Cover:
Das Cover ist sehr passend zum Inhalt gestaltet. Das zerbrochene Glas des Bilds einer Frau und eines kleinen Mädchens suggeriert die Zerstörung der Familie von Nick. Seine Tochter ist in Gefahr und nur die Ermordung seiner Frau kann sie retten, somit ist auch sie in Gefahr. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht in einem dunklen bis mitteldunklen Türkisblau mit dem Buchtitel in hellerem Ton. Alles in allem eine gelungene Gestaltung, die mich überhaupt erst auf das Buch hat aufmerksam werden lassen.
Inhalt:
Als mehr oder weniger erfolgreicher Schriftsteller ist Nick die meiste Zeit Zuhause und kümmert sich um seine Tochter Ellie, während seine Frau Tasha das Geld für die Familie verdienen geht. Für ihre daraus resultierende häufige Abwesenheit hat Nick nur wenig Verständnis und so wird von Anfang an deutlich, dass bei den beiden der Haussegen mehr als nur schief hängt. Durch seinen Groll gegen seine Frau, der teilweise sehr unbegründet wirkt, war mir Nick von Anfang an unsympathisch, da es auf mich eher den Eindruck von Neid gemacht hat. Aber auch Tasha ist nicht gerade eine Person, die die Sympathien auf sich zieht. So muss zum Beispiel die ganze Familie schon um fünf Uhr morgens aufstehen, damit sie ihre Tochter noch sehen kann, weil sie dann zu einer Konferenz muss. In dieser ganzen Szenerie ist es vor allem Ellie mit der man mitfühlt und die einem leidtut.
An diesem Tag beginnt die ganze Geschichte und als Nick Ellie zur Schule bringen muss, passiert es. Ellie quengelt wegen eines vergessenen Bildes für ihre Lehrerin und als Nick schnell ins Haus springt um es zu holen, wird Ellie entführt. Im Folgenden führt dann natürlich eines zum anderen, Nick sucht nach ihr, alarmiert die Polizei und langsam aber sicher kommen die Ermittlungen ins Rollen. Hintergründe werden geprüft, Nachbarn befragt und die Medien informiert. Derweil erhält Nick eine E-Mail. Er muss seine Frau töten, nur so bekommt er Ellie unversehrt zurück. Die Polizei will er damit nicht von ihrer Suche ablenken, deswegen behält er es für sich und fängt an sich Gedanken zu machen. Derweil kommen über Nick einige Hintergrundinformationen ans Licht, die nicht nur die Polizei an ihm zweifeln lassen. Und so spitzt sich natürlich auch der Konflikt zwischen ihm und Tasha weiter zu.
Am Ende passiert dann alles sehr schnell, Nick fällt seine Entscheidung, die wenig überraschend ist und am Ende gibt es noch einmal einen für mich unvorhersehbaren Twist.
Fazit:
Bei diesem Buch fällt es mir wirklich schwer mir eine abschließende Meinung zu bilden. Es hat mich zwar ganz gut unterhalten, allerdings war dabei das Spannungslevel nie sehr hoch und bis auf den Twist am Ende war alles sehr vorhersehbar.
Hätten Nick und Tasha eine innige Ehe geführt, wäre der Zwiespalt den er zu durchleben hatte viel besser hervorgekommen und hätte den Leser viel mehr mitreisen können. Dadurch, dass von Seite eins ab klar war, dass die beiden nicht gerade gut zueinander stehen, war es hinsichtlich seiner Entscheidung weniger die Frage nach dem OB sondern mehr nach dem WIE und WANN. Dementsprechend war es eigentlich gar nicht mehr möglich überhaupt noch Spannung aufzubauen, obwohl die Handlung an sich dafür viel Potenzial hatte.
Diese fehlende Spannung wurde allerdings durch das überraschende Ende ein wenig wettgemacht, wo es dann auch kurz noch einmal etwas actionreicher wurde.
Gefallen hat mir auch die abwechselnde Erzählperspektive von Nick und Tasha, wobei Nick aber deutlich mehr Platz eingeräumt wurde. So konnte man das ganze Geschehen von verschiedenen Seiten miterleben und hat vielfältigere Informationen bekommen.
Ich denke diesen Thriller aus durchschnittlich zu bezeichnen, trifft es ganz gut. Ich würde hier keine Leseempfehlung als solche aussprechen, es ist aber auch keine vergeudete Lesezeit. Dem Buch kommt auf jeden Fall seine Kürze zugute, da man es dadurch schnell durch hat und die fehlende Spannung so auf Dauer nicht zu Langeweile führt.