Allein an der Algarve
Hotel Paraíso„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“
Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals ...
„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“
Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals wirklich allein? Bald muss die Erzählerin feststellen, dass sie jede Menge Gepäck dabeihat. Altlasten, Zweifel. Auch begründet in ihrer Herkunft, denn sie wurde von ihrer Familie als Kind angenommen. Je leiser es an der Algarve wird, desto lauter werden die Gedanken und drängen mit Vehemenz an die Oberfläche. Denn schließlich ist sie nicht nur zur Entspannung hier, sondern als Notbremse. Burn-out sagen die einen. Doch egal wie man es nennen mag, eine Synchronsprecherin mit Sprachproblemen ist ein Widerspruch in sich. Und dann taucht ein geheimnisvoller nächtlicher Besucher auf.
Der Roman von Arezu Weitholz besticht vor allem durch seine wunderbare Sprache und die weitschweifenden, klugen Gedanken. Ein bemerkenswerter Satz jagt den nächsten, und ich komme kaum noch hinterher, mir all die gelungenen Formulierungen zu markieren. Zwischendurch wird es mir zu viel. Einige Sätze scheinen dann zu gewollt, zu gesetzt. Doch in der Summe überzeugt der gar nicht stille Roman, denn das Karussell dreht sich und wirft uns wunderbare und vielfältige Gedanken hin wie Konfetti im Karneval.
Was mir noch gefiel?
Die Sinnlichkeit der Wahrnehmung. Die Hingabe zum Genuss auch einfachster Dinge.
Ein schöner Roman voller großartiger Sätze und Gedanken.