Malibu in Flammen
Nach "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" und "Daisy Jones & the Six" habe ich mich unglaublich auf einen weiteren Roman aus der Feder von Taylor Jenkins Reid gefreut. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass ...
Nach "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" und "Daisy Jones & the Six" habe ich mich unglaublich auf einen weiteren Roman aus der Feder von Taylor Jenkins Reid gefreut. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es sinnvoller sei, "Carrie Soto" vor "Malibu Rising" zu lesen, doch man konnte den Entwicklungen der Geschichte problemlos folgen, ist nun jedoch ein wenig gespoilert, was "Carrie Soto" betrifft.
Wie auch schon in ihren früheren Romanen, schafft TJR es gefühlt mühelos, die Epoche der 70er und 80er Jahre aufleben zu lassen: von den gesellschaftlichen Umständen bis hin zu Musik und Alltagskleidung, alles fühlt sich authentisch und real an. Mit dem Handlungsort Malibu an der südkalifornischen Küste weckt diese Geschichte gleichzeitig auch absolute Sommer-Feelings, man spürt förmlich das Meeressalz auf der Haut und den Pazifikwind im Haar. Das Setting könnte nicht besser gewählt sein und das Cover vermittelt diese dichotome Stimmung zwischen Sommer und sich anbahnendem Chaos auf perfekte Weise. Denn dass am Ende des Romans Malibu in Flammen stehen wird, verraten schon die einleitenden Worte, die einer düsteren Prophezeiung gleichen: "Denn wie es in der Natur von Malibu liegt, zu brennen, so lag es in der Natur einer gewissen Person, Feuer zu legen und zu verschwinden."
Ziemlich schnell bekommt man eine Ahnung, auf welche Person sich dieses Zitat beziehen könnte. Durch die zwei Erzählstränge zwischen "damals" und "heute" und den vielen Perspektivwechsels kommt zudem rasch Dynamik auf. Für einige mögen diese verwirrend gewesen sein; ich persönlich fand es jedoch grandios, wie die Perspektivwechsel als stilistisches Mittel genutzt wurden, um das ausufernde Party-Geschehen darzustellen. Darüber hinaus hat mir die Beziehung der vier Geschwister - Nina, Hud, Jay und Kit - sehr gefallen; eine familiäre Verbundenheit, Unterstützung und Liebe, wie sie nur selten in TJRs Romanen zu sehen ist.
Mein größter Kritikpunkt hingegen ist das Ende, welches ich als leicht antiklimatisch empfunden habe. Da bereits von Anfang an bekannt ist, wie die Geschichte enden wird und der Verlauf daher umso spannender war, hatte ich mir dennoch eine noch nicht vorauszuahnende Enthüllung gewünscht, ähnlich wie bei "Evelyn Hugo" und "Daisy Jones". Nichtsdestotrotz hatte die Geschichte eine extreme Sogwirkung auf mich, sodass ich sie an nur einem Tag ausgelesen habe. Ein atmosphärischer Roman, der meiner Meinung nach jedoch nicht ganz an "Evelyn Hugo" und "Daisy Jones" herankommt.