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Veröffentlicht am 16.11.2024

Schöne, nur leicht gruselige Geistergeschichte

Alice und die Geister von nebenan
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Was gibt es Schöneres, als zusammen auf dem Sofa zu sitzen und ein schönes Buch zu lesen. Wir haben gerade "Alice und die Geister von nebenan" von Jacqueline Davies gelesen und es hat uns sehr gut gefallen.
Alice ...

Was gibt es Schöneres, als zusammen auf dem Sofa zu sitzen und ein schönes Buch zu lesen. Wir haben gerade "Alice und die Geister von nebenan" von Jacqueline Davies gelesen und es hat uns sehr gut gefallen.
Alice ist ein außergewöhnliches Mädchen, denn sie lebt in einem ganz besonderen Umfeld. Am College, an dem ihre Mutter als Dozentin unterrichtet, kann Alice sich eigenen Projekten widmen, mit denen sie allerhand lernt. Ihr neuestes Projekt führt sie in das abbruchreife Nachbarhaus, das auf sie eine ganz besondere Anziehungskraft ausübt. Während sie dort anfängt, den Salon zu renovieren, begegnen ihr die Seelen verstorbener Menschen, die dringend Alice Hilfe brauchen.
Was zunächst ein bisschen unheimlich klingt, ist in dieser Geschichte eigentlich gar nicht gruselig. Alice fürchtet sich nicht vor den Geistern und so ist es auch für uns der Gruselfaktor sehr gering gewesen. Bei ihr überwiegen die Neugier und der Tatendrang, etwas zu verändern und den Seelen zu helfen.
Die Darstellung der Geister hat uns dabei sehr gut gefallen. Während sie zu Beginn nur wenig greifbar und nicht viel mehr als ein Gefühl oder eine Stimme sind, werden sie mit jedem Besuch fassbarer. Alice lernt sie besser kennen und damit auch viel über ihre Geschichte und die Gründe, warum sie nicht zu ruhenden Seelen werden konnten.
Besonders gut konnten wir uns in Ivy einfühlen, die schon als junges Mädchen verstorben ist, als Mensch also nie erwachsen werden konnte, als Geist aber dafür umso mehr gesehen hat. Auch die anderen Seelen sind sehr gut dargestellt und haben bewegende Geschichten. Lediglich mit einem Geist konnte mein 7-jähriger Sohn eher wenig anfangen, da dessen Geschichte als Soldat im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg für ihn einfach zu weit weg war.
Das Vorlesen der Geschichte hat bei uns sehr gut geklappt und mein Sohn hat gerne zugehört. Es gibt immer wieder Szenen, in denen Alice im Haus arbeitet oder Recherchen zu den Seelen macht. Das hat sich für uns an manchen Stellen etwas gezogen, dafür war das letzte Drittel des Buches aber umso spannender und hat uns richtig gepackt.
Sprachlich ist es für ein Kinderbuch durchaus anspruchsvoll. Das zeigt sich vor allem in Situationen, wenn Alice Mutter anfängt Vorträge zu halten oder wenn es um Architektur geht. Es waren einige Begriffe (z. B. Anthropologie, Dereliktion, Kapitell) dabei, die meinem Sohn absolut nichts gesagt haben und die ich dann erklären musste. Das war für uns durch das Vorlesen kein großes Problem, könnte auf Kinder, die das Buch selbst lesen, jedoch etwas abschreckend wirken.
Da uns das Buch an sich aber wirklich gut gefallen hat, empfehlen wir "Alice und die Geister von nebenan" allen Kinder ab ca. 10 Jahren (zum Vorlesen auch schon früher), die gerne ruhigere Geschichten mit einigen spannenden Szenen aus dem Bereich Freundschaft und Familie lesen. Auch Kindern, denen leicht gruselige Geschichten um Geister gefallen, sind hier richtig.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Spannender Auftakt zu einer Schatzsucher-Reihe

Amanda Black – Die Mission beginnt
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Meine Kinder und ich mögen Geschichten voller Action und Spannung. Da hatten uns die ersten Seiten von "Amanda Black. Die Mission beginnt" von Juan Gómez-Jurado gleich gepackt. Denn das erste Kapitel startet ...

Meine Kinder und ich mögen Geschichten voller Action und Spannung. Da hatten uns die ersten Seiten von "Amanda Black. Die Mission beginnt" von Juan Gómez-Jurado gleich gepackt. Denn das erste Kapitel startet mit einem Vorausblick, der uns richtig neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Wie landet Amanda bloß in dieser gefährlichen Situation und wird sie es schaffen, sich zu retten?
Es folgt eine spannende Schatzsucher-Geschichte der modernen Art, die uns mit einigen interessanten Erfindungen überrascht hat. Zu Beginn weiß aber auch Amanda noch gar nichts über ihr familiäres Erbe und das damit verbundene Schicksal.
Aus unserer Sicht ist sie einfach ein ganz normales, cooles Mädchen, das an ihrer neuen Schule eher eine Außenseiterin ist. Zum Glück lernt sie dort gleich zu Beginn Eric kennen, der sehr nett und hilfsbereit ist und sich mit ihr in das Abenteuer stürzt.
Es wird bei diesem sogar ein kleines bisschen fantastisch. Amanda hat nämlich besondere Fähigkeiten, die sich erst seit ihrem 12. Geburtstag zeigen, und auch das Haus und der Butler verbergen noch einige Geheimnisse.
Besonders gut gefallen haben uns dazu auch die ganzseitigen Bilder, in denen der Fokus stark auf den Hauptfiguren und der Villa der Familie Black liegt. So kriegt man einen guten ersten Eindruck von allen und kann sich auch die Umgebung gut vorstellen.
Das Buch liest sich sehr schnell und die Geschichte schreitet rasch voran. Es gibt einige actionreiche Szenen und viele Geheimnisse um das Anwesen der Familie Black, Amandas Herkunft und natürlich den ersten Auftrag, die es zu lüften gilt.
Dabei ist in diesem ersten Band leider nicht viel Zeit für eine Entwicklung der Charaktere und ihre Hintergründe. Da die Geschichte aber als längere Buchreihe konzipiert ist, bleibt dafür in den kommenden Bänden bestimmt mehr Raum.
Als Auftakt für eine Schatzjäger-Reihe für Kinder ab ca. 9 Jahren ist das Buch sehr gelungen. Es werden einige erste Rätsel gelöst, es bleiben noch viele Fragen offen. Wir sind schon gespannt, welche magischen Schätze Amanda noch bergen muss und ob die Geheimnisse über ihre Familie gelüftet werden können.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Starke Freundschaftsgeschichte, starke Bilder - für alle, die gerade lesen üben

Flip, der Einhornfisch (Band 1) - Der coolste Schwarm der Welt
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Bei der Loewe WOW!-Reihe sind meine Kinder und ich schon oft fündig geworden. So sind wir mit Vincent ins Abenteuer geflattert und haben mit "Das Dorf" coole Minecraft-Welten bereist. Diesmal stand uns ...

Bei der Loewe WOW!-Reihe sind meine Kinder und ich schon oft fündig geworden. So sind wir mit Vincent ins Abenteuer geflattert und haben mit "Das Dorf" coole Minecraft-Welten bereist. Diesmal stand uns mit "Flip, der Einhornfisch - Der coolste Schwarm der Welt" von Julia Boehme und Dominik Rupp ein Unterwasserabenteuer bevor.
Flip, ein Einhornfisch (ja, diese Fischart gibt es wirklich!) ist ein Außenseiter in seinem Schwarm. Als er von einem Tornado weit weggeschleudert wird, muss er sich ganz allein zurechtfinden. Das ist gar nicht so einfach, denn im großen weiten Meer lauern viele Gefahren und für einen kleinen Fisch ohne Schwarm wird es ganz schön gefährlich.
Flip ist eine sehr sympathische Hauptfigur, die unser Herz durch seine nette Art sofort erobert hat. Die anderen Fische, auf die er in seinem Abenteuer trifft, sind ganz unterschiedlich - manche sind direkt freundlich, einige richtig gefährlich und andere wirken vielleicht nur so.
Es ist schön, wie die Fische in diesem Buch Freundschaft schließen und wie sie am Ende trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer Unterschiede zusammenfinden. Es ist eine Geschichte, die sich für Vielfalt in einer Gemeinschaft ausspricht. Was für eine schöne Botschaft an alle Menschen!
Das Lesen ist meinem 7-jährigen Sohn sehr leicht gefallen. Die Textmenge ist auf jeder Seite überschaubar und oft ähnlich wie in einem Comic gestaltet. Obwohl der Text nicht linear aufgebaut ist, hat er sich auch alleine sehr gut zurechtgefunden und wusste immer, wo er weiterlesen musste.
Was uns leider ein wenig gefehlt hat, sind Kapiteleinteilungen, die jüngeren Kindern das Lesen erleichtern. Gerade für Kinder, die lesen lernen oder üben und das Buch nicht am Stück schaffen, fehlen so Möglichkeiten, Pausen einzulegen oder sich ein "Leseziel" zu setzen. Außerdem hätte sich mein Sohn noch ein bisschen mehr Spannung und Action gewünscht. Die Gefahren waren ihm zu schnell vorbei. Das ist aber für jedes Kind ganz unterschiedlich und seine ganz persönliche Einschätzung.
Die Bilder zu der Geschichte haben uns dafür umso mehr überzeugt. Vor allem die Darstellung der vielen verschiedenen Fischarten ist sehr gut gelungen. Man erkennt schnell, was die Tiere für Charaktereigenschaften haben. Schon bei der Einführung der Figuren ganz zu Beginn haben wir allein durch die Bilder einschätzen können, was die Fische für Typen sein könnten.
Die Verbindung einer starken Freundschaftsgeschichte mit vielen verschiedenen Fischen und der farbenfrohen Unterwasserwelt hat uns richtig gut gefallen. Wir empfehlen die Geschichte des kleinen Einhornfisches Flip daher allen Kindern, die gerade lesen lernen oder üben. Es eignet sich sehr gut zum ersten selbstständigen Lesen, aber auch als Vorlesebuch, wenn man als Elternteil gut mit Comic-Elementen umgehen kann.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Actionreicher Comic mit spannenden Informationen über unser Sonnensystem

WAS IST WAS Comic - Planeten und Raumfahrt
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Nachdem meinen Kindern und mir schon der erste WAS IST WAS Comic von Zapf "Das beste Haustier der Kreidezeit" so gut gefallen hat, wollten wir sehr gerne auch den zweiten Band "Planeten und Raumfahrt - ...

Nachdem meinen Kindern und mir schon der erste WAS IST WAS Comic von Zapf "Das beste Haustier der Kreidezeit" so gut gefallen hat, wollten wir sehr gerne auch den zweiten Band "Planeten und Raumfahrt - Im Orbit des Neptun" lesen. Da in beiden Bänden die Hauptfiguren vorweg vorgestellt werden, kann man sie unabhängig voneinander lesen.
Der einzige Unterschied zum ersten Band ist, dass die Kinder Will, Wenko und Iris den kleinen Roboter FAIL34 und den verrückten Professor Quecksilber nun schon kennen. Doch die erneute "Entführung" durch FAIL34 überrascht die Kinder auch diesmal, vor allem weil die drei direkt im Raumschiff des Professors im Orbit des Neptun landen. Wieder gibt es einen verrückten Auftrag des eigenwilligen Wissenschaftlers, der einige lustige Momente und viel Action mit sich bringt.
Der Titel des Comics ist dabei etwas irreführend. Die Story startet zwar im Orbit des Neptun. Es geht aber durch unser gesamtes Sonnensystem, was wir eigentlich sogar noch viel cooler finden. Natürlich geht dabei einiges schief und es gibt sogar einen galaktischen Notfall. Viel Tiefgang hat die Geschichte nicht und auch die Charaktere machen bisher keine großen Entwicklungen durch. Der Fokus liegt hier eindeutig auf einer spaßigen Story, die vor allem unterhält und dies mit spannenden Informationen verbindet.
Die Wissensvermittlung kommt auch in diesem Band nicht zu kurz und ist durch schlaue Einwürfe der Kinder oder Infoboxen gut in die Geschichte eingebunden. Neben Fakten über die verschiedenen Planeten und den Aufbau unseres Sonnensystems gibt es Infos zur Raumfahrtgeschichte und das Leben auf einer Raumstation. Dabei wird immer darauf hingewiesen, wenn Geschehnisse aus dem Comic wie zum Beispiel die Teleportation so in dieser Form nicht oder noch nicht möglich sind.
Die Figuren sind alle sehr ausdrucksstark gezeichnet und die verschiedenen Persönlichkeiten kommen gut zur Geltung. Auch die verschiedenen Umgebungen zum Beispiel mit der kargen Landschaft auf dem Mars oder der Weite des Weltalls gefällt uns sehr gut. Darüber hinaus sind auch die Bilder von der ISS, dem Mars-Rover Opportunity und anderen Maschinen im Weltall sehr gelungen und anschaulich.
Uns gefällt auch diesmal die Mischung aus lustig-spannender Comic-Story und Wissensteilen über das Weltall. Daher empfehlen wir das Buch allen Kindern ab ca. 8 Jahren, die Comics mögen oder sich für unser Sonnensystem interessieren.

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Veröffentlicht am 28.09.2024

Lustiges Buch für zwischendurch

School of Beastly Island Band 1 - Gestrandet
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Eine Schule für magisch begabte Kinder auf einer Insel voller Monster, das klingt nach einer vielversprechenden Story. Das Cover zu "School of Beastly Island - Gestrandet" hat es uns auch gleich angetan ...

Eine Schule für magisch begabte Kinder auf einer Insel voller Monster, das klingt nach einer vielversprechenden Story. Das Cover zu "School of Beastly Island - Gestrandet" hat es uns auch gleich angetan und die schwarz-weiß Manga-Zeichnungen im Inneren sind richtig cool - vor allem die Monster.
Die Geschichte startet mit den Kindern Tapio und Aina, die nach einem Sturm auf einer scheinbar einsamen Insel landen. Doch diese ist gar nicht so verlassen, wie sie wirkt, denn dort gibt es eine Schule für Kinder mit magischen Fähigkeiten - genau der richtige Ort für Aina, die zu Hause als "Freak" gehänselt wurde. Nur Tapio ist hier der Außenseiter, da er keinerlei außergewöhnliche Fähigkeiten hat und deshalb "nur" die ganze Story in seinem Logbuch festhält.
In der ersten Hälfte des Buches lernt man vor allem die Kinder, die Insel und die Schule kennen. Dabei geht es durch verschiedene Monster und die magischen Fähigkeiten der Kinder immer wieder drunter und drüber und es gibt einige lustige, schräge Momente. Im zweiten Teil des Buches wird es dazu spannend und natürlich monstermäßig.
Wir hatten zunächst erwartet, dass sich im Buch Comic-Strips mit Tapios Logbucheinträgen abwechseln würden. Dies war leider nicht so. Die Logbucheinträge sind zwar auch auf jeder Seite sehr cool bebildert, allerdings erzählen die Bilder die Geschichte in der Regel nicht weiter, sondern ergänzen nur das Gelesene zum Beispiel mit verkürzten Sprechblasen. Dabei kommt es dann zu kurzen Wiederholungen, was natürlich nicht schlecht ist, allerdings hatten wir mehr eigenständige Comic-Anteile erwartet.
Die Charaktere sind alle sehr spannend - vor allem wegen der sehr kreativen magischen Gaben der verschiedenen Schülerinnen und Schüler. Auch die Lehrerinnen und Lehrer sind außergewöhnlich und haben ihre ganz eigene Einstellung zum Thema Schule. Das trifft mit Sicherheit nicht jeden Geschmack, aber eigentlich ist es doch ganz witzig.
Tapio lernt man durch die Tagebuchform am besten kennen. Er schreibt alles auf, was er erlebt und auch wie er sich dabei fühlt. Dadurch wird deutlich spürbar, wie es für ihn als einziger "Normalo" auf einer Insel voll magisch Begabter ist. Allerdings haben wir uns gewundert, wie leicht Tapio und seine Schwester Aina den Schiffbruch überwunden haben und auch im Laufe der Geschichte nicht mehr viel an ihre Verluste denken. Es ist also kein ernstes Buch, sondern vor allem auf Spaß angelegt. Zwar werden auch wichtige Themen wie Ausgrenzung und sogar der Klimawandel angesprochen, aber auf eine sehr humorvolle, nicht tiefergehende Art.
Die Story selbst liest sich daher wirklich schnell, ist spannend und hat einige lustige, teilweise verrückte Momente voller Action. Für Kinder, die beim Lesen gerne viele Bilder haben, die die Geschichte unterstützen, ist "School of Beastly Island - Gestrandet" also genau das Richtige.

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