Haltet die Taschentücher bereit
Club der letzten Wünsche„Jeder kriegt was er verdient.“ So befürchtete Jesslyn, war es ihre Retourkutsche, als man ihr im Alter von 19 Jahren mitteilte, dass sie Krebs hatte. Eine junge Frau erlebt die letzten Monate ihren Lebens ...
„Jeder kriegt was er verdient.“ So befürchtete Jesslyn, war es ihre Retourkutsche, als man ihr im Alter von 19 Jahren mitteilte, dass sie Krebs hatte. Eine junge Frau erlebt die letzten Monate ihren Lebens und begreift erst jetzt was „leben“ eigentlich bedeutet.
Anfangs ist Jess nämlich ein sehr zickiges, störrisches Mädchen und möchte auch keine Details von ihren Ärzten hören. Sie hat schon einiges durchmachen müssen und man versteht warum sie sich versucht zu schützen.
Doch es gibt drei Menschen in ihrem Leben, die da nicht mit spielen und so kommt es das Jess eine letzte „to-do-Liste“ erstellt und sich ihrem Schicksal stellt. Mit Hilfe dieser drei begibt sie sich auf ihre letzten Wege, lernt was wahre Liebe ist, realisiert so manche Erkenntnis und vor allem findet die junge Frau einen Frieden, den sie zuvor nicht kannte.
Im Angesicht des immer näher rückenden Todes reift sie zu einer unglaublich starken Persönlichkeit heran und ich war von Jesslyns Geschichte so gefesselt, dass ich es an einem Abend durch gelesen habe.
Ob James, Boomer, Yulyia oder Bonnie. Jeder von ihnen hat eine tolle Persönlichkeit und die Autorin hat unglaublich schöne Verbindungen geschaffen zwischen den Charakteren.
Die Schreibweise von Tamy Fabienne Tiede ist gut verständlich und locker. Sie erzählt meistens aus der Sicht von der weiblichen Hauptprotagonistin, es gibt einige wenige Kapitel von James, die widerrum sehr gut zum Verständnis beigetragen haben. Die Emotionen sind schlimmer als eine Achterbahnfahrt und ich befürchte auf den letzten 40 Seiten kann man die Taschentücher gleich in der Hand behalten. Der Kampf, den alle zusammen ausfechten müssen bringt zwar viel Traurigkeit mit sich, aber durch die freche und auch aufmüpfige Jesslyn mit ihren Sprüchen, James intelligente charmante Art, Boomers gutes Herz und Yulyias Verrücktheit wird „Club der letzten Wünsche“ zu einer tiefgreifenden und abgerundeten Story mit viel Herz und weitreichenden Lebensweisheiten. Es hat mich wahnsinnig berührt. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei um eine ernste Geschichte mit krankheitsbedingten Details handelt, aber es ist eben eine Geschichte, die das Leben schreibt.
Das Cover ist mir als erstes aufgefallen und mit dem Titel hat es mich schon sehr angesprochen. Ich finde es schön harmonisch.