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Veröffentlicht am 10.11.2024

Allein an der Algarve

Hotel Paraíso
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„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“

Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals ...

„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“

Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals wirklich allein? Bald muss die Erzählerin feststellen, dass sie jede Menge Gepäck dabeihat. Altlasten, Zweifel. Auch begründet in ihrer Herkunft, denn sie wurde von ihrer Familie als Kind angenommen. Je leiser es an der Algarve wird, desto lauter werden die Gedanken und drängen mit Vehemenz an die Oberfläche. Denn schließlich ist sie nicht nur zur Entspannung hier, sondern als Notbremse. Burn-out sagen die einen. Doch egal wie man es nennen mag, eine Synchronsprecherin mit Sprachproblemen ist ein Widerspruch in sich. Und dann taucht ein geheimnisvoller nächtlicher Besucher auf.

Der Roman von Arezu Weitholz besticht vor allem durch seine wunderbare Sprache und die weitschweifenden, klugen Gedanken. Ein bemerkenswerter Satz jagt den nächsten, und ich komme kaum noch hinterher, mir all die gelungenen Formulierungen zu markieren. Zwischendurch wird es mir zu viel. Einige Sätze scheinen dann zu gewollt, zu gesetzt. Doch in der Summe überzeugt der gar nicht stille Roman, denn das Karussell dreht sich und wirft uns wunderbare und vielfältige Gedanken hin wie Konfetti im Karneval.

Was mir noch gefiel?
Die Sinnlichkeit der Wahrnehmung. Die Hingabe zum Genuss auch einfachster Dinge.

Ein schöner Roman voller großartiger Sätze und Gedanken.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

XMAS-Feelings in der 5th Avenue

Window Shopping – Eine weihnachtliche Versuchung
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Stella ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Als sie in New York vor dem Edelkaufhaus Vivant steht und sich bei einem gutaussehenden Fremden ...

Stella ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Als sie in New York vor dem Edelkaufhaus Vivant steht und sich bei einem gutaussehenden Fremden über die schreckliche Gestaltung des Schaufensters beschwert, schlägt der ihr vor, sich um den Job als Gestalterin zu bewerben, um es selbst besser zu machen. Prompt stellt sich der Fremde als ihr zukünftiger Chef Aiden heraus, der sie trotz ihrer Vorbestrafung einstellt. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch für Stella gibt es zu viele Gründe, von Aiden Abstand zu halten: Erstens: Er ist ihr Chef und eine Beziehung ist verboten. Zweitens: Ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein und sie könnte nie mit jemandem wie Aiden zusammen sein.

Das Weihnachtsbuch von Tessa Bailey ist ganz in ihrem üblichen Stil geschrieben: liebenswert, witzig und spicy.

Mich überraschte positiv, dass dieses Buch auch ernstere Themen beinhaltet, da sich Stella mit ihrer begangenen Straftat und Menschen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Das Buch sendet in diesem Zusammenhang eine gute Message, und man kann Stella verfolgen, wie sie wichtige Entscheidungen trifft und daran charakterlich wächst.
Aiden ist im Gegensatz dazu ein sehr lebensfroher Mensch, der jeden Tag eine andere Fliege trägt. Daher eine tolle umgedrehte Grumpy x Sunshine-Geschichte.

Ich finde es außerdem gut, dass die Autorin keine typische Boss-Romance geschrieben hat, sondern den beiden bewusst ist, dass sie nichts miteinander anfangen dürfen und Aiden auch Bedenken hat, Stella könnte sich durch ihr Arbeitsverhältnis unter Druck gesetzt fühlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Fabelhafte Fortsetzung

Fable – Das Geheimnis der Mitternacht (Fable 2)
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Ausgerechnet der üble Zola hat Fable entführt. Dann muss Fable feststellen, dass ein ehemaliger Vertrauter nicht gestorben, sondern übergelaufen ist. Und als wäre das alles nicht schon genug, erfährt sie ...

Ausgerechnet der üble Zola hat Fable entführt. Dann muss Fable feststellen, dass ein ehemaliger Vertrauter nicht gestorben, sondern übergelaufen ist. Und als wäre das alles nicht schon genug, erfährt sie ein gut gehütetes Geheimnis über die Herkunft ihrer Mutter.
Der zweite Band der Dilogie knüpft nahtlos an den ersten an. Daher war ich sofort wieder im Geschehen drin und konnte mitfiebern. Der Fokus liegt dieses Mal nicht so sehr auf Abenteuer und dem Leben auf dem Schiff, sondern verstärkt auf Intrigen und Verschwörungen. Das ist ein wahres Verwirrspiel, und nicht nur Fable verliert den Überblick, wem sie eigentlich noch trauen kann. Das war wirklich raffiniert konstruiert.

Besonders gut gefiel mir, dass ihr mit West kein strahlender Held, sondern ein gebrochener Charakter zur Seite gestellt wurde. Das ließ die Story nicht ins Märchenhafte abdriften, sondern verlieh ihr eine dunkle Seite.

Insgesamt hatte mich der erste Teil ein klein wenig mehr verzaubert, weil er nicht ganz so düster war, aber dennoch konnte mich auch die Fortsetzung überzeugen. Alle Intrigen wurden schlüssig aufgelöst, und die Geschichte bot reichlich Spannung, aber auch Gefühle und einen klitzekleinen Anteil Fantasy.

Daher gebe ich gerne eine Leseempfehlung für die gesamte Dilogie ab.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Reisen wie auf Schienen

Urlaub mit dem Zug: Nördliches Europa
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Dieses Jahr sind wir zum ersten Mal im Urlaub mit dem Zug gereist, und zwar entlang der Ostküste der USA. Das hat uns auf den Geschmack gebracht, denn es reist sich auf diese Weise wortwörtlich entspannt ...

Dieses Jahr sind wir zum ersten Mal im Urlaub mit dem Zug gereist, und zwar entlang der Ostküste der USA. Das hat uns auf den Geschmack gebracht, denn es reist sich auf diese Weise wortwörtlich entspannt wie auf Schienen. Daher hat mich dieser Bildband wahnsinnig gereizt.

Die vorgestellten Routen erstrecken sich über das nördliche Europa, die gesamten britischen Inseln, Irland und Skandinavien. Gerade in Schweden ziehen sich Fahrstrecken weit hin, wie wir selbst erlebt haben, und da fand ich es äußerst spannend zu sehen, wie bequem man gewisse Routen einfach mit der Bahnlinie zurücklegen kann. Ich muss zugeben, in Irland sehe ich den Zug als Verkehrsmittel eher kritisch, da die Points of Interest eben meist nicht direkt am Bahnhof liegen. Da würde ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen eher zum Auto greifen.

Zu jedem Kapitel gibt es neben der Routenbeschreibung und den Sehenswürdigkeiten auch praktische Infos, so dass man bereits eine erste Hilfestellung für die Zusammenstellung der Reise hat. Besonders wertvoll finde ich auch die Hinweise zur Dauer der jeweiligen Fahrtstrecken, damit man sich ein gutes Bild vom zeitlichen Umfang machen kann.
Viele vorgeschlagene Abschnitte habe ich schon selbst bereist, und finde daher die Auswahl der Ausflüge und Stopps vor Ort durchaus gelungen, etwa an der dänischen Riviera oder auch an der schwedischen Westküste.

Für die Reise selbst würde ich einen detaillierteren Reiseführer wählen, aber für Inspiration und Überblick ist dieser Reiseband wirklich hervorragend gestaltet.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Fleeschknepp, keine Fleischklößchen!

Fleeschknepp
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Der schönste Tag im Leben sollte es eigentlich sein. Endlich haben sich Keeser, der Kommissar, und „seine höchstpersönliche“ Staatsanwältin Marianne das Ja-Wort gegeben, doch noch ehe die Feier beginnen ...

Der schönste Tag im Leben sollte es eigentlich sein. Endlich haben sich Keeser, der Kommissar, und „seine höchstpersönliche“ Staatsanwältin Marianne das Ja-Wort gegeben, doch noch ehe die Feier beginnen kann, verschwindet die Braut spurlos. Was anfangs noch eine unterhaltsame Brautentführung zu sein scheint, entpuppt sich rasch als dramatischer Ernstfall. Zum Glück sind nicht nur Kommissarin Paula Stern, sondern auch noch andere Kollegen und Kolleginnen vor Ort, so dass die Ermittlungen unverzüglich beginnen können, denn jede Minute zählt.

Ich glaube, es ist mittlerweile schon der neunte Fall von Keeser und Stern, aber dieser hier ist so persönlich, wie ein Fall nur sein kann. Schließlich geht es um das Leben von Bernd Keesers großer Liebe, denn schnell wird klar, dass die Braut Verletzungen erlitten hat und in Gefahr schwebt.

Mir machte es vor allem Freude zu lesen, wie das Team ordentlich ermittelt. Da wird in mühevoller Kleinstarbeit stundenlang Bildmaterial gesichtet, es finden Befragungen statt – und das alles unter erhöhtem Zeitdruck. Aber keine Angst, es wird nicht trocken, denn wieder einmal würzt die Autorin ihren Krimi mit einer guten Portion Humor, einer ausgefeilten Prise Kulinarik und einer Schippe voll pfälzischem Charme. Die Pfalz ist meine Wahlheimat und ich konnte viele bekannte Orte im Roman entdecken, vor allem aber immer wieder den unvergleichlichen Dialekt, wenn es da etwa heißt: „Guude Morsche, Frau Schdern.“ Einfach wunderbar! Und die titelgebenden „Fleeschknepp“ entpuppen sich als genialer Running Gag!

Der amüsante Kriminalroman mit viel pfälzischem Flair hat mich bestens unterhalten und es bis zur letzten Seite spannend gemacht. Ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus!

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