und Hans Joosten. Da ich bereits wusste, dass auch Moore für unser Klima sehr wichtig sowie ein großer CO2 Speicher sind, wollte ich gerne mehr darüber erfahren und war neugierig auf dieses Buch. Der KATAPULT Verlag nimmt bekanntlich kein Blatt vor den Mund und sagt schonungslos, was Sache ist. So auch in diesem Buch. Allerdings fiel es mir eher schwer dran zu bleiben und die wichtigsten Informationen für mich aus dem Text zu filtern.

Die Autoren:

Swantje Furtak ist freie Journalistin und Masterstudentin. Der Dreh eines Dokumentarfilms zum Thema Moor weckte ihr Interesse an eben jenem. Seitdem hat sie viele Menschen mit der gleichen Passion kennengelernt, in tropischen Sumpfwäldern geforscht sowie ihre Bachelorarbeit über Moor-Mikroorganismen geschrieben.

Hans Joosten war Generalsekretär der International Mire Conservation Group und als Berater tätig. Er klärte lokale Protagonisten, nationale Regierungen und weltweite UN-Organisationen zum Thema Moor auf und gewann 2021 den Deutschen Umweltpreis. 2022 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In Greifswald hat er die größte Moorbibliothek der Welt zusammengetragen.

Inhalt:

„Dass man keine Torferde für die Blumenkübel verwenden sollte und trockene Moore schlecht für das Klima sind, wissen mittlerweile die Meisten. Doch warum ist das eigentlich so? Swantje Furtak und Hans Joosten räumen in ihrem Buch mit zahlreichen Mythen auf und geben uns an die Hand, was wir wirklich wissen wollen: Wie kommen all die Leichen ins Moor? Wie komme ich da wieder raus? Gibt es Moore im Weltall? Und müssen wir Menschen wirklich verschwinden, wenn wir Moore schützen wollen? Aber vor allem zeigen sie eins: wie ein gutes Miteinander von Mensch und Moor funktionieren kann.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Sachbuch:

Das Cover gefällt mir richtig gut, denn es zeigt, wie schön das Moor ist und wie viel Spaß man auch hier haben kann – was es alles zu entdecken gibt. Es ist hauptsächlich in Grün- und Brauntönen gehalten gepaart mit ein paar weiteren Farbtupfern an passender Stelle. Das Format ist handlich und passt so auch unterwegs in die Tasche. Außerdem fühlt es sich natürlich an, da es keine Folienkaschierung oder dergleichen hat.

Zitat: „Während wir dachten, dass wir gewinnen – haben wir verloren.“ (Swantje Furtak & Hans Joosten: Moore sind wie Menschen, nur nasser. Seite 137)

Wie bereits beim Verlag bekannt, findet sich auch bei diesem Buch hin und wieder eine provokantere Sprache. Hier muss wohl jeder für sich entscheiden, was gefällt. Ich hatte bisher keine Probleme damit, allerdings wirkte es in diesem Werk ein wenig aufgesetzt. Aber auch hier störte es mich nicht sonderlich. Die kurzen Kapitel ermöglichen es dem Leser, das Buch immer mal wieder für kurze Zeit in die Hand zu nehmen und ein wenig darin zu lesen. Manchmal war der Text für mich aber etwas schwer verständlich und bei der ein oder anderen Grafik fehlte mir eine Erklärung, wozu sie dient oder es dauerte eine Weile, bis ich sie mir wirklich erschließen konnte. Das ist ungewöhnlich und kenne ich auch so von den oben erwähnten Büchern nicht.

Das Buch bietet viele kleine Informationen über Moore und geht auch darüber hinaus in die Weltgeschichte über oder politische Entwicklungen und Vorgehensweisen, vor allem wenn es in den Bereich des Klimaschutzes geht, welcher natürlich mit der Thematik der Moore einhergeht. Wie bereits zu Beginn erwähnt, konnte ich für mich verhältnismäßig wenig Wissen abspeichern. Woran das genau liegt kann ich nicht so recht greifen. Vielleicht an der Vielzahl an Themen und den doch eher knappen 200 Seiten dafür.

Fazit:

"Moore sind wie Menschen, nur nasser" bietet einen groben Überblick über die Moore, ihre Entstehung, wie sie im Verlauf der letzten Jahrhunderte von uns Menschen behandelt wurden und wie wichtig sie für unser Klima sind. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass mehr Informationen bei mir als Leser hängen bleiben würden. Hierfür muss man sich dann vielleicht doch noch mal ein weiteres Sachbuch heranholen.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Eine wichtige Berufsgruppe den Kindern näher gebracht!

Vicky möchte Hebamme werden
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Wer in den letztens Jahren Kinder zur Welt gebracht hat, der weiß wie wichtig der Beruf der Hebamme und wie schwer, eine Hebamme für die eigenen Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett zu finden ist. ...

Wer in den letztens Jahren Kinder zur Welt gebracht hat, der weiß wie wichtig der Beruf der Hebamme und wie schwer, eine Hebamme für die eigenen Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett zu finden ist. Immer weniger entscheiden sich dazu, den Beruf der Hebamme auszuführen, da es als selbstständige Tätigkeit beispielsweise nahezu unbezahlbar ist, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Ich hoffe da ändert sich in naher Zukunft etwas dran. Bis dahin ist es auf jeden Fall so wichtig, auch bereits den kleinsten Kindern den Beruf der Hebamme schmackhaft zu machen. "Vicky möchte Hebamme werden" von Anna Möllers ist ein Bilderbuch über einen der schönsten Berufe der Welt.

Die Autorin und Illustratorin:

Anna Möllers (geboren 1986) ist als Ergotherapeutin tätig. Seit 2022 ist sie außerdem Kinderbuchautorin sowie Illustratorin und kann so ihre Liebe zur Kreativität ausleben. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Münster.

Inhalt:

"„Papa, was machen Hebammen eigentlich ganz genau?“ Vicky träumt davon, später einmal Hebamme zu werden. Deshalb löchert sie ihren Papa mit Fragen. Zum Glück hat er viele Antworten parat und erklärt ihr, welche wichtige Rolle die Hebamme damals bei ihrer Geburt hatte, wofür Hörrohr und Mutterpass da sind und was für spannende Aufgaben sonst noch anfallen.
Ein farbenfrohes und informatives Bilderbuch über eine der schönsten Professionen der Welt. Für Kinder ab 3 Jahren."
(Produktbeschreibung)

Gedanken zum Bilderbuch:

Um ehrlich zu sein, hat mich das Cover nicht angesprochen. Die Farben wirken auf mich größtenteils trist und dunkel, die Zeichnungen eher altmodisch als modern. Sicherlich ist das Geschmacksache. Allerdings glaube ich, dass dieses Cover unter den vielen Büchern, die im Verlauf des Jahres so erscheinen, untergehen wird und damit auch die wichtige Thematik, die dieses Buch behandelt, nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient.

Die Autorin beschreibt in recht umfangreichem Text, was eine Hebamme so alles macht in ihrem Beruf. Als Rahmenhandlung dient dazu das Mädchen Vicky, welches mit ihrem Vater über den Beruf spricht, nachdem sie davon im Kindergarten von ihrer Erzieherin gehört hat. Die Farben der Illustrationen im Buch sind dabei heller gehalten als noch auf dem Cover und Vicky bekommt eine offene Haltung und einen Interessierten Blick auf die Welt auf den Leib geschneidert.

Auf knapp 40 Seiten bekommt der Leser alle wichtigen Punkte zum Beruf der Hebamme vermittelt. Wo kann sie Arbeiten? Was macht sie genau? Wie hilft sie den werdenden Müttern? Wie hilft und unterstützt sie frisch gebackene Eltern mit ihren Neugeborenen?

Besonders gut hat mit gefallen, dass hier mal nicht eine Frau die Fragen des Mädchens beantwortet, sondern der Vater. Vielleicht wäre es dann auch gar kein so großer Schritt gewesen, alle Geschlechterklischees zu sprengen und einem Jungen den Beruf der Hebamme schmackhaft zu machen. Oder auch zu zeigen, dass ein Mann ebenfalls als Hebamme arbeiten kann, auch wenn die Berufsbezeichnung das nicht vermuten lässt.

Fazit:

"Vicky möchte Hebamme werden" ist ein informatives Bilderbuch über den Beruf der Hebamme. Aus der Geschichte geht ganz deutlich hervor, wie wundervoll der Beruf ist und wie wichtig. Ich hoffe es erreicht trotz der etwas altmodischen Zeichnungen viele kindliche Leser. Diversität ist übrigens auch viel im Buch zu finden.

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Veröffentlicht am 09.08.2024

Humorvolle und leichte Lektüre für zwischendurch

Valentina Amor. All you need is love (oder so)
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Von der Autorin Sarah M. Kempen hatten wir bereits das Glück, ihre magische Reihe "Akademie Fortuna" kennenzulernen, die vor Humor und gleichzeitig Tiefe nur so strotzt. Nun hatte ich die Gelegenheit auch ...

Von der Autorin Sarah M. Kempen hatten wir bereits das Glück, ihre magische Reihe "Akademie Fortuna" kennenzulernen, die vor Humor und gleichzeitig Tiefe nur so strotzt. Nun hatte ich die Gelegenheit auch ihr neues Jugendbuch "Valentina Amor – All you need is love (oder so)" lesen zu können. Hier erwartet uns eine witzige Geschichte über die verschiedenen Varianten von Liebe, mit Protagonisten aus der Götterwelt und den liebevollen aber oft etwas missglückten Versuchen einer Liebesgöttin in Ausbildung, die allen beweisen will, was sie drauf hat.

Die Autorin:

Sarah M. Kempen (geboren 1992) wollte schon immer Kinderbuchautorin werden, so musste sie niemals erwachsen werden. Sie studierte an der Akademie für Kindermedien. Heute schreibt sie Filme und Bücher für Kinder. Hierbei liebt sie es, sich außergewöhnliche Namen auszudenken.

Inhalt:

„Liebe ist das Beste, was es gibt! Zumindest für Valentina. Schließlich ist sie die Tochter von Liebesgott Amor höchstpersönlich. Und sie kann es kaum erwarten, ihre Ausbildung zur vollwertigen Liebesgöttin zu beginnen. Als Amor plötzlich ausfällt, bekommt Valentina ihre Chance: Sie soll an einer Schule zwei Teenager zusammenbringen. Nichts leichter als das, glaubt Valentina. Sie weiß nämlich alles über die Liebe! Nur leider nichts über Sterbliche. Und sie ahnt auch nicht, wie kompliziert, peinlich und voller göttlicher Fettnäpfchen die erste Liebe sein kann. Doch sie kriegt das hin … oder?“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Jugendbuch:

Ehrlich gesagt hat mich das Cover nicht allzu sehr angesprochen. Zu sehen ist ein blondes Mädchen, welches oberhalb eines Kamins abgebildet ist. Die Proportionen erscheinen mir hierbei etwas unpassend. Darum herum wimmelt es vor Blumen die in Pink-, Lila- und Gelbtönen gehalten sind. Einzelne Elemente wie eine Violine, eine Taube, Herzen, Pfeil und Bogen sind außerdem wild verteilt und geben Hinweise auf die Handlung. Die erste Auflage besitzt einen wunderschön blumigen Farbschnitt.

Ich brauchte ein bisschen, um in die Geschichte rein zu finden, da die Erzählweise doch sehr distanziert ist. Valentina wächst nicht unter Menschen aus, kennt sich also nicht ganz so gut mit den Gepflogenheiten auf der Erde aus. Das ist jetzt kein neues Thema, aber eines, was immer zu witzigen Situationen innerhalb einer Story führen kann und mich ein wenig an die Reihe Luzifer Junior erinnerte. Immer an Valentinas Seite ist ihre Möwe, die nicht ganz so treu zu ihr steht, wie man es erwarten würde.

Die Autorin erschafft hier eine Götterwelt voller Neid und Missgunst. Das stachelt Valentina dazu an, endlich mit ihrer Ausbildung zur Liebesgöttin beginnen zu wollen, um dazu zu gehören. Dadurch wird sie in ihrem Handeln unvorsichtig. Es geschehen ihr Missgeschicke, nicht nur, weil sie von Natur etwas tollpatschig ist. Die Gesellschaft der Götter macht sie dazu. Sie befeuert ihre Impulsivität und ihren Tatendrang.

Zitat: „Damit man sich verliebt, muss man von einem Liebespfeil getroffen werden. Der weckt die richtigen Gefühle, und man merkt, dass das jetzt richtig echt Liebe ist. Schwärmen kann man theoretisch jeden Tag für wen anders, sich verlieben aber nicht.“ (Sarah M. Kempen: Valentina Amor – All you need is love (oder so). Schneiderbuch Verlag, Hamburg 2024, Seite 83-84)

Besonders gut an dem Buch hat mir gefallen, dass die verschiedensten Arten zu lieben beschrieben werden. Wen man liebt, wie man liebt und was man selbst braucht, kann dabei für jeden Menschen anders sein. Dabei wird ganz deutlich, dass in der Götterwelt das alles ganz normal ist, während in der Welt der Menschen viel zu viel Aufhebens – und zu oft negativ – darüber gemacht wird.
Ein weiteres Thema des Buches ist das des Mobbing an der Schule und hier sind auch nicht die Götter gefeit. Während in der Menschenwelt die Angst, seine Gefühle zu offenbaren und damit einen guten Freund zu verlieren, thematisiert wird, geht es in der Welt der Götter um den unfreundlichen und missgünstigen Umgang unter Gleichgesinnten.

Fazit:

"Valentina Amor – All you need is love (oder so)" ist eine nette, dabei vielleicht ein wenig vorhersehbare Geschichte für zwischendurch. Bei der Thematik hätte ich mir ein wenig mehr Emotionalität in der Erzählung und vor allem von Valentina gewünscht. Sie geht doch sehr verkopft an die Sache heran, wo sie doch ein zutiefst romantisches Mädchen ist. Auch die Charaktere blieben etwas blass und oberflächlich, was natürlich an der eher geringen Anzahl der Seiten liegt, ich hätte durchaus mehr von allen gelesen. Dennoch wurde ich spätestens ab der zweiten Hälfte des Buches mitgerissen und hatte Spaß am Lesen. Ich glaube, das Buch eignet sich sogar besser für Kinder unter 14 Jahren. Oder richtet sich vielleicht an all jene, die kurze Geschichten lieber lesen.

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