Urlaubs-Paradies mit Hindernissen
Das kleine Cottage auf dem HügelMaddie verliert ihren Job in einer PR-Agentur und wird in London zur Aussätzigen. Daher kommt ihr die Flucht aufs Land auch ganz gelegen. Scheint sie doch zudem mit einem lukrativen Jobangebot verbunden ...
Maddie verliert ihren Job in einer PR-Agentur und wird in London zur Aussätzigen. Daher kommt ihr die Flucht aufs Land auch ganz gelegen. Scheint sie doch zudem mit einem lukrativen Jobangebot verbunden zu sein. Leider stellt sich heraus, dass vieles anders ist, als gedacht.
Maddie war mir direkt von Anfang an unsympathisch. Ihre inszenierte Selbstdarstellung und Hochnäsigkeit haben mich irgendwann nur noch gelangweilt. Für jemanden in ihrer Position war sie von Anfang an sehr überheblich und undankbar. Auch als sie später mit den anderen Personen warm geworden ist, konnte sie bei mir nicht mehr punkten. Ich empfinde selten so ewig mit dem Hauptcharakter einer Geschichte.
Die Story um Joys Acre finde ich schön konstruiert, es macht aus diesem kleinen Cottage einen magischen Ort, den ich gerne live besuchen würde. Dass Seth ein alter Grummelbär ist, der sich vor allem übergangen fühlt, finde ich verständlich und es macht ihn in meinen Augen sympathisch. Er hat es verdient wieder glücklich zu sein und den Ort, den er so liebt aufblühen zu sehen. Umso enttäuschender ist es, dass er sich ausgerechnet Maddie dazu auserwählt. Schade ist auch, dass das Ende meiner Meinung nach doch recht abrupt kam und man nicht erfährt, was nun aus dem Cottage geworden ist und ob Seth sich seinen Traum erfüllen konnte.
Was mir nicht ganz klar ist: Maddie erwirbt dieses großartige Bild ja nicht gerade zum Schnäppchenpreis und begründet dies mit der offenbar sehr hohen Abfindung, die sie für ihren Rauswurf bei der PR-Agentur erhalten hat. Wenn sie mal eben soviel Geld hat, warum muss sie sich dann so an diesen Job klammern, den sie zu Anfang so hasst? Es wird von Beginn an so dargestellt, als hätte sie keine anderen Möglichkeiten. Irgendwie passte das für mich nicht ganz zusammen.
Insgesamt war das Buch für mich in netter Zeitvertreib, aber keines diese Bücher, die nachklingen. Der Schreibstil war flüssig und gut gewählt, die Charaktere allerdings etwas einseitig und fad. Gerne hätte ich mehr über die Hintergründe der Personen erfahren und auch, wie die Geschichte für alle beteiligten ausgeht. Auch zwischenmenschlich wird viel angedeutet, was dann nicht ausgearbeitet wurde. Hier wird Potential verschenkt.