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SofieWalden

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Veröffentlicht am 23.10.2017

Grenzen sprengen, denn dahinter ist das Leben

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Edda ist 24 und verbringt ihren ersten Urlaub allein, in einem Ferienhaus an der Nordsee. Sie ist hier, fest entschlossen, die engen Grenzen ihres inneren Ichs zu überwinden und dann hinaustreten ins richtige ...

Edda ist 24 und verbringt ihren ersten Urlaub allein, in einem Ferienhaus an der Nordsee. Sie ist hier, fest entschlossen, die engen Grenzen ihres inneren Ichs zu überwinden und dann hinaustreten ins richtige Leben. Denn Edda ist eine junge Frau mit einer gravierenden kaum vorstellbaren Vergangenheit. Mit 5 Jahren wird sie entführt, von Isolde, einfach aus dem Kindergarten mitgenommen. 12 Jahre lebt sie in deren Haus, in einem Zimmer im Keller eingeschlossen. Mama soll sie sie nennen, bekommt von ihr Essen und Trinken (zur Bestrafung manchmal auch nicht), wird von ihr unterrichtet und mit reichlich Lesestoff versorgt. Hinaus darf sie nie, denn 'die Welt da draußen ist gefährlich und böse'. Dann, 12 Jahre später, kommt der Tag, an dem sie gefunden wird, und zurückgebracht in das Haus ihrer Mutter. Ihr Kampf, in diese Welt zurückzukehren, es sich möglich zu machen, ein eigenständiges normales Leben zu führen, geht voran. Doch die Zwänge und Ängste bleiben, abgeschwächt, aber sie setzen ihrem Leben enge Grenzen. Die Weite, symbolisiert durch das Meer, und der Himmel, der ihr auf den Kopf fallen könnte, versetzten sie immer wieder erneut in Panik. Und genau deshalb 'Urlaub am Meer'. Hier lernt Edda Menschen kennen, Hilde, die Vermieterin ihrer Unterkunft, Mia, deren Enkelin und dann Sebastian, selbst gezeichnet von einem schweren Schicksalsschlag. Und diese Menschen sind da, wenn sie ihren Kampf aufnimmt, mit vorerst eher weniger Erfolg. Doch dann setzt sich etwas in Bewegung, denn wo Menschen sind, bleibt auch man selbst nicht stehen; denn wo das Meer mit einem Landstrich zusammen trifft, lebt man anders. Wo all dies letztendlich hinführt, das erzählt dieses Buch, sehr gefühlvoll, zart und ohne die tatsächlichen Realitäten des Lebens auszuschließen. Wird es ein Happy-End geben und wenn, für wen ist es gut, was am Ende steht.
Ein kleines 'Biotop', das steht für einen Ort und Menschen, wo eine Seele heilen kann.

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  • Gefühl
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  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.11.2024

Diese kurze Zeit davor und das Bewusstsein, dass es bald hinausgeht in die Welt

Die große Sehnsucht
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Mitten in den 1990er Jahren in einer kleinen Stadt am Bodensee, hier leben die drei Freunde Rabe, Fete und Michi. Bald werden sie ihr Abitur machen und dann heißt es, Schritte gehen, ihren Weg finden zu ...

Mitten in den 1990er Jahren in einer kleinen Stadt am Bodensee, hier leben die drei Freunde Rabe, Fete und Michi. Bald werden sie ihr Abitur machen und dann heißt es, Schritte gehen, ihren Weg finden zu dem Leben, das dann ihres ist und die Träume, die Träume nicht vergessen dabei. Doch noch leben sie zu Hause und haben Zeit für das Herantasten an das Erwachsenwerden. Da geht es natürlich um die Liebe. Sie ist bei jedem von ihnen präsent. Es geht um Träume, um die Zweifel daran, auch darum, ob man mutig genug sein wird, es zu probieren. Und es geht um die Unwägbarkeiten, die vor ihnen liegen, immer wieder einmal. Aber hier ist es vor allem auch das Leben, ihr Hier und Jetzt und die Freundschaft, die hilft, wann immer man sie braucht, die im Fokus steht.
Das Flair dieser Zeit und wie es damals einfach war, noch weit weg von Handy und Co, wo man Filme in der Videothek auslieh statt diese zu streamen, das zaubert einem schon ein kleines Lächeln ins Gesicht, gerade dann, wenn es auch für einen selbst die Jahre waren, in denen man sich erlebt hat als Jugendlicher, mit dem Bewusstsein, dass diese Zeit bald zu Ende geht. Und die konkrete Geschichte hierzu, sie macht einfach Spaß. Wie dramatisch die Jungs selbst das ein oder andere in ihrem kleinen Leben wahrgenommen haben. Und gefühlt war es das ja auch. Aber später werden sie, genau wie die Leser hier, milde und mit etwas Nostalgie darüber schmunzeln und wahrscheinlich denken, war doch eine gute Zeit. Und man blickt gerne darauf zurück.
Ich mag es einfach, dieses Buch.

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  • Handlung
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  • Thema
Veröffentlicht am 07.11.2024

Atmosphärische Bilder und eine gute Geschichte dazu

Die Geschichte vom zauberbunten Garten
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Eine Geschichte mit Botschaft, fokussiert auf das Wesentliche, mit einfachen Sätzen, die beim Vorlesen auch von den Kleinsten zu erfassen sind, dafür steht diese Geschichte und die Bilder dazu, sie sind ...

Eine Geschichte mit Botschaft, fokussiert auf das Wesentliche, mit einfachen Sätzen, die beim Vorlesen auch von den Kleinsten zu erfassen sind, dafür steht diese Geschichte und die Bilder dazu, sie sind etwas ganz Besonderes. Mit Flair und Zartheit durchzogen, sprechen sie uns alle an, die Kinder und die Erwachsenen ebenso. Die kleine Welt in diesem Buch ist grau, die Farben fehlen und dass wirkt sich auf die Menschen aus. Doch es gibt eine Frau mit ihrem Garten. Dort blühen die herrlichsten bunten Blumen und das ist wunderschön. Und dann wird dieses Schöne in die Welt getragen. Mit einer Blume fängt es an, die die Frau jemandem schenkt. Andere sehen diese und auch sie erfreuen sich daran und wünschen sich mehr davon. So verbreitet sich immer mehr Farbigkeit und überstrahlt das Grau in Grau. Und natürlich steht dies symbolisch für das Positive, wozu Freude und Liebe zählt und dafür, was ein Einzelner, indem er es einfach tut, bewirken kann.
Dies ist ein Bilderbuch, das sehr von den tollen Bildern lebt. Sie erzählen die Geschichte fast schon ganz von allein. Gut, dass der Text dazu so reduziert gehalten ist. Immer stimmt die Taktung zwischen dem visuellen Erleben und den Sätzen, die darunter stehen, nicht. Aber das kann man übersehen.
Das langsame Umblättern der Seiten, es erfüllt einen wirklich mit Freude und einem guten Gefühl. Und genauso ist es ja auch gewollt.

Veröffentlicht am 16.09.2024

Jeder ist seiner Wünsche Schmied und gegen die eigene Angst hilft Zusammenhalt

Nachts werden alle Wünsche wahr
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Fünf Freunde auf nächtlicher Mission, gemeinsam haben sich Lea und vier weitere Kinder zur Riverside-Bande zusammengefunden und jetzt wollen sie mal ausbrechen, aus dem brav-normalen und ein Abenteuer ...

Fünf Freunde auf nächtlicher Mission, gemeinsam haben sich Lea und vier weitere Kinder zur Riverside-Bande zusammengefunden und jetzt wollen sie mal ausbrechen, aus dem brav-normalen und ein Abenteuer erleben. Eine etwas grenzwertige Angelegenheit, mit dem Schlüssel ihrer Mutter, die in einem Supermarkt arbeitet, diesen Ort zu betreten, wenn alles geschlossen ist. Das ist natürlich verboten, aber der Nervenkitzel, etwas Verbotenes zu tun, inkl. sich an den Waren zu bedienen, ist doch wohl cool. Vielleicht würde man jetzt denken, eigentlich ist erwischt werden angesagt, aber es kommt, für die Kinder und die Geschichte selbst, die jetzt erst richtig beginnt, anders. Ein magisches Buch, ein zu lösendes Rätsel für jeden von ihnen, verbunden mit der jeweiligen individuellen Angst, die es dabei zu überwinden gilt, das ist gut zu lesen und spricht die Leserschaft auf jeden Fall an. Helfen tut dabei die Freundschaft und Verbundenheit der Clique und das ist auch das Fazit dieser fantastisch angehauchten Geschichte. Gemeinsam ist alles leichter. Habe den Mut ehrlich zu sein und öffne dich deinen Freunden. Das hilft.
Dieses Buch, es hält eine ansieh sehr schöne positive Geschichte für uns bereit, mit sehr ansprechenden Illustrationen und einer wirklich gelungenen Nähe zu den Problemen, die vielleicht auch dich und mich umtreibt. Allerdings verursacht der 'Einbruch'', auf den dann auch gar nicht weiter eingegangen wird, doch ein ziemlich ungutes Gefühl und lässt sich nicht ganz ausblenden.
Das ist ein bisschen schade.
Eine zum größten Teil gut gemachte Geschichte mit kleinem Beigeschmack.

Veröffentlicht am 13.09.2024

Desertiert, um für die Seinen zu überleben und sich verstecken, so voller Angst

Und später für immer
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März, 1945, der Krieg liegt in den letzten Zügen. An die jämmerlichen Parolen vom Endsieg glaubt keiner mehr. Johann ist 25 und Pilot. Seine Einheit ist nicht weit von seinem Zuhause entfernt, stationiert, ...

März, 1945, der Krieg liegt in den letzten Zügen. An die jämmerlichen Parolen vom Endsieg glaubt keiner mehr. Johann ist 25 und Pilot. Seine Einheit ist nicht weit von seinem Zuhause entfernt, stationiert, wo Frau und das inzwischen wahrscheinlich geborene Kind auf ihn warten. Zusammen mit drei Kameraden beschließt er, zu desertieren. Er wird von seinen Verwandten auf dem Dachboden ihrer Scheune versteckt. Und hier wartet er nun, voller Angst vor Entdeckung, denn das wäre sein Tod. Die Erinnerungen an das Kriegserleben, die jüngsten Ereignisse, der Horror, hat sich tief eingegraben in seine Seele. Und dann hört er ein Geräusch. Er erwartet die Feldjäger, die ihn sofort erschießen würden. Aber es ist, erst einmal nur, die 16-jährige Nachbarstochter Frieda. Doch auch sie bedeutet Gefahr, denn, ob sie Johann verrät, dass lässt sie offen.
Diese Geschichte, die ihre Wurzeln in den Tagebüchern des Großvaters des Autors hat, sie zeigt den inneren Aufruhr eines jungen Mannes, der, beladen mit den Erlebnissen des Krieges, vor allem eins will, zurück zu einem normalen Leben, mit Frau und Kind. Und wir als Leser erleben dies mit, bekommen einen Eindruck von der verzehrenden Angst und der Ungewissheit und Machtlosigkeit, denn was wird letztendlich sein Schicksal sein. Das alles ist gut angelegt, nuanciert und eher ruhig gehalten, gut nachvollziehbar und geschrieben in einer Sprache, die einem die Dinge sehr leicht zugänglich machen.
Ein einzelnes Schicksal und es steht für viel. Empfehlenswert.