Platzhalter für Profilbild

fredhel

Lesejury Star
offline

fredhel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fredhel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2024

Gefährliche Studentenverbindung

Inside University: No Secret, No Lie
0

Erst mitten im Lesen habe ich gemerkt, dass es da noch einen ersten Band gibt. Insgesamt kommt man auch gut ohne Vorkenntnisse zurecht, aber etwas mehr Hintergrundwissen wäre schon schön gewesen.
Als Leser ...

Erst mitten im Lesen habe ich gemerkt, dass es da noch einen ersten Band gibt. Insgesamt kommt man auch gut ohne Vorkenntnisse zurecht, aber etwas mehr Hintergrundwissen wäre schon schön gewesen.
Als Leser befindet man sich sofort mitten im Campus-Leben. Die Handlung wird aus der Sichtweise von verschiedenen Studenten erzählt. Alle haben ein Problem mit einer mysteriösen Studentenverbindung, die mit gefährlichen Aufnahmeritualen quält und dann Geheimnisse als Handelsgut einsetzt. Ein Geheimnis gegen einen Gefallen. Bei geschickter Nutzung steht einem eine berufliche Bilderbuchkarriere bevor.
Jonah, Noa und Pilar sind dem geheimnisvollen Drahtzieher auf der Spur, was ziemlich lebensgefährlich wird.
Auf der einen Seite wird das quirlige Studentenleben gut eingefangen, aber gerade in Phasen, in denen nicht viel passiert, wird es auch schnell langweilig. Die Liebes- und Paarbeziehungen dagegen bleiben seltsam flach. Sie können keine Emotionen beim Leser entfachen.
Der Roman liest sich insgesamt recht flüssig, hat sich bei mir allerdings nicht als Highlight entpuppt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2024

Familienbande

Der Steg
0

Der Thriller beginnt schon mit einem Knüller: eine Leiche, die verschwinden muss. Vor diesem Problem steht die erfolgreiche Priska, die auch noch unter Zeitdruck steht, weil ihr Halbbruder mit seiner Freundin ...

Der Thriller beginnt schon mit einem Knüller: eine Leiche, die verschwinden muss. Vor diesem Problem steht die erfolgreiche Priska, die auch noch unter Zeitdruck steht, weil ihr Halbbruder mit seiner Freundin Anna jeden Moment für ein langes Wochenende eintreffen wird. Priska hat einen Traumjob, ein Traumhaus, aber vor allem mit Florian auch ihren Traummann. Die Handlung wird im Wechsel aus der Perspektive der beiden Frauen erzählt. Manche Spannung wird übertrieben aus Nichtigkeiten aufgebauscht, vieles ist arg konstruiert, aber im Wesentlichen liest sich das Buch gut, weil man als Leser in Gedanken viele Lösungsmöglichkeiten durchspielt, die am Ende auch recht nah an der Wahrheit liegen. Das Hörbuch macht besonders viel Spaß, weil die Sprecherin Sarah Dorsel ihren Job sehr gut macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2024

Blutrünstig

Frevel
0

Frankfurt. Man schreibt das Jahr 1800. Die Medizin steckt noch in den Kinderschuhen und geheilt wird eher durch Humbug als durch Wissenschaft. Frauen haben sittsam zu sein, auf gar keinen Fall klug, denn ...

Frankfurt. Man schreibt das Jahr 1800. Die Medizin steckt noch in den Kinderschuhen und geheilt wird eher durch Humbug als durch Wissenschaft. Frauen haben sittsam zu sein, auf gar keinen Fall klug, denn ihr Gehirn soll ja viel kleiner und empfindlicher sein als das eines Mannes. In dieser Gesellschaft wächst die Hauptfigur Manon ohne Mutter auf. Ihr Vater ist ein verstrubbelter Gelehrter, der zwar ihre wissenschaftliche Neugier fördert, allerdings versäumt, ihr gesellschaftliche Gepflogenheiten und Taktgefühl beizubringen. Mit dem Ergebnis, dass man als Leser Manon als unsympathische, egoistische und besserwisserische Person kennenlernt. Wieso sich der angehende Zeitungsschreiber Johann, ein eher schüchterner junger Mann, in sie verlieben kann, grenzt fast in ein Wunder.
Der Start in diesen historischen Roman gelingt leider nur sehr langatmig, vor allem aber grausam. Die Autorin liebt es, eklige Szenen detailliert und blutig zu schildern. Ich war fast schon geneigt, die Lektüre abzubrechen, als dann doch die Krimihandlung einsetzt und für Spannung sorgt.
Ganz nebenbei erfährt man auch einiges über das jüdische Leben, das ganz besonders im damaligen Frankfurt über die Maßen vom Rat mit Gesetzen und Verboten eingeengt wurde.
Obwohl Nora Kain sehr fundierte historische Kenntnisse und gleichzeitig in anderen Genres Bestsellererfahrungen hat, kann ich ihren Roman nur bedingt empfehlen. Sie will einfach zu viel auf einmal: historische Korrektheit, ein Sittengemälde der damaligen Zeit, verbunden mit einer spannenden Kriminalgeschichte. In meinen Augen ist das nicht vollständig gelungen. Es ist vielleicht ein bisschen viel auf einmal. Vor allem diese blutrünstigen Schilderungen könnten manchen Leser abstoßen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2024

Mörderischer Urlaub

Dunkle Schatten über der Camargue
0

Eine deutsche Familie macht Sommerurlaub in der Camargue auf einer Stierfarm. Die Einheimischen verschweigen, dass schon zwei junge Frauen brutal ermordet worden sind, und die Tochter der Urlauber wird ...

Eine deutsche Familie macht Sommerurlaub in der Camargue auf einer Stierfarm. Die Einheimischen verschweigen, dass schon zwei junge Frauen brutal ermordet worden sind, und die Tochter der Urlauber wird nun tragischerweise das dritte Opfer.
Aus Marseille wird der junge Capitaine Mathieu Dubois von der Kriminalpolizei nach Arles abkommandiert, um die Mordserie zu klären. Nach anfänglichem Kompetenzgerangel mit der örtlichen Gendarmerie läuft die Zusammenarbeit reibungslos.
Der Plot ist leider recht trivial gestrickt. Die Protagonisten sind sehr eindimensional angelegt, allein Dubois kann sich zum Sympathieträger entwickeln. Die Handlung ist vorhersehbar und bietet wenig Überraschung.
Und dennoch ist das Buch lesenswert, denn die Autorin, selbst in Südfrankreich lebend, kann die Stimmung von Land und Leuten einfangen und gekonnt zu Papier bringen. Gerade Leser, die schon einmal dort waren, können die Handlung gut verorten. Deswegen reicht es bei mir noch ganz knapp zum vierten Lesestern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2024

Mit Kisch ins alte Prag

Die Schatten von Prag
0

Eine tolle Idee, den Leser mit dem berühmten Journalisten Egon Erwin Kisch in das Prag von 1910 zu versetzten. Die Atmosphäre ist toll eingefangen. Die Bevölkerung, ein inhomogenes Gemisch von Deutschen, ...

Eine tolle Idee, den Leser mit dem berühmten Journalisten Egon Erwin Kisch in das Prag von 1910 zu versetzten. Die Atmosphäre ist toll eingefangen. Die Bevölkerung, ein inhomogenes Gemisch von Deutschen, Tschechen und Juden, treibt sich fast selbst in die Hysterie wegen des zu erwartenden Halleyschen Kometen, der als Zeichen des Weltuntergangs angesehen wird. In dieser aufgeheizten Atmosphäre geschehen rätselhafte Giftmorde, die auf das Konto einer geheimen Organisation gehen. Kisch und seine Assistentin Lenka ermitteln.
Das Autorenduo Becker – Soergel hat ein gutes Händchen dafür, den Leser unmittelbar in das quirlige Prager Leben hinein zu katapultieren. Auch die Spannung setzt fast unmittelbar zu Anfang ein. Es gibt auch komplizierte zwischenmenschliche Beziehungen, aber da schwächelt der Plot, denn vieles aus der komplizierten Gefühlswelt kann man nicht so recht nachvollziehen. Schade, aber dennoch ein aufregender und packender Roman, den man gerne liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere