Profilbild von MEERBLICK

MEERBLICK

Lesejury Star
offline

MEERBLICK ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MEERBLICK über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2024

Geballtes Wissen aus unseren Museen

Vom Urknall bis zum E-Auto
0

Gideon Böss nimmt uns in seinem Sachbuch 'Vom Urknall bis zum E-Auto: Ein Museumsführer durch (fast) 14 Milliarden Jahre Geschichte' mit auf eine Reise durch zwanzig Museen unseres Landes. Wir erfahren ...

Gideon Böss nimmt uns in seinem Sachbuch 'Vom Urknall bis zum E-Auto: Ein Museumsführer durch (fast) 14 Milliarden Jahre Geschichte' mit auf eine Reise durch zwanzig Museen unseres Landes. Wir erfahren sowohl Wissenswertes als auch Interessantes zur Entstehung der Erde und des Lebens darauf, zur Entwicklung der Buchkunst und der Schrift, zum Fortschritt der Technik und Wissenschaft, um nur einige der vorgestellten Sachgebiete zu nennen.
Anschaulich und gleichzeitig unterhaltend vermittelt uns der Autor, was es alles an Exponaten zu bestaunen, ja auch zu erleben gibt an so einem Nachmittag. Kurzweilig und lehrreich zugleich werden die Exkurse in die verschiedenen Wissensgebiete präsentiert. Sie geben wertvolle Anregungen für die nächsten Besuche eines der vorgestellten Museen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 05.11.2024

Trost finden für die Endlichkeit allen Lebens

Das Igel-Tagebuch
0

Die britische Journalistin Sarah Sands setzt sich in ihrem Buch 'Das Igel-Tagebuch' mit der Endlichkeit des Lebens auseinander und der trostspenden Kraft, die aus der Natur und ihren Lebewesen erwachsen ...

Die britische Journalistin Sarah Sands setzt sich in ihrem Buch 'Das Igel-Tagebuch' mit der Endlichkeit des Lebens auseinander und der trostspenden Kraft, die aus der Natur und ihren Lebewesen erwachsen kann. Sie ist sichtlich mitgenommen von der Nachricht, dass ihr schwerkranker Vater den Winter nur schwerlich überleben wird. Zeitgleich hilft sie einem kleinen im Jahr spätgeborenen Igel, den sie in ihrem Garten mehr tot als lebendig auffindet und bangt ebenso um das junge Leben. Nun begibt sie sich auf die Suche nach Wissenswerten und Erstaunlichen über den Igel und erfährt dabei welche große Liebe und Verbundenheit der Mensch zu diesem Tier besitzt. Diese Fakten der Literaten trägt sie in ihrer Geschichte zusammen, verwebt diese mit persönlichen Gefühlen, alltäglichen und politischen Ereignissen. Sie berichtet vom Trost beim Abschied von ihrem Vater, die das genesende Igelweibchen ihr schenken kann und davon wie fragil unser Dasein doch ist.
Der Schreibstil ist sehr nüchtern gehalten. Feinfühlig werden Gedanken und Emotionen festgehalten, die den Wert der Verbundenheit zur bedrohten Natur wiedergeben. Vielschichtig inspirierend präsentiert sich das Tagebuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2024

Braucht das Schicksal eine zweite Chance?

Das kleine Café der zweiten Chancen
0

Verpasste Gelegenheiten, die zutiefst traurig stimmen, tragische Unglücksfälle, die gewaltige Einschnitte im Leben hinterlassen und zwangsweise drastische Veränderungen erfordern, falsch getroffene Entscheidungen, ...

Verpasste Gelegenheiten, die zutiefst traurig stimmen, tragische Unglücksfälle, die gewaltige Einschnitte im Leben hinterlassen und zwangsweise drastische Veränderungen erfordern, falsch getroffene Entscheidungen, die Konsequenzen verlangen, sind mögliche schicksalhafte Ereignisse, die man bereut und allzu gern rückgängig machen möchte. Doch was passiert, wenn man das Schicksal herausfordert und in die Vergangenheit eingreift, um vermeintliche Fehler zu korrigieren? Ist es überhaupt möglich, die Konsequenzen in ihrer Komplexität zu überschauen?
In einem kleinen Café in Sapporo verfügt die Barista tatsächlich über eine eher ungewöhnliche Gabe, Menschen in ihre Vergangenheit eingreifen zu lassen, diese nach ihren Vorstellungen zu korrigieren. Himari selbst musste ihren Traum von einer Pianisten-Karriere auf Grund eines tragischen Unfalls aufgeben und erzählt nun von diesen Menschen, die von Reue und Traurigkeit geplagt sind, welche Erfahrungen sie machen, wenn sie ihr vergangenes Leben versuchen zu beeinflussen.
Shiori Ota liefert mit ihrem Roman ‘Das kleine Café der zweiten Chancen‘ eine fantastische Geschichte, die sehr lebendig und in einer bildhaften Sprache niedergeschrieben ist, das Gedankenkarussell um eigene Erlebnisse in Schwung bringt mit der berauschenden Frage: ‘Was wäre, wenn?‘.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Daher gebe ich gern meine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2024

Generationsübergreifende Konflikte

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
0

Regina ist eine Frau, die unzufrieden ist mit sich und der sie umgebenden Welt. Ihre Ideale konnte sie in ihrem bisherigen Leben nicht entsprechend ihrer hohen Ansprüche umsetzen. Familie gehört zwar irgendwie ...

Regina ist eine Frau, die unzufrieden ist mit sich und der sie umgebenden Welt. Ihre Ideale konnte sie in ihrem bisherigen Leben nicht entsprechend ihrer hohen Ansprüche umsetzen. Familie gehört zwar irgendwie dazu, um gesellschaftlich integriert zu sein. Doch eigentlich zählen ganz andere Werte in einer vollkommen gestalteten Kulisse, die in ihrer Vorstellung konkrete Gestalt angenommen hat mit ihr als Mittelpunkt allen Seins und Maßstab. Natürlich möchte sie diese Ideale in den beiden Töchter Antonia und Wanda verwirklicht sehen. Während Wanda nur zu gern bereit ist, sich der Anerkennung der Mutter immer und immer wieder zu versichern, geht Antonia ihren eigenen Weg, hat eine Eigenart, die so gar nicht harmonieren will mit Reginas Wahn zum Perfektionismus.
Hier ist ein Konfliktpotenzial vorprogrammiert, dass in Anna Brüggemanns Roman ‘Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen‘ deutlich ausgearbeitet und in einer bildhaften Sprache präsentiert wird. Die Geschichte zeigt anschaulich wie unvereinbar extreme Charaktere sind. Da hilft nur gegenseitige Akzeptanz zur Einstellung der verschiedenen Lebensphilosophien.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2024

Die Liebe zu Büchern verbindet

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
0

Satoshi Yagisawa eröffnet seinen Roman ‘Die Tage in der Buchhandlung Morisaki‘ mit einer fürchterlichen Botschaft für Takako ausgesprochen von ihrem Freund Hideaki, der zu allem Überfluss auch ihr Kollegen ...

Satoshi Yagisawa eröffnet seinen Roman ‘Die Tage in der Buchhandlung Morisaki‘ mit einer fürchterlichen Botschaft für Takako ausgesprochen von ihrem Freund Hideaki, der zu allem Überfluss auch ihr Kollegen ist. Der Protagonistin bricht das Herz als sie vernimmt, dass eben jener Hideaki heiraten wird, aber nicht Takako. Sie versteht die Welt nicht mehr, kündigt und zieht in ein kleines Zimmer über der traditionsreichen Buchhandlung Morisaki, die ihr Onkel Satoru im dem Bücherviertel Japans, im Jinbocho, seit vielen Jahren führt. Es ist seine Leidenschaft zu alten Büchern, die sein Leben bestimmt. Mit Geschichten über sich und die Familie holt er seine Nichte heraus aus der depressiven Verstimmung und öffnet ihr das Tor zur Welt der antiquarischen Literatur.
Der Autor erzählt eine Geschichte, die von Liebe, Verlust, Freundschaft und von Vertrauen berichtet. Er zeichnet Menschen, die trotz komplizierter Charaktere füreinander da sind, füreinander einstehen, an sich und andere glauben, ihnen Kraft geben. In diesem Buch finden Menschen zueinander, die sich verloren fühlen und mutig für ein liebevolles Miteinander kämpfen. Mit warmherzigen Worten in minimalistischer Form gefasst, strahlt der Roman Ruhe und ein gutes Lebensgefühl aus.
Ich empfehle dieses Buch sehr gern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere