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Veröffentlicht am 11.11.2024

Das Fahrrad erobert die Straße

Im Takt der Freiheit
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Zum Inhalt:
Hanna Caspian entführt ihre Leserinnen nach Berlin in das Jahr 1888.
Felicitas und ihre jüngere Schwester Tessa sind die Töchter des Eisenbahn-Tycoons Egidius Louisburg. Die Mutter ist gestorben ...

Zum Inhalt:
Hanna Caspian entführt ihre Leserinnen nach Berlin in das Jahr 1888.
Felicitas und ihre jüngere Schwester Tessa sind die Töchter des Eisenbahn-Tycoons Egidius Louisburg. Die Mutter ist gestorben und der Vater ist mit seinem Unternehmen vollauf beschäftigt. Die Erziehung übernehmen andere.
Für die Mädchen ist gut gesorgt, kein Wunsch bleibt offen. Doch Felicitas wünscht sich mehr als schöne Kleider und ein Leben im Wohlstand. Sie wünscht sich mehr Freiheit. Ohne Begleitung darf sie das Haus nicht verlassen, immer muss die Gouvernante an ihrer Seite sein. Trotz der Vater ein Vermögen angehäuft hat, besitzt Felicitas kein eigenes Geld. Auch was die Bildung angeht, sind Felicitas Grenzen gesetzt. Sie darf nur das lernen, was für höhere Töchter angemessen ist. Wichtig ist, dass Felicitas einmal einen Haushalt führen kann. Heiraten soll sie den Sohn eines Grafen. Dabei hat sie doch ganz andere Interessen. Technik interessiert Felicitas, sie träumt davon einmal das Unternehmen ihres Vaters zu übernehmen.
Als Felicitas zufällig den Studenten Lorenz trifft, ist sie von ihm angezogen. Lorenz baut Fahrräder und Felicitas möchte sich mit dem jungen Mann reffen, um einmal auf einem Fahrrad zu sitzen. Diese Freiheit, die Felicitas auf dem Fahrrad spürt, bringt ihr einmal mehr vor Augen, dass sie in einem goldenen Käfig lebt.

„Im Takt der Freiheit von Hanna Caspian ist wieder ein sehr interessanter historischer Roman.
Die Autorin versteht es einfach Charaktere zu entwerfen und durch ihre Geschichte zu führen. Auch in diesem Roman treffen die Leser
innen wieder auf facettenreiche und liebenswerte Protagonisten. Besonders hat mir natürlich Felicitas gefallen. Eine junge Frau, der durch die Zeit, in der sie lebt, praktisch fesseln angelegt werden. Doch Felicitas gibt sich mit einem Leben im Wohlstand nicht zufrieden. Sie ist keine kleine Maus, die nur das tut, was von ihr erwartet wird.
Auch Minna, Felicitas Zofe ist mir schnell sympathisch gewesen. Sie unterstützt Felicitas, versucht ihr immer wieder zu etwas Freiheit zu verhelfen. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich etwas wie Freundschaft.
Und da ist ja auch noch Tessa, Felicitas jüngere und lebhafte Schwester. Auch sie muss man einfach mögen.
Auch die anderen Charaktere sind gut getroffen und wirken alle richtig lebendig.

Hanna Caspian fängt die Zeit der Handlung sehr gut ein. Die Kleidung der Frauen wird gut beschrieben. Überhaupt hat der Stand der Frau, wie oft in Hanna Caspians Romanen einen hohen Stellenwert. Es ist schön zu lesen, dass es immer wieder starke Frauen gab, die aus dem System ausbrechen wollten. Die Vorreiter der Emanzipation.
Das Jahr 1888, in der die Geschichte spielt, ist als Dreikaiserjahr in die Geschichte eingegangen. Seit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs geht es im Land eigentlich aufwärts. Der Fortschritt im Land hält Einzug. Die Menschen werden mobiler. In den Städten gibt es Bahnen die mit Pferden gezogen werden. Hier musste ich schmunzeln. Aus der Erzählung meiner Mutter weiß ich, dass meine Oma so eine Bahn gefahren hat.
Auch das Fahrrad erobert langsam die Straßen. Für Frauen war es anfangs verpönt. Es gehörte sich nicht als Frau sich auf so ein Gefährt zu setzten.

Man spürt in der Geschichte wie akribisch die Autorin recherchiert hat. Viele historische Gegebenheiten fließen in die Geschichte ein.

Hanna Caspian versteht es Realität und Fiktion so fein miteinander zu verweben, dass man es nicht mehr zu trennen vermag.
Die Autorin hat einen leicht verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil. Ihre Sprache passt die Autorin immer genau der Zeit an.
Dabei beschreibt sie viele kleine Details, so fühlt man sich direkt in die Zeit zurückversetzt.

Mit „Im Takt der Freiheit“ ist es Hanna Caspian einmal mehr gelungen, das ich ganz tief in eine Geschichte eingetaucht bin.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

KI-Fluch und Segen zugleich

Täuschend echt
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Klappentext:
Ein Werbetexter verliert alles auf einen Schlag: Liebe, Geld und Karriere. Dank künstlicher Intelligenz schafft er es, sich wieder aufzurappeln. Die neue Technologie hilft ihm, ein Buch zu ...

Klappentext:
Ein Werbetexter verliert alles auf einen Schlag: Liebe, Geld und Karriere. Dank künstlicher Intelligenz schafft er es, sich wieder aufzurappeln. Die neue Technologie hilft ihm, ein Buch zu schreiben, das große Beachtung findet, weil es angeblich die »Geschichte eines wahren Schicksals« erzählt. Nur eine Frau weiß, dass das nicht stimmt: die ehemalige Geliebte, die den nun so gefeierten Autor schon einmal um alles gebracht hat.

„Täuschend echt“ von Charles Lewinsky ist eine interessante Geschichte die mich auch manchmal Schmunzeln ließ.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive des Hauptcharakters, einem Werbetexter erzählt.
Der Werbetexter wird von seiner Lebensgefährlich verlassen und muss spüren, dass sie ihn die ganze Zeit nur manipuliert und ausgenutzt hat.
Kurz darauf verliert er auch noch seine Arbeit als Werbetexter. Was nun?
Der Ich-Erzähler beschäftigt sich mit der künstlichen Intelligenz. Gleichzeitig lernt er seine Nachbarn besser kennen und kommt in Kontakt mit einem wohlhabenden Förderer. Der möchte ein Buch veröffentlichen das vom Schicksal der Menschen erzählt, denen das Leben übel mitgespielt hat. Wichtig ist ihm dabei, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht.
Kurzentschlossen macht unser Erzähler einige Versuche mit der KI. Von den Ergebnissen begeistert wird das experimentieren wie eine Sucht. Immer wieder lässt der Erzähler sich kleine Stücke eine Geschichte von der KI schreiben die er dann nur noch aufeinander zuschneidet. Ein Buch entsteht, dass die Menschen zu Tränen rührt.

Charles Lewinsky erzählt zum einen die Geschichte des Werbetexter, der verlassen wurde und seine Arbeit verliert. In kursiver Schrift fügt der Autor immer die Passagen ein, die von der KI geschrieben wurden. So bekommen die Leser*innen quasi einen Roman im Roman.

Die Idee von Charles Lewinsky finde ich genial. Der Autor bereitet das Thema KI mit seinen Beispielen leicht verständlich auf. Er zeigt gleichzeitig auf, zu was die KI heute schon fähig ist und wo ihr Grenzen gesetzt sind.

Charles Lewinsky schreibt die Geschichte, ohne viel drumherum zu reden. Kurz und bündig kommt er auf den Punkt seiner Geschichte. Die Charaktere sind interessant gezeichnet. Die Veränderung, die im Laufe der Geschichtete in dem Ich-Erzähler vorgeht, ist nachvollziehbar.
Der Schreibstil des Autors ist fesselnd und flüssig. Das Thema ist hochaktuell und wird gut verständlich aufbereitet.

„Täuschend echt“ war für mich das reinste Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Spannend und humorvoll

Frisch ermittelt: Der Fall Hartnagel
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„Frisch ermittelt - Der Fall Hartnagel“ von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist der 3. Band der Heißmangel-Reihe.
Schon die ersten beiden Bände der Reihe haben mich begeistert.
Den beiden Autorinnen ...

„Frisch ermittelt - Der Fall Hartnagel“ von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist der 3. Band der Heißmangel-Reihe.
Schon die ersten beiden Bände der Reihe haben mich begeistert.
Den beiden Autorinnen ist es gelungen einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und einer Portion Humor zu kombinieren.

Die Geschichte spielt in Ostfriesland Ende der 1950er Jahre.
Martha Frisch ist mir sehr sympathisch. Eine moderne und aufgeschlossene Frau mit einer Portion Neugierde und einem großen Gerechtigkeitssinn.
Martha ist seit einigen Jahren Witwe und betreibt eine Heißmangelstube.
Wenn sie bei einem Mordfall der Meinung ist, die Polizei schaut nicht richtig hin, dann nimmt sie den Fall genauer unter die Lupe. Schließlich ist sie eine Polizistenwitwe.

Dieser Fall wird wieder spannend erzählt. Kinder entdecken beim Spielen im Park des Kindererholungsheims Evenburg eine Leiche. Es handelt sich um den Leiter des Kindererholungsheims Doktor Rudolf Hartnagel. Anhand seiner blauen Zunge wird direkt eine Zyankali-Vergiftung diagnostiziert. Alles lässt auf einem Suizid schließen. Doch Kommissar Ludger Onnen kennt den Verstorbenen und glaubt nicht an einen Selbstmord. Er fängt an im Umfeld des Opfers zu ermitteln.
Auch für Martha Frisch ist ein Selbstmord ein zu schnelles Urteil. Das weckt ihre Neugierde und sie fängt an Fragen zu stellen. Unterstützung findet Martha in ihrer Enkelin Annemieke und in Karl, Volontär bei der Leeraner Zeitung.
Es kommen ungeahnte Seiten des Opfers ans Tageslicht. Als es einen weiteren Toten gibt, nimmt der Fall eine ungeahnte Wendung an.

Christiane Franke und Cornelia Kuhnert erzählen den Fall spannend und gewürzt mit einem feinen Humor.
Die Charaktere sind sympathisch und wirken authentisch. So wie man sich die Kleinstadtbewohner in den 1950er Jahren vorstellt.
Auch die Zeit der Handlung bringen die Autorinnen sehr authentisch zum Ausdruck.
Was die Mode und die Ausdrucksweise betrifft, fühlt man sich in die 1950er Jahre zurückversetzt.

Der Schreibstil der Autorinnen ist flüssig und leicht verständlich.
Durch die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven lernt man die Protagonisten gut kennen.
Die Kapitel sind recht kurz und so liest sich das Buch in Windeseile.

„Frisch ermittelt - Der Fall Hartnagel“ ist wieder ein gelungener Krimi und ich wünsche mir, dass diese Krimireihe weitergeht.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Leider schon das Ende der Hildur-Trilogie

Hildur – Der Schatten des Nordlichts
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Klappentext:
Im Glanz der Polarlichter bereiten sich die Bewohner der isländischen Westfjorde auf das Weihnachtsfest vor. Auf einmal taucht in einem Fischgehege vor der Küste eine mysteriöse Leiche auf. ...

Klappentext:
Im Glanz der Polarlichter bereiten sich die Bewohner der isländischen Westfjorde auf das Weihnachtsfest vor. Auf einmal taucht in einem Fischgehege vor der Küste eine mysteriöse Leiche auf. Hildur und Jakob übernehmen den Fall, der schon bald ungeahnte Kreise zieht. Überall auf der Insel kommt es zu Gewalttaten, und Hildur stellt fest, dass ihre Schwester ihr offenbar etwas verschweigt. Unterdessen wird Jakob in seiner Heimat Finnland in einen Mord verwickelt und benötigt dringend ihre Hilfe. Unversehens muss Hildur mehr als einen Fall lösen.

„Hildur – Der Schatten des Nordlichts“ ist der 3.Band der Hildur-Trilogie von Satu Rämö.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir.
Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten.
Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen.
Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt.

Leiter der Polizeistation in Isafjördur ist mittlerweile Jónas Ingimarsson. Hildur trauert immer noch ihrer alten Chefin Elisabet Baldursdóttir, kurz genannt Beta hinterher, die jetzt bei der Polizei in Reykjavik arbeitet.

An Hildurs Seite findet man den finnischen Polizisten Jakob. Er machte ein Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur und möchte, da er dort eine Frau kennen und lieben gelernt hat auch in Isafjördur bleiben.
So wie Hildur Sport treibt, um den Kopf freizubekommen, so strickt Jakob. Immer und überall packt er sein Strickzeug aus. Dabei entstehen wunderschöne Islandpulover.

Das ganze Team war mir schon im 1. Band auf Anhieb sympathisch.
Vor allem Hildur die nach dem frühen Tod ihrer Eltern, bei ihrer Tante gelebt hat. Heute noch ist ihre Tante ihre einzige Bezugsperson.
Ihre beiden Schwestern sind schon als Kinder verschwunden und Hildur hat die Suche nach ihnen nie aufgegeben. Im letzten Band hat Hildur eine der Schwestern wiedergefunden.

Der Fall ist sehr spannend. In einem Fischgehege taucht eine Leiche auf. Kaum fängt Hildur mit den Ermittlungen an. Tauchen neue Opfer auf. Noch ist nicht klar, wie die Taten zusammenhängen. In einem weiteren Erzählstrang erfahren die Leser*innen einiges über den Handel mit Pferdeblut. Das war neu und interessant für mich zu lesen. Jakob muss trotz der schweren Ermittlungen nach Finnland, wo über das Sorgerecht für seinen Sohn entschieden wird. Doch Jakob gerät in Finnland unter Mordverdacht und er bittet Hildur um Hilfe. Hin- und hergerissen zwischen ihren Ermittlungen und der Sorge um Jakob macht sich Hildur auf die Reise nach Finnland.

Satu Rämö hat einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil. Ihre Charaktere sind sympathisch und richtig lebendig.
Die Charaktere begleite ich ja jetzt schon im 3. Band und sie sind mir durchweg sympathisch. Außer Jónas Ingimarsson, Hildurs neuem Chef.

Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krimi.
Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich anhand der Beschreibung sehr gut vorstellen.

„Hildur – Der Schatten des Nordlichts“ hat alles, was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting.

Jetzt ist die Hildur-Trilogie leider zu Ende. Gerne hätte ich Hildur und Jakob noch bei einigen Fällen begleitet.

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Veröffentlicht am 08.11.2024

Die Nordwind Saga geht aufregend weiter

Im Nordlicht
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Hamburg, 1914. Rosa ist fort! Alice sucht überall nach ihrer kleinen Tochter, aber sie bleibt verschwunden. Zugleich muss Alice eine respektable Arbeit vorweisen, um vor Gericht die Auflösung ihrer Ehe ...

Hamburg, 1914. Rosa ist fort! Alice sucht überall nach ihrer kleinen Tochter, aber sie bleibt verschwunden. Zugleich muss Alice eine respektable Arbeit vorweisen, um vor Gericht die Auflösung ihrer Ehe zu bewirken. Die Situation scheint ausweglos. In ihrer Verzweiflung schleust Alice sich als Dienstmädchen in John Reevens Villa am Feenteich ein. Nun begegnen Alice und John sich täglich, ohne ein offenes Wort miteinander wechseln zu können.
Seine Familie, seine Verlobung, das Vermögen, alles um John herum zerfällt. Wohin die Weltlage steuert und welche Werte gelten, ist unklar. Wie kann John, mit Alice täglich vor Augen, nun noch eine Vernunftehe eingehen? Der Anwalt fühlt sich zerrissen zwischen seinen Gefühlen und seiner Verantwortung.

„Im Nordlicht“ ist der zweite Band der Nordwind-Saga von Miriam Georg.

Miriam Georg hat einen so fesselnden Schreibstil, dass ich nach ein paar Seiten ganz tief in die Geschichte eingetaucht bin.
Die Charaktere hat man im ersten Band schon gut kennengelernt. Besonders ist mir Alice ans Herz gewachsen.
Sie wagt wirklich den Schritt sich aus ihrer Ehe mit Henk zu befreien. Dazu muss Alice eine Arbeit vorweisen. Bei der Familie Reevens kann Alice als Dienstmädchen arbeiten. Als ihre Tochter Rosa plötzlich verschwindet, sucht sie zusammen mit John Reevens ganz Hamburg ab. Wie geahnt hat Henk das Mädchen versteckt.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart in der Alice bei der Familie Reevens in der Villa arbeitet. Hier schlägt das Schicksal mehrere Male hart zu. Es kommt zu einem Tod in der Familie und ein Familienmitglied wird schwer krank.
In der zweiten Zeitebene lernen die Leser*innen die Vergangenheit von Alice kennen. Ganz jung wurde sie als Dienstmädchen ausgebeutet und mehr. Ganz jung hat sie ein Kind bekommen, dass sie zur Adoption geben musste. Als junges alleinstehendes Mädchen hätte sie sich mit einem Kind nie durchschlagen können.

Alice ist mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen. Sie ist eine starke und selbstbewusste Frau. Manchmal habe ich mich gefragt, wo sie die Kraft und die Stärke hernimmt.

Auch John mag ich schon seit dem ersten Band. Er hat Alice darin unterstützt, sich von ihrem Mann zu trennen. Doch John ist verlobt und soll eine Zweckehe eingehen. Die tägliche Begegnung mit Alice macht ihm das nicht einfach.

Miriam Georg führt ihre Charaktere gekonnt durch die Geschichte.
Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr realistisch wider. Auch die Beschreibung der Handlungsorte ist wieder sehr gelungen.
Man spürt die Veränderung im Land und den nahenden Krieg.

Ich habe „Im Nordlicht“ mit genauso großer Freude gelesen wie den ersten Band „Im Nordwind“. Man sollte den ersten Band auf jeden Fall vorher lesen.

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